1. In diesem Forum bitte nur antworten, wenn konkretes Interesse an der Anfrage besteht. Alle anderen Beiträge werden von den Moderatoren kommentarlos gelöscht. Dies gilt insbesondere für Beiträge wie "Ich hätte Interesse, es ist aber leider viel zu weit weg" und Metadiskussionen über Vergütungen und Auftrittsbedingungen von Musikern.

Heftig heftig ...

Dieses Thema im Forum "Bands suchen Musiker und umgekehrt" wurde erstellt von Saxfreundin, 19.April.2021.

  1. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Betriebswirtschaftlich relevant sind aber nicht die Einnahmen und Mehreinnahmen, sondern der (Mehr-)Gewinn, denn bei steigenden Einnahmen steigen auch die Ausgaben, nicht nur für Getränke und Speisen, sondern evtl. auch für zusätzliche Servicekräfte.
    Und dann muss man dem Wirt da auch trauen können. Ist seine Kalkulation für den Normalgewinn zu optimistisch, habt ihr das Nachsehen.
     
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  2. Gelöschtes Mitglied 11388

    Gelöschtes Mitglied 11388 Guest

    Das Hilton München Englischer Garten ist echt keine Eckkneipe im Heidelberg der 80er oder im Prenzlauer Berg der 90er mit linkesalternativer Szene und schlecht verdienendem Wirt, sondern ein Vier-Sterne-Hotel in bester Lage.
    Ich überlege mich zu bewerben. Wenn die Drinks wirklich gratis sind, kann ich da schon eine ordentliche Gage zusammentrinken. Und ich bin mir sicher - ob mit oder ohne Freigetränken - dass die beim nächsten mal Musiker_innen mit Gage haben wollen.
     
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  3. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Nimm Dir ausreichend Tupperware mit!
     
  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @SaxPistol
    Zum einen schrieb ich irgendwie, also nicht 50:50, und dann war vor 40 Jahren noch eine Zeit, dass man solche Sachen noch anständig per Handschlag ehrlich regeln konnte. Heute bringst du besser einen Anwalt mit und setzt einen Vertrag auf, wohl wissend, dass er eh nicht eingehalten und geklagt wird.
    Wir waren Schüler, haben damit unseren "luxus" finanziert, und wenn wir für 2 Stunden mal so 20 oder 30 DM pro Nase hatten, waren wir stolz wie Bolle. Damit konnten wir unser Mädel ins Kino schleppen und anschließend noch beim Schotten einen Burger mit Pommes (der schotte war neu und 3xtrem angesagt).
    Nur das war Kneipenmukke, keine "mach mal den Biergarten in bester Lage voll" Musik. Und da stand auch kein Tophotel dahinter. So etwas wurde von der nächsten Liga bedient, musiker von der Noris Band oder aus dem Kölner einzug. Die bekamen damals schon gutes Geld.
    Im Studium hat die Nummer dann nicht mehr funktioniert. Da war die Konkurrenz durch die Musikstudenten. Die waren froh, wenn sie spielen durften... notfalls für lau, nur um sich zu presentieren oder in ihrer vita was benennen zu können. So wird das in München vermutlich auch laufen.
     
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  5. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ich weiß jetzt nicht genau, was Du damit sagen willst, aber ich habe den Verdacht, dass Du falsch ratest...
     
  6. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Es kommt ja auch - nach meiner Erfahrung - sehr auf die Location/den Veranstalter an. Meine Wahrnehmung ist, dass ich umso bessere Gagen erzielen kann, je musikalisch/künstlerisch uninteressant der Gig ist.

    Hintergrundmusik auf einem Empfang bei einer Messe (kein Schwein hört zu, alle reden durcheinander und balancieren ihr Sektglas und die Häppchen) gibt in der Regel ziemlich gute Gage - macht aber eigentlich keine Spaß (kann man immerhin als bezahlte Probe verbuchen).

    "Live Act" auf einer privaten Feier - macht in der Regel super viel Spaß (die Leute sind gut drauf, wollen vielleicht sogar tanzen, man ist als Band regelrecht integriert ...) und gibt ein Gage, die ok ist.

    Konzert in einer coolen Location/Jazz Club o.ä. - macht noch mehr Spaß (die Leute hören wirklich zu, es sind andere Musiker da, man ist - hoffentlich - echt gut vorbereitet) - Gage sehr gering und in der Höhe oft unsicher (z.B. "in den Hut", "auf die Tür", wenn´s ganz schlecht kommt "pay to play").

    Mit anderen Worten: es kommt auf das wirtschaftliche Gesamt-Setting an und tatsächlich auch auf die Qualität der Veranstaltung (aus Sicht des Musikers).

    Ich habe für einen bekannten Saxophonisten mal einen Gig in der Hauptstadt vermittelt (nur Hintergrundmusik bei einem Wirtschaftsempfang): die größte Gage, die er bislang bekommen hat + Hotel + Flug (war alles kein Problem - für 2 Stunden "Standard-Gedudel" :sneaky:).

    Nur so meine Erfahrungen.

    Deshalb ist das hier zum Anlass genommene Angebot besonders unattraktiv.

    So long

    Stevie
     
  7. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Natürlich keine persönlichen Unterstellungen. Sowas liegt mir bei mir völlig unbekannten Menschen fern.
    Aber ich behaupte mal, dass es Männer in der zweiten Hälfte ihrer Karriere leichter haben als Frauen und anscheinend ist das in den Kreativbranchen besonders hart.
     
  8. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Zu solch einer Anfrage finde ich folgende Antwort ganz passend :)

    Anfrage:
    Wir sind ein kleines Restaurant und suchen auf diesem Wege Musiker, die bei uns spielen wollen, um bekannt zu werden. Wir können zwar keine Gage zahlen, aber wenn die Musik bei unseren Gästen ankommt, können wir auch an den Wochenenden Tanzveranstaltungen anbieten. Wenn Sie also bekannt werden möchten, melden Sie sich bitte bei uns.


    Antwort: Wir sind eine Gruppe Musiker, die in einem recht grossen Haus wohnt. Wir suchen ein Restaurant, das gelegentlich bei uns Catering macht, um bekannt zu werden. Wir haben zwar kein Geld, aber wenn Ihr Essen schmeckt, können wir das gern regelmässig machen. Das wäre eine gute Reklame für Ihr Restaurant. Bitte, melden Sie sich bei uns.
     
  9. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    Natürlich kann mann ordentliche Gage fordern und in den eigenen Wänden länger vor sich hin üben.
    Ist denn der gute Glaube schon die Isar runter?
    Wäre dankbar und froh über so eine musikalische Bereicherung als Besucher und vermute etwas ganz anderes.
    Wer halbwegs noch vernünftig tickt würde gerne, so wie ich auch tief die Tasche greifen wenn der Hut herum geht.
    Das hat mit verlorenem Stolz nichts zu tun. Die Freude vor der Live Musik würde sich auf jeden Fall lohnend für alle Seiten auswirken.
    Mir wäre es egal ob ich den gleichen Betrag als Eintritt zahle oder Spende.

    Also meine Sicht auf Leistung ist eine andere als die der Masse.
    Was gut ist darf etwas kosten und in meinem Umfeld sehen das alle so.

    Gerade weil die Situation für viele Menschen schlimm ist, ist es doch besonders wichtig den Horizont mit
    anderen Gedangen zu betonen.:smil3dbd4e29bbcc7:

    VG.Friedrich
     
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  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Auch wenn es die Eigner von Hilton sicher nicht nötig haben, so sind die Betreiber und Angestellten von so einer Zweigstelle aktuell sicherlich auch ganz schön in Not und Unsicherheit, was ihre Existenz in der Branche angeht. Deswegen ist wahrscheinlich etwas Nachsicht geboten, wenn hier jemand versucht kreativ und sparsam zu sein, um seinen eigenen A. zu retten
    .
    Nichts desto trotz ist bei uns mangels Sklaverei der Gegenwert von Arbeit Geld und da müssen die sich auch dran halten. Das hat nicht nur moralische Aspekte.
    Ich habe als Hobbymusiker in der gewerblichen Gastronomie selbst als Schüler nie ohne (zumindest eine symbolische) Gage gespielt. Wenn es lief, gab es dann manchmal nachts vom beglückten Wirt sogar einen Nachschlag. Die einzige Ausnahme waren Big Band Gigs, wo man eine symbolische Gage lieber in den Topf für Noten und Equipment steckt, als sie zu zerhacken. Aber das ist noch mal ein besonderer Bereich, selbst im Profibereich, wie ich höre.

    Für eine Band mit einer einstelligen Mitgliederzahl gehört ein Betrag auf den Tisch, der für den einzelnen immer noch einen glaubwürdigen Stundenlohn ergibt, finde ich.
    Wenn die wirklich Angst haben, dass am Ende nur drei Durchreisende an der Bar sitzen und Pils vom Fass trinken, dann könnte man alternativ über einen kleine prozentuale Umsatzbeteiligung reden. Aber für Speis und Trank ist im gewerblichen Sektor vollkommen unangemessen.
     
  11. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @allgemein
    gibt's neu Infos, hab' ich's verpennt ?

    Wann und wo geht's wieder los. Echte Live-Musik vor Publikum ?:)
    Will haben !!
    VG
     
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  12. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Solche schwarzen Schafe gibts aber nicht nur in der Kulturszene.
    Unsere Reinigungshilfe hat uns erzählt, dass sie schon öfters zum "Probearbeiten" eingeladen wurde, natürlich für umme. Wenn diejenigen dann mit der Arbeit zufrieden wären, dann gäbe es einen Vertrag (haha).
    Sie hat dankend abgelehnt.
    Und wahrscheinlich gehts mit den Musikern da in München auch so: Spielen für 'ne Brezen und 'ne Maß und wenn sie dann vorsichtig fragen, ob's das nächste Mal Geld gäbe, dann wird aus dem reichhaltigen Fundus an Bewerbungen der nächste auserkoren.
     
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  13. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Dann lös ich einmal auf: mein Bruder ist arbeitslos. Wieder. Nach einer zermürbenden Stelle am unteren Ende seiner Qualifikation, und davor mehrere Jahre arbeitslos.
     
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  14. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    OK, dann habe ich Dein Statement in der Tat fehlinterpretiert.
     
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  15. saxchrisp

    saxchrisp Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin da mittlerweile entspannt.
    Solche Anfragen kommen immer wieder.
    Auf lange Sicht regelt sich das von alleine und Qualität setzt sich durch. So meine Erfahrungen.
    Zahlste scheiße, kriegste Scheiße.
     
  16. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Und Fliegen wären hochzufrieden damit...
    Wie schon angesprochen, es kommt ja darauf an, was die haben wollen. Wenn das nur eine Hintergrunddudelei sein soll, die auf keinen Fall stören soll, kann das vielleicht auch wer "billiger" erfüllen.
     
  17. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Das sagst du vielleicht als jemand mit musikalischem Background. Die Praxis ist eher umgekehrt: Diejenigen, die Hintergrundgedudel für Empfänge, Messen, Firmenevents, Lobbyveranstaltungen, Vernissagen, Modeschauen etc. brauchen, bei denen sitzt die Kohle eher locker, dafür sind’s wohl eher die langweiligeren Auftritte.
     
  18. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    @saxchrisp :smile2: würde auch von einer aufgestauten Sehnsucht nach den natürlichen (Musik) Klängen ausgehen.

    Es gibt genug Leute die ihr Geld in die Schönheit der Sinne legen.
    Sie haben erkannt dass Werte vergänglich sind und bestimmte Werte den inneren Frieden dienen.

    Den braucht die Menschheit mehr als zuvor.

    VG.Friedrich
     
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  19. Rick

    Rick Experte

    Und trotzdem suchen sie sich für die Musik Billigheimer. Ob das auch für den Barkeeper gilt? :-D

    Ja, ich habe auch oft für Hotels gespielt, sowohl in Bars als auch Restaurants. Immer ein hartes Gefeilsche, aber zumindest suchen die besseren in der Regel auch die besseren Musiker und zahlen dann, meist zähneknirschend, den verlangten Preis - zuzüglich Getränke und wenigstens eine warmes Tellergericht, das über SchniPoSa hinausgeht. :cool:

    Wie kommst Du auf die Idee? :wideyed:
    Du steckst dann in der Kategorie "Leicht zu haben", und leider tauschen sich die Hotels auch untereinander über die gezahlten Gagen aus - alles erlebt...
     
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  20. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    In Berlin, Gneisenaustrasse, X Berg, gabs ( oder gibt es ihn noch?) einen Laden, wo man für ca. 200 € ( also von der band zu zahlen) auftreten durfte, um sich mal öffentlich zu präsentieren. Kannte man die Junx gut, durfte man auch umsonst spielen.:(
     
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