Neues von Kenny G!

Der SZ-Autor scheint für meinen Geschmack auch kein besonderer Kenner des Sopransaxophons zu sein. Was er über das Instrument an sich schreibt sowie seine sehr spärliche Auflistung wahrhaftiger Könner, ist schon ein wenig merkwürdig.
Dass er unwissentlich Coltrane und Kenny G zumindest in einem Aspekt eine gewisse Ähnlichkeit attestiert, ist fast lustig, denn auch Coltranes Ton wurde mehrfach in Richtung Schalmei tendierend bezeichnet.

 

Mich würde hier interessieren, inwieweit KI zum Einsatz kam, bei der Komposition, bei den Melodien des Ten.Sax., bei der Phrasierung oder wie?

Ich konnte nur lesen, dass Samples von Getzs Sound eingesetzt wurden. Sampling gibt es aber schon Jahrzehnte und hat erst mal nichts mit KI zu tun.

 

Wenn Kenny Garrett in einem Solo nur Pentatonik verwendet, wird er vergöttert, wenn Kenny G das macht, kommt bashing. Man sollte Kritik schon genauer formulieren.

Ich weiß, Glatteis, wenn ich beide Saxophonisten in einem Satz nenne…

 

Stan Getz, der Kenny G seiner Zeit......

(wie Ton Scott schrieb: Popcorn, popcorn)

 

Warum eigentlich nicht?

Unabhängig von der Person des Schreiberlings, der sich offenbar schon einen zweifelhaften Namen gemacht hat und bei manchen hier saures Aufstoßen erzeugt, steht hier doch in erster Linie ein schwerwiegender Vorwurf eines der prägendsten Jazzmusiker der letzten Jahrzehnte gegen einen erfolgreichen Kommerzmusiker zur Diskussion, nämlich dass das musikalische Erbe verdienter, legendärer Musiker zu kommerziellen Zwecken missbraucht und verletzt wird, gegen den Willen von deren eingefleischter Fangemeinschaft und mutmaßlich gegen den Willen der Verstorbenen. Dieser Vorwurf ist aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar und durch die aktuelle Geschmacksverirrung wieder aktuell (und damit meine ich weniger die Musik sondern den Ge-/ bzw. Mißbrauch von Stan Getz ohne dessen mögliche Zustimmung).

Klar kann man über Stil diskutieren, und ich gebe zu, der ist nicht fein (wobei ich den satirischen Umgang mit der ganzen Sache nicht gänzlich unpassend finde). Fände es aber gut, wenn ebenso inhaltlich Stellung zu Metheny’s Vorwurf genommen wird. Wir machen hier ja keine “Täterschutz”-Kampagne für jemanden, der es nicht braucht.

 

Zumindest nicht gegen den Willen der Rechteinhaber. Die mußten zustimmen.

CzG

Dreas

 

Wenn er die Rechte nicht einfach erworben hat .

 

War Coltrane nicht so gar mal im Land der Swahili, wo dieses Instrument viel gespielt wird? Hatte das so in Errinerung und dachte daher immer, Coltrane habe absichtlich so klingen wollen. (Soll nicht heißen, dass ich dir da bei irgendwas widerspreche, würde mich nur über eine Wissensauffrischung freuen).

 

So ganz kapiere ich das ja nicht mit der KI. Sind da Tenorsaxtöne von Stan Getz quasi implantiert? Dies Störung der Totenruhe wäre sicher nicht nötig gewesen, denn die Partie hätte ich als alter "Fahrstuhlmusikant" ohne zu übertreiben, hinbekommen. Sag ich mal so.
Ein Sopransax habe ich ja auch und verwende es selten. Es ist intonationsempfindlich wie eine Katze, die gerade überfahren wird. Eigentlich finde ich Sopransax nur in den tiefen Lagen geil, weil es fast wie eine Oboe klingt.
Aber hat Kenny G nicht auch mehr so Altsax gespielt?

 

Bekannt und mega erfolgreich ist er mit dem Sopran geworden.

CzG

Dreas

 

Habe gerade reingehört.

Den KI generierten Stan Getz Sound finde ich nicht gelungen, insbesondere nicht in der höheren Lage. Und die Musik und vor allem das Arrangement finde ich wirklich scheußlich- „klebrig“ .
Aber das ist natürlich Geschmackssache. Und wem es gefällt, der soll sich auch daran erfreuen (ganz ernst gemeint).

Was mir - wie vielen - nicht gefällt, ist die Vereinnahmung von Getz.

So long
Stevie

 

Ich finde das i. O. . Getz ist ja nicht unantastbar. Und jeder darf sich an seiner Musik probieren, auch kommerziell, solange die Urheberrechte gewahrt bleiben. (Wovon ich ausgehe)

Was wurde alles mit Beethoven, Händel, Mozart angestellt.

Vieles davon auch nicht gelungen.

CzG

Dreas

 

"Klebrig"! Das trifft gut, was ich mit "zu vielen Akkorden" meinte ^^

 

Weil ich das nicht kenne. Und dass ich mich dann dazu nicht äußern will, scheint doch dann logisch. Ansonsten wäre es doch "ins selbe Horn stoßen". Und "Täterschutz" - liegt schon mit dem Artikel auf einer Wellenlänge. Wenn jemand so spielt, wie es dir nicht passt, ist er kein "Täter", der es nicht verdient, für seine Untaten geschützt zu werden. Nein er ist jemand, der vor dem johlenden Lynchmob geschützt werden muss. Und das muss er sich auch nicht verdienen, denn die Würde des Menschen ist unantastbar, egal wie schlimm seine musikalischen Verbrechen in den Augen der wahren Adepten sind.
Und ich habe auch nicht den Vorwurf "eines der prägendsten Jazzmusiker der letzten Jahrzehnte" zur Diskussion gestellt, weil ich da inhaltlich nicht mitreden kann, aber die Formulierung. Und nur weil einer in seinem Fach glänzt, heißt das noch lange nicht, dass er sich alles herausnehmen sollte. Können tut er ja offensichtlich. Aber ob man gesellschaftlich so verrohen sollte, scheint mir zumindest fragwürdig. Und wenn dieses Mobbing übelster Sorte auch noch als Verteidigung von HochKULTUR geschieht, sind doch alle Schleusen offen. Dann kann der Mob ja mit Graffities an dessen Hauswand zeigen, dass ihm seine Musik nicht passt, er kann die Konzerte mit Vuvuzelas stürmen, oder sich ganz harmlos jeden Tag vor seinem Haus versammeln und ihn mit Sprechchören zum Widerruf und Abschwören aufzufordern. Und den Spruch, "so hab' ich das ja nicht gemeint", kann sich auch jeder schenken. Wer so schreibt oder denkt, ist ein Brandstifter, der sich dann hinterher bestenfalls wundert, dass andere auf diesen bergabfahrenden Zug aufgesprungen sind und dann die "satirische" Vorlage genutzt haben, um ihr Mütchen zu kühlen.

 

Mögen muss man den Kenny G nicht. Hassen muss man ihn auch nicht, dafür dass er belanglose Liedchen trällert.

Was ich aber echt zum finde, ist die digitale Leichenfledderei, die betrieben wird.
Egal, ob es um Beethovens 10te oder um Stan Getz geht... oder um has-been Schlagersternchen, die zu tatterig sind, um selbst auf der Bühne zu stehen, und sich Abbatare schaffen.
Lasst die Toten (oder Halb-Toten) in Ruhe, ehret ihr Angedenken, anstatt mit 'künstlicher Intelligenz' nochmal Geld mit ihnen verdienen zu wollen.

Und besser als Hass-Artikel fände ich, das Liedchen einfach da zu lassen, wo es hin gehört...

Grüße,

Wanze

 

Ich bin auch kein Fan von Kenny G. Aber mal ehrlich,spielen kann er sehr gut. Die meisten von uns wären froh,wenn sie so spielen könnten

 

Bei dem Kenny G. Gebashe steckt auch Sozialneid dahinter.

 

Auf jeden Fall immer wieder ein sehr ergiebiges Thema!

 

Nö….grade dadurch gibt es auch wieder kreative Entwicklungen.

Ich halte nix von „darf man nicht“…..

CzG

Dreas

 

Ich halte auch nichts von der inflationären Floskel "...würde sich im Grabe umdrehen!"