Warum der Umstieg von Yamaha 62 auf 82z?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von altblase, 24.Dezember.2019.

  1. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Das heist eigentlich nicht mal das das überhaupt nötig ist
     
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  2. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Das muss man sich als Händler erst mal leisten können und der Kunde muss bereit sein das zu zahlen. Wenn das nicht an einem übersteigerten Qualitätsanspruch dieses Händlers liegt, dann ist es für Händler dieser Premiummarke einfach nur ärgerlich, wenn das erforderlich ist. Die Frage ist ja immer, wie die Marge bei der jeweiligen Marke ist. Ich habe mich mal mit einem Holzblashändler in Stuttgart unterhalten, der meinte, wenn es nur um Gewinn ginge, würde er bei gleicher Verkaufssumme mehr an Chinaware verdienen als ein einem Selmer. Macht er aber nicht da China eben in der Billigstschiene keine verlässliche Qualität liefert und er dann nur Ärger hätte. Für mich heißt das aber, dass jede unnötige Nacharbeit den Gewinn auffrisst. Es ist schon erstaunlich wie nachsichtig Manche bei Auslieferungsmängel sind. Weder Japan noch Frankreich sind Niedriglohnländer und doch scheinen eher die Japaner gut bis sehr gut eingestellt Hörner ausliefern zu können. Allerdings glaube ich auch, einmal eingestellt, werden sich Japaner und Selmer nicht sehr unterscheiden.

    Aerophon
     
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  3. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Die Feinjustierung eines Saxophons vor der Auslieferung ist mit Sicherheit ein wichtiges Kriterium für eine Kaufentscheidung.
    Allerdings hatte ich da schon schlecht und gut eingestellte Hupen der verschiedensten Marken in den Händen. Wenn man bedenkt, dass der Transportweg und der Service des Händlers nach dem auspacken entscheidend sein kann, relativiert sich die Diskussion ziemlich schnell.
    So war mal bei einem Test (vor ein paar Jahren) zwischen Selmer, Yamaha, Cannonball und Keilwerth das Cannonball Alto dasjenige, das aus der Schachtel heraus am besten angesprochen hat und am besten lief.
    Damals habe ich mir überlegt, dass wenn ein Händler die Saxophone nach Lieferung immer leicht nachjustieren muss, er damit das Verkaufsranking entsprechend seiner Verdienstmarsche problemlos beeinflussen könnte.
    Macht ein seriöser Händler natürlich nicht! ;)
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Dann müßte er aber auch fünfmal mehr Saxophone verkaufen.
    Ob das der Markt überhaupt mitmacht?

    CzG

    Dreas
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Die allermeisten Kollegen, die solche Saxe spielen, haben welche aus den 1950er und 60er Jahren, doch ich kenne zumindest in meinem weiteren Umfeld keine mit aktuellen Modellen. Diese werden eher von Amateuren gekauft und gespielt, so wie ich das sehe.
    Hingegen scheinen die Profis, die jüngere Saxe benutzen, eher Yamaha, Yanagisawa und neuerdings vermehrt Taiwan zu bevorzugen. Aber so bekomme ich das eben mit, ich erhebe keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit dieser Eindrücke.
     
  6. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    @altblase

    Du hast ein Saxophon gefunden, mit dem Du absolut zufrieden bist, und nicht nur eines sondern sogar mehrere, wenn ich das richtig verstanden habe.
    Das ist doch (neben gut spielen können ;)) genau das, wovon ein Saxspieler träumt.

    Also alles gut und ein Grund glücklich zu sein und mit einem Lächeln auf den Lippen sich jeden Tag an seinem tollen Sax zu erfreuen :)

    LG
    Albrecht
     
  7. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Hypothese: Kommt möglicherweise (mal wieder) auf das Segment an. An (französischen) Konservatorien sind die modernen Selmer-Hörner vermutlich der Goldstandard.
     
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  8. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ja, geehrter @albsax, mit meinem neuen 82er Alt- und Tenorhorn bin ich
    überglücklich! Hammerklänge:)

    Aaaber, ich habe mein tolles dreijähriges 62er Tenor verkauft:cool: Es klang braver und schlanker als das 82er. Ab und zu mag ich zur Abwechslung auch den schlichteren und schlankeren Klang der 62er. Hätte ich man nicht mein 62er verkauft:( Überlege mir als Zweittenor wieder eine neue 62er zuzulegen, diesmal in Silber...:rolleyes:

    Kann es sein, dass ich krank bin und dringend therapiert werden muss?:meh:
     
  9. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Der Auslieferungszustand ist für mich kein Kriterium für die Qualität eines Instruments.
    Wenn das Sax noch nachgestellt werden muss, sollte der Händler dies tun. Es geht dabei weniger um das Image des Herstellers, sondern vielmehr um sein eigenes.
    Die Qualität eines Autos beurteile ich auch nicht danach, ob alle 4 Reifen perfekt ausgewuchtet sind.
     
  10. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Für mich ist das sehr wohl ein Kriterium. Und für die Händler auch.

    Ich möchte mich in diese Diskussion nicht zu sehr einklinken und auch keine Vorurteile weiterverbreiten.

    Aber ich habe mit einigen Reparateuren hier in der Gegend gesprochen, denen doch ziemlich viele Instrumente unterkommen, neu und gebraucht. Und überraschend viele haben über Selmer geschimpft, nämlich über die Arroganz dieser Firma, die den Verkäufern die mühsame Aufgabe abwälzt, die gelieferten Instrumente erstmal spielbar einzustellen. Das können sie sich offensichtlich noch leisten. Ich bezweifle nicht, dass ein erstmal perfekt eingestelltes Selmer ein tolles Instrument ist.

    Andrerseits habe ich mit Yamaha-Instrumenten (nicht nur Saxophone) nur die besten Erfahrungen gemacht, insbesondere bzgl. des Aspektes Fertigungsqualität. Mein allererstes Sax war ein YTS-62, in totaler Unerfahrenheit bei EBay ersteigert und "out of the box" über Jahre hinweg tadellos spielbar. Leider habe ich es in einem Anflug an geistiger Umnachtung verkauft. Das Nachfolgetenor (Cannonball) ist zwar auch sehr gut. Die Lackqualität ist aber eindeutig schlechter als die bei Yamaha. Und ich gestehe: für mich ist schlechter Lack halt kein Merkmal eines tollen Saxophons.
     
  11. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Wenn er dies denn kann (und will).

    Bei meinem Instrument war es so, dass ich beim Testen festgestellt hatte, dass es nicht in allen Bereichen gut ansprach. Ich habe es dennoch gekauft und mIt dem Händler war vereinbart, dass das noch in Ordnung gebracht werden sollte. In der kommenden Woche sollte ich das Instrument abholen. Leider war danach kaum ein Unterschied festzustellen. Dass ich vor einer zufrieden stellenden Mängelbeseitigung gekauft habe, war ein sehr ärgerlicher Fehler, den ich nicht noch einmal machen werde.

    Am Ende musste ich wie gesagt zu jemanden gehen, der es konnte.
     
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  12. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Ich war mit meinem Selmer (4) noch nie beim Saxdoc und mit meinem Sequoia (8) auch nicht. Fahre seit Jahren französiche Autos ohne Probleme.
    Ich stelle fest: Ich bin ein richtiger Glückspilz!
     
  13. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    @Florentin: als ich ca. 2006 je ein YTS 62 wie auch ein Selmer Reference 54 Tenor gekauft habe, war das Yamaha aus dem Koffer heraus sofort spielbar. Der Händler, bei dem ich es gekauft habe, war Spezialist für Keyboards und MIDI-Gedöns und hätte gar keine Möglichkeit gehabt, irgendetwas fachmännisch zu justieren.
    Aber das wusste ich damals nicht.

    Das Reference kaufte ich bei einem auf Blech spezialisierten Händler, der auch Saxophone anbot. Sein großes Plus war ein äußerst erfahrener Holzblasinstrumentenmachermeister, (Rudi) der schon den Peter Neff in Köln ausgebildet hatte und schon ziemlich alle Marken auf dem Tisch hatte. Im hohen Alter von etwa Mitte 80 leistete er sich selbst ein Reference 54, weil er dieses für das beste Seriensaxophon auf dem Markt hielt.
    Ich folgte mangels eigener Erfahrung seinem Rat und bestellte mir selbst eins.
    Ich konnte es kaum erwarten, bis der Händler endlich anrief und sagte, das Instrument wäre eingetroffen. Also nix wie hin und abholen :)

    ich müsse mich noch gedulden, weil Rudi das Instrument noch checken müsse und Rudi wäre erst morgen wieder im Laden.
    Von Rudi erfuhr ich dann am m nächsten Tag bei der Abholung, dass er über 3 Stunden darauf verwenden musste, das Instrument perfekt einzustellen.
    Das wäre bei Selmer nicht ungewöhnlich :)
    Trotzdem war es seiner Ansicht nach das beste Saxophon auf dem Markt.

    Es scheinen somit nicht nur Gerüchte zu sein, dass die Endkontrolle bei Selmer optimierungsbedürftig ist oder zumindest war.

    Ein paar Jahre später brauchte ich dringend Geld und habe den größten Teil meiner Saxophonsammlung verkauft.
    Das Yamaha mit großem Verlust, das Selmer mit erheblichem Gewinn. Beim Selmer kam mir entgegen, dass es zwischenzeitlich mehrere Preiserhöhungen gab.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 27.Dezember.2019
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  14. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest


    Leider wahr, dass nicht jeder Holzblasinstrumentenmachermeister seinen Job beherrscht. Ich musste und durfte da auch schon sehr unterschiedliche Erfahrungen sammeln.
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja für die derzeitigen Zeiten erwartest Du zu viel. Bei Software ist der Betatest beim Kunden mittlerweile fast Standard in vielen Bereichen. Und wie oft bekommst Du schon Ware, die wirklich ihr Geld wert ist, eigentlich fast nie. Und Du hast halt als Beispiel Selmer genommen immer wieder, es kann aber Dir genauso mit anderen Firmen passieren. Yamaha hat mal eine ganze Serie Tenöre mit S-Bögen ausgeliefert (wurde mir erzählt), die nicht optimal waren und die Intonation des Teils problematisch machten. Eins der Teile hatte ich in der Hand und es war wirklich nicht leicht das Teil in tune zu spielen, damals wusste ich noch nicht, daß der S-Bogen das Problem war. Die preiswerten Yamaha bekommen Beulen, wenn Du das Sax zusammengebaut kurz in den Koffer legst und der Deckel auf irgendetwas fällt, das ist mir mit Selmer noch nie passiert. Auch Yamaha und Yanagisawa patzt mal und auch nicht jedes Yamaha deckt, wenn es aus der Fabrik kommt. Aber ein Saxdoc erzählte mir er wäre immer erstaunt, daß die Yamaha oft immer noch ordentlich spielen, selbst wenn was undicht ist und bei dem Grad Saxophone anderer Firmen schon zicken würden. Yamaha hat viel richtig gemacht und macht immer noch viel richtig und Selmer war in der Endkontrolle auch schon öfters nicht optimal (wie andere Firmen halt auch). Aber aus diesen Gründen kauft man halt auch nicht einfach ein Sax ohne es vorher auszuprobieren. Es kann immer etwas sein und kein Ruf einer Firma schützt Dich davor. In einem guten Laden, gehen die Saxophone, wenn denn die Zeit vorhanden ist, vorher (oder spätestens wenn was auffällt) zum Saxdoc im Haus, der das Horn checkt. Und ich kenne von diversen Saxdocs genug Geschichten, was die da schon bei nagleneuen Saxophonen von verschiedenen Firmen erlebt haben. Manchmal wird ein Horn dann auch gleich zur Firma einfach zurückgeschickt.
    Ein guter Saxophonladen mit angeschlossener Werkstatt bietet eigentlich immer den Service an, innerhalb eines halben Jahres das gekaufte Horn noch mal einzustellen, da bekannt ist, daß auch bei neuen Hörnern sich da sehr viel am Anfang schon verstellen kann. Und das gilt für alle Firmen. Beim Saxophon ist viel Mechanik vorhanden und die kann halt schneller Probleme machen als die Mechanik einer Trompete. Die muss gepflegt und gewartet werden und trotzdem kannst Du einfach Pech haben und es tritt etwas auf womit man nicht gerechnet hat und was nicht vorhersehbar ist. Ob ein Horn ewig durchhält hat mit so vielen Dingen zu tun, daß sich da die Qualität nicht messen lassen kann, ob man nun 2x im Jahr zum Saxdoc mit Kleinigkeiten muss oder nicht. Ich treffe bei den Saxdocs meines Vertrauens dauernd Kollegen und alle mit unterschiedlichen Hörnern von diversen Firmen, wo dann wieder mal was aufgetreten ist was behoben werden muss bis zum nächsten Auftritt. Die Hörner, die ich am meisten spiele benötigen auch meist am häufigsten die Zuwendung vom Instrumentenbauer, egal ob es Selmer, Yamaha oder Yanagisawa ist (was ich bei Saxophonen derzeit so spiele). Und was die Endkontrolle angeht, manche Dinge zeigen sich nicht sofort in den Minuten, die dann zum Anspielen bei der Endkontrolle zur Verfügung stehen, gerade auch wenn Du einige Macken einfach überspielen kannst und Dich nicht so tarieren, wenn Du ein guter Spieler bist.
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Bist Du sicher mit der Gravur, weil rein von der Logik müsste der Lack abplatzen und abgehen, wenn ich da eine Stelle graviere und ich kann mir nicht vorstellen, daß die Leute bei Selmer das nicht wussten oder nicht bemerkt hätten. Wo hast Du diese Info her? Ich habe bei keinem alten Selmer mit gut erhaltenem Lack gesehen, daß bei der Gravur dort der Lack gefehlt hat. Entweder kann man das dann nicht sehen oder es ist halt wieder eins dieser vielen Gerücht, die rumschwirren.
     
  17. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Es wird nicht nur bei Selmer nach dem Lackieren graviert. Der Grund ist ganz einfach, die Gravur sieht wesentlich besser aus. Dass da zuerst der Lack ab geht, habe ich noch nicht gesehen. Bei Selmer entstehen oft schwarze Verfärbungen unter dem Lack an Lötstellen und Rändern, aber Abplatzungen?
     
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  18. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    So erkennt man auch sofort, wenn ein Instrument noch mal nachlackiert wurde (.....

    Die ursprüngliche Gravur (je nach Schichtauftrag) wird sehr unscharf und ist manchmal schon gar nicht mehr zu sehen.

    Ich hasse es......Solche Teile werden bei mir sofort wieder entlackt, denn Messing natura, mit wieder sichtbarer Gravur, ist für mich tausend mal attraktiver und ansprechender.

    Gr Wuffy
     
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  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Sehe ich auch so. Aber glücklicherweise sind die Geschmäcker verschieden und manche mögen es lieber versilbert oder glänzend goldfarben lackiert.

    Über die Qualität des Instruments sagt das finish jedoch nichts aus.
     
  20. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Da habe ich mal eine dumme Frage: Warum gibt es bei Saxophonen überhaupt Gravuren? Das verteuert doch alles. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, auf die Gravuren zu verzichten und dadurch ein paar hundert Teuronen zu sparen, so hätte ich das sofort gemacht. In den Gravuren sehe ich keinen Sinn:cool:
     
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