Vintage Sax mit Yamaha Mechanik (Conversion)

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Mr. TS, 23.August.2023.

  1. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich melde mich mal als Auftraggeber: ich spiele seit langem und hauptsächlich ein Mark VI Tenor und schätze jede schräubchenbesetzte Verbindung. Deshalb ist für mich diese Konstruktion ein wichtiges Feature, um auch als Spieler an meinem Horn ohne Kleben, Feilen und Biegen Feineinstellungen vornehmen zu können. Als @Mr. TS mir das vorschlug, war ich gleich dabei. Wenn ich mich ein Weilchen eingespielt habe und eine Unbequemlichkeit mit vertretbaren Mitteln "modernisieren" lassen kann, bin ich sofort dabei. Die Gurtöse war das erste Ding, jetzt habe ich die verbesserte G#/Bb-Bindung. Schaun wir mal. Ob man das Horn dann noch ein Conn nennen darf, ist mir sowas von wumpe... Es wird "mein" Alto sein und ich will spielen, nicht einem Fanclub angehören. Und es wird nach MIR klingen, genau wie mein Tenor nach mir klingt.
     
  2. woomezz

    woomezz Nicht zu schüchtern zum Reden

    Leo Kondratow in München baut auch Vintage Saxophone auf moderne Mechanik um. Man kann auch immer mal wieder welche ausprobieren bei ihm, wenn er gerade eins am Wickel hat.
    http://meinsax.de/
    Er baut auch bei Eppelsheim komplette Saxophone (zumindest war das vor ein paar Jahren so), außerdem auch eigene.

    Mit Generalüberholungen bei ihm hab ich sehr gute Erfahrungen mit ihm - aber das ist natürlich eine komplett andere Sache.
     
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  3. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Es wurde eingangs nicht erwähnt, ich möchte aber dennoch darauf eingehen,
    weil es im direkten Zusammenhang mit einem derartigen Umbau steht.

    Eine wichtige Grundvoraussetzung für einen Umbau dieser Art, ist die absolute Spielfreiheit in den Passungen
    der beteiligten Klappen und Achsen, sowie der Lagerböckchen.

    Häufig reicht allein schon die Instandsetzung dieser Elemente, um eine sichere Funktion der Kopplungen zu erzielen.
    Das Instrument behält seine originale Optik, ist aber nur "traditionell" einzuregulieren mit Filz/ Kork.

    Allein das oberste Lagerböckchen der langen rechten Achse ist oft vergeigt durch den Einsatz von falschen Schraubendrehern während der letzten 80 bis 100 Jahre.
    Ein kritischer Lagerpunkt für die Fis-Klappe, der aber absolut spielfrei sein muß.
    Erschwerend hinzu kommt bei diesem Beispiel die Bauweise, wo zwischen Fis- und F-Klappe (noch) kein Lagerbock vorhanden ist....
    dann wackelt unter Umständen das F gleich mit.
    Eine zuverlässig funktionierende Justierung ist dann nicht möglich.

    Im Idealfall passt die Achse spielfrei durch alle Lagerböckchen, was leider eher selten ist.
    Dieser Zustand ist dennoch anzustreben .....

    Sei es durch Einlöten einzelner Lagerbuchsen, oder Anfertigen neuer Achsen mit Übermaß, wenn auch die Klappen zuviel Spiel auf den Achsen haben.
    Danach Einläppen der Klappen auf klemmfreie Passung.
    Auf mögliches Achsialspiel gehe ich hier nicht ein, will es aber der Vollständigeit halber erwähnt haben ....

    Dann machen auch die neuen Stellschrauben Spaß für den Spieler.

    An der Optik gibt´s nichts auszusetzen, wenn der Kunde das so will, völlig i. O.
    Eine längere Stellschraube für´s Bb fänd ich hübsch....

    Viel Spaß mit dem Horn, @gaga !
     
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  4. Mr. TS

    Mr. TS Nicht zu schüchtern zum Reden

    Dem ist nichts hinzuzufügen !
    Lange Schraube, absolut. Oder halt den Arm vom B darunter etwas anheben.
     
  5. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiß echt nicht ob man einen echten Vintage Korpus braucht… mein gestohlenes Schagerl Modell 66 war soviel ich weiß, die Kopie eines Mark 6 Korpus mit P. Mauriat Mechanik… mein Amati Toneking und seine alte Mechanik sind allemal schnell genug für mein Können! Wer sich natürlich irgendwas davon verspricht, und genug Geld hat, kann’s gerne machen!
     
  6. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Das Martin Committee III Tenor von Leo sieht schon klasse aus!
    Das wäre was für mich.
    Aber ich bin mit all meinen Instrumenten so zufrieden, dass ich es nicht brauche.

    :topic:
    Mike
     
  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Danke. Werde ich haben. Heute morgen habe ich nochmal selber Hand angelegt (unter Ausschlagung des Schrauberangebots aus eleganten Korkschichten ;)) und das High-D mit schwarzem Sugru aufgefüttert und den Daumenknopf (es ist wirklich nur ein kleiner Knopf) nach schräg unten erweitert, auch mit Sugru.

    Und wo ich schonmal dabei war, hat mein Yanisopi auch einen High-D-Klops verpasst gekriegt, und wenn das Sugru in 3 Tagen durchgehärtet ist, kann ich hoffentlich wieder spielen mit meinem vor 2 Wochen aufgeschlitzten Bauch. Jetzt habe ich zwei Gruftihörner - bestimmt auch mit tiefdunklem Klang.:confused:


    altoklopse.JPG sopiklops.JPG
     
  8. Mr. TS

    Mr. TS Nicht zu schüchtern zum Reden

    Übrigens: Wenn jemand hier diesen Umbau an seinem Vintage Sax haben will - PN an mich !
     
  9. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Kann man sicherlich machen, dass mit der Modifikation, und kpl. neuer Mechanik…

    Oder man passt sich halt die bestehende Mechanik an seine individuellen Bedürfnisse an… So hab ich das gemacht… Etwas Kork wirkt da wahre Wunder…;)

    Allerdings liebe ich auch die Mechanik an meinem Conn 12m Artist… Die läuft äußerst geschmeidig, mit einer beachtlichen Reaktionsgeschwindigkeit…, und ist äußerst präzise gearbeitet…;)

    Mag auch die etwas größeren Abstände, da ich eh relativ große Hände hab. Selbst an den Pinky Table gewöhnt man sich…

    War zumindest für mich bisher NIE die Frage, noch weitere Änderungen vorzunehmen… Was man allerdings auch machen kann, wenn das für einen selbst zielführend iss.

    Sehe eher das Saxophon wie nen Werkzeug, was man sich ja auch anpassen kann…

    Bin sonst zwar nen Freund von Originalität…, aber eben auch nicht zwingend…

    Konnte allerdings jetzt auch nicht feststellen, dass mir ne Selmer Mk VI Mechanik besser liegt.., auch wenn sie nen paar Vorteile mit sich bringt…

    Wär mir allerdings etwas unsicher ob das ggf. wieder Auswirkungen auf den Sound hat, je nachdem was ich da anders, oder vll. auch mehr auflöte…

    Ausprobieren würde ich so nen Teil, allein schon aus purer Neugier…;)

    Allerdings würde ich dann wahrscheinlich das modifizierte Conn gegen nen Inderbinen testen…, bzw. überlegen, ob das dann nicht meine Wahl wäre…
     
  10. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Hab das bei mir gut gelöst indem ich die Betätigung der Oktavklappe nach unten gebogen habe, und sie somit auf Höhe der Daumenauflage ist. Funktioniert so für mich wesentlich besser… Dann noch die Daumenauflage mit etwas Kork erweitert…, wesentlich angenehmere Position, und keine Schmerzen mehr am Daumen…;)
     
  11. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Wie „nach unten“? Mach doch bitte mal‘n Foto davon ;)
     
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  12. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

     

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  13. LowNoteSax

    LowNoteSax Schaut nur mal vorbei

  14. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Die Gefahr hättest Du tatsächlich bannen können, wenn Du Dir die Mühe gemacht hättest, diesen Thread zu lesen ;)
     
  15. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Besten Dank! Was Du von der Betätigung der Oktavklappe nach unten gebogen hast, erschließt sich mir allerdings nicht :rolleyes:
     
  16. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Nuu…, normalerweise iss die Betätigung nicht bündig mit der Daumenauflage, ., sondern vll. 5 mm erhöht… Jetzt iss die quasi bündig mit der Daumenauflage, und ich muss lediglich meinen Daumen leicht nach oben rollen, um die Oktavklappe zu betätigen…, was ich persönlich wesentlich angenehmer im Bereich Ergonomie empfinde…;)
     
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  17. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Danke…dachte schon, Du hättest wild herumgebogen. Bei mir ist der Spalt schmal genug, aber die Daumenauflage habe ich wie Du mit Sugru deutlich erweitert.
    Wenn sich jetzt noch eine Lösung für das tiefe Cis finden würde…
     
    Zuletzt bearbeitet: 3.September.2023
  18. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    @saxfax Ick hab sogar biegen lassen…;) So frei nach der Mutter der Porzellankiste…

    Was haste denn an Problematik mit dem Cis… Hab die Feder da so weich wie möglich, und so hart wie nötig einstellen lassen.

    Ne Cis-Gis-Kopplung macht da allerdings wenig Sinn, da zuviel Kraftaufwand dann am kleinen Finger anliegt…
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Meine Meinung
    Wer vintage spielen will, der will sich auch mit den Besonderheiten solcher Instrumente auseinandersetzen bzw akzeptiert diese eben als Teil des Systems.
    Wem es nur um den Klang geht, der findet sicher bei irgendeinem Hersteller ein modernes Gerät mit moderner Mechanik und ähnlichen, klanglichen Eigenschaften.
    Wenn der klang eines alten nw1/2/6M/10M am markt so gefragt wäre, dann würde einer der großen Hersteller sicherlich eine Kopie mit moderner Technik entwickelt haben. Mit moderner Technik wäre die geometrie zu ermitteln, ebenfalls die exakte Legierung und wie die Dinger gebaut wurden ist auch bekannt.
    Für Einzelpersonen, die nun unbedingt ihr conn unbauen wollen, auch da gibt es Adressen, die so was anbieten.
    Meine conn werden jedenfalls nicht umgebaut. An einem meiner nw1-tenöre habe ich mal den Gis-Drücker ändern lassen (ca 10mm länger als original). Im Nachhinein ein Fehler (habe ja den Vergleich zu einem unmodifizierten Tenor).
    Die palmkeys könnten für mich ev etwas anders, aber für meinen Hausgebrauch komme ich damit klar. Nur geht mir das bei modernen Kannen auch so, dass manche Drücker vielleicht anders könnten...
     
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  20. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Ich denke,das kann man nicht neu nachbauen,weil jedes alte Instrument anders klingt. Es gibt eben nicht den Klang
     
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