Rampone & Cazzani Performance = Forestone GX (?)

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Microtourist, 26.Mai.2024.

  1. Microtourist

    Microtourist Schaut nur mal vorbei

    Auf dem englischsprachigen "Sax on the Web" Forum (Link zum Thread) habe ich kürzlich meine Beobachtung geschildert, dass Alt, Tenor und Bariton der Rampone & Cazzani Performance Series verdächtig ähnlich aussehen wie jene von Forestone GX: Nicht zuletzt natürlich die "Cognac" Lackierung, aber auch kleinste Details beim Tastenlayout sowie die Verzierungen an Tastenschutz und Rippen schauen exakt identisch aus (siehe Abbildungen unten, die Fotos stammen von der Thomann Website zu Rampone & Cazzani und Forestone). Selbst die Koffer sind sehr ähnlich, und letztlich ist ja auch der Preis von beiden fast gleich. Abweichend sind einzig die Oktavklappe, die Daumenplatte und natürlich die Gravuren am Schallbecher.

    Für mich deutet das alles stark darauf hin, dass R&C seine Performance Line aus der gleichen - mutmasslich taiwanesischen - Fabrik bezieht wie Forestone. Könnte man das gravierte Yin Yang Symbol am Schallbecher von Rampone vor diesem Hintergrund sogar als mehr oder weniger subtilen Hinweis auf die asiatische Herkunft interpretieren?

    Angesprochen auf die Ähnlichkeit erhielt ich von Thomann folgende Antwort: "Nach ausgiebiger Rücksprache mit dem Hersteller Rampone, wurde uns mitgeteilt und versichert, dass alle Rampone Instrumente in Italien hergestellt, zusammengebaut und lackiert werden! Sie haben recht, dass sich beide Instrumente sehr ähneln, dies liegt womöglich an ähnlichen Bauteilkomponenten."

    Was haltet ihr davon?

    Rampone_Forestone_1.JPG Rampone_Forestone_2.JPG
    Rampone_Forestone_3.JPG Rampone_Forestone_4.JPG Rampone_Forestone_5.JPG
     
  2. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Absolut identisch !!
     
  3. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Die Gis Drücker haben leicht unterschiedliche Radien und Front-F eine unterschiedliche Kröpfung. Das war es auch schon mit Unterschieden, die ich sehen kann.
    Haben sie auch den gleichen Preis?
     
  4. Microtourist

    Microtourist Schaut nur mal vorbei

    Die Preise sind sehr nah beieinander:
    Rampone Performance Alto derzeit bei Thomann 2649 Euro, Forestone GX Cognac Alto 2698 Euro (+50 Euro)
    Rampone Performance Tenor derzeit bei Thomann 3189 Euro, Forestone GX Cognac Tenor 3098 Euro (-90 Euro)

    Allfällige optische Unterschiede der Tasten könnten darauf zurückzuführen sein, dass die Winkel und Abstände der gegenübergestellten Fotografien leicht abweichen.
     
  5. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich verstehe nicht, warum bei R&C steif und fest behauptet wird die Saxophone der Performance Line stammten aus italienischer Produktion. Wer sollte die wo und womit zu diesem Preis bauen?
    Finanziell wäre das mit europäischen Lohnkosten nicht machbar, Rampone selbst ist ein Familienbetrieb mit unter zwanzig Beschäftigten, eine komplette zweite vollständig andere (Bohrung, Legierungen, Mechanik) Fertigungslinie offenbar ohne Synergieeffekte ist betriebswirtschaftlich unsinnig.

    Wer das glaubt, dem ist nicht zu helfen…
     
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  6. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Ah ok, danke. Dann kommen sie wohl aus dem gleichen Stall. Ich dachte jetzt, da R&C mit Handmade in Italy wirbt, dass es deutlich teurer, als das Forestone wäre.

    Hast du beide schon anspielen können?
     
  7. Sax_Player

    Sax_Player Nicht zu schüchtern zum Reden

    Forestone wirbt ja auch mit Kryogener Behandlung und "Handmade in Japan". Kann mir nur vorstellen, dass sowohl Forestone als auch R&C seine Teile in Taiwan beziehen und dann die Endmontage in Italien (R&C) und Japan (Forestone) durchgeführt wird? Ist aber nur eine Mutmassung.
    Vielleicht sagt Rampone deshalb, Fertigung in Italien?

    Forestone gibt ja offen zu dass die Teile in Taiwan gefertigt und dann in Japan, nach der Kryogenen Behandlung, dort zusammengebaut werden
     
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  8. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Das ist bei Bässen und Gitarren z.B. auch gängige (Werbe-) Praxis. Die Teile werden in hochqualifiziereten Fabriken in China, Indonesien, Taiwan unter strenger Aufsicht hergestellt. Dann im Zielland zusammengebaut und fertiggestellt. Die Formulierung "Made in..." ist dann nur noch Werbegerede. Nichts desto Trotz gute Instrumente und in dieser Qualität nicht für den Preis in der EU herstellbar.
     
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  9. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wenn man mal von dem „Made in …“ absieht (da gibt es sehr eindeutige Regeln):
    Die Instrumente scheinen ziemlich gleich zu sein und kosten auf 50€ hin oder her gleich viel.
    Dieser Preis ist jetzt auch nicht so weit von anderen Taiwanern wie Mauriat usw. entfernt und zumindest die Fertigungsqualität bzw. deren Konstanz dürfte sogar besser sein als bei einem handgeklöppelten R&C, das wenigstens doppelt soviel kostet.

    Was ist denn Dein Punkt, @Microtourist ?
     
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  10. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

  11. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mir das R&C-Alt gegönnt. Es lässt sich fantastisch spielen, klingt gut und sieht darüber hinaus auch noch super aus. Der Preis ist - in Relation zu anderen Altos - angemessen. Beim Anspielen hat es mir besser gefallen, als das Yamaha und einiger anderer der gleichen Preiskategorie.
    Ob es früher auseinanderfällt als ein Alt der hier im Forum über alle Kritik erhabene Marken kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber ich bin super zufrieden mit dem Gerät. Und deshalb sind für mich solche Fragen nach Fertigungsort und Lötkolbengott, der es zuletzt in der Hand hatte, irrelevant. Es wird auch nicht schlechter dadurch, dass eine Firma in die gleich hergestellten Hörner ihr Logo reindengelt.

    Gruß
    Charly
     
  12. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Das nicht. Aber wenn ein R&C behauptet, die Saxe würden in Italien hergestellt und das nachweislich nicht wahr ist, ist das Täuschung des Kunden.

    Bei solch einer Firma kaufe ich grundsätzlich nicht.

    CzG

    Dreas
     
  13. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    Wurde das denn nun irgendwo nachgewiesen?
    Wurde schon ausgeschlossen, dass beispielsweise eine Spenglerei das Gerät in Lizenz an einem anderen Ort fertigt? Oder es einfach keinen entsprechenden Gebrauchsmusterschutz gibt?
    Oder was auch immer - hast du irgendwelche Beweise - ich meine jetzt außer deinem untrüglichen marketingtechnischen Bauchgefühl, die es rechtfertigen, so gegen eine Firma zu giften?

    Gruß Charly
     
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  14. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ja, hier im Thread. Die entsprechenden Beiträge belegen es doch eindeutig.

    CzG

    Dreas
     
  15. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hmm, letztlich ist es egal, wo es hergestellt wurde, wenn es gut ist. Aber:
    Welche Definition liegt dem hier gebrauchten Wort hergestellt zugrunde? Alle Bauteile werden in Italien produziert und zusammengebaut? Kann sein, muss aber nicht. Kann aber auch heißen, nach Vorgabe Teile fertigen lassen/eingekauft, zusammengebaut, eingestellt mit Made in … versehen. Letztlich wissen wir es also nicht. Gegen einen vollständigen Herstellungsprozess in Deinem Sinne, @Dreas, spricht die Aussage zu den sehr ähnlichen Bauteilen.
    Viele Grüße
    Michael
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Mich macht das alles nachdenklich. Nicht weil mich die mögliche Intransparenz (oder auch nicht) von Rampone stört (da stört mich eher, dass ihre tatsächlich mehr oder weniger handgedengelten Topinstrumente den Ruf „sehr hoher Fertigungstoleranzen“ erworben habe). Würde ich nach einem Standardsaxophon moderner Produktion Ausschau halten, wäre das Eastman-Rampone genauso im Rennen wie viele andere Asiaten, und wohl unabhängig vom Kontinent der Endmontage.

    Was macht es für einen Unterschied, ob der Graveur in einer Halle in Taiwan oder vor den Toren Mailands sitzt? Es ist der gleiche Unterschied wie zwischen einer 15,000 $ Luxushandtasche und ihrem hochqualitativen chinesischen Superfake für 500 $ aus den identischen Rohmaterialien:
    Der wesentliche Unterschied ist ein juristischer!
    Für das Produkt (bzw. seine Funktion) ist der Unterschied in vielen Fällen unerheblich, was man aber aus juristischen Gründen besser nicht sagt.

    Ich frage mich eher, wo die Reise mit dem Saxophonbau hingeht. Werden die klassischen Innovateure überleben? Wird Selmer in 15 Jahren ein „in Paris veredeltes“ Topmodell nur noch für würdige Sammler anbieten, die schon 5 andere Selmer neu erworben haben? Werden die Herstellerfabriken in Fernost selber Innovation und Wertschöpfung übernehmen, wenn das wegfällt, oder haben sie das schon längst? Oder werden sie die Produktion auf Trompeten oder Dampfkochtöpfe umstellen wenn der Markt hier Wachstumspotenzial verspricht?:rolleyes:
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 15706

    Gelöschtes Mitglied 15706 Guest

    Mendelssohn hat schon was dafür geschrieben
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Du meinst Moses? Oder gibt es ein unbekanntes „Quartett für 4 Saxophone Taiwanesischer Bauart“ von Felix? Bitte um Erläuterung! :)
     
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  19. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @giuseppe

    tatsächlich zeigen sich fernöstliche Saxophonherstesteller inzwischen bereits überraschend innovativ.
    Die aktuellen Topmodelle von Eastman, wie das neueste 52nd Street und das Rue St. George haben eine Mechanik, die aus dem Flötenbau übernommen wurde und so bisher nicht bei Saxophonen Anwendung fand.
    Auch die Ergonomie der Seitentasten und des Oktavdrückers wurde modifiziert und weicht erfrischend eigenständig vom Selmervorbild ab.
    Soll gut sein, habe es noch nicht ausprobieren können. @tomaso hatte mich darauf hingewiesen und @Allsaxesclariandflute hatte hier Bilder eingestellt. Ein Review von ihm würde mich doch sehr interessieren :bitte::-D

    Eastman baut übrigens inzwischen in China und nicht mehr in Taiwan.
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 15706

    Gelöschtes Mitglied 15706 Guest

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