Erfahrungen Meyer Altomundstücke Short vs. Middle Chamber

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von holgi1964, 23.März.2025.

  1. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    gibt es im Forum jemanden der Erfahrungen
    bzgl. der verschiedenen Meyer Facings hat,
    also S7M zu M7M?
    Ist da nur die Kammer kleiner oder auch noch anderes am Mundstück verändert?
    VG Holger
     
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  2. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich meine Kammern!
    Small vs. Middle.
     
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  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Sowohl bei den middle als auch small chambern gibt es viele kleine Unterschiede, es lohnt sich also mehrere Mundstücke von Meyer mit mittlerer und kleiner Kammer zu vergleichen. Manche fallen halt kleiner aus und andere weniger bei den Small und auch mittleren Kammern. Das ist etwas nervend, andererseit kann man so für sich manchmal das ideale Mundstück finden durch die Streuung.
    Im Direktvergleich war die Tendenz, so mein Eindruck: kleine Kammer klingt heller und hat einen höheren Blaswiderstand und die Tiefe spricht etwas schlechter an.
     
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  4. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hellerer Klang und mehr Blaswiderstand würden
    mir entgegen kommen. Das normale Meyer ist mir zu dunkel.
     
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  5. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hier nun mei Bericht.
    Ich habe es bei Duchstein als 7er bestellt und getestet.
    Der Klang war heller, wie erwartet, aber dennoch mit Wärme.
    Nicht grell. Die Intonation leicht einzustellen.
    Und ich stellte mir so den Meyersound vor.
    Was mir überhaupt nicht gefiel war die träge Ansprache.
    Ich hatte früher ein M6M und M8M sowie in Frankreich auf 7 geöffnetes M5M.
    Die beiden ersten hatten dasselbe Problem.
    Da unsere Big Band immer mehr moderne Stücke spielt wo man Stakkato oder Stakkato-ähnlich spielt ist das Teil einfach zu träge gewesen.
    Ich habe es zurückgesandt.
    In Vergleich zum Middle Chamber würde ich das Small Chamber immer vorziehen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.April.2025 um 21:42 Uhr
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  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich bin immer noch ein bisschen verwirrt vom Titel - es geht um die Kammern, nicht die Bahnlänge, oder?

    Wenn ein Mundstück mit einer kleineren Kammer schlechter anspricht als ein ähnliches mit größerer Kammer, ist es dann nicht viel wahrscheinlicher, dass die Bahn daran schuld ist, als dass es die Kammer selber ist?

    Von den Mundstücken her kann ich nicht mitreden, von meinen Mundstückerfahrungen würde ich es nur anders erwarten.
     
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  7. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Es müsste small chamber vs. middle chamber heißen.
    Die Ansprache gefällt mir bei allen von mir angetesteten Meyer nicht. Sie ist sehr träge im Vergleich zu Vandoren, Gottsu, Aizen usw.
    Und das obwohl die Spitze optisch gut aussieht.
    Und noch etwas. Die Meyers stinken extrem nach Kautschuk wenn man sie mit anderen Kautschukmundstücken vergleicht
     
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  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das ist halt das bekannte Problem mit Meier, Link, Berg. Ikonische Designs, aber eine Qualität der Bahnen, die die Konkurrenz längst hinter sich gelassen hat, sodass man sie nur mit viel Testen, viel Glück oder mit Reface wirklich gerne spielt. Ich glaube wie gesagt nicht so ganz, dass die Unterschiede an der Kammergröße lagen.
     
  9. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Spielverderber Frage .
    Wieso kaufen Menschen sich MPC wenn sie wissen das es eine Lotterie ist?
    Zudem die ja nicht wirklich Schnäppchen sind ...

    Oder ist es mehr das Prestige das da durch drückt
     
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  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Naja, ich glaube die Idee ist eher, dass jemand, der einem bestimmten Soundideal einer Epoche nacheifert, aber selber (noch) ganz anders klingt, ein Equipment sucht, bei dem er davon ausgehen kann, dass dieser Sound damit möglich ist. Dass es dann vielleicht jeweils bessere Mundstücke für den gleichen Zweck gibt, ist ja ein anderes Thema. Wenn du als Schüler sagst, du willst wie Cannonball klingen, wird dir jeder sagen, du sollst ein Meyer nehmen (obwohl jeder vielleicht was anderes darunter versteht und sicher meint keiner ein zufällig besonders schlechtes Exemplar von der Stange).
     
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  11. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Mein Link fürs Alto war mit ca. 110 Euro vor wenigen Jahren schon ein Schnäppchen - die meisten Kautschuk MPC waren deutlich teurer - und die Ansprache scheint mit passenden Blättern auch gut zu sein. Ich hatte allerdings bis auf eine Ausnahme, mit der ich gar nicht klar kam, noch kein teures MPC probiert. Link für Alto ist vom Sound natürlich umstritten, aber das hat jetzt weniger mit der Qualität zu tun. Ein zweites Exemplar des Link, das ich testweise beim Kauf probierte, klang und reagierte identisch für mich. Mir ist hingegen klar, dass dies kein repräsentativer Eindruck zur Streuung ist.

    Zur "Lotterie": wenn man beim Kauf ausprobiert, je nachdem sogar mehrere des gleichen Typs, ist das Risiko des Fehlgriffs doch begrenzt. Ich stelle mir als Laie eher einen Auftrag zum Refacen als Lotterie dar, weil ich vorher ja nicht ausprobieren kann, ob mir das Ergebnis hinterher gefällt.
     
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  12. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Warum spielen die Menschen Lotterie, wenn sie wissen, dass es eine Lotterie ist?

    Wenn man Mundstücke neu kauft, hat man Rückgaberecht und somit eigentlich nur das Risiko des eigenen Urteilsvermögens. Gebraucht sieht es natürlich etwas anders aus.
    Aber der Grund warum Spieler immer wieder auf solche Marken mit schlechtem Ruf zurückgreifen ist, dass es wie bei der Lotterie eben auch Gewinne geben kann.
    Ich habe früher bei Thomann immer mal wieder mehrere Mundstücke eines Typs bestellt und verglichen. Da war auch mal ein STM NY dabei, das wirklich außergewöhnlich gut gespielt hat. Warum ich das damals nicht behalten habe, kann ich mir nicht so richtig erklären.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.April.2025 um 09:58 Uhr
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  13. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Viele Wege führen wohl nach Rom. Und testen bis man mit etwas gut zurecht kommt ist nie falsch, zumal Babbitt ja wohl auch Besserung gelobt durch veränderte Produktion. Mal sehen, ob amerikanische Standard-Mundstücke preislich überhaupt interessant bleiben werden.

    Bei mir ist es so, dass ich seit mehr als 3 Jahrzehnten meist aktiv Sax und Klarinette spiele, und obwohl ich sehr wenig Mundstücke gewechselt habe, über die Jahre doch einiges ausprobiert habe, inkl. Werke von Refacern. Und mittlerweile ist es bei mir so, dass ich, wenn ich ein bestimmtes Standardmundstück wollte, eher versuchen würde, ein bescheidenes Exemplar günstig zu bekommen und einem Refacer anzuvertrauen, von dem ich weiß, dass sich seine Bahnen gerne spiel. Oder ich schaue, ob er vielleicht eines in diesem Stil herstellt. Damit fahre ich vom Ergebnis und vom Preis-Leistungs-Verhältnis für mein Gefühl am besten und unterstütze kleine Gewerbe.
    Und wenn es günstiger sein soll, nehm ich ein gebrauchtes Vandoren im gesuchten Stil, da ist die Trefferquote für was ordentliches auch recht hoch.
     
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  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Beim lotto gibt es den jackpot, genau wie es das sehr gute Exemplar Mundstück gibt.
    Der Unterschied, beim lotto ist bei ner Niete das Geld weg, beim Mundstück zahlst du für eine Niete nix.
    Prestige, ist ein anderes Thema. Ob man mit einem 500€+ mpc besser spielt als mit einem für 200€? Und dann muss man ja der ganzen Welt noch iwi zeigen, dass man ein 500€ mpc hat, mit blattschraube für 250... Ich glaube otto-normalo braucht das nicht, höchstens für das ego.
     
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  15. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Ich dachte immer dass es Medium Chamber, Small Chamber, Large Chamber bzw. Medium Facing hieße.
    Und dass ein (funktionierendes) Meyer träge in der Ansprache wäre ist mir noch nie aufgefallen.
    Aber natürlich waren (sind?) die guten Stock Meyers rar.
     
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  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Im Normalfall sollte man vor dem Kauf das Mundstück erst probieren. Aber nicht jeder Laden hat jedes Mundstück in der benötigten Öffnung vor Ort. Will man dann aber genau dieses ausprobieren weil über dieses Mundstück Gutes gehört hat, kommt man nicht drum rum es zu bestellen.
    Und mit Prestige sollte das ganze nichts zu tun haben. Denn weder der Name noch der Preis garantiert irgendetwas.
    Das Problem ist auch, daß nicht jedes Mundstück, egal wie gut es gefertigt wurde zu jedem Spieler passt, insofern hilft nur ausprobieren.
     
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  17. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich erlebe oft, daß unterschiedliche Spieler doch sehr anders klingen auf dem gleichen Mundstück. Der eine klingt heller, der andere dunkler , der eine härter, der andere weicher etc. etc. Meyermundstücke sind neben den Vandorenmundstücken vom Preis halt meist noch eher als Standardmundstück bezahlbar. Die Mehrheit meiner Schüler würde niemals das Geld ausgeben, das heute für ein Boutiquemundstück notwendig ist.
     
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  18. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Aber die Streuung bei den Kammern und Bahnen ist schon stark, weisst du ja selber auch und ein wirklich funktionierendes zu finden bedeutet sehr viele zu probieren oder zum Refacer deines Vertrauens zu schicken. Viele Läden stellen sich aber nicht mehr 10 Mundstücke der gleichen Öffnung ins Regal (früher habe ich das noch oft erlebt) und da ein gutes Meyer zu finden ist dann schon schwieriger geworden. Und bei den Meyern hatte ich immer den Eindruck, die sind oft Reedpicky, mit dem richtigen Blatt gehen sie super aber das muss man erstmal finden.
    Ich habe auch 3 Small Chamber Meyer und finde die auch etwas zickig in der Ansprache, ob das aber die Kammer oder eine schlechte Bahn ist, lässt sich zumindest visuell nicht für mich erfassen (ich habe nichts da zum Vermessen der Bahn).
     
  19. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @holgi1964,

    ich habe seit einigen Jahren ein Meyer 7 mit der New York Kammer (s. Bilder). Das ist wohl eine Replika ihrer eigen alten Modelle zum 100-jährigen Bestehen. Ich habe mir bei Saxophon-Service.de damals eines in 6 und eines in 7 bestellt. Das 7er fühlte sich für mich deutlich besser an, schon alleine, weil mir das 6er zu geschlossen war. Beide waren von der Qualität gut.

    Ich habe mir das 7er als Backup zu meinem Theo Wanne New York bestellt. Das war im Verhältnis dazu etwas lauter und obertonreicher. Bei Druck musste man aufpassen, nicht schrill zu klingen. Ich habe es bis dahin sehr gerne gespielt. Nach kurzer Zeit durfte es gehen, weil ich nur noch das Meyer gespielt habe.

    Für mich ist das Meyer in Bezug auf hellem oder dunklem Klang sowie in Bezug auf den Sound grundsätzlich Middle of the Road und lässt viele Gestaltungsmöglichkeiten zu. Wesentlicher Faktor sind die Blätter dabei! Blätter geben dem Mundstück eine deutliche Richtung zu dunklem oder hellem Klang. Ich spiele gerne Woodstone 2,5. Damit klingt es etwas wärmer und dunkler. Mit 2,5 Alexander Superial DC (= Double Cut oder auch Filed bzw. French Cut) klingt es bei mir deutlich heller.

    Erfahrungen mit einer langsamen/zähen Ansprache kann ich nicht bestätigen.

    Viele Grüße
    Jabo
     

    Anhänge:

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  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja, genauso ist es. Wenn man Anfang steht, stellt sich aber oft eine andere Frage, nämlich: „ich klinge ganz anders als Cannonball, aber ist es auf meinem Equipment denn überhaupt MÖGLICH, den Sound in diese Richtung zu bekommen?“ Daher weht der Wind, was den anhaltenden Verkauf der klassischen Designs betrifft, kann das selber gut nachvollziehen.
     
    Rick gefällt das.
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