neues Selmer Supreme Tenor

Info von Sax uk

https://sax.co.uk/collections/selmer-paris-supreme-tenor-saxophones

 

Glaubst du wirklich das selber?
Ich nicht. Schau dir einfach mal Yanagisawa an. Das Problem ist nicht, daß man verschiedene Modelle auf dem Markt hat, sondern den Kunden nicht ausreichend zum Kauf motivieren kann. Du brauchst einen Markt mit kaufwilligen Kunden, deren Bedürfnisse du befriedigst oder neue Bedürfnisse weckst. Und das hat Selmer nicht hinbekommen. Da macht es keinen Unterschied ob 2 oder 4 Modelle. Entweder weisst du was deine Kunden wollen und produzierst entsprechend oder halt nicht und musst dann damit leben, daß es eng wird für deine Firma.
Ich glaube nicht daß die neue Ausrichtung da etwas verbessern wird.

 

Ich denke die betriebswirtschaftlichen Umstände sind ja nur zu erraten. Es gab schon Unternehmen die gut da standen und auf wundersame Weise plötzlich kein Geld hatten. Ob unter Vorsatz eines Eigentümers oder die Schuld der Banken.
Aber man betrachte die Fakten.
Selmer hatte beim Alt und Tenor 4 bzw. 5 Modelle. Diese waren konstruktiv, klanglich und preislich wirklich unterschiedlich und für unterschiedliche Einsatzfälle gedacht aber oft für andere benutzt. Das S80 als das Brot- und Buttermodell ist preislich zwar teurer als vergleichbare Yamahas und Yanas gewesen aber nicht so extrem abgehoben.
Jeder der etwas spezielleres wollte konnte jedoch wählen und das auch unter verschiedenen Ergonomien. Wenn man ein S3 wollte konnte man den 1000er mehr ja evtl. als guter Kunde im Geschäft etwas verhandeln oder durch Beigaben abfedern. Oder man bekam einen guten Rückkaufpreis wenn man ein altes Instrument in Zahlung geben wollte.
Was ist nun los? Im Grunde ist die Auswahl Null.
Das Axos ist eben ein preislich getriebenes Einsteigermodell, das S80 ist so wie immer und das Supreme ist zu teuer.
Preislich kann das ja auf dem Papier strategisch, für BWLer, hinkommen. Man siehe Rampone und Cazzanipreise aber die sind ja fast Manufaktur.
Und Yanagisawa hat zwar vier Modelle auf dem Papier aber real eigentlich nur zwei, nämlich die mit Säulenkonstruktion und die mit Schienen, wenn man dem Forum glaubt und das Korpusmaterial keinen klanglichen Einfluss hat.
Was ist der Unterschied. Die Qualität und Kontinuität. Die Instrumente sind ab Werk korrekt eingestellt, es wackelt nichts, die Intonation ist top und die Haltbarkeit auch.
Wenn oben der Rolexvergleich kommt dann ist da ein gravierender Unterschied. Rolex baut die Ikonen Daytona und Submariner seit 70 Jahren in einem fast identischen Design und
in einer immer besseren Qualität mit technischen Weiterentwicklungen.
Und die Sub war früher ohne Probleme zu kaufen. Heute nicht mehr. Was ist der Unterschied? Die Begehrlichkeit ist gewachsen. Jeder Rapper und Fußballer trägt so etwas. Das Rolex da nicht hinterher kommt und auch nicht will ist klar. Also können die die Preise erhöhen.
Wenn das im Saxophonbereich erreicht werden soll dann müssten Pink, Miley Cyrus und Taylor Swift Selmer spielen.
Und Selmer hätte seine Ikone nicht einstellen dürfen, Eine dezente Weiterentwicklung in Verarbeitung, Klang, Intonation (Cis-Klappe) und man hätte eine Ikone die in großen Stückzahlen gelaufen wären und nicht mit irgendwelchen Sondermodellen und Nebenlinien Produktiosstraßen blockiert.
Oder Sie hätten eben das S80 weiterentwickeln sollen. Wäre ja auch schon 40 Jahre im Programm.
Übrigens sollte man auch mal die Klarinetten betrachten. Da gibt es auch Modelllinien die sich mir nicht erschließen, sowie Energien die in Equipment gesteckt werden. Mundstücke die entwickelt und nicht mehr produziert werden.

Wie auch immer. Ich werde das Supreme im Vergleich zu meinem Yana und dem S80 und wenn noch vorhanden S3 ausprobieren.
Wohlwissend, dass ich das Geld wohl nicht zahlen werde es sei denn das Teil ist so super
und ich bekomme für mein altes Instrument so viel Geld, dass ich das meiner Frau irgendwie als unumgängliches Schicksal-30-Jahre-Berufstätig-60er Geburtstagsgeschenk und ja wir fahren nach Cornwall Ding verkaufen kann.

 

Es kann so gut spielen,wie du es kannst

 

So ist es. Ein deutlich schlankeres Sortiment. Und dennoch marktkonform.

Wir können lange spekulieren ob Selmer fast Pleite war oder nicht, betriebswirtschaftlich erfolgreich waren sie offensichtlich nicht (mehr).

Sie haben ihre bisherige Strategie weitestgehend über Board geworfen und dabei sogar liebgewordene Dogmen aufgegeben.

Sowas macht man nicht, wenn der Laden läuft.

Der Strategiewechsel kostet ein Heidengeld und konnte nicht mehr aus eigener Kraft gestemmt werden. (Man kann nur hoffen, dass auch das Thema Qualität dazu gehört. Wird sich zeigen.)

Und wenn der nicht aufgehen sollte, da bin ich sicher, war‘s das für Selmer.

(Wobei, die Marke wird weiter existieren, die Firma in der heutigen Form dann nicht mehr.)

CzG

Dreas

 

Ich kann zu dem Instrument natürlich nichts sagen, weil ich es nicht angespielt habe.

Zu den Werbeaussagen möchte ich allerdings anmerken, dass ich davon so ziemlich alles auch schon in Bezug auf die Reference Modelle gehört oder gelesen habe.

Von daher spricht viel dafür, dass auch das Supreme „nur“ ein Saxophon ist - vermutlich ein gutes, aber nicht der heilige Gral, die Antwort auf alle Fragen und der nicht mehr zu toppende Höhepunkt von 180 Jahren Saxophonbau….

 

Die arbeiten bestimmt schon am Modell 42....

 

als Hommage an an das S(B)A mit schwarzen Besatzungsbakelitknöpfen?

 

Guten Morgen!

Ein SBA/Mark VI mit weniger Wartungsaufwand und perfekter Intonation wäre schon eine feine Sache, wobei natürlich klar ist, dass sich Charakter und Perfektion bis zu einem gewissen Grad widersprechen.

Alte Saxophone klingen ja angeblich anders als neue. Also entweder ist das beim Supreme auch so, dann kann man es als ernsthafter Jazzmusiker vergessen (Sarkasmus). Oder die Annahme stimmt nicht, dann könnte man Jazz auch mit einem Reference, Serie III oder was immer spielen.
Oder sie haben den Stein der Weisen gefunden.

In dem sax.co.uk-Video macht das Supreme allerdings genau das, was Greg Fishman in unserer letzten Lesson gemeint hat:, sinngemäß.
"There's a bit of harshness in modern horns when you push". Na ja.
Was mich interessiert ist eigentlich nur, ob sie eine für mich gut bedienbare Applikatur gebaut haben - so wie Yamaha oder Yanagisawa.

 

Es ging wohl mehr um “die Antwort auf alle Fragen”….

 

Hitch hikers guide to galaxy von Douglas Adams, 42 ist die Antwort auf Alles…. Da musst du das Schlusskapitel lesen. Die versammelten Wissenschaftler stehen um einen Computer herum und stellen der neuen Software die Frage nach der Antwort auf alle Probleme. Die Antwort? „42“.

 

Dem Forum kann man in diesem Fall getrost nicht glauben.
Ich hatte, als ich mein aktuelles Yani ausgesucht habe, ein WO10 ein WO20 und ein WO30 spielbereit (sowie diverse Selmer und Yamaha).

Im direkten Vergleich - gleicher Spieler, Mundstück, Blatt, Raum, Tag, Uhrzeit usw. - habe ich einen deutlichen Unterschied gespürt und meine Frau (die dankenswerterweise als „Sound-Consultant“ den Marathon ertragen hat) einen ebenso deutlichen Unterschied gehört. Von „hell“ nach „dunkel“ ging die Reihe 30 - 10 - 20, von „direkt“ nach „spread“ 10 - 30 - 20. Andere Kriterien, andere Reihung… je nachdem, auf was man gerade achtet. Lackiert waren übrigens alle drei, sogar das 30er hat m.W. eine Lackschicht. UL gab es nicht zum probieren.
Ein WO1 oder 2 hatte ich auch nicht zur Auswahl.
Neue Selmer waren auch nicht am Start weil ich SA80 und S3 schon kannte; ein gebrauchtes Ref54 hat mir nicht gefallen (und hatte mit dem Spielgefühl meines MK VI nichts gemeinsam)

Das können die Japaner einfach besser. Nicht zuletzt durch eine konsequente Gleichteilestrategie (egal, ob aus Messing oder Bronze).

Wenn ich in dem sax.co.uk Video Ausschnitte aus der Produktion sehe, wundert mich zum Thema Qualität und/oder Preis bei Selmer gar nichts mehr. Das ist ein industrieller Alptraum.

 

Mir fiel dazu ein, dass ein seit Jahren preisstabiles (warum eigentlich?) Inderbinen bei dem dort getätigten Verarbeitungssufwand mehr und mehr zum Schnäppchen mutiert.

 

Wenn man Jahrzehnte Saxophone entwickelt, produziert und verkauft sollte in einem gesunden Unternehmen kein Investor zum Thema werden.
Es sollte genügend Geld für F + E erwirtschaftet werden.
Bei einem Start up oder einer Firma die sich vergrößern will und ein komplett neues Produkt entwickeln will kann ich das nachvollziehen.

Im Normalfall tut sich das kein Unternehmer freiwillig an, es sei denn er hat keinen Nachfolger.
Ich weiß es nicht.
Auf jeden Fall will der Investor mitgestalten und wird bei der aktuellen Modellpolitk seinen Einfluss genommen haben.

Auf die Produktonsmethoden im Video sollte man aus meiner Sicht nicht allzu viel geben. Ich glaube nicht das man die Fertigungstechnologie offen legt. Zumindest nicht die Sahnestückchen.

Den meisten war Selmer vor dem Supreme zu teuer. Daher ist das nichts Neues.
Wer 6 - 8 k € ausgeben kann wird auch bei 10 k € nicht arm werden.

Ob die Strategie aufgeht werden wir sehen. Ich bin gespannt.

Wer ein Serie III , Reference oder ein SA vor einigen Jahren deutlich unter Neupreis gekauft hat wird sich freuen dürfen. Die werden bestimmt ihren Wert halten oder gehen nach oben wenn es keine Neuen mehr gibt.

Grüße Gerrie

 

Das sollte man meinen - das ist aber immer häufiger ein echtes Problem.
Im Zweifelsfall muss die weitgefächerte dritte oder vierte Generation alimentiert werden. Da bleibt nicht viel für F&E.

Bei Selmer waren es zuletzt 55 (!) Eigentümer ...

Und angeblich ist das Supreme ja ein "komplett neues Produkt" über 12 Jahre (oder so) entwickelt.
2018, also vor fünf Jahren, ist ihnen dann das Geld und oder die Lust für die Entwicklung ausgegangen.

Nicht nur auf die Modellpolitik. Private Equity greift regelmäßig gezielt ins Getriebe ein und ist damit eine große Chance, viele, wenn nicht alle (bei den besseren PE) Bereiche des Geschäfts zeitgemäß aufzustellen.
Eigentlich ist es anders herum: Wenn ein Laden wie Selmer mit 55 Familienmitgliedern, nicht mehr aus eigener Kraft in die nächste Runde kommt, ist ein passender Investor eine sehr, sehr gute Idee.

Es fällt mir schwer, bei wild eiernden Werkzeugen und von Hand geschnittenen Blechen von "Fertigungstechnologie" zu sprechen.
Wenn ich so etwas zeige, besteht Gefahr, dass sich das jemand ansieht, der von diesen Bildern auf die Fertigungsqualität und -konstanz schließt (das ist bei mir eine Deformation Professionelle - ich habe mein Berufsleben damit verbracht, nach einer Runde durch die Werkhalle wissen zu müssen, wo es klemmt).

Zwischen dem, was man dort sieht und meiner Vorstellung von "Sahnestückchen" liegen mindestens 50 Jahre industrielle Entwicklung.
Dazu brauche ich noch nicht mal richtig teure Maschinen oder Roboter.

 

@Silver

Ich hätte die antike Fertigung auch nicht gezeigt, ob es real ist oder nicht.

Wollte nur sagen, falls man Vorteile gegenüber dem Wettbewerb hat zeigt man es nicht.
Ich hatte Arbeitgeber da sind nur Mitarbeiter in gewisse Bereiche rein gekommen. Foto und Smartphone waren tabu.

Ich kenne weder Produktion noch die Entwicklung. Kann mir schon vorstellen das eine Menge Zöpfe alt, lang und dick gewachsen sind.

Grüße Gerrie

 

Hallo Silver,
ich wollte bloß keine Materialdiskussion entfachen.
Wenn das Supreme so lange entwickelt wurde,
warum dann Referenz und das graue Sondermodell und die Hummingbirds…
Wie gesagt. Reine planlose Energieverschendung. So wie mit dem Phaeton oder diesen komisch designten Renaults deren Namen man schon vergessen hat.
Wer hat denn die Phaetonentwicklung bezahlt?
Der Golffahrer.
Und die des Supreme? Etwa nicht der SA 80 und Concept-Kunde? Das Teil sollte 5k kosten. Das wäre nachvollziehbar.

 

Als Leica mit Digitalkameras nicht aus dem Knick kam (die R9D war vorzüglich … zum bedächtigen Blümchen knipsen) gab es eine Flut von irrwitzigen Sondermodellen - damit hat sich Leica über Wasser gehalten.
Dann kam ein Investor, setzte sich selbst in den Chefsessel, hat das Unternehmen auf links gedreht, ein ziemlich überzeugendes Digitalangebot auf die Beine gestellt … und dann weiter auch jede Menge irre Sondermodelle rausgebracht, die alle in Sammlervitrinen gelandet sind. Zu noch absurderen Preisen als die regulären Kameras ohnehin schon.

Leica ist inzwischen pumperlgesund und im (fotografischen) High End Bereich fest etabliert.
Die Knipsen für Opi und die asiatischen Sammler gibt es immer noch - die verdienen das Geld.

Die meisten Selmer Jubilee, Hummingbird und sonstwas dürften in Vitrinen stecken, deren Eigentümer ganz sicher nicht nach einem kleinen Rabatt beim Händler gefragt haben.
Die meisten Reference werden von Leuten gespielt, denen die Suche nach BA oder Mk VI zu heikel oder zu teuer ist.

SA80 II und III sind die Brot-und-Butter Modelle. Wenn ich mir die Produktion bei Selmer ansehe (es gibt ja noch mehr Videos in YT), glaube ich keinen Moment, dass mit diesen Modellen viel Geld verdient wurde. Wenn überhaupt.
Mit den Sondermodellen dagegen schon.

 

Ich denke, es ist doch Supreme. Oder hat Series III S-Bogenaufnahme aus Neusilber?

 

Für alle Zweifler und Fans: