Yanagisawa Materialunterschiede

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Silver, 25.November.2022.

  1. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich weiss ja, das das mal wieder ein ganz großes Fass werden könnte, das ich da aufmache…

    Hat jemand eine belastbare Einschätzung, welche klanglichen Unterschiede bei den verschiedenen Materialkombinationen bei Yanagisawa zu erwarten sind?

    Mich (eigentlich meine schmerzenden Hände) interessieren die Tenöre der Elite-Reihe WO10/20/30/33 usw.

    Und die gibt es von Messing über Bronze bis hin den verrücktesten Silber-Kombinationen bis hin zu Massiv Sterlingsilber. Mir geht es nicht um die Beschichtung sondern das Material.

    Ist das vor allem hübsch oder gibt es nachvollziehbare Klangunterschiede?
    Danke!

    Nein, ich kann die Dinger gerade nicht im Vergleich in irgendeinem Laden anspielen.
    Nein, ich brauche keine Diskussion, ob ein versilbertes Selmer irgendwie anders klingt.
     
  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Hast Du mal die anderen Freds zur Materialfrage mal erörtert, hier in diesem Forum? :)

    Grüße
    Roland
     
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  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die Suche hat mir nur längliche Streitereien über Versilberung alt oder neu / Lack oder nicht usw. ausgespuckt. Die kenne ich alle schon und sie interessieren mich nicht besonders.

    Zu den Unterschieden beim Material von Korpus, Becher, Bogen der aktuellen Yanagisawa Elite Reihe habe ich nichts gefunden. Dazu interessieren mich vorzugsweise evidenzbasierte Einschätzungen von Leuten, die schon mal ein 10 gegen ein 20 oder ein anderes verglichen haben.
     
  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das TWO20U und das TWO10U spielen sich unterschiedlich (das TWO10U hat mehr Widerstand), zumindestens ist das bei den beiden Tröten so, die ich gekauft hab. Ich hab noch immer Zugriff auf das TWO10U, es gehört einem meiner Schüler.
    Das TWO10 eines anderen Schülers spielt sich wieder unterschiedlich, ganz zu schweigen zum T992 (das alte Bronzedings) eines dritten Studenten. Ich weigere mich aber, das an Lack oder Material festzumachen, zumindstens nicht öffentlich.

    Aus dem Bauch heraus würde ich mir in der Auswahl Messing, Bronze oder Silber wieder das Bronzeteil kaufen.
    Bedenken solltest Du aber, dass mein Bauch ziemlich empfindlich ist.
     
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  6. GelöschtesMitglied14980

    GelöschtesMitglied14980 Guest

    Man muss auch bedenken, dass es bei den Modellen die Konstruktion auf Montageblechen für die Achsböcke und die einzeln aufgelöteten gibt.
    Da istvä klanglich schon ein Unterschied.
    Man kann also bei dem alten Fertigungsprogramm nur das 991 mit dem 901 und das 992 mit dem 902 vergleichen. Und das 9930 bzw. 9937 also die Sterlingsilbermodelle auch mit dem 992 oder 902.
    Beinmir in der Band hat das 2. Alt ein 901 und ich das 9930. Da herrscht ein erheblicher Klangunterschied, aber der kommt wohl zu 80% von der Konstruktion.
     
  7. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ja, das ist der wesentliche Unterschied zwischen den TWO1/2 und TWO10/20 neben der Oktavmechanik und ein paar anderen Sachen.
    Die 30…37 haben alle Montagebleche für die Applikatur.

    Das würde bedeuten, das Material macht 20% Unterschied aus… das fällt mir etwas schwer zu glauben.

    Wenn Du sagen würdest, 90% vom Klangunterschied machen die Spieler aus, 8% die Konstruktion und 2% das Material… also, wenn man das überhaupt in Prozentzahlen fassen kann.

    Wie würdest Du den Klangunterschied beschreiben?
     
  8. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Zu den aktuellen Serien kann ich nichts beitragen, im Segment der 99x(x) habe ich über die Jahre ein wenig ausprobiert.

    Es gibt für mich als Spieler wahrnehmbare Unterschiede, sowohl im Klang, als auch im Bereich Widerstand und Ansprache und Formbarkeit des Klanges; sie sind für mich schwierig in Worte zu fassen und am Ende wohl auch auch in den Bereich persönlicher Vorlieben einzuordnen.

    Beim Bari habe ich das 992 mit dem 9930 vergleichen können und das 9930 kam mir in allen klanglich relevanten Bereichen deutlich mehr entgegen. Einziger praktischer Nachteil ist das fühlbar höhere Gewicht.

    Alt spiele ich zu wenig um eine gute Beurteilungsgrundlage zu haben. Längere Zeit habe ich ein 992 gespielt. Mit einem vergoldeten Silberbogen klang es dichter, freier, und ich mehr nach Adderly (;)). Ein gebrauchtes A-9930 brachte mich nicht weiter, war aber auch nicht so gut eingestellt. Das 992 verkaufte ich irgendwann, hab‘s bereut und konnte Jahre später hier in den Kleinanzeigen einem 992 PG nicht widerstehen.

    Mein erstes wirklich gutes eigenes Tenor war ein frühes 9930 und das hätte für mein Spielerleben gereicht, wenn ich diesbezüglich etwas vernunftbegabter wäre. Ein „günstig“ erworbenes neues 9937 ist mir vergleichsweise zu clean und perfekt; vielleicht wirklich sowas wie das ultimative Klassikerhorn.
    Inzwischen habe ich beim Tenor meine persönlich bevorzugte Kombination mit meinem frisch von Tomaso überholten T-9930 zusammen mit einem PG Bronzebogen gefunden.

    Subjektive Einschätzung: je mehr Silber am Saxophon, umso dichtere, eingedicktere Obertöne, speziell beim S-Bogen.
    Und umso präziser spielt es aber auch umso weniger, bzw. schwieriger lässt es sich klanglich aus der Ruhe bringen.
    Es spielt sozusagen leichter, engt aber andererseits auch etwas ein. Das ist mit der Mundstückwahl zwar beeinflussbar, jedoch in einem schmaleren Bereich als bei Messing oder Bronze.

    Genug geschwafelt und inwieweit das „belastbare“ Aussagen sind sei dahingestellt.
     
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  9. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Für mich so belastbar wie mein alter Führerschein Klasse 3 reicht… und das sind ein paar Tonnen ;)

    Vielen Dank - genau so eine Einschätzung hatte ich mir erhofft, damit kann ich sehr viel anfangen.

    Vielleicht noch eine Nachfrage, wenn ich darf:
    Sind aus Deiner Sicht die WO im Vergleich zu den 900/990 (mit und ohne mü) eine Verbesserung oder, wie so oft, eine Verschlimmbesserung geworden (Selmer MK VI -> VII)?
     
  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Spannender Thread, leider ist die Antwort irgendwo in der Gegend von 42 und somit extrem schwierig zu ergründen. Alles was ich dazu weiß ist, dass mein altes versilbertes Sopran deutlich heller und höher klang als mein entlacktes braunes Messing-Bari. Ansonsten bin ich diesbezüglich extrem zurückhaltend, seit ich eine Plastikbassklari habe. :)

    Spaß beiseite. Zum Glück gibt es @Sandsax. Ansonsten wird die Materialevidenz bei ansonsten gleichen Hörnern sehr dürftig ausfallen.

    Daher noch ein anderer Gedanke. Was sagen denn die Docs zu Bearbeitung, Reparatur und Haltbarkeit?
     
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  11. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @Silver

    Klar darfst Du mich fragen, aber ich weiß es nicht.

    Die 99x Reihe war in meinen Augen mechanisch kaum verbesserbar und da wird sich auch nicht viel getan haben.

    Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass die WOs eine Verschlimmbesserung darstellen, liest man auch nirgends.
    Hierzu kann @Ton Scott ganz sicher deutlich fundierter Auskunft erteilen und da er ein WO spielt…
     
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  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Falls die dazu öffentlich etwas sagen, was nicht Lobpreis ist.

    Ich habe jedenfalls noch nie und nirgends ernstzunehmende Beschwerden über die mechanische Qualität eines Yanagisawa gehört oder gelesen. Die sollen sogar ab Werk schon ziemlich gut eingestellt sein - was man z.B. von Selmer nicht uneingeschränkt behaupten kann, soweit ich hörte und hier im Forum las…
     
  13. GelöschtesMitglied14980

    GelöschtesMitglied14980 Guest

    Ich kann Sandsax in allen Belangen zustimmen.
    Ich würde den Klang meines 9930 als sehr fein gegenüber dem 901 bezeichnen. Und es ist nicht so durchdringend. Un damit ähnlich laut zu sein oder etwa so laut wie ein Selmer braucht es etwas.
    Auch ist es wie oben gesagt von hause aus rel. warm im Klang. Ein Grund weshalb ich mein Jody Jazz HR verkaufe.
     
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  14. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Vielleicht noch erwähnenswert: auch im Laufe der 99x Reihe gab es offensichtlich Modellpflege und leichte Änderungen.

    Beispiele:
    Die silbernen S-Bögen wurden auf overslung also konventionelle Mechanik umgestellt, um Ihnen eine Stütze geben zu können, die vor Pull-down schützt.

    Mein 9930 hat einen großen Perlmuttdrücker für das Front-F, den ich viel angenehmer (und schöner) finde als die spätere Variante.

    Das Hülsenmaß für den S-Bogen ist bei meinem T-9937 kleiner als beim frühen 9930. Ob sich die gesamte Bohrung geändert hat weiß ich nicht und hab ich auch nirgendwo mitbekommen.
     

    Anhänge:

  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich meinte nicht zu Yani, sondern zu den verschiedenen Materialien.
     
  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich finde es da schwierig wenn da allgemeine Aussagen getätigt werden. Oft hat man die Instrumente nicht am gleichen Ort (gleicher Zeitpunkt, gleiche Akustitk, gleiches Blatt etc.) zur Verfügung und dann gibt es auch noch Schwankungen innerhalb der Serien, daraus dann was ableiten zu wollen, was dann allgemein gültig sein soll, ich weiss nicht, überzeugt mich nicht. Dann sind die Instrumente auch nicht alle im gleichen optimalen Zustand, da wird gerne auch mal Neuware mit Gebrauchtware verglichen etc.
    Schon der Umstand, daß Yanagisawa extreme Lieferschwierigkeiten hat (ich durfte über 6 Monate auf einen bestellten S-Bogen warten, viele Läden bekommen bestellte Instrumente seit längerer Zeit nur mit vielen Monaten Verzögerung, wenn überhaupt, selbst der deutsche Vertrieb ist genervt) macht es schwer vor Ort Vergleiche durchzuführen.
     
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  17. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte vor Jahren ein Yani T-900 das hat brav alles gemacht, was ich wollte und es hatte mich auch ob der Leichtigkeit der High-Notes beeindruckt, aber vom Sound her passte es für mich eher in den Klassikbereich.
    2017 kaufte ich dann ein Yani TWO-1, das passte für alle Musikstile, der Flageolettbereich kam sowas von leicht daher, mich störte einfach "nur" das die Gravur derart schlecht war und das das Gewinde zum Einstellen der Schraube vom Daumenhaken beim ersten
    Mal einstellen kaputt ging , obwohl diese mit Gefühl angezogen wurde. Ich Depp hätte das Horn gleich zurückschicken sollen und einen Umtausch verlangen müssen, was ich leider damals nicht gemacht habe und habe es dann
    privat verkauft, da ich diese scheußliche Gravur nicht mehr sehen wollte.:confused:
     
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  18. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ja, das mit den leider deutlich schlechter gewordenen Gravuren ist mir auch aufgefallen.
    Hier war mal ein AWO-35 oder 33 (?) Thema, das ich deswegen für ein Plagiat gehalten habe; war es aber nicht.
     
  19. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Bei mir ist ein kleiner Vorteil, dass ich 2 gleiche Instrumente in verschiedener Oberflächenausführung da habe. Es sind beide aus selben Baujahr, genau gleiche Serie (in neueren Serien werden manchmal auch ohne Info an Käufer und Verkäufer Änderungen vorgenommen), und beide von selbiger Werkstatt mit gleichen Polstern etc komplett überholt, beide auch im gleichen Nutzungszustand nach Überholung. Dadurch kann ich beide auch mit gleichen S-Bogen spielen, denn minimal anderer Bogen kann was ausmachen. Wenn ich die Instrumente nebeneinander lege, sind trotzdem kleine Unterschiede zu sehen, aber mehr sowas wie z.B. Winkel Mechaniken.

    Da ich aber kein Experte bin, und es sich nicht um Yanagisawas handelt, sind meine Empfindungen nicht zu verwerten.
     
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  20. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wie ich in #1 schon bemerkte…

    Aber dafür haben wir ja das Forum :)


    Wie ich ebenfalls in #1 schon bemerkte - diese Debatte(n) hatten wir schon gefühlt 1000 Mal bis einer heult.

    Mich interessiert es auch vor dem Hintergrund meiner Frage nur am äußersten Rande, ob die dicke Versilberung beim Kohlert anders klingt als die dünne bei einem aktuellen Yamaha.

    Mir tun beim / nach dem Spielen die Pfoten weh und ich überlege, ob ich das mit einer Yani-Mechanik lindern kann und welche der zahlreichen Yani Materialkombis sich wie verhält, damit ich nun genau nicht den einen Laden finden muss, der zufällig zehn verschiedene Tenöre auf Lager und anspielbereit hat. Bertram in Freiburg kommt dem noch am nächsten, ist von mir aber maximal weit entfernt.
     
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