„Nach Gehör spielen“ mit Tenor und Alt Sax im Wechsel

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von BobSax, 5.Dezember.2021.

  1. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @BobSax
    Ich hab' deine Motivation für zwei Baugrößen noch nicht verstanden !!

    Unser Mitforist @Paul2002 z.B. möchte Berufsmusiker werden.
    Da macht das 100% Sinn.

    Frage: Wer sind deine "Lieblings-Saxophonisten" ?
    Vom Sound her als auch von der Musikrichtung ?

    Nicht vom Outfit. (Spass)
    Das Thema hatten wir vor kurzem und ist "durch" :)

    Du bist erst im "zweiten Sax-Jahr" ....
    Bedenke, das Alt würde dir auch Übezeit für's Tenor rauben und
    kostet zusätzlich Geld.

    Investiere vlt. lieber 1000,- € in Mpc für's Tenor.
    Da ist dann dein persönlicher "heilige Gral" an Mpc sicher dabei.


    Was anderes ist es, wenn dir allgemein der Sound vom Tenor nicht
    liegt und du wechseln möchtest.

    VG
     
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  2. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest


    Ich würde den heiligen Gral erst kaufen, wenn ich gelernt habe, dass ich immer auf die eine oder andere Art unzufrieden mit meinem Sound sein werde und er doch hauptsächlich von mir abhängt. Sonst wird man da eher enttäuscht, meine ich. Ansonsten finde ich deine Einwände aber berechtigt.
     
  3. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Bei mir klappt das überhaupt nicht mit dem Alt. Wenn ich da nach Gehör spiele, bin ich meistens eine Quarte daneben und völlig desorientiert. Da muss ich mich dann an die Changes klammern, um was Vernünftiges zustande zu bringen. Bei mir scheint Tenor völlig dominant zu sein.
    Ich habe damals Sopran nach ca drei Jahren und Alt nach ca vier Jahren dazugenommen.
    Du siehst ja, wie unterschiedlich die einzelnen Leute sind, von daher probiere es aus, wenn Du Lust dazu hast. Eventuell macht Dir die unterschiedliche Stimmung gar nichts aus und es ist eher der Ansatz und die Intonation auf den verschiedenen Instrumenten. Ich persönlich bevorzuge es, mich auf ein Instrument zu konzentrieren, weil ich da schon genug Baustellen habe. Aber wichtig ist, dass es Dir Spaß macht, und wenn es Dich motiviert, noch mehr zu spielen, why not?!
    LG Juju
     
  4. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Paul2002
    Verstehe !

    Kann ich aber so nicht bestätigen.
    Meine persönliche Erfahrung ist (zum Glück) .....

    Je länger man Sax spielt, irgendwann macht es "Peng im Kopf"....
    .... und du bist mit deinem Sound und deinem
    aktuellem Equipment total zufrieden.

    Dann interessieren dich nur noch die 1001 Dinge, die es gilt, sich "raufzuschaffen"
    Das Wort vom eigenen "Werkzeugkasten" ist grade sehr in Mode, aber das trifft es gut.

    An dieser Stelle kommt Sonny Rollins ins Spiel.
    Ich habe für mich bei ihm dieser Tage den Gedanken entdeckt:

    -limitations-

    Thats it !

    VG
     
  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Vielleicht ist bei mir die Klarinette der stabilisierende Faktor :)
    Unten Tenor und oben Alt :)
     
  6. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin,

    ich glaube, dass das erheblich davon abhängig ist wie Du hörst, und Deine Lieder nach Gehör spielst. Hast Du ein absolutes Gehör, wird die andere Bauform verwirren, wenn z.B. statt eines g auf einmal ein c rauskommt.

    Wahrscheinlicher aber ist, dass Du bei Deinen Übungen Intervalle lernst ... und die wiederum sind bei Tenor und Alt gleich. (Gemeint ist die Verbindung von Griffkombinationen mit Intervallen im Gehirn). Ich wechsele zwischen Tenor, Bari und Alt und habe kaum Probleme damit. Lediglich bei der Noten und Akkordfestigkeit hat das Tenor die Nase vorn..... da muss ich weniger denken. Die besseren Soli spiele ich, glaube ich zumindest, auf dem Bari, weil ich da gelegentlich den engen Theoriebezug verliere. Wenn's richtig gut läuft, läuft's nach Gehör ..... und das wiederum sind Intervalle (sofern man kein geschultes absolutes Gehör hat)


    keep swingin'


    Dein Saxax
     
  7. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Ähhhhh war das nicht umgekehrt: unten Alt und oben Tenor?


    keep swingin'
    Saxax..... der schon lange keine Klari mehr in der Hand hatte
     
    Rick gefällt das.
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Also soweit ich es verstehe (vielleicht irre ich mich da auch) ist ein absolutes Gehör nicht erlernbar.
    Und die Frage ist, ob es für das Spielen eines transponierenden Instrumentes eine Gabe ist, absolut zu hören
    .
    :)
     
  9. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Nachdem schon alle möglichen Antworten gekommen sind, auf Fragen, die gar nicht gestellt wurden, muss ich noch meinen Senf zu den Fragen dazu geben:

    Ja, solange Du kein absolutes Gehör hast, spielst Du - wenn Du nach Gehör spielst - nach dem relativen Tongedächtnis.
    Aus meiner Sicht ist es egal, ob Du das 'Tongedächtnis' mit dem Alt- oder Tenor trainierst. Wenn Du einen Ton gefunden hast, und der nächste ist eine Quinte höher, dann ist er das auf dem Tenor, wie auf dem Alt.
    Dann muss man nur noch so vertraut mit seinem Instrument sein, dass man weiß wo man den Ton findet, der eine Quinte höher ist - dann ist es auch egal, wie viele Vorzeichen der Ton hat.
    Von daher erwarten Dich imho keine größeren musikalischen Nachteile.

    Die andere Frage wäre, ob Dich größere musikalische Vorteile erwarten...
    Es gibt Studien, dass Musiker, die über lange Zeit nur in einer Tonlage unterwegs sind, Schwierigkeiten haben, in anderen Lagen zu hören. Also ein Saxophonist, der seit 20 Jahren Bass-Saxophon spielt, könnte ein Problem haben, zu erkennen, ob er auf dem (neu aufgenommenen) Sopran richtig intoniert. Bezweifle allerdings, ob das für die meisten hier überhaupt relevant ist.

    Die - nicht gestellte - Frage ist aber auch, ob Du genug Zeit aufbringst, um mit beiden Instrumenten vertraut genug zu werden. Auch wenn die Griffweise die gleiche ist, kann das Gefühl doch ein anderes sein.
    Aber ob Du genug Zeit hast - und was überhaupt 'genug' ist - kannst Du nur selbst beantworten.

    Und vielleicht auch noch kurz mein persönlicher Weg: Ich hab nach vielleicht drei Jahren Tenor mit dem Sopran angefangen. Das hat mich definitiv weitergebracht - sicher auch, weil das eine Einzelstimme im Ensemble war. Etwas später das Alt hat mir deutlich mehr Probleme bereitet - und mit dem Bari, das ich viel später leihweise in einer Bigband hatte, bin ich nie richtig warm geworden. Da ich Hobbyist bin und kein Profi-Musiker, ist es mir egal, dass ich vielleicht mit der Konzentration auf Tenor schneller unterwegs gewesen wäre, das Spielen auf den unterschiedlichen Instrumenten macht mir Spass - und das ist das ausschlaggebende.

    Grüße,

    Wanze
     
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  10. BobSax

    BobSax Schaut öfter mal vorbei

    @bthebob natürlich ist Berufsmusiker nicht meine Motivation für ein Zweitsax - ganz im Gegenteil. Da ich neben dem Spaß am Musizieren (bin ja in das selber Musik machen vor 2 Jahren von 0 auf 100 reingerutscht) und dem Verbessern keine konkreten Vorgaben oder Ambitionen habe, kann ich eigentlich bedenkenlos machen was ich spannend finde. Natürlich möchte ich mich auch nicht planlos verlaufen, darum auch mein Interesse wie die Erfahrenen Mitglieder hier ein Zweitsax sehen. Nachdem ich doch „viel“ Zeit investiere, möchte ich natürlich schon dass es entsprechend auch vorwärts geht. Macht ja auch mehr Spaß, wenn man Fortschritte erkennt. ;)

    Vom Sound gefällt mir schon Tenor am besten. Vorwiegend Jazz.
    Meine Motivation ist die Abwechslung (zumindest stelle ich mir das so vor). Ein genereller Wechsel ist keine Option für mich.
    Kann mir gar nicht vorstellen, dass ich der einzige hier bin, der rein nur wegen der Abwechslung ein Zweitsax überlegt :)
     
  11. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Von der verschiedenen Stimmung her habe ich persönlich kein Problem. Das kenn ich von anderen Instrumenten ja auch.

    Bei der Gitarre oder Blockflöte ist ein gegriffen C ein C. Beim Klavier kommt noch der Bassschlüssel dazu, wo ein A im Notensystem zum C wird. Ich höre jedenfalls definitiv die Intervalle.
     
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  12. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Zur Motivation. Ich finde, das manche Lieder auf dem tenor besser klingen, manche auf dem Alt. Als wenn sie dafür gemacht worden wären.
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Auf jeden Fall, super Sache! :thumbsup:

    Zunächst mal ganz sicher. Doch das muss kein ewiges Hindernis sein, ganz im Gegenteil: Mit jedem Umdenken, jedem neuen Anpassen, jeder weiteren Erfahrung trainiert man das Gehirn, nicht nur die Musikalität, sondern auch die Intelligenz.
    Also: Es ist erst mal gewöhnungsbedürftig, aber auf Dauer hilfreich. :)

    Ganz sicher.
    Zum Musikerleben gehört das Transponieren, und je öfter man das macht, desto besser kann man es schließlich.

    Noch etwas zu meiner Geschichte:
    Sax spielen wollte ich wegen Altisten, die ich gehört hatte. Durch Zufall wurde das erste Sax allerdings ein Tenor, doch die Sehnsucht nach dem Alto blieb; ich hatte das Gefühl, "unvollständig" zu sein ohne die Erfahrung des Altospiels.
    Nachdem meine Eltern überzeugt waren, dass ich es mit dem Saxen ernst meine, wurde mir ein (preisgünstiges) Alto geschenkt. Es hatte für mich gleich einen anderen Charakter, weshalb ich auch seither immer versucht habe, dem Tenor sowie dem Alto jeweils einen individuellen Klang zu verleihen.
    Mich hat die Unterschiedlichkeit in Sound, Ansprache und Tonhöhe der verschiedenen Baugrößen stets fasziniert und herausgefordert; für mich ist das Spielen von Tenor, Alto, Bariton und Soprano gleichermaßen attraktiv.

    Hauptinstrument ist und bleibt jedoch das Tenor - das nie unter meiner "Fremdgeherei" gelitten hat, denn ich konnte ihm dadurch immer wieder neue Erfahrungen zuteil werden lassen. ;)

    Als ich noch viel geübt habe, in meinen Teenagerzeiten, habe ich gerne musikalisches "Zirkeltraining" gemacht: Alle Instrumente, die ich hatte (Tenor, Klavier, Schlagzeug, Alto, Tablas), im Wechsel, stundenlang in mehreren Runden.
    Jedes Instrument hat mir etwas für die anderen gebracht, es war eine ständig fortlaufende Inspiration.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Dezember.2021
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  14. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @sanne83
    Sehe ich genau so !!

    Ich spiele Tenor und Alt ....
    aber Material, das eher Melodie/Lied orientierter ist
    (z.B. Nino Rota Filmmusik "Romeo und Julia")

    würde ich nicht unbedingt mit Tenor machen.

    Würde auch nicht Stücke -doppeln-
    Also gleiches Material auf Tenor und Alt spielen.

    VG
     
  15. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Bobsax,

    und wenn du zu Ausprobierzwecken ein Alt mietest?
    Da hält sich der Finanzaufwand in Grenzen,
    du hast ein neues, funktionierendes Instrument,
    die Rückgabe (wenns dir nicht zusagt) ist auch gesichert...

    wenn du dabeibleiben willst, kannst du dir`s immer noch zu Ostern schenken
    Dsharlz
     
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  16. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Na doch, die Zuordnung, wie die Töne heißen "c d e usw." musst Du schon lernen. Auch ist zu lernen, welche Tonhöhe (in der betreffenden Kultur) die richtige ist.

    ..... Das absolute Gehör selbst allerdings ist nicht erlernbar.

    Gruß Saxax
     
  17. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Hm, beim Improvisieren hat das aber schon seinen Reiz, ein und dasselbe Stück auf zwei verschiedenen Saxen zu spielen :)

    (vermutliche Erklärung: bestimmte Licks hat man besser in den Fingern, und das gibt andere "Ideen" auf dem anderen Sax)

    Gruß Saxax
     
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  18. Rick

    Rick Experte

    Ja, da sollte man je nach Situation (Gelegenheit, sonstiger Kontext) entscheiden.

    Als Berufsmusiker gilt das Gegenteil: Auf jeder Baugröße möglichst die gängigen Stücke parat haben, also auch ein leichtfüßiges "Take Five" auf dem Tenor und ein überzeugendes "Pink Panther" auf dem Alto.
    Außerdem ist es sehr reizvoll, dieselben Stücke mit unterschiedlichen Saxen zu interpretieren, weil man so diverse musikalische, künstlerische Aspekte herausarbeiten kann.
     
  19. Rick

    Rick Experte

    Na ja, in gewissen Grenzen schon, da gibt es einige Beispiele, die ich persönlich kenne, die Tonhöhen "absolut" wahrnehmen, allein durch sehr häufige Übung.
    Die andere Frage ist, ob das so erstrebenswert sein soll?
    Ich finde ein gutes relatives Gehör für aktive Musiker wichtiger.
     
  20. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ein gutes relatives Gehör finde ich u. a. für Impro essentiell, ein absolutes Gehör hingegen fast immer nicht erforderlich für Musiker generell.
     
    Rick gefällt das.
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