Spotify und die Künstler....

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Claus, 28.Juli.2015.

  1. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    das ist schon richtig. Und die Entkopplung der Musik vom körperlichen Medium ist auch nicht aufzuhalten. Aber als Musiker muss man das nicht unterstützen. Klar wird man von 1000 CDs nicht reich. Aber man kann zumindest Sorge tragen, dass man die wenigstens verkaufen kann - so die Möglichkeit besteht - wenn man sie nicht auf Spotify oder anderswo verschenkt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.Juli.2015
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    ZAZ mit kleiner Big Band und 3 Backgroundsängern für 60 Euro. Hängt halt auch davon ab wo man hingeht. Prince hat es auch mit Wucherpreisen versucht und ist damit auf die Nase gefallen, die Konzerte in Berlin fielen aus, weil keiner so viel zahlen wollte. Andererseits darf man die Kosten und den Aufwand einer Tour nicht unterschätzen. Und wenn man sieht was die Leute für Streisand bereit sind zu zahlen, ist doch klar, daß es andere auch versuchen.

    Aber mit dem Abcashen hast Du leider recht!

    Lg Saxhornet
     
  3. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    hi¡
    ich bin ehrlich gesagt schon lange bei spotify und zahle auch dafür, habe mir aber nie einen kopf gemacht, wie die musiker damit verdienen (das muss ich zu meiner schande gestehen).
    seit ich selbst musik mache und viel nette musiker kennengelernt habe, wächst aber mein schlechtes gewissen.
    bei großen labels und/oder musikern, die schon lange tot sind hält sich das in grenzen, da sind es meistens eh die erben oder lizenzanwälte sind, die daran noch verdienen.
    ich habe in der letzten woche sechs cds gekauft, obwohl ich gar keinen cd player mehr habe.....:cool:

    genau das glaube ich allerdings auch...

    liebe grüße
    annette
     
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  4. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich kann ja selber entscheiden, ob ich mein Gemüse bei Aldi oder beim Türken hole. Oder meine Saxophonblätter und Zubehör bei den Läden in Berlin oder über das Internet. Ich könnte auch zu den kostenlosen Veranstaltungen der Holzbläser wie dem WS Torsten Skringer von gehen und meine Tröten dort weiterhin gratis durchchecken lassen, aber meine Blätter beim großen T kaufen. Mach ich aber nicht. Und im Endeffekt profitieren beide voneinander, besonders durch die soziale Komponente. Von daher habe ich auch gerne das Geld für @Nightwatchman s CD über den Ärmelkanal geschickt, auch wenn dies leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.

    @annette2412 Ich kann dir die CDs in apple lossless umwandeln, kein Problem
     
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  5. RomBl

    RomBl Guest

    Ich lehne solche Einrichtungen wie Spotify grundsätzlich ab und kaufe die Musik, die ich hören möchte, auf Vinyl, CD oder (klanglich hochwertigen) Download (z.B. Linn Records).
    Wenn ich Musik nur konsumieren möchte, z.B. beim Autofahren, höre ich Radio, in Berlin ausschließlich Jazzradio.
     
  6. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    ich auch - aber gleichzeitig kann ich sie mir auch auf spotify anhören.....

    super....bring ich dir zum stammtisch mit....
     
  7. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Ist die Situation bei Downloads, z.B. über Amazon besser für die Musiker als Streaming? Weiß das jemand?

    Grüße
    Stefan
     
  8. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    ja, ist sie - aber nicht bei allen gleich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.Juli.2015
  9. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @saxhornet

    Klar sind Kosten für das Betreiben einer Internetplattform nicht von Pappa. Aber im Vergleich mit den klassischen Vertriebswegen über den stationären Handel niedrig.

    Alleine die Kosten für den Betrieb von CD Abteilungen oder -Läden sind immens. Die müssen aus den Verkäufen mitfinanziert werden.

    Presswerke bauen und finanzieren, CD Hüllen, ...beim Vertrieb über Spotify oder Downloads hast Du all diese physischen-, direktvertriebs- und Distributionkosten nicht. Und Retouren wie im Onlinehandel gibt es auch nicht.

    Die Hardware, die Mitarbeiter, die die Plattform betreiben, brauchst Du nur einmal.

    Das sind Bruchteile der "klassischen" Kosten.

    CzG

    Dreas
     
  10. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Wieso machen die das? Wenn ich als Selbtsändiger über einen gewissen Zeitraum keinen Gewinn erwirtschafte, schieb das Fi AMT mir da einen Riegel vor...
    Ich habe gelent das Muiker auch ein wenig von Idealisten und Glücksrittern haben. Aber da kann ich mich natürlich täuschen...
    Das hat man von Vinyl auch gesagt ...eben so von Büchern...
    reality proof them wrong...
    @stefalt
    bei Amazon bekommst du einen Mp3 Stream zur CD ... ob das besser ist, weiß ich nicht.....
    aber Amzon gibt noch andere Problemthemen .... allerdings muss ich gestehen das ich auch Amazon nutze...

    Es gibt zum Glück ein immer steigende Anzahl von Menschen, die wieder den Kopf statt google benutzen.
    Die nicht in Asozialen Netzwerken oder ihre privaten Daten in einer Cloud "nicht"öffentlich machen ...
    Wer nicht bewust mit seinen Daten umgeht muss auch sein Haus nicht abschliesen das Auto auch nicht, sie haben ja nix zu verbergen.
    Das schlimmste ist das viele Menschen mit den Daten anderer verantwortungslos um gehen in dem sie z.b. Whatsapp benutzen.
     
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  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Da verteilen sich die Kosten aber mitunter anders. Aber klar ist der klassische Weg teurer. Wenn es aber ein Unternehmen wie spotify ist oder eine andere Plattform, sind da sehr viele Angestellte involviert. Von der Programmierung, zum Softwaresystemtest, zur Werbung, Verkauf etc. etc. etc. Ist einfacher und kleiner wenn man seinen eigenen kleinen Onlineshop macht aber dann ist das alles von der Abrechnung nicht mehr so einfach, denn es ist ein Gewerbe und es muss mit der GEMA geklärt sein.

    Die Kosten hat der Laden, weder der Künstler, noch die Plattenfirma. Und der Laden wird sich nicht ausschliesslich auf CD's als Produkt verlassen (es hat seinen Grund warum so viele Musikläden, die CD's verkauft haben nicht mehr existent sind).

    Auch Presswerk und einige andere Dinge sind nicht von Plattenfirmen finanziert (zumindest nicht der Bau). Aber ja die Vertriebswege sind nicht ohne.

    Sicherlich, allerdings stehen dem gegenüber eine schlechtere Qualität und ein kopierfreudiger Konsument.

    Ich kenne viele Menschen, die lieber CD's nach wie vor kaufen als es nur als mp3 zu haben. Aber wenn schon Ikea die CD für tot hält und die meisten ihrer Aufbewahrungsmöglichkeiten für CD's aus dem Sortiment nimmt, ist der Weg wohl klar.

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob mp3 das Amen auf dem Musikmarkt ist oder da nicht eventuell noch was deutlich besseres mal kommt. Was ich bei einer Vorführung von DVD Audio hören konnte, (leider verstorben das Projekt) war in punkto Räumlichkeit beeindruckend.

    Es bleibt beim alten Problem, die Leute wollen einfach für Musik möglichst nichts oder sehr wenig ausgeben.

    Lg Saxhornet
     
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  13. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @deraltemann

    Das ist doch schlicht falsch. Vinyl ist eine Marktnische und hat keine wirkliche Bedeutung bei der Vermarktung von Musik.

    Und die CD hält nicht mal ewig....

    Und natürlich hat das Buch auch schon Probleme....E-Book wächst deutlich stärker als "Realbook"...und Amazon kommt demnächst mit einer Buchflatrate....da kannst Du dann für einen monatlichen Pauschbetrag soviel Bücher über E-Book lesen wie Du möchtest.

    @saxhornet

    Aber die Kosten für den Laden (Handel) werden im Verkaufspreis der CD von z.B 16,-€ abgedeckt. D.h. 3,52,-€ vom VK Preis bekommt der Handel.

    CzG

    Dreas
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Oft sind Musiker Idealisten oder Träumer. Ich habe oft erlebt, daß junge Musiker glauben bei Ihnen wird es alles anders, bevor die Realität sie einholt. Manchmal, gerade bei den älteren Kandidaten lief es eine Zeit lang sehr gut und dann änderte sich der Markt.
    Ich kenne viele Musiker, die alle zusätzlich noch Zweit-, Dritt- und Viertjobs nebenbei haben. Das kennen aber heutzutage viele Menschen aus ihrer Arbeitswelt. Da kann ich dankbar sein von Musik leben zu können, auch wenn ich noch neben dem Spielen unterrichten muss und Big Bands coache.

    Lg Saxhornet
     
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  15. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    das Problem für die kleinen Musiker und Bands ist doch ein ganz anderes. In aller Deutlichkeit noch einmal: Diese finanzieren die Produktion selbst und wollen das wieder reinkriegen. Dafür ist Hardcopy besser, denn Verkäufe bei Konzerten und anderswo sind kontrollierbar und rechenbar. Da dreht es sich um Kleinauflagen. Da IST schlicht und einfach nichts zu verschenken, außer man leistet sich beispielsweise als Amateur den Luxus einer Aufnahme. Dann ist es egal, logischerweise. Klar, die CD stirbt, alle anderen körperlichen Formate auch. Aber hier geht es um Kontrolle des selbstgeschaffenen Contents.
     
  16. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    @Dreas .
    Das das Internet und alles online die Zukunft ist ist eine Ansicht die gerne promotet wird. Aber wenn man mal schaut wie Netz misbraucht wird von politischen und wirtschaftlichen Systemen, und wie viele Mensch nicht online sind, dann relativiert sich das.
    Es findet eine Bewustseinswerdeung gegenüber dem Netz statt und das ist richtig und wichtig. Aber es ist schon so das am Ende
    das man nicht jeden hippen Murx mit machen muss, nur weil es in der wunschönen Werbewelt, die du ja gut mit allen Höhen und Tiefen kennst, ein einredet, das etwas ein must have ist.
    Ich halte es mehr mit UDO L , ich mach mein Ding.
     
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  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @bluemike

    Ja, kann ich nachvollziehen....macht absolut Sinn...


    Noch mal zum Thema Spotify.

    Mir geht es da gar nicht um Kosten....ich habe mehrere hundert CDs.... und für mich ist auf meiner Anlage immer noch ein Klangvorteil zu hören....dennoch nutze ich die CD deutlich weniger als früher.

    Warum?

    Weil Spotify einfach unglaublich komfortabel ist! Wir saßen gestern nach der Probe zusammen und reden natürlich auch über Musik...da sagt dann einer "das Stück x von y ist gei"...und "zack" hab' ich das bei Spotify! Selbst wenn ich eine CD hätte, wo das Stück drauf ist, wie lange brauche ich, bis ich das gefunden habe? O. K. ich könnte alle CDs auf den Rechner kopieren.....aber ich erreiche ja nicht annähernd den Stückumfang wie bei Spotify!

    Oder auf einer Party...da mache ich über mein iPhone heute immer die Musik....gut plötzlich will man Helene Fischer hören...kein Problem....hab' ich....'ne CD hätte ich nicht...

    Ich denke der Komfortaspekt ist als Erfolgsfaktor nicht zu unterschätzen....

    CzG

    Dreas
     
  18. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    die Umsätze von ebooks sind 2014 um ca 6% zurück gegangen...real book rulez
     
  19. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Man muss sich halt als Künstler grundsätzlich überlegen, welchen Nutzen die einzelnen Vermarktungswege - realistischerweise - bringen können.

    Vor Jahren gab es ein Riesengedöns um myspace...must have....und jetzt? Hat jemand bei seinen Konzerten ein volles Haus, weil er die Veranstaltung mit 2738 "Freunden" auf fb teilt? Analysiert das jemand? Nö, warum auch, kostet doch nur ein paar Mausklicks, hmmm? Und so schei... wir uns zu mit Infos, die wir letztlich gar nicht mehr lesen..... Und wenn man dann vor 10 Leuten spielt, weil der Veranstalter sich nicht gekümmert hat, weil es ja eh auf Hut geht....willkommen im richtigen Leben!

    Unterm Strich führt kein Weg daran vorbei, sich seine Fangemeinde aufzubauen...mit Mühe, Geduld, Engagement, Qualität........oder man träumt vom Entdecktwerden....

    Wir verkaufen fast alle CDs auf unseren Konzerten....mit netten Gesprächen, gelegentlichen Signierungen...und optimalem Erlös.

    Spotify? Wozu? Da steckt der Spott doch schon im Wort....
     
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  20. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Ich nutze spotify und so'n Zeug sporadisch, um in neue Sachen reinzuhören, lasse mich dann gerne durch die große, weite Welt tragen und klicke mich durch dort empfohlene Titel, ähnlich verfahre ich mit youtube.
    dann liegt immer ein Bleistift und ein Zettel neben mir und wenn mir etwas supergut gefällt notier ich's mir, fahre in die große Stadt und bestell mir die CD in einem der letzten unabhängigen CD-Läden. Ebenso mach ich das mit Büchern.
    Ja, ich bin bekennender Anachronist und ich will, das die Läden überleben.
    Ich will mich unterhalten mit dem Verkäufer, will seine Meinung hören, will Tipps, nette Gespräche, andere Kunden kennenlernen.
    Ich will, dass nach nem Abend Musikhören mit Kumpels, CD hüllen im Zimmer verteilt liegen, ein Stapel Vinylplatten rumliegt.
    ja, das mag unbequem sein, völlig anachronistsch, teurer ist es eh, aber ich will das so haben.
     
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