Expression

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von PJL, 16.Januar.2025.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein Profihorn, das schlecht oder beschädigt ist, ist für den Schüler genauso schlecht wie ein Schülerinstrument, das schlecht oder beschädigt ist. Ein Instrument sollte gut und unbeschädigt sein.
    Und das Alter sagt beim Saxophon nichts über seine Qualität aus. Viele Profis spielen alte Instrumente.

    Ein Sax muss absolut dicht und die Mechanik in Ordnung sein. Ansonsten ist es kaputt, egal, ob Top- oder Schülerinstrument. Der Unterschied der Instrumente liegt weniger in der Bedienbarkeit als im Klang. Und um die feinen Unterschiede im Klang hörbar zu machen, musst du erst einmal ein paar Jahre spielen.

    Du drückst einem Geigenanfänger ja auch keine Guarneri in die Hand.
     
    Sax Ralf, Joachim 1967, Bereckis und 3 anderen gefällt das.
  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @ppue

    Könnte es nicht sein, daß ein Profihorn Eigenschaften mitbringt, mit denen ein Anfänger ev Schwierigkeiten bekommt? Ich denke da an Gegendruck, klanggestaltung o.ä.
    Ich kenne mich mit modernen saxophonen wenig aus, aber wenn ich das potential eines yts62 mit dem 275er vergleiche, bietet das bessere Instrument mehr Potential, was der Anfänger nicht nutz, vielleicht damit auch überfordert ist?
     
  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das Wort „Schülerinstrument“ hat für mich dank der japanischen Hersteller auch seinen Schrecken eingebüßt. Früher meinte man damit ein 20 Jahre altes Amati mit Originalpolstern und 4 unbehandelten Stürzen, das der Vor-vor-vor-Besitzer mit Stecknadeln und Weinkorken eingestellt hatte.

    Ein altes Yamaha 23 oder 32 stellt das auf den Kopf, plötzlich waren die „Schülerinstrumente“ die am besten spielbaren Hörner.

    Welche Gedanken heute in die Konstruktion einer Schülerlinie fließen, weiß ich nicht. Man liest immer vom leichteren Material, der leichteren Ansprache und geringeren klanglichen Formbarkeit. Ich frag mich aber immer, was da tatsächlich dran ist. Wenn ein Profihorn von einem Schüler mit dem geeigneten Mundstück nicht gut spielbar ist, dann ist es kein gutes Profihorn, würd ich sagen. Ich vermute eher es geht fast ausschließlich um Einsparungen, nicht um Vorteile. Sind halt oft trotzdem enorm gut heute.

    Lustig ist in dem Kontext, dass die alten Conn Artist in USA im letzten Jahrhundert die Schülerinstrumente schlechthin waren. Solide, billig, in großen Mengen verfügbar. Jetzt gibt es nicht ganz mehr so viele davon, sie werden höher gehandelt und viel mehr Geld und Liebe in ihre Überholung gesteckt - und plötzlich sind es alles andere als Schülerinstrumente…
     
  4. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Also die Mähr, dass Schüler unbedingt Supermaterial zum Lernen brauchen, entspringt wohl mehr dem Marketing.

    Entscheident sind der Wille und die Förderung.
    Natürlich auch die kognitiven Anlagen.

    Aber hier wird ja auch gerne diskutiert, dass man das weniger Üben durch den Einsatz "besseren"und ganz wichtig teureren Materials kompensieren kann.

    Besonders belustigend finde ich Klangbögen oder den Einfluss des Materials der S Bogenschrauben auf den Sound.

    Also ich glaube fest daran das 90,xxx % an den Fähigkeiten des Spielers liegen.
    Die restlichen 10 % sind die Summe der zum Spieler und seiner Physiognomie optimalen Komponenten.
    Wobei das natürlich den Wohlfühlfaktor des indtrunts ausmacht.
     
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  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Alternativen? Jemand, der weitermachen möchte?
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Behauptung habe ich hier in 20 Jahren noch nicht gelesen.
     
    Gerrie, Sax a`la carte, Sax Ralf und 3 anderen gefällt das.
  7. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

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  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Alles klar!

    Wieso noch anspielen? Kaufen!

    Ich bin gespannt.
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    ..
    Sehr gut argumentiert! Meine Erfahrungen sind ähnlich.
     
  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    War dies Ironie?
     
  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    So ist es.

    Mich würde interessieren, wie hoch der Anteil der Neuinstrumente bei Berufssaxofonisten überhaupt ist.
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Es ging jetzt aber eher um Schülerinstrumente vs Profihörner. Die müssen ja nicht neu sein.
    Mein verstorbener Musikkollege hat sich seinerzeit ein Mk VII Alto neu gekauft und nie gewechselt.
    Mein neuer Lehrer ein Mk VI Tenor, welches er immer noch spielt...

    Aber mal umgekehrt: wie viele Profis spielen Schülerinstrumente? Ich hatte mir eine einfache FE Olds Ambassador Trompete (aus den 50ern) besorgt. Hatte nen soliden Ruf. Jetzt stelle ich fest, dass durchaus einige Profis das Teil spielen oder doch eine gute Zeit gespielt haben.
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Neu oder alt bezog sich hierauf:


    Nein keineswegs. Es hat nie einer behauptet, dass er weniger Üben muss, nur weil er ein besonderes gutes Sax hat.
     
  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hier der aktuellste Gegenbeweis::

    Auch ich hatte immer wieder mal gedacht, dass ich durch ”Materialoptimierung” den Weg des Lernens abkürzen könnte.
     
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  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Na ich denke mal, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
    Ich denke niemand widerspricht, dass es ohne zu üben nicht geht, egal wie gut das Saxophon ist.
    Das eine extrem wäre jetzt eine Kanne, die aus Verschleiß-, Fertigungs- und/oder Konstruktionsgründen gewisse notwendige Eigenschaften nicht hat. Dann muss sich der Schüler unnötig lange mit gewissen Aspekten abmühen. Ich nenne mal "Intonation", schwere Ansprache, hoher Verschleiß bzw Notwendigkeit der Nachjustage.
    Das andere extrem wäre das perfekte Instrument, bei dem all diese Probleme nicht existieren. Das dürfte schwer werden umzusetzen, zum einen, weil jedes Saxophon eben doch hier und da Schwächen, aber auch Stärkenhat, zum anderen sich Präferenzen mit zunehmendem Können verschieben. Aber auch das perfekte Saxophon spielt nicht von selbst, ebensowenig das perfekte Mundstück oder Blatt.
    Um mal den Bögen zurück zu expression zu biegen. Alleine vom Preis sind die expression über der typischen einsteigerklasse a la yamaha 280, bc 400, jupiter 7xx o.ä. angesiedelt. Umgekehrt liegen Selmer, yamaha 82, yanagisawa noch mal ne Schippe drüber. Gebrauchte mk6 oder gar inderbinen.... Das wird seine Gründe haben, die sich nur zum Teil mit lohnkosten in Taiwan erklären lassen.
    Expression hat sich also bewußt entschieden den hochpreisigen "profibereich" nicht zu bedienen, sowie nicht gegen die yamaha-einstiegsklasse anzutreten. Stattdessen bietet man, vom Preis her, Instrumente für den fortgeschrittenen Spieler. Daran ist nichts falsch.
    Wie sich die Instrumente qualitativ über die Jahre bewährt haben, weiß ich nicht. Da müssten unsere "Ärzte" was zu sagen, die solche Patienten auf den Tisch bekommen. Mir sind jedenfalls keine gravierenden Probleme bekannt.
    Klang, Ergonomie, Ansprache muss man selbst herausfinden... daher anspielen.
     
    Sax a`la carte, Rick und Joachim 1967 gefällt das.
  16. Joachim 1967

    Joachim 1967 Schaut öfter mal vorbei

    Davon habe ich nicht geredet. Ich habe davon geredet dass der Weg des Lernens leichter sein kann. ...und vielleicht auch mehr Spaß macht.



    Ich finde es immer wieder bemerkenswert wie hier Aussagen gelesen und verstanden werden. Bitte einfach nochmal lesen und meine Worte so nehmen wie ich sie geschrieben habe.


    Edit: Das zitieren aus dem obigen Post von @Bereckis hat nicht geklappt oder ich weiß nicht wie das geht. Also wen es interessiert bitte nochmal nach oben scrollen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.April.2025
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  17. Moritz.M

    Moritz.M Kann einfach nicht wegbleiben

    Und wieder habt ihr euch provozieren lassen. Seid schön brav über das Stöckchen gesprungen…
     
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  18. Spacecat

    Spacecat Ist fast schon zuhause hier

    Für mich sehe ich in einem 280 YAS einige Vorteile gegen fast alle bei mir getesteten Taiwan Instrumente. Es sind in den Mechaniken der Taiwan-Saxophone Schwachstellen, die mir nicht gefallen haben, musste dahingehend immer was machen. Bei neuen ist das oft noch ok, aber schon bei wenig gebrauchten nicht mehr so gewesen. Auch bei neuen Saxophonen immer wieder Kleinigkeiten, die Handeln erforderten. Bei allen 280ern und ähnlichen älteren Modellen vergleichbares an den Eigenschaften nie aufgetreten, für mich hier um einiges zuverlässiger. So würde ich für Spieltermin sehr oft lieber zum 280 greifen. Das mechanische Feeling für mich auch ein Grund, aber das ist noch persönlicher als die anderen genannten Gründe und zählt daher nicht.
     
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  19. Rick

    Rick Experte

    Aber ich, denn ich spiele ja Expression seit 2008.
    Beim Tenor habe ich ja über die Jahre verschiedene Modelle gekauft, doch mein erstes, vom Frühjahr 2008, ist immer noch regelmäßig in Gebrauch. Keine wesentlichen Reparaturen außer dem Ersatz abgespielter Polster, und auch das hielt sich sehr im Rahmen des üblichen.
    Mein X-Old von 2018 war noch nie beim Sax-Doc.

    Auch seit 2008 spiele ich mein schwarz verchromtes Soprano, da musste ich erst einmal ein paar Polster wechseln lassen, ansonsten keinerlei Beanstandungen (und ich spiele es nach dem Tenor am meisten, zuletzt gestern bei einem Auftritt).

    Mein altes Alto habe ich inzwischen einem Schüler verkauft, der damit seit Jahren bestens zurecht kommt.
    Mein Nachfolger-Alto, ein XP1, ist seit einigen Jahren in Gebrauch, allerdings benutze ich Alto am seltensten. Auch noch nie beim Doc.

    Mein Fazit: Die allerbesten für mich waren die klarlackierten Neusilber-Hörner, doch die sind leider mittlerweile nicht mehr im Sortiment, weil die Nachfrage zu gering war. Die Bronze-Modelle sind aber auch absolut brauchbar, vor allem die XP1, denen gegenüber finde ich die XP2 aus Goldmessing etwas langweilig, ist aber nur mein subjektiver Eindruck.
    Die unlackierten hatten anfangs eine gewisse Streuung, da musste man tatsächlich aussuchen, doch inzwischen scheinen sie auch durchgehend gute Qualität zu bieten.

    Was die langfristige Spielbarkeit und Zuverlässigkeit angeht, bin ich mit allen sehr zufrieden. Auch meine Schüler, die Expression spielen, haben keine Klagen. :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.April.2025
  20. Rick

    Rick Experte

    Welche Marken waren das denn?
    Der andere große Taiwan-Hersteller neben Green Hill ist ja KHS (Jupiter), und auch bei den Instrumenten hat es offenbar in den letzten Jahrzehnten wesentliche Verbesserungen gegeben, nach den Hörnern meines Schüler zu urteilen.
    Andere namhafte Hersteller von Taiwan kenne ich nicht, deshalb meine Neugier.
     
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