Ab welchem Kindesalter macht Saxophon erlernen Sinn ?

Hallo zusammen,

kürzlich ist im Gespräch die Frage aufgekommen, ab welchem Kindesalter es erstmals sinnvoll (!) möglich ist, Saxophon spielen zu erlernen. Flöte spielen lernen die Kinder ja schon sehr früh, wie ist es hier beim Saxophon ? Was macht für Euch Sinn ?

VG, TM

 

Bei uns in der Grundschule ging es mit sieben Jahren los.

 

Ich weiß von einem Kind (ich glaube 5 Jahre), dass wollte immer mit dem Tenorsax des Vaters
los eiern. Kein anderes Instrument könnte ein Interesse wecken. Schließlich kaufte der eigentlich
stolze Vater ihr ein Sopran. Heute kenne ich nicht viele, die im Hobbybereich besser spielen als sie.
Und das, was gebraucht wird Alt Tenor oder Bari.

Will das Kind, oder überlegen die Eltern? Und dann kommt es natürlich ein wenig auf das Geld der Eltern an.
Es muss alles im Verhältnis stehen.
Und es braucht eine gute, oder keine Pädagogik um das Kind den Spaß zu erhalten.

Schöne Ostern Peter

 

7 halte ich für sehr jung. Das ist stark von der Entwicklung abhängig. Je nach Wachstum und Körperbau früher oder später eben. Da sollte man echt aufpassen.

 

Mir kam im letzten Sommer ein gebogenes Sopran regelrecht zugeflogen. Ich habe es meinen drei Enkeln vorgestellt und die kleinste (9) hat zugegriffen. Sie hat seit September Unterricht, ist sicher kein Überflieger, auch fleißtechnisch nicht, aber die Regelmäßigkeit bringts. Als sie dann nach kurzer Zeit in der Schule Flötenunterricht bekam, brachte die Ähnlichkeit der Griffweise sie auf beiden Instrumenten einen großen Schub nach vorn.

 

.... dasselbe sagte auch mein Saxlehrer, und dass der Zahnwuchs der s.g. zweiten Zähne im Frontbereich abgeschlossen sein sollte (auch wegen Resonanzwirkung auf den Zahnbereich).
Habe mal ein Bild von einem achtjährigen Jungen (normale Größe für das Alter) hier gepostet. Man beachte die Größenverhältnisse des Alto zum Körper und insbesondere die Fingerstellung; nicht wirklich optimal. Das Gewicht des Saxophons ist auch zu beachten.
Kommt eben auf die Baugröße an...

 

Völlige Laien- bzw. Vatermeinung:
Rythmusinstrumente ab 3
Blockflöte ab 6
Saxophon ab 9 /10
Begründung hab ich keine, nur Erfahrung.
Hat bei Töchterchen gut geklappt.
Es gibt die Meinung, den Zahnwechsel, zumindest den der Schneidezähne, abzuwarten, bis kind Saxophon lernen soll / kann. Keine Ahnung, ob das wirklich so viel ausmacht. Wir haben gewartet, Tochter braucht trotzdem ne Zahnspange.

 

Da würde ich mir weniger Sorgen um die Zähne, als um den Nacken machen.
Die Auswirkungen der Belastungen auf die Zahnstellung bei jeweils 30-60 minütigen Saxspielen werden
nach einigen Zahnmedizinern überbewertet.
Und wenn ich bedenke, wieviele Jahre und damit Stunden am Stück ich eine Zahnspange getragen habe und jetzt die Zähne doch wieder in der alten Position sind, bin ich geneigt, diesen Medizinern zu glauben.

LG Peter

 

Ach ja: Tochter spielt von Anfang an mit dem saxholder (etwas modifiziert / zurecht gebogen und immer mal wieder überprüft und neu gebogen. Diese Kinder haben die Eigenschaft, ständig zu wachsen und eas heute passt, ist morgen....).
Mit Halsgurt wäre mir auch zu heavy gewesen. Diese "Anfänger"-Altos, z.B. yamaha und Jupiter wiegen, im Vergleich zu alten Conns, Tonnen.

 

Da gebe ich Dir ohne Einschränkung Recht

Wenn das Kind so früh mit dem Saxen beginnen soll, sind schon ein paar Überlegungen notwendig. Und mit Saxholder zu spielen ist eine gute Variante um den Nacken zu schützen.

Ist ab einem gewissen Alter, so ab 50+ auch nicht anders

 

Das Le ben ist ein Kreis. Heißt es zumindest in "König der Löwen"

 

Danke!

Gibt es zur "Schädlichkeit" der Rückenbelastung durch ein Saxophon bei Heranwachsenden eigentlich belastbare Daten oder nur belastbare Meinungen?
Neugierig quax

 

Meine jüngste Schülerin ist 7. Es geht gerade so. Sie wollte mit vier schon anfangen und hat drei Jahre lang eisern Blockflöte gespielt und auf "ihr" Instrument gewartet. Sie macht riesen Fortschritte und spielt im Moment alles, was ich ihr hinlege vom Blatt. Das was ihr Schwierigkeiten macht ist die Luft. Sie atmet richtig, aber sie hat trotzdem sehr wenig davon, aber das wird sich sicher legen. Das sollte man auch beachten.

Ich persönlich denke jedoch, dass das die Ausnahme ist, ich finde 8, wenn nicht eher 9, ist früh genug.

 

Bei meiner war es genauso. Blockflöte ist ein guter Einstieg und das mit dem Saxophon klappt dann ganz gut. 9 oder 10 Jahre finde ich auch ein gutes Einstiegsalter.

Das ist richtig. Saxholder hat bei uns nicht hingehauen (wir durften ihn gleich wieder zurückgeben). Dafür spielt sie mit einen Kinderbrustgurt. Das ist ihr viel angenehmer. Einen einfachen Nackengut kann ich für die Kinder auch nicht empfahlen.

Gruß,
BCJ

 

Meine belastbare Erfahrung: das Anlegen des (kleingeschnürten) Rucksackgurtes war ein nerviges Gefummel. Die Kleine hat jetzt einen von der Molokoanja maßgeschneiderten Nackengurt. Ich gehe davon aus, dass der kleine Nacken die jeweils 10 bis 15 Minuten Üben oder Unterricht mit dem ziemlich leichten Hörnchen schadlos wegsteckt.

 

Wenn es um das Gewicht geht, ist das Vibratosax unschlagbar :

http://www.vibratosax.de/home.html

kokisax

 

Auch nach meiner Erfahrung sollten die Kinder nicht zu jung sein und zumindest körperlich in der entsprechenden Verfassung (Kraft, Luft usw.). Ich empfehle Sax ab frühestens 9 Jahren, lieber später.
Ich finde nicht, dass früherer Einstieg einen Vorteil bringt, vor allem nicht ohne persönlichen Lehrer im Einzelunterricht.

Hatte mal einen Elfjährigen im Unterricht, der in der Grundschule mit so einer "Bläserklasse" angefangen hat, ein Lehrer für zwei Dutzend Kinder, der kann gar nicht alle immer kontrollieren. Dementsprechend hat sich der Junge etliche Fehler antrainiert, hatte einen fürchterlichen Ton, schlechte Haltung und grauenhafte Intonation.
Wir haben es leider nicht geschafft, diese über Jahre verfestigten Angewohnheiten los zu werden, denn die Umgewöhnung war ihm zu lästig.
Schließlich hat er sich für Sportverein statt Musik entschieden, beides zusammen war den Eltern zu teuer. Wer weiß, vielleicht macht er als Erwachsener noch mal einen Versuch, aber gerade kann er praktisch nichts, nur die Sax-Griffe haben gestimmt, den Ansatz müsste er von Grund auf neu lernen.

Da war also der frühe Einstieg nicht nur überflüssig, sondern sogar kontraproduktiv.

Gut Sax,
Rick

 

Ja, dieses "auf Teufel komm raus jedem Kind ein Instrument, möglichst früh und in Gruppen mit nem Lehrer, der das nicht kann Gedöns" ist der Qualität abträglich. Aber wen interessiert das schon? Hauptsachen jedem Kind ein Instrument. Die wollen ja keine professionelle Ausbildung ist ja nur Hobby.

 

An alle:

 

Körpergrösse und Entwicklung sind entscheidend. Ich bin kein Fan davon mit Sopran anzufangen, da dort die Belastung für den Ansatz und die Zähne schnell noch höher ist. Wenn Sopran dann ein gebogenes aber auch da ist es für den Ansatz gerne mal problematisch.
Ich lehne Schüler unter 9 generell ab, ab 9 nur wenn die körperlichen Voraussetzungen da sind. Man muss dann unter Umständen ganz schön nach einem passenden Sax oder Gurt suchen und die Blattstärke in den ersten Jahren sehr niedrig halten.
Ein Halsgurt geht nur dann, wenn wirklich die körperlichen Voraussetzungen vorhanden sind, es ist aber auch gar nicht so leicht für Jemanden der 1,30 m gross und zierlich ist, einen passenden Brustgurt zu finden. Im Gurtbereich gibt es da für Kinder noch sehr sehr viel verbesserungsbedarf.
Die Zahnbelastung ist nicht ohne, auch wenn das mancher Zahnarzt nicht glaubt aber es hängt da stark vom Ansatz ab, ist der zu fest, kann es ernste Probleme geben.

Und ich kann Rick's Erfahrung mit Bläserklassen bestätigen, da wird häufig gespart und nicht ausreichend qualifizierte Leute eingekauft, ein Lehrer macht da dann fast alles und weiss gar nicht was er da erzählt. Ich durfte da schon oft was ausbessern bei solchen Schülern. Wenn qualifizierte Personen eingekauft werden, kann das aber echt gut und sehr effektiv sein, hängt also von der Schule und der Bläserklasse ab.

Lg Saxhornet