"Best Of" Schwächen beim Semi-Profi

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von bthebob, 12.September.2020.

  1. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Bei Dir hängt davon keine berufliche Existenz ab!:cool:
     
  2. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ja, ist richtig. Trotzdem mag ich's ganz gerne, wenn es schön klingt! :-D
     
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  3. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich wollte damit sagen, sagen, dass @Paul2002 es nicht so locker sehen kann wie wir Amateure. Als Profimusiker darf er später nicht die geringste Schwäche zeigen. Die Mitkonkurrenten sind da gnadenlos.:cool:
     
  4. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Vielleicht ist auch deine Fähigkeit zur Selbstkritik besonders stark.
    Unterschiedliche Zuhörer kommen bei dir zu gegensätzlichen Kritikpunkten - das könnte auch bedeuten, dass du nicht so weit weg bist von der goldenen Mitte.

    Ich vermute, dass die Fähigkeit zur Selbstkritik mit das wichtigste Talent ist, dass man braucht, um bei irgendwas gut zu werden. Das und Begeisterung für die Sache. Die Selbstkritik lässt dich besser werden, wo andere längst die Beine hochlegen. Nur lass dich nicht zu sehr verunsichern. Spätestens bei der Performance musst du dran glauben, dass du es nicht ganz schlecht machst!
     
  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab oft den Eindruck, dass der Ruf nach mehr Stütze dann erfolgt, wenn dem Lehrer sonst nix mehr einfällt.
     
  6. Mouette

    Mouette Ist fast schon zuhause hier

    Ach @Paul2002 : Aufstehen, Krone richten, Pferd einfangen und weiterreiten! :)
    Du fragst fünf Leute und bekommst acht unterschiedliche Meinungen. Wird noch öfter im Leben so sein. Vor allem, wenn du irgendwann als Profimusiker vor Publikum und mehr oder weniger kompetenten Kritikern stehst.
    Sich selbst aufzunehmen, ist sicher eine gute Hilfe, da du nur so deinen speziellen Sound erfährst und daran arbeiten kannst. Parallel würde ich mir sehr viel Technik aneignen, um ggf. auf spezielle Anforderungen reagieren zu können.
    Dazu fällt mir mal eine Unterrichtsstunde ein, in der mein Lehrer eine angehende Musikstudentin auf eine wichtige Prüfung vorbereitet hat. Sie haben die Stunde überzogen und ich durfte mit ihrem Einverständnis dabei bleiben. Er sagte sinngemäß: Am wichtigsten ist es zu wissen, was erwartet wird und das bedienen zu können. Stell dich breit auf und zweifel nicht so viel an dir. Du machst das schon!
    Und mach mal Plan B, das beruhigt ungemein. ;)
    VG
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Wenn dem nix einfällt, wird das nix mit dem Musikerberuf. Man muss dann von der Stütze leben (-;
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Mal im Ernst: Ist das nicht so, dass man entweder Stütze hat oder nicht? Kann man eine halbe Stütze haben?

    Sorry für so eine doofe Frage. Ich stütze seit über 50 Jahren und weiß somit nicht mehr, wie es ohne war.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Irgendwie muss ja das ungewollte Vibrato zustandekommen. Nach langem Üben ohne Pause bekomme ich Bauchschmerzen. Das spricht, denke ich, dafür, dass ich stütze, aber dagegen, wie ich es tue (verkrampft, nehme ich an).
    Beim Üben hatte ich während der letzten Monate manchmal das Gefühl, ein Vibrato weder mit der Zunge noch mit den Lippen zu erzeugen, eher im Rachen. Das habe ich dann auch genossen, weil es für mich "singend" klang. Vielleicht hat sich das so unbewusst ruckzuck bei mir eingebürgert (positive Konditionierung).
    In jedem Falle werde ich erstmal mehr Soundübungen machen als normalerweise.

    Vielleicht kann man tatsächlich nur ganz oder gar nicht stützen - und Unzulänglichkeiten im Ton kommen dann von einer verkrampften Atmung, falschem Voicing etc.?
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Finde ich sehr wichtig! :thumbsup:

    Ansonsten: Analog zu "viele Köche verderben den Brei" denke ich "Viele Lehrer verderben den Schüler". ;)

    Als Künstler musst Du Dir in erster Linie mit Deinem Spiel selbst gefallen - Du bestimmst, wie Du klingen möchtest.
    Das ist mein Fazit, nachdem ich früher versucht habe, es diesem und jenem Kollegen recht zu machen.
    Du kennst doch auch die berühmte Geschichte, wo die Frau von Fletcher Henderson Lester Young einen Besuch abstattete, um ihm Aufnahmen von Coleman Hawkins vorzuspielen mit den Worten: "SO muss ein Tenor klingen!" :-D

    Was ist bitteschön ZU laut?
    Das Sax ist extra so gebaut worden, dass es lauter spielbar ist als andere Holzblasinstrumente, das muss man immer berücksichtigen.
    Es schadet natürlich nichts, auch mal leise spielen zu können, aber beide Extreme sollten möglich sein.

    Hatte er Dich da gerade aktuell gehört oder war das seine Erinnerung an Dein früheres Spiel?

    Ich habe einen erwachsenen Alto-Schüler, der sich übrigens genau so einen Sound wünschte, er spielte immer sehr laut und "bluesy". Ich habe ihm etwas härtere Blätter empfohlen, und gut wars. Das ist also immer auch sehr Equipment-abhängig.

    Wen hatte er denn da genau im Sinn? :lol:

    Es gibt - zum Glück! - ganz viele Möglichkeiten des Saxofon-Klangs, davon ist keiner "richtig" und keiner "falsch", entscheidend ist immer: Gefällt es mir selbst, will ich so klingen?
    Und es gibt wohl für jeden Sound irgendwo auf der Welt Menschen, die ihn toll finden, und Menschen, die ihn nicht mögen.
    Vibrato, Subtones, "Kreissäge" - all das hat Anhänger und Ablehner. Genau wie beim Gesang, da gibt es auch alles Mögliche, von Belcanto bis Metal-Gegrunze.

    Deshalb mein ultimativer Ratschlag: Ausprobieren, mit verschiedenen Sounds experimentieren, und SELBST bewerten.

    Ein guter Lehrer sollte die unterschiedlichen Möglichkeiten und die Wege dazu aufzeigen, aber nichts geschmacklich vorschreiben.
    Schüler zu frustrieren, zu demotivieren sollte man tunlichst vermeiden; die Aufgabe besteht darin, ihn zu stärken, nicht zu schwächen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24.August.2021
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  11. Rick

    Rick Experte

    Och, die Mitkonkurrenten kochen auch nur mit Wasser. Entscheidend ist das Publikum, und das ist meistens sehr heterogen, zum größten Teil aber ahnungslos, das gilt sogar für die üblichen Zeitungs-Kritiker.
    Man sollte rhythmisch, melodisch, dynamisch überzeugend spielen, der Sound ist dabei der geringste Faktor.

    Jeder hat Schwächen, aber darum geht es nicht, es geht um das Herausarbeiten der individuellen Stärken.
     
  12. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Ein Vater zog mit seinem Sohn und einem Esel in der Mittagshitze durch die staubigen Gassen. Der Sohn führte und der Vater saß auf dem Esel:



    „Der arme kleine Junge“, sagte ein vorbeigehender Mann. „Seine kurzen Beine versuchen, mit dem Tempo des Esels Schritt zu halten. Wie kann man nur so faul auf dem Esel sitzen, wenn man sieht, dass das Kind sich müde läuft?”

    Der Vater nahm sich dies zu Herzen, stieg hinter der nächsten Ecke ab und ließ den Jungen aufsitzen.

    Es dauerte nicht lange, da erhob schon wieder ein Vorübergehender seine Stimme: „So eine Unverschämtheit! Sitzt doch der kleine Bengel wie ein König auf dem Esel, während sein armer, alter Vater nebenherläuft.“ Dies tat nun dem Jungen leid und er bat seinen Vater, sich mit ihm auf den Esel zu setzen.

    „Ja, gibt es sowas?“, sagte eine alte Frau. „So eine Tierquälerei! Dem armen Esel hängt der Rücken durch und der junge und der alte Nichtsnutz ruhen sich auf ihm aus. Der arme Esel!“

    Vater und Sohn sahen sich an, stiegen beide vom Esel herunter und gingen neben dem Esel her. Dann begegnete ihnen ein Mann, der sich über sie lustig machte: „Wie kann man bloß so dumm sein? Wofür hat man einen Esel, wenn er einen nicht tragen kann?“
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Köstlich :roflmao:

    Wenn hat er da gemeint? Mir fällt gar kein zahnloser aus den Zwanzigern ein :O

    Die Bewertung war ganz aktuell, betrifft meinen gegenwärtigen Sound.

    Wollte deine Schüler jetzt wie Chet Baker oder wie ein alter Zahnloser klingen?

    Apropos Kreissäge: Willie Smith habe ich dank dir während des letzten Jahres noch lieber gewonnen :)
    Allerdings sind der Klang, den man bei anderen gerne hört und der, den man bei sich selbst mag, oft unterschiedlich.
     
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  14. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Everybodys darling is everybodys Depp :)
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    …war zahnlos….

    CzG

    Dreas
     
  16. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Chet Baker war alt und zahnlos, insofern ist meine Frage ohne die bisherigen Posts verwirrend, stimmt.
     
    Rick gefällt das.
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Mit 37 (für mich noch jung) wurden ihm die Zähne ausgeschlagen, weil er seinen Dealer nicht bezahlen konnte.

    CzG

    Dreas
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Das stimmt so nicht ganz, so weit ich weiß. Ich habe inzwischen vier oder fünf Baker-Biographien gelesen, die es auch so wiedergeben, aber eine davon, die von Jeroen de Valk (niederländische Bassist), schildert auch Interviews lange vorher, in denen Baker über Zahnprobleme klagt und erzählt, er befürchte aufgrund dieser ein baldiges Karriereaus.

    Wenn ich Muß da habe, melde ich mich nochmal mit Textbelegen.
     
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  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Durchaus möglich. Heroinmißbrauch schlägt auch auf die Zähne.

    Stan Getz hatte da auch zum Schluss Probleme.

    Möglicherweise hätte er die Zähne ohne Heroin nicht verloren.

    CzG

    Dreas
     
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  20. Rick

    Rick Experte

    Aber er war kein Schwarzer aus dem Jazz der 1920er. ;)
     
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