Kauf eines Profihorns

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 13399, 27.Mai.2020.

  1. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Nö. Mein Altissimo klingt ja auch nicht schön, ich kriege lediglich die Töne. Habe nur deshalb Altissimo beurteilt, weil ich gehört hatte, dass die Spielbarkeit und Intonation dessen etwas über die Qualität der sonstigen Töne aussage, weil das Altissimo durch deren Teiltöne entstehe.

    Achso. Ok.

    Ich bin mir gerade unsicher, ob ich dich richtig verstehe. Ich fand die Mechanik der Serie III leichtgängiger als beim versilberten Serie III. Leichtgängig heißt aber für mich erstmal nicht unbedingt etwas Gutes, weil ich es mag, wenn in den Federn viel Kraft steckt. Die Formulierung ist allerdings auch irreführend, da ,,leichtgängig'' ja auch heißen könnte, dass alles schön schnell und präzise läuft. Der Begriff ,,weich'', der das Gleiche ausdrücken soll, wurde jedoch beim letzten Erfahrungsbericht als wenig deskriptiv wahrgenommen. In jedem Fall war das silberne Serie III eins der besten, die ich angespielt habe, und ich hätte es fast genommen. Es hat übrigens einen Mark VI Bogen drauf.


    Ansonsten noch eine interessante Anmerkung: Nachdem man mir die Federn fester eingestellt hatte, gingen gewisse Stellen, die mich vorher irre gemacht hatten, fehlerfrei, da ich anscheinend einfach zu viel Spannung in den Fingern habe (vom spielen des undichten Saxophons). Das gilt bestimmt nicht für alle Probleme, und nichts ersetzt disziplinierte Übung, allerdings ist es eventuell empfehlenswert, bei lang anhaltender Frustration nicht nur mit dem Lehrer, sondern auch dem Instrumentenbauer zu reden. Das nehme ich jedenfalls daraus mit.
     
  2. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Ich kann jedenfalls Altissimo nicht von Horn zu Horn beurteilen, auch wenn ich den Ton mal treffe, aber egal...
    Ich glaube, ich habe einfach ein anderes Verständnis davon, was man drauf haben sollte, um solche Urteile zu fällen.
    Macht ja nix. Ich halt´ auch jetzt die Klappe.

    Gruß
    last
     
  3. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Danke für den interessanten Testbericht, @Paul2002.

    Weil das doch viele hier lesen werden, auch später noch: Könntest Du vielleicht ergänzen, welche Modelle von Mauriat und Cannonball das waren? Da gibt es unterschiedliche, die auch (laut Marketing) in unterschiedliche Richtungen hin designt worden sind.

    Ich nehme an, Du hast alle mit demselben Setup Mundstück + Blatt probiert (was auch das Vernünftigste ist). Aber die Eindrücke über Blaswiderstand, Sound und evtl. auch Intonation können noch sehr davon abhängig sein.

    Dass die Altissimo-Griffe nicht bei allen Modellen gleich funktionieren, wurde ja schon geschrieben.

    Was meinst Du mit "Gefühl in den Fingern"? (scheinbar nicht dasselbe wie mit "Ergonomie")

    Und man sollte sich bewusst sein: Du hast jeweils Einzelexemplare angespielt. Von einigen Marken ist bekannt, dass die Qualität sehr von Exemplar zu Exemplar schwanken kann (z.B. je nach individueller Einstellung ).
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Juni.2020
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  4. Rick

    Rick Experte

    Genau, das wurde zwar schon angesprochen, doch es ist wichtig, das gelegentlich zu wiederholen, damit es jedem klar ist:
    Man kann da nichts verallgemeinern!
    Alle namhaften Hersteller können gute, brauchbare Instrumente bauen, die für viele Spieler völlig ausreichen. Der Rest ist das persönliche Empfinden.

    Ja, gerade was Blaswiderstand, Intonation, Ansprache angeht, macht manchmal eine halbe Blattstärke mehr oder weniger viel aus.
     
  5. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ja, deshalb habe ich auch betont, dass jedes Instrument ein Unikat. Ich habe so viele Instrumente angespielt, dass ich mir leider nichts zu Seriennummer/Modell aufgeschrieben habe :/

    Mit dem ,,Gefühl in den Fingern'' meine ich, dass die Klappen sich intuitiv richtig steuern lassen, schnell öffnen und schließen und mir einen Teil der Arbeit abnehmen.
    Ich kann solche Urteile ja auch nicht fällen, wenn die Urteile möglichst gut begründet und verlässlich sein sollen, aber ein grober, gefühlsmäßiger Eindruck ist dem einen oder anderen vielleicht trotzdem hilfreicher als gar keiner. Und einen professionellen Eindruck kann ich halt nicht anbieten.

    Ich habe verschiedene Mundstück und Blätter ausprobiert, aber auch dann alle Saxophone mit dem gleichen Setup angespielt. Also einmal alle mit Meyer, dann alle mit X, dann alle mit Y usw. Mein gewohntes Mundstück + Blatt Setup fand ich aber am angenehmsten. Nur musste ich minimal mit der Blattstärke runtergehen (V16 3,5 zu Rigotti 3,5), damit vor allem die ,,Robusteren'' sich gut anblasen ließen.
     
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  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Nein, bei allem Respekt, der Meinung bin ich nicht.
    Ich glaube ganz im Gegenteil, dass Du Unsinn verbreitest (nicht aus Bosheit). Wenn es Deine Meinung ist: Die steht Dir zu. Wenn Du ein Horn für besser befindest, kauf es Dir, wenn Du Dich wohlfühlst (beim nächsten Test in anderer Umgebung ist es vielleicht ein anderes).
    Aber Du kannst einfach noch nicht viel beurteilen, nicht mal das, was wirklich relevant ist (z.B. ob das Horn dicht ist :))
    Und einige, die spieltechnisch in Deiner Liga sind, werden diesen Unsinn auch noch glauben.
     
  7. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Habe mich dafür ganz gut durchgemogelt!
    Ich suggeriere allein durch meinen Habitus, dass ich ganz gut bin. Etliche Nichtsaxophonisten glauben das.:D
    Mein Silber-Yamaha ist ein Goldschatz!
    Von dem werde ich mich nie trennen!

    Davon abgesehen fehlt mir bei Paul der angeborene, bedingungslose Yamaha-Enthusiasmus und Hörigkeit. Die wären dafür Voraussetzung, um dem Yamaha Saxophon Seele zu verleihen.:cool:
     
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  8. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich kann deinen Standpunkt nachvollziehen, vertraue aber zugleich darauf, dass meine Wahrnehmung wenigstens im Ansatz begründet ist und ich nicht zufällig bestimmte Saxophone bevorzuge. Wenn jemand ein Saxophon kaufen will, schaut er sich aber hoffentlich nicht als erstes meinen Bericht an, sondern den eines Profis. Und selbst spielen ist natürlich immer das beste. Insofern: Es tut mir leid, wenn ich Unsinn verbreite, aber mein Mitteilungsbedürfnis konnte ich wohl schlicht nicht unterdrücken.
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das sollst Du auch auf keinen Fall, um Gottes Willen.
     
  10. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Naja, ich denke, unser hochverehrter @Ton Scott hält hier kaum jemanden für würdig und kompetent genug, Saxophone adäquat beurteilen zu können. Kommt mir manchmal jedenfalls so vor. :cool:

    Ich nehme mir trotzdem die Freiheit, das alles anders sehen zu dürfen.:D

    Ich finde, Du machst Deine Instrumentensuche ganz gut, werter @Paul2002 ! Und ich finde nicht, dass Du Unsinn verbreitest.

    Ich denke, gerade ein fortgeschrittener, dazu noch ambitionierter Anfänger könnte eine ausgeprägtere und sensiblere Wahrnehmung dafür haben, was Mechanik, Ansprache und auch Intonation (Gutes Ohr vorausgesetzt) haben als ein langjähriger Profispieler, der vieles intuitiv, unbewusst, souveräner und besser ausgleichen kann und letztendlich Schwächen des Instruments möglicherweise nicht mehr so bewusst wahrnimmt, auch nicht wahrzunehmen braucht, weil sie für ihn nicht relevant sind.

    Der Anfänger hat keinen großen Spielraum, Schwächen, die ihn persönlich stören, auszugleichen, also muss für ihn (!) das Instrument sofort passen.
    Es würde auch ungewiss bleiben, ob er später die Schwächen, die er beim Anspielen so empfunden hat, ausgleichen könnte.

    Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich dunsemal als Student mein erstes Altsaxophon gekauft habe.

    Begleitet von zwei Profis wurde ich zum Kauf eines Saxophons überredet, das aus meiner Sicht Intonationsschwächen hatte.

    "Intonationsprobleme? Üb erstmal richtig! Dann gibt's kein Problem! Hast ja noch keinen Ansatz!"
    Und tatsächlich konnten die o. g. Profis auf dem Horn intonationsrein spielen.

    Vom 23er Yamaha, mit dem ich intonationsmäßig viel besser klar kam, wurde mir abgeraten. Ausdrucksloser Klang und Punkt!

    Meine Intonation blieb auf dem o. g. Instrument eine Katastrophe. Sie wurde nicht besser.
    Es endete damit, dass ich es verkauft habe und danach mit dem 23er Yamaha glücklich und zufrieden war.

    Will nur sagen, das Instrument muss einem persönlich passen. :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Juni.2020
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Genau. Nicht mal mich selbst, garnichtverehrter Altbläser!
    Und die Argumente fehlen mir auch bei Deiner geballten Kompentenz, mich zu beurteilen!
     
  12. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Doch, Deine Kompetenz nehme ich durchaus wahr und schätze sie!
    Nein, als wirklich kompetent in punkto Saxophon würde ich mich auch nie bezeichnen wollen.
    Ich habe bei der Instrumentenwahl gewisse Parameter, die für mich (!) stimmen sollten und habe gute Erfahrungen damit gemacht, wenn ich mich dabei auch auf mein intuitives Wohlfühlgefühl verlasse.;)
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Für den langjährigen Spieler sind oft andere Gesichtspunkte relevant als für den noch nicht so weit Fortgeschrittenen, da gebe ich Dir Recht.

    Vernachlässigbare Punkte bei einem neuen Instrument sind aus meiner Sicht die Intonationstendenz, denn die kann man auszugleichen lernen (vorausgesetzt, es gibt keine krassen "Ausreißer"), die Federspannung (die kann ein guter Sax-Doc anpassen und ändert sich sowieso immer mit der Zeit), die "Dichtigkeit" und damit Ansprache (siehe eben), der Klang sowieso.
    Wichtiger ist mir und auch vielen meiner Schüler, ob man mit der Balance des Instruments klar kommt, ob die Tasten gut erreichbar sind (lange und kurze Finger), ob einem Optik und Haptik gefallen, ob es gut funktionierende Rollen gibt, solche "Äußerlichkeiten".
    Denn alles andere kann man, wie gesagt, noch verändern.

    Natürlich würde ich nicht viel Geld ausgeben für ein Instrument, das zu viele "Mängel" im vernachlässigbaren Bereich aufweist, wenn ich also nachträglich einen großen Betrag zusätzlich investieren müsste, es geht da um einen Kompromiss.

    Das ALLERWICHTIGSTE ist für mich jedoch, dass mir das Sax "sympathisch" ist, dass ich irgendeine emotionale Beziehung dazu habe, dass ich das Gefühl habe, wir beide werden uns lange Zeit vertragen und gut zurecht kommen.

    Die meisten Kaufentscheidungen geschehen emotional, nicht rational, und psychologische Experimente haben bewiesen, dass man damit in der Regel nicht schlechter fährt als mit langem Abwägen der Vor- und Nachteile, aber deutlich an Zeit spart.
    Unser Unterbewusstsein kann und weiß mehr, als man ihm oft zutraut. :cool:
     
  14. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Da hab' ich ja auf die völlig falschen Sachen geachtet :oops:
    Aber sympathisch ist mir das, was ich jetzt zum weiteren Testen mitgenommen habe allemal.
     
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  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Paul2002
    Du hast alles richtig gemacht!

    Verschiedene anspielen und das, von dem du denkst, es passt am Besten weiter probieren und ggf. kaufen.

    So habe ich mein erstes Saxophon auch gekauft, und ich konnte eher noch weniger spielen als Du jetzt. Und das Teil spiele ich auch fast 40 Jahre später immer noch.

    Trotzdem hat auch @Ton Scott Recht, denn deine Beurteilungsfähigkeit kann noch nicht wirklich fundiert sein. Es kann sich also noch ändern im Zuge der nächsten Jahre, und ist für Andere vielleicht interessant, aber nicht von größerem Nutzen.

    Aber es zählt ja auch nur, was es für dich bringt.

    Und dein Mitteilungsbedürfnis ist auch sehr ok, da haben wir hier schon ganz andere Sachen erlebt ;-)

    Ist ja schließlich ein Saxophon Forum

    Gruß,
    Otfried
     
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  16. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    @Paul2002 Darf ich fragen bei welchen Händlern Du warst?
     
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  17. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Was hat das, dass das Horn "funktioniert", mit "Sound" oder "Ergonomie" zu tun? "Funktionieren" tut es theoretisch sogar, wenn gar keine Luft durchgeblasen wird.

    Ich hab mir einfach eines um einen Preis rausgesucht, den ich zu dieser Zeit ausgeben wollte ("zum Probieren, ob das jetzt nur ein Spleen ist, oder..."), und das nicht nach völligem G'lumpert aussah. Und den Verkäufer anspielen lassen bis tief-Bb, weil ich zu dem Zeitpunkt noch nie ein Sax in Händen hatte.
    Ja, macht man normal nicht so.
    Aber ich wusste zum Glück noch nichts über Marken-Gehabe und hätte jede halbwegs vernünftige Marke genommen, und darauf vertraut, dass wenn ich mit irgendwas nicht zurecht komme, es nicht am Fabrikat liegt, sondern entweder an mir oder am Zustand.
    Hab aber komplett durchschnittliche Proportionen, also bezüglich Ergonomie wenig Problem-Potenzial.

    das kam dann mit der Zeit auch, vor allem durch Forumsbesuche. ;)

    Einerseits, aber andererseits empfinde ich es als recht entspannend, nicht dauernd lauern zu müssen, ob es nicht was noch besseres gibt.

    Ich hab damit nur die geringe Anzahl meiner Kriterien verdeutlichen wollen

    Ich hab mal ein Amati gegen mein Dolnet (beide Alt, und alt sowieso) probiert und hab beim ersten Anspielen einen deutlichen Klangunterschied gehört. Je länger ich dann verglichen habe, desto geringer wurden die Unterschiede. Muss ich wohl mit der Zeit unbewusst kompensiert haben...

    Altissimo bräuchte ich soweit nur, wenn ich das Sax-Solo von "Weus'd a Herz hast wia a Bergwerk" spielen wollte... irgendwann lerne ich das noch... wenn es mich freuen würde...
     
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  18. Gelöschtes Mitglied Wolle

    Gelöschtes Mitglied Wolle Guest

    ...nicht zu unterschätzen ist ebenso die 875er und EX Reihe, versilbert ist einzigartig und interessant im Ton! :cool2:
     
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  19. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Da du hier der Meister des Debattieren bist ;-) nur kurz meine Idee dazu: wenn die unteren Klappen nicht decken hast du gar keinen Sound oder einen komischen Sound.
    Und wenn die Ergonomie nicht hinhaut kommt auch nichts raus, wenn man den Ton nicht greifen kann.
     
  20. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Natürlich nicht zu unterschätzen! Die 875 EX wäre fast mein Horn geworden. Der große Simon Bates präferiert es auch.

    Ich habe mich für die 82z entschieden, da sie nach meinem Empfinden im Klang etwas durchsetzungsfähiger wirkt.Sie ist einfach die Knallbüchse von Yamaha.:cool2:
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Juni.2020
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