WDR Bigband sucht Tenorsaxophonisten

Olivier Peters ist 1. Tenorsaxofonist in der WDR Bigband, auch wenn Paul die meisten Soli spielt und, ja, Olivier wird wahrscheinlich aus Altersgründen ausscheiden.
Die Latte liegt sehr hoch, und trotzdem werden sich viele Spitzen-Tenoristen bewerben. Einen kenne ich...

 

However...
ich hab eh keine Zeit

 

Ton goes Kölle....

 

Kenne ich anders. Zumindest ist das in jeder professionellen Big Band mit starken Solisten üblich, dass die Solos aufgeteilt werden, wenn es Stock Arrangements sind. Wenn das Solo in der anderen Stimme ist, werden die Parts halt getauscht. Ansonsten werden Arrangements tatsächlich auf den Leib geschneidert, muss ja auch mit den Doubles hinkommen.
LG Juju

 

Genau, @Juju!

Wir haben ja einen fleißigen Arrangeur in der Band, der fragt immer vor jedem neuen "Werk", wer da Solo spielen möchte - meistens schreien alle Saxer sofort "Hier!", vom Blech kommt wenig bis nichts.
Im vorletzten Jahr habe ich Tenor 1 gespielt, aber seit wir einen ganz Solo-freudigen neuen Tenoristen haben, der lieber die 1. Stimme spielen möchte, bin ich auf die 2 gewechselt, doch ich habe ihm auch gesagt, dass man die Solos ja frei tauschen kann - er wollte aber lieber die Stimme haben, wo die Akkorde drin stehen, das kann ich verstehen.
Allerdings kam er wegen Corona letztes Jahr nur wenig zur Probe und zu keinem Auftritt (Risikogruppe), also habe ich dann wieder die erste Stimme gespielt. Jetzt habe ich bis auf Alto 2 schon alle Stimmen durch - das übt das Blattspiel!

Alle wollen gut und sauber gespielt sein, gerade beim Tenor gibt sich der Wechsel von 1 auf 2 nicht viel, alle sind gelegentlich mal "Füllstimmen".

 

Warum ist das so? Trompeten können doch auch solieren, also kann ja eigentlich jedes Instrument.

 

Ja logisch, unser Bassist ist auch so ein Impro-Williger, deshalb bauen wir für ihn immer mindestens ein Solo irgendwo im Programm ein. Seinen Vorgänger konnte man mit so etwas eher zu Tode erschrecken.

Die Instrumentenwahl ist ja oft auch Musik-spezifisch: Blechbläser kommen meist aus einem Musikvereins-Hintergrund, da war man als Kind durch die Eltern angemeldet, oft, weil einige Freunde auch dabei waren.
Irgendwann bekommt man dann mehr Lust auf "fetzigere Stücke", schließlich landet man in einer Big-Band.
Sax hingegen beginnen viele erst später, in der Regel mit der Absicht, irgendwann Jazz oder Rock zu machen, da liegt das Thema Improvisation schon viel näher.

In den über 30 Jahren, die ich diese Band jetzt leite, hatten wir vielleicht 7 improvisierende Trompeter, maximal 5 improvisierende Posaunisten, hingegen höchstens 5 Saxende, die NICHT improvisieren wollten (alles Frauen bis auf einen). (Das soll aber nicht heißen, dass Frauen nie improvisieren wollen, unsere derzeitige Lead-Altistin brennt auch immer darauf, nur ist das vielleicht eine Frage von Selbstbewusstsein und Extrovertiertheit, deshalb eher bei weiblichen Musikern anzutreffen.)

 

Das klingt logisch

 

Unterscheide zwischen _solieren_ und _hervortun_ aka _mit_Lautstärke_alles_niederbügeln_

 

Ne, ich würds machen
In meiner Übeband hab ich das auch immer probiert. Irgendwo muss man ja anfangen

 

Auf einem Blechblasinstrument ist es schwieriger zu improvisieren als auf dem Saxophon!

 

Wußte ich nicht. Was ist der Grund?

CzG

Dreas

 

Vllt weil Blechblasinstrumente einfach ne Latte schwerer sind zu spielen?
Bis man da den entsprechenden Tonumfang hat etc...?

 

Beim Blechlasinstrument jongliert man ansatzmäßig ständig zwischen den Naturton-/Obertonreihen. Die Skalen mit Hilfe der Ventile, bzw. Posaunenzug ergeben sich da nicht so von selbst. Beim Saxophon liegen die Skalen quasie schon in den Händen. Die Töne sind damit schon umfasst.

 

Jedes Instrument spielt sich gleich schwer, wenn es gut klingen soll. Ein Trompeter, der doppelt so viel übt wie ein Saxophonist wird immer besser klingen, obwohl er einen kleineren Tonumfang hat und nicht so schnell spielen kann. Er investiert mehr Zeit und Leidenschaft und hat entsprechend auch mehr Gehör und Kreativität zu bieten.
Außerdem besteht Improvisation ja nicht nur aus (Reizwort!) Skalengedudel.

 

Danke....

CzG

Dreas

 

Sind denn die Bezeichnungen „1. Tenorsaxophon“ und „2. Tenorsaxophon“ bei einer Big Band üblicherweise hierarchisch, wie man es von der berühmten „ersten Geige“ kennt oder nicht oder kommt es individuell bei jeder Band drauf an?

Oder sind es eher funktionelle Bezeichnung im Hinblick auf Lead-Stimme/Begleitstimme oder Soli?

 

Du sagst es, ein Blechbläser muss mehr Zeit investieren, um zum gleichen Ergebnis wie ein Saxophonist zu kommen.

Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich mich in punkto Improvisation eher von Trompeter und Posaunisten inspirieren lasse. Die dudeln nicht so viel wie etliche Saxophonisten, sondern bringen manches mehr auf den Punkt, wie z.B. Miles Davis.

 

Das Wörtchen Talent/Begabung wird mal wieder vergessen.....der Zeitfaktor ist doch nicht immer das Entscheidende

 

@altblase Dann solltest du vielleicht Trompete spielen. Ich empfinde Trompete /Posaune im Vergleich zum Sax recht unterschiedlich und nicht vergleichbar.....finde Mister Davis auch klasse, aber würde das nie so mit Sax kopieren wollen. Ist einfach ein anderes Instrument.