Was beeinflusst unsere Wahrnehmung von Saxophonsound?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 10.August.2019.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja, klar.
    Aber ich konnte ja dann im Nachhinein hören, weil ich aufgenommen hab, und draufkommen, dass der Unterschied nicht groß ist.
    Und ich hatte noch nie ein Horn in der Hand von dem ich mir gedacht hab, dass es Scheiße klingt.
    Beim Spielen spüre ich andere Dinge, siehe oben.
     
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  2. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Für mich ist die Ergonomie sehr wichtig. Nicht nur alles, was mit den Händen direkt zu tun hat, sondern auch, wie das Mundstück bei optimaler Haltung in den Mund kommt. D. h. für mich ist der Winkel der S-Bogenkrümmung ebenfalls sehr entscheidend. Da können Nuancen schon viel ausmachen.

    LG Jabo
     
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  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Objektiv ist der Soundunterschied auch deshalb nicht groß, weil du spielen kannst und den Sound mit 90 % selber bestimmst. Subjektiv sind für dich vermutlich dazwischen Welten.

    Denk mal an das damalige Interview mit Jan Garbarek.

    Immer wenn einer meiner wenigen Schüler ein "Instrumentproblem" hat, spiele ich es ihm vor und dann ist in der Regel das Problem individualisiert.
     
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  4. Tinka

    Tinka Ist fast schon zuhause hier

    Ich nehme meinen Sound beim spielen unterschiedlich wahr, je nach Tagesform. Wenn ich gut drauf bin, gelöst und einfach spiele ohne nachzudenken, finde ich meinen Sound genial. Bin ich nicht gut drauf, dann hört sich auch der Sound so an.
     
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  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Ist bei vielen Drogen so.
     
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  6. Tinka

    Tinka Ist fast schon zuhause hier

    :-D

    Der Vergleich passt aber, denn Musik wirkt wirklich wie ein Droge, das sie einem beeinflussen kann
     
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  7. snah62

    snah62 Ist fast schon zuhause hier

    was meiner Meinung nach sehr interessant und hilfreich ist.... Saxophone mit verbundenen Augen zu testen..... da kommen dann zum Teil ,überraschende Ergebnisse bei raus....
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ja, hatte ich gemacht als ich mein Alt „für‘s Leben“...:lol:.... gekauft habe.

    Da waren diverse Taiwanhörner, Yamaha, Yanagisawa, Selmer (je verschiedene Modelle)

    Als ich zwei in der engeren Wahl hatte, klärte mich der Händler auf....Selmer Ref. 54 und Yanagisawa 9230 Silversonic.....

    Es wurde dann das Selmer....

    CzG

    Dreas
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Auch die Finger erkennen was ordentlich Gemachtes...
    Ich glaub, ich würde bei Neuhörnern auch blind den Unterschied zwischen Yamaha, Yanagisawa, Selmer und Taiwanhorn erkennen :)
     
  10. snah62

    snah62 Ist fast schon zuhause hier

    ich glaube ich würde mein Yamaha 62 Alto auch blind , mit den Fingern erkennen...Sound ist halt , "meiner Meinung" nach mehr das Mundstück...
     
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  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Sehe ich anders:

    - Die Bewertungen kommen ja noch immer noch von Menschen, allerdings ohne die Störeffekte. Wenn wir den Klang beurteilen wollen, dann beurteilen wir (eher) den Klang, nicht, wie das Sax aussieht oder was es gekostet hat.

    - Wem es nur um die subjektiven Eindrücke geht, braucht ja nicht auf Messergebnisse zu schauen.

    - Messergebnisse sind Messergebnisse. Antworten auf unsere Fragen gibt es sowieso nur durch Interpretation der Messergebnisse. Das Interpretieren machen i.A. auch Menschen.

    Vom Mythos zum Logos.

    Grüße
    Roland
     
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  12. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    als ich noch feste sprechzeiten zur beratung in einem musikgeschäft hatte, - gab es vis a vis die musikschule mit über 1000 schülern , also nicht gerade wenig.
    in den fehlstunden der STUDIERTEN musiker habe wir dann allerhand angestellt, da ich einen separaten raum angemietet hatte und wir 95% ungestört waren.
    klare sache vintage spürt man, moderne hörner haben lustige ergebnisse erbracht.

    ich stütze mich also nicht auf irgendwelche erhebungen sondern auf eigene!!

    die blindtest schlugen alle GEDACHTEN ergebnisse, wir waren eine lustige truppe, und haben viel diskutiert und gelacht.


    damit möchte ich mich an den beitrag anschließen weiter oben!
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Aber immer verschieden, so lange der Mensch das Horn noch bläst. Sie sind nur genau, wenn der Faktor Mensch raus ist und die Maschine bläst. Dann aber klingt das Horn nicht mehr. Und so bleibt die vermeintliche Wahrheit immer in der Unschärfe.
     
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  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ppue

    Genau, dann kommt das dabei raus:



    CzG

    Dreas
     
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  15. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Artikulation und Phrasierung sind grauenhaft, aber davon abgesehen klingt das Horn super.
     
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  16. Rick

    Rick Experte

    Aus meiner Erfahrung heraus hört man IMMER in erster Linie den Spieler, nicht das Equipment. Und jeder Spieler würde aus demselben Equipment etwas anderes herausholen, je nach Fähigkeit.
    Und natürlich spielt das eigene Gefühl die wichtigste Rolle, jeder Mensch ist anders und achtet deshalb beim Spielen auf andere Details des Instruments.

    Bezeichnenderweise wäre es bei mir wahrscheinlich völlig anders gewesen. Ich habe ja schon viele Hörner von Schülern in den Händen gehabt, von "Pfui Teufel" bis Yanagisawa und natürlich diversen Selmers, und gerade die letzteren haben bei mir nie irgendeine Begeisterung hervorgerufen - auf die Spitze getrieben habe ich sie fast als "seelenlos" empfunden, wohl weil sie nur gemacht haben, was sie sollten, perfekte Instrumente, aber sie gaben mir irgendwie keine "Antwort", sie funktionieren für mein Gefühl viel zu problemlos, ich habe da keine Vibration in den Fingern, spüre keine Eigenheiten...

    Ein für mich tolles Horn schmiegt sich mir geradezu in die Finger, ich verschmelze mit ihm, es wird ein Teil meines Ichs - ein "perfektes Instrument" wirkt auf mich kalt, wir werden zusammen nicht warm, es bleibt ein Fremdkörper.

    Das ist völlig subjektiv, das ist mir selbstverständlich bewusst, deshalb würde ich das nie verallgemeinern und ich gönne jedem das Sax, mit dem er persönlich "verschmilzt". Deshalb bin ich aber auch gegen jegliche Verklärung, Überhöhung mancher Marken und Hersteller. Jedes Sax kann gut sein, jedes Sax muss irgendwann mal zur Überholung. ;)

    Und den Sound mache ich wirklich nur an Saxern und ihrer Spielweise fest, nicht am Mundstück oder gar Horn. :cool:
     
  17. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Das beschreibst du sehr schön Rick....so ziemlich genau das erlebe ich mit dem Buescher 400.... nicht von heute auf morgen aber so etwa innerhalb eines Jahres.
     
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  18. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar


    Ach wie zutreffend........Du sprichst mir aus der Seele :danke:

    Gr
     
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  19. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Damit diskutieren wir allerdings über etwas anderes als über die Ausgangsfrage von @Ton Scott .
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Na, gut, dann die richtige Formulierung für die Beantwortung der Ausgangsfrage:
    Der Spieler beeinflusst die Wahrnehmung des Saxophonsounds. ;)

    Und wenn man selbst spielt, dann natürlich in erster Linie die Umgebung (Schallreflektion) sowie die "Projektion" des Klangs.
    Ein gebogenes Soprano klingt für mich subjektiv greller, ein gerades wärmer. Für den Zuhörer ist es hingegen genau umgekehrt, weil er das gerade direkter und das gebogene indirekter hört.
    Und wenn man sich beim Spielen selbst aufnimmt und dabei über Kopfhörer hört, können diverse Frequenzen unterschiedlich stark betont sein, was den Klang verfremdet.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10.August.2019
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