Was darf eine Generalüberholung kosten?

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Bleedin‘ gums Murphy, 25.November.2020.

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  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Ganz recht, @bluemike: Ich habe bei meinen Saxophonen z.B. bei der GÜ noch nie die Federn gewechselt. Die halten oft länger als ein halbes Jahrhundert.
     
  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das hat mir mal ein SaxDoc hier erklärt: spielbar machen=GÜ, in neuwertigen Zustand versetzen = Restaurierung. Preisunterschied locker 100% zu dem einer GÜ.
     
  3. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Richtig. Ich habe hier schon Couesnons Bj. 1899 restauriert, deren Federn immer noch original und straff waren. Auch bei einem Mk VI z.B. hat es wenig Sinn, die hervorragenden Originalfedern gegen evtl. schlechtere neue zu tauschen.
     
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  4. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    wer immer das auch erklärt haben mag - da gibt es eine Menge feiner Zwischenstufen. Ich habe eine Werkstatt hier und handhabe das anders. Ganz grob: Spielbar machen heißt, dass das Instrument anschließend das tut, wofür es gemacht ist, ohne besondere Rücksicht auf Optik und kosmetische Schäden. Das kann auch eine Notreparatur sein, wenn jemand mit seinem Instrument kommt und es am kommenden Tag für einen Auftritt braucht. Dass das nicht deckungsgleich mit einer GÜ ist, ist selbsterklärend. Eine beinhaltet eine komplette Zerlegung, eingehende Reinigung, neue Polster, Mechanik spielfrei machen, Zusammenbau, gründliche Einstellung in mehreren Durchgängen, neue Korke, ausbeulen, Tonlöcher planen, etc.
    Restaurieren ist das, wenn das Instrument entweder eine Ruine ist oder größere Missstände beseitigt werden müssen: Festsitzende Mechanik, Einschusslöcher vom Krieg, Entlacken, Neuanfertigung von Teilen. Die Übergänge mögen fließend sein, aber das sind grundsätzlich die Parameter, die ich ansetze. Mit allen preislichen Konsequenzen.
     
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  5. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Ja. Jetzt wird das Sax erstmal wieder spielbar gemacht. Für 280€. Ob ich danach noch eine GÜ machen lasse, entscheide ich dann. Ich weiß, daß das ökonomisch sinnlos ist! Aber es ist nicht irgendein Amati, es ist mein Amati. Und es ist ein Toneking und kein Schwund aus den 70-80ern! Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es ein Keilwerth Toneking Modell1 mit etwas anderem Hals. Zu der Zeit haben Julius‘ beide Brüder ja noch bei Amati gearbeitet, die werden das schon gewuppt haben!
     
  6. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    das kann ich sehr gut verstehen.
    mein allerserstes sax war ein -parrot- tenor sax aus china und der absolute schrott. was ich aber als anfänger nicht einschätzen konnte und es dann recht schnell gegen ein ddr -akustik- ts schwergewicht eintauschte.
    alle die damals diese kanne sahen, schlugen die hände über den kopf... wie kannst du nur?... das ist doch nix... usw.
    aber egal. es war meins, es passte und es hat mich dann die ersten jahre begleitet.
     
  7. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Naja, es ist ja kein Schrott! Es ist ja wirklich ein qualitativ hochwertiges Instrument, ein Eindeutiges Profisaxophon! Zumindest dieses, ich weiß das Amati im Verlauf des kalten Krieges auch Schrott gebaut hat, vor allem die Classic und Super Classic aus den 70ern und 80ern hatten wohl keine gute Qualität mehr. Wähernd in den 60ern die Lignatone waren noch sehr gut und meins ist ja noch aus echten Keilwerth-Teilen gebaut. Deshalb ist ja der JKG Stempel drauf, weil der Korpus von Keilwerth wohl auf Vorrat produziert worden war, das haben die einfach weiterbenutzt und Amati draufgeschrieben!
    Ich hänge daran, und wenn die Klappen gescheit funktionieren hat es einen sehr guten Sound! Spitzenklasse. Natürlich ist die Mechanik wohl nicht die schnellste, nach heutigen Kriterien..
    Wenn ich irgendwann geerbt habe, und ich wirklich ein neues Saxophon kaufe, dann ein Schagerl Modell 66 in Silber oder ein Aizen Fuga.
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.November.2020
  8. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Oder es geht mit mir durch und ich kaufe mir ein Cigar Cutter oder ein Balanced Action...sind Conn Ladyface Altos wirklich SO gut, wie manche sagen? Ich habe noch keins gespielt, aber ich habe gehört, Leute hätten gesagt, sie hätten nicht gewußt, daß ein Alt so gut sein kann!
    Mein Maßstab für alles ist mein erstes Saxophon, ein Keilwerth Toneking Alt aus den 70ern. Das war schon ziemlich gut. Und da schneidet mein Amati gut ab! Klang 10/10, Mechanik 8/10. Wenn ein Conn da aber 12/10 und 12/10 erreichen würde, wäre das natürlich ein Argument! Mein einziges Conn, was ich hatte, ein C Melody von ungefähr 1920 hatte einen sehr feinen Klang. Es war aber sehr sehr empfindlich, und hat sich leicht verstellt. Und dann klang es auch nicht mehr so gut! Und die Intonation war abenteuerlich!
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.November.2020
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    [off topic on]

    Conn C-Melody und die New Wonder I oder II kann man nicht vergleichen. Wenn du dem C-Melody einen feinen Klang attestierst, wird bei dir bei den New-Wonder-Modellen die Sonne aufgehen.
    Nee, die C-Melodys waren, man verzeih mir das, eine Fehlkonstruktion. Die Saxe sind ja einen Ganzton "kleiner" als ein Tenor und eine kleine Terz "größer" als das Alt. Nun hätte die Mensur dann auch so dazwischen liegen müssen und eher noch an die Maße eines Tenors erinnern müssen. Man hat aber eher einen Altsaxophonkorpus in die Länge gezogen.
    Dadurch entwickelt sich der Ton in dem Instrument nicht gut, klingt verrauscht und spricht auch nicht allzu gut an.

    [off topic off]
     
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  10. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Und Conn Ladyface? Das sollen doch die besten Conn und vor allem Altos sein? Kommt da ein New Wonder II ran?
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich hatte bisher nur eines und kann es nicht gut beurteilen. Mir gefielen die New Wonder II bislang am besten, aber bei nur einem angetesteten Ladyface kann ich nichts Genaues dazu sagen. Viele schwören drauf.
     
  12. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

    Ich war im Oktober bei einem Workshop bei Volker "Holly" Schlott, der ein C-Melody Conn spielt. Von schlechtem Ton, Rauschen, Fehlkonstruktion konnte ich nichts hören - er klingt richtig geil auf dem C-Melody.
    Ein General-Verdacht für alle C-Melodys scheint also nicht angebracht.

     
  13. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Mein C Melody hatte frisch eingestellt einen klaren, ja „feinen“ Klang. Der wurde nach einiger Zeit immer schlechter,dumpfer, verrauschter. die Klappen haben sich ja schon verstellt, wenn man sie streng angeschaut hat! Deshalb habe ich es auch wieder verkauft, das war 2011...Das Sax war nur was für jemanden, der die Einstellungen selber machen kann!
     
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  14. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Aber wenn ein New Wonder II Alt tatsächlich noch besser ist und vielleicht nicht so empfindlich, wär das natürlich auch was feines!
     
  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Es sind in den letzten Jahren bestimmt 15 C-Melodys durch meine Hände gegangen. Alle wiesen den etwas duffen Ton und eine schlechte Ansprache auf. Dass Herr Schlott da gut drauf klingt, ist nicht vom Ohr zu weisen, aber der Vergleich zu einem Conn Alto ist damit noch nicht gemacht. Schlott kultiviert zum einen einen etwas duffen Ton und gleicht fehlende Höhen mit einem entsprechenden Mundstück aus. So meine Einschätzung. Vielleicht steht er auch auf dem größeren Blaswiderstand. Das weiß ich nicht.

    Auf dem Alt klingt der Ton sehr viel befreiter bei ihm.




    Ja, mit Betonung auf "f" (-;
     
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  16. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

    In der verlinkten und zitierten Aufnahme spielt er auch sein C-Melody :cool:.
     
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wo?
    Ok, in Deiner. In der anderen ist es ein Alt.
    Rauschen, schlecht intonieren muss trotzdem nichts. Spielen können muss man halt.
    Obwohl ich weiß nicht, ob ich den Zwittersound immer haben wollte:

     
  18. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Eine stabile Mechanik wäre mir schon wichtig. Alles was sich leicht verstellt, verbiegt u.ä. scheidet aus.

    Streitet euch jetzt nicht! Es werden sicher beide Seiten gute Argumente haben!
    Ist ja auch gut möglich, das mein Erfahrungsschatz einfach nicht ausreicht, um das gescheit zu beurteilen. Ist natürlich höchst subjektiv, was ich da sage, alles!
    Auf jeden Fall: wenn ich höre: die Altos sind wesentlich besser als die C Melody, macht mich das schon neugierig!
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.November.2020
    Rick gefällt das.
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mit dem "sollen so gut sein" habe ich grundsätzlich ein Problem. Was sind die objektiven Kriterien dafür? Subjektiv beurteilen verschiedene Spieler das sehr unterschiedlich.
    Conn Ladeyface sind gute Instrumente. Für ihr Alter schnell und bequem zu greifen, große Dynamik. Klanglich sehe ich das wie PUE und nehme lieber ein NW1 oder 2,welches mir klanglich besser gefällt, auch wenn ich Abstriche bei der Ergonomie machen muss.
    Mein lieblingsalto ist aber ein kohlert 57 für die Jazz /blues oder doch ein buescher tt serie 2 für Balladen o. Ä.
     
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  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Für mich hat das großen Rauschanteil. Von schlechter Intonation weiß ich persönlich nichts.
     
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