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Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von PJL, 16.Januar.2025.

  1. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Früher war es einfach, da hat das Hoch F# über Profihorn oder nicht Profihorn entschieden. (Scherz :))
    Ich denke, dass es damit zu tun hat, wie aufwändig die Verarbeitung ist (Gravur, Einstellschrauben, Feder- und Polsterqualität, …) und inzwischen auch wer das Herstellungsland ist. Letztendlich ist ein Merkmal eines Schülerinstruments ja auch der Preis.
    Des Weiteren kann ich mir gut vorstellen, dass Erkenntnisse aus der Entwicklung zuerst in die Premiuminstrumente einfließen.

    Letztlich war ich ich bei Thomann und habe ein Supreme, das Keilwerth Jubilee und ein R&C R1 Jazz ausprobiert. Also alles Topmodelle der jeweiligen Hersteller. Als Vergleichsobjekt zum „Einnorden“ habe ich mir noch ein YTS-280 hinstellen lassen und ich hätte als potentieller Käufer nicht gewusst, warum ich für die anderen Modelle ein Vielfaches von dem Yamaha bezahlen soll.
    Die letzten 10% Qualität und Klang machen dann wohl das Profiinstrument aus und kosten gehörig.
     
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  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Können wir das leichter und mehr Spaß ev trennen?
    Ich liebe alte Saxophone. Die spielen sich sicher nicht leichter, aus diversen Gründen, als moderne Saxophone, bringen mir aber mehr Spaß. Damit übe bzw spiele ich mehr, ohne dass es eine lästige Tätigkeit ist.
    Ähnlich geht es mir gerade mit Trompete. Auch da ist die Spielfreude bei mir auf meinem OLDS Kornett sehr hoch, allein, weil es für mich ein Privileg ist (naja, ich weiß) ein 70 Jahre altes Instrument spielen zu können. Ich hätte mir nie ein neues Instrument gekauft, obwohl das geldmässig keinen Unterschied ausmachen würde.
     
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  3. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele seit 2019 ein Taiwanhorn, Marke: System 54 Tenorsax in unlackierter Ausführung. Dieses Sax wollten mir
    schon ein paar Berufsmusiker abkaufen, weil sie vom Sound und Bespielbarkeit angetan waren, habe es aber behalten.
    Die Fa. Saxcompanie.de hat diese Taiwansaxe im Sortiment. Mir hat es damals auch die Optik angetan, der Oldschool-Neck,
    gebördelte Tonlöcher und Front-F mit Perlmuttauflage, wie es meistens nur ältere Hörner haben.
     
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  4. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Da wäre ich gerne dabeigewesen.:)
     
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  5. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Für mich war es eher ernüchternd. Von dem Supreme war ich ziemlich enttäuscht. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch. :rolleyes:
     
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  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich kenne aus früheren Jahren einige Musiker, die unbedingt ein MK6 ohne hoch Fis haben wollten.

    Bei Yamaha sind die 280er aussergewöhnlich gut geraten. Wie nachhaltig diese sind, kann ich nicht beurteilen.

    Das Supreme ist gute Selmer-Qualität und ich denke, dass deine Erwartungen aufgrund des Marketings tatsächlich zu hoch waren.

    Ein R1 ist hinsichtlich Qualität vermutlich Glückssache. Bei @Sandsax hatte ich mal eins getestet, dass ich klasse fand.

    Mich wundert, dass du kein Yanagisawa WO20 getestet hast.

    Auch die Taiwaner bauen gute Instrumente. Mich stört es, dass es Handelsmarken sind.

    Professionelle Saxofone sind für mich die, die auch viel von Profis und nicht nur aus Vertriebszwecken gespielt werden.
     
  7. Moritz.M

    Moritz.M Kann einfach nicht wegbleiben

    Geht mir auch so. Das ist nicht rational begründet, sondern rein emotional. Ich mag es, wenn hinter einer Marke ein realer Name wie Yanagisawa, Selmer, Conn oder Keilwerth steht.
    Abstoßend finde ich, wenn auf einem Taiwanhorn „Paris“ auf dem Becher eingraviert ist wie z.B. bei P.Mauriat und so eine Assoziation zu Paul Mauriat hergestellt werden soll. Auch wenn das phantastische Instrumente sein mögen, würde ich so eines nicht haben wollen.
     
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  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich weiß nicht, ob du da nicht einen Umkehrschluss machst, der meiner Meinung nach nicht komplett funktioniert.

    Ich habe hier auch noch nicht wirklich gelesen, dass sich jemand Equipment zulegt, um dann nicht oder weniger üben zu müssen.

    Ich gebe dir recht, dass viel Equipment über den Tresen geht in dem Versprechen, das Üben zu erleichtern oder die Reichweite zu erhöhen, d.h. wie weit man mit dem üben kommt.

    Das ist für mich etwas anderes. Ersteres ist eine Illusion, denn ohne üben lernt man halt nichts. Zweiteres funktioniert aber sehr häufig.

    Ich weiß es, weil ich alte Hörner und neue habe. Und es gibt Linien (z.B. welche mit tiefem Cis und Gis), für die ich auf einer alten Kanne richtig arbeiten muss, bis sie laufen, auf einer neuen überhaupt nicht, weil durch Innovation ein Problem gelöst wurde (warum ich trotzdem meine alten Kannen liebe, hat andere Gründe).
    Auch möchte ich in diesem Leben kein Horn mit einem größeren Leak und kein Mundstück mit asymmetrischen Rails mehr spielen. Es ist Zeitverschwendung, die man mit besserem Equipment einspart.

    Wenn jemand diese Erkenntnis gewinnt, z.B. weil er erstmals ein Mundstück probiert, das endlich oben und unten gescheit funktioniert, dann bedeutet das meines Erachtens eben nicht, dass sie oder er jetzt weniger üben will.

    Du weißt schon, was ich meine.
     
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  9. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Mich stört das auch ein bisschen, aber mindestens genauso stört es mich, wenn traditionelle Marken zu Handelsmarken verkommen (müssen), weil sich das Geschäft nur noch durch A) Import von Artikeln und Relabeling oder B) durch den Verkauf überteuerter vermeintlicher Luxusprodukte lohnt. Vielleicht brauchen wir Zölle auf Saxophonteile…:D
     
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  10. Moritz.M

    Moritz.M Kann einfach nicht wegbleiben

    Da bin ich voll bei Dir. So sind für mich beispielsweise die Sky-, Ex- und ST-Modelle keine „echten“ Keilwerth-Saxophone mehr.
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich finde das clever.
    Man zahlt einmal Entwicklungskosten für das Basisinstrument.
    Dann bastelt man Kleinigkeiten dran, so anderen klappenschutz, fingerauflagen etc.
    Dann verscherbelt man die Instrumente zu unterschiedlichen Preisen, suggeriert damit unterschiedliche Qualitätsstandards, und damit es keiner merkt gibt man jeder "Familie" einen eigenen Vertriebsnamen.
    Das kenne ich von Autos auch, mg und austin healey. Nannten sie badge engineering. Das gleiche Auto, anderes Label zu unterschiedlichem Preis.
     
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  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Zumindest bei Selmer, Yanagisawa und Yamaha ist heute Produkt, Entwicklungskompetenz und Vertrieb noch in einer Hand.

    Im Rahmen der Globalisierung wird dies vermutlich immer mehr verschwinden.
     
  13. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ach Leut, natürlich wird man allein durch den Kauf eines teuren Instrumenten nicht besser. Aber was für ein unbeschreiblich schönes Gefühl ist es, ein gutes teures schönes Horn zum ersten mal in den Händen zu halten. Und dann noch anspielen... und sich verlieben und nicht mehr loslassen wollen.
    Ich bin mir zuversichtlich, viele Musiker, auch hier im Forum, kennen dieses Gefühl und haben es bloß vergessen.
    Ich würde es sogar seltsam finden, wenn ein leidenschaftlicher Sax-Schüler nachm Anspielen mancher Instrumente keinen Wunsch bekommt, es irgendwann / jetzt sofort zu besitzen.
    Wenn die Liebe Vernunft kennt - ist sie dann vollkommen?
     
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  14. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Die Auswahl hatte bestimmte Gründe und da ich keine Kaufabsicht hatte, wollte ich den Bogen nicht überspannen.
    Das Supreme, weil ich gespannt war, wie ein 10.000€ Instrument spielt, das Keilwerth, weil es wahrscheinlich die einzige Möglichkeit in meinem Leben war so ein Modell anzuspielen (es gibt weltweit nur 100 Stück davon) und das R1, weil ich so ein Sopran besitze und ich das sehr besonders finde. Das R1 Tenor hat das selbe Etwas gehabt und mir wirklich gut gefallen, aber die Applikatur war sehr unbequem unter meinen Fingern.
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Clever ja, aber für mich nicht attraktiv.

    Ist aber leider Zeichen der Zeit.

    Vermutlich ist Yanagisawa daher bei mir hoch im Rennen.
     
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  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich stimme dir zu, weil es bei mir ja ähnlich war.

    Nur die Entscheidung, was ein gutes teures schönes Saxofon ist, wird immer sehr individuell ausfallen.
     
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  17. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja. Es scheint manchmal so, als ob das Wachstum einer Firma - obwohl es Kostensenkung durch Automatisierung verspricht - die Qualität runterreißt, weil diese dann plötzlich nicht mehr rentabel ist. Paradox, aber tausendmal gesehen. Bei Yani scheint man das zu verstehen und die Wartezeiten stoisch auszusitzen, sehr sympathisch.

    Reizen tun mich die Hörner trotzdem eher weniger, sind irgendwie zu kultiviert und vornehm! :)
     
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  18. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Du hast vollkommen Recht. Man kann auch als Anfänger nicht wirklich technische Charakteristiken eines Instruments einschätzen. Aber Michael ich spielte gestern 875 EX und SX90r an. Was für Instrumente, o Herr im Himmel! Ich laufe heute den ganzen im Geschäft und sehe sie vor Augen und höre sie singen!
    Aber: in 3-4 Jahren vielleicht).
     
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hinzu kommt, dass sie kontinuierlich ihre Modelle wirklich optimiert haben.

    Auch bauen sie keine Billigserien und ist ein privat geführtes Unternehmen. Wachstum bedeutet heute leider häufig auch Gewinnmaximierung, wenn es geschluckt wird.

    Yamaha ist börsennotiert und schafft es trotzdem auch gute teure Instrumente zu bauen.

    Selmer ist wohl auch noch privat geführt…
     
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  20. Joachim 1967

    Joachim 1967 Schaut öfter mal vorbei

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