So, gehe ich einfach über die Straße heute morgen zum Bäcker. Vorbei an der Post. Da stehen so'n paar Leute und Tuscheln miteinander. Ich höre Wortfetzen wie: ...doch, der wars... Ja, ob dus glaubst oder nicht, aber er hat... ne, wirklich... Ich grinse und setze meinen Weg fort. Tja, so schnell sprechen sich Neuigkeiten herum. Nein, mal im Ernst: Es war gestern schon ein merkwürdiges Gefühl, als ich zu meinem Saxlehrer in die Übungsstunde kam. Da stand so ein großer Koffer in der Ecke. Eigentlich zu riesig, um ein Sax da 'reinzupacken. Also frag ich ihn. Er sagt, da ist ein Bass drin. Ungläubig schaue ich ihn an und in meinem Kopf schreit eine Stimme: Spielen Spielen Spielen! Wenn du willst, kannste mal Spielen. Was ich dann auch sofort mache. Ein Bass Saxophon in den Händen zu halten, kommt nicht alle Tage vor. Man ist das riesig. Also das Mundstück unterscheidet sich kaum in der Größe von einem Baritonmundstück, nur wenn überhaupt eine Winzigkeit größer. MIt meinem Zappatinigurt hängt das Bassax recht gut um dem Körper. Was für ein wahnsinnig großer Trichter denke ich und schon spiele ich ein paar Töne. Vom Gewicht her ein bissle schwerer als ein Bariton, aber nicht so schwer wie ich dachte. Ist doch eben viel Luft drin. A propos Luft. Tja man sagt, dass die Luft ein Problem sein soll beim Bass. Also bei den tiefen Tönen sicherlich. Aber sonst hatte ich keine Probleme. Nach ein paar Minuten Eingewöhnung kamen die Töne recht gut. Ich will den Sound mal so beschreiben: Es ist nicht so scharf-knarrig (das meine ich positiv) wie ein Bariton, eher sanfter vom Charakter. Und die tiefen Töne hämmern ganz dolle. In der zweiten Oktave klingen die Töne voll geil! Echt da könnt ich mir glatt selbst ein Bass kaufen. Im Sitzen stellt man das Teil einfach auf einen Stachel und spielt so ganz ohne Gewicht. Cool Alleine wie das Horn geschwungen ist: S-Bogen im rechten Winkel, dann runter, lange rauf und wieder runter, dann hoch und Trichter. Echt goil! Einen Wehmutstropfen hatte es dann doch: Das Greifen der Töne mit der linken Hand, also dem kleinen Finger, war doch übel gewöhnungsbedürftig. Nach einer halben Stunde habe ich dann das Bass Sax weggepackt und das Bariton ausgepackt, was ich im Moment spiele und gedacht: Man ist das klein! Nein winzig Das Griffgefühl war vertraut und die Töne sprachen natürlich besser an, weils gewohnter war. Aber ein Bass Sax hat schon was. Ja Naja wollen wir mal hoffen, dass beim Lotto am Samstag was für mich abfällt. Sollen ja schließlich 21 Millionen drin sein. Habe ich den Schein denn schon abgegeben ...?
Ein Bari mit Tief A hat doch neben dem Oktavdrücker, nen Drücker für Tief a, hat ein Bass auch so was? Huiii, da wird man ja richtig neidisch
@benu Nee, ein Tief A gibt es nicht, die Drücker sind quantitativ genau wie beim Tenor. Die gewöhnungsbedürftigen Drücker für kleiner Finger linke Hand waren bei meinem Bass auch nicht optimal für kleine Hände, bei der Rechten genauso. Aber der Klang hat meines Erachtens für alles entschädigt. Den Kontrabass mag ich nicht so, da die tiefen Töne irgendwie nicht geschmeidig rüberkommen. Der Luftverbrauch war bei meinem alten Bass auch zu managen, wobei es schon mehr war als beim Bari. Naja, jetzt habe ich ihn verkauft und die Trauer sitzt doch irgendwie tief... Torsten
hallo miteinander!! hab grad beim musikverein zu Baritonspielen begonnen (gezwungener masen), denn wir hatten 5 Alt Sax und jetzt ham uns aufgeteilt. kann mir jemand tipps geben wie ich am schnellsten gut bariton spieln kann denn die umstellung ist nicht gerade leicht bitte um einige tipps
@BaritonAndi Herzlich willkommen im Forum. Bitte mache für dein Thema einen neuen Thread auf. Dazu suchst du dir das Forum aus, das am besten passt. In deinem Falle 'Saxophone spielen'. Dort siehst du oben den Button 'neuer Beitrag'. Wenn du dort einen aussagekräftigen Titel angibst, bekommst du sicher einige Ratschläge. Wenn du hier in den Titel schaust, sieht du, dass es um 'Bass Sax Experience' geht. Viel Erfolg
Hallo! @ matthiAS: Es war ein Selmer Super Action, also das aktuelle Modell @ benu: Ne, eine Tief-A Klappe wie ein Bariton hatte es nicht, das Ungetüm. Ich glaube mal gehört zu haben, dass die Bariton-Saxe das bekommen haben, weil sie im Sax-Quartett die Rolle des Cellos übernehmen, welches als tiefsten Ton eben diesen hat. Und das Cello ist Teil des Streichquartetts und wenn ein Sax-Quartett Stücke aus der Klassik übernehmen, können die das dann ohne Probleme mit nem Bariton machen. Ich glaube, ein Bass Sax war da einfach nicht vorgesehen... @Bassbrummer: Hast du wirklich schon mal ein Kontrabass-Sax gesehen geschweige denn gespielt? Whow! Man! Wie wars? @BaritonAndy: Hallo und Üben üben üben Aber nicht dazu gezwungen werden, dann machts keinen Spaß Und wen es noch interessiert: Ich hab' nicht im Lotto gewonnen. Schade, na gut, dann kann ich mich wenigsten voll und ganz aufs Bariton konzentrieren.
Die richtigen Basssaxer schwören ja nur auf die alten Kannen. Die neuen sollen so klingen wie ein Bariton, nur eben noch ein wenig tiefer.
matthiAS, dann komm' doch mal zum 6. HannoverSaxtreff am 26.2. Letztes Mal hatten wir dort 2 Bässe, ein Evette Schaefer (Bj. 1901) und ein "modernes" Keilwerth. Keines der Hörner klang wie das Bariton, das auch noch da war - sondern beide haben ordentlich Bassdampf Ich kann mich allerdings entsinnen, letztens Daniel Kientzy gehört zu haben, dessen Ton auf dem Bass (ein Selmer) gefiel mir nicht besonders, das klang nicht so nach Bass. gruß saxfax
Das Selmer ist ja dafür bekannt technisch ausgereifter als das Keilwerth zu sein, es hat ja auch den höheren Tonumfang bis hoch Fis. Es wird auch im Unterschied zum Keilwerth Modell in der typischen französischen Bauform gebaut, dadurch ist es etwas handlicher, da die Gesamthöhe kleiner ausfällt. Der Selmer Bass hat auch eine etwas engere Mensur, um die Ansprache etwas zu erleichtern. Der Keilwerth Bass ist noch nach dem alten Conn-Style gebaut, das heißt das der S-Bogen-Schnöckel etwas tiefer angebrachtist und damit die Handhabung etwas erschwert. Wenn man sich ihn umhängt hat er die Tendenz, bedingt durch den hohen Schwerpunkt, den Oberkörper sehr stark nach vorn zu drücken. Das ist dann nichts für Rückenschwache/-kranke. Der Klang orientiert sich aber aufgrund der weiteren Mensur an klassischen amerikanischen Vorbildern, man kann also auch den fetten Rollini-Sound damit machen. Der Tonumfang ist beim Keilwerth allerdings nur bis hoch Dis. Zu dem neuen Modell von Eppelsheim kann ich noch gar nichts sagen, den muss ich erstmal auf der Musikmesse unter die Lupe nehmen, mal sehen ob er die beiden bekannten Modelle toppen kann. Um Saxfax´s Hinweis aufzugreifen, im direkten Vergleich zwischen seinem Keilwerth aus den 80´ern(?) und meinem Evette/Schaeffer von 1901 sei gesagt, dass sich klanglich beide eigentlich sehr ähnelten. Der Unterschied war mehr auf die Mundstücke zurückzuführen, da meins das Original aus Ebenholz von 1901 war mit einer für die Zeit typischen engen Bahnöffnung. Dadurch war der Klang sehr klassisch sanft. Nachdem ich Holgers Keilwerth mit dem gleichen Mundstück ausprobiert hatte, war dass klanglich nicht der große Unterschied, aber die Applikatur war schon eine echte Erleichterung. Und natürlich auch die Tatsache, dass der Keilwerth nur eine Oktavklappe hatte... Liebe Grüße Torsten Grüße Torsten
Falls jemand in der Naehe von Aachen wohnt: ich spiele am kommenden Dienstag im Aachener Jakobshof, unter anderem mit meinem Basssaxophon (neben Tenor und Sopran). Mehr Infos ueber meine Webseite... Das Basssaxophon ist zwar wahrlich nicht das ideale Soloinstrument, aber hin und wieder ist es klasse. Uebrigens, ich selber habe ein Holton, ein Conn Stencil... Einen Selmer Bass habe ich leider noch nie ausprobiert. Nur mal live spielen hoeren, und da war ich eher enttaeuscht, aber das lag sicherlich am Spieler. Ich durfte es leider nicht ausprobieren, weil der Besitzer zu besorgt um seinen Bass war... Die meisten Basser finden die amerikanische Bauform besser... Das beste Basssaxophon der amerikanischen Bauart ist wahrscheinlich das Conn Ladyface. Einige (oder alle?) gehen bis hoch F. Das Eppelsheim Bass wird groesstenteils gelobt, aber leider habe ich das auch noch nicht ausprobieren koennen. (Eppelsheim hat auch ein Tubax (Kontrabasssaxophon) in seiner Reihe.) Apropo Tief A beim Bass. Keilwerth hatte mal zwei Basssaxe mit Tief A gemacht. Waren wohl ein Projekt fuer angehende Instrumentenbaumeister... Und in Brasilien gibt es einen Instrumentenbauer, der Basssaxophone und Baritonsaxophone baut (bzw. nachruestet) die viel tiefer als normal gehen (also tiefer als Bb bzw. A): Hier ein paar Photos. Gruss, Benjamin
Moin Saxratte, nach Deinen Schilderungen über die Basserfahrung denke ich ernsthaft nach, auch Lotto zu spielen, um die Kohle für dieses Wahnsinnsteil einzustielen! Das Bariton hat mich schon wahnsinnig herausgefordet, das Bass scheint ja geradezu der Hammer zu sein! LG, Sammy-B
Ich hab leider noch nie einen Bass gehören bzw. gesehen! Aber scheint ja schon nen geiles Teil zu sein! Naja, aber so viel Geld über haben werde ich bestimmt so schnell nicht! Ich spare erstma für ein Bari!
Moin zusammen, irgendwann sprachen wir mal drüber, wieviele Basssaxe es überhaupt gibt. Ich habe mal bei Keilwerth angefragt, die Antwort kam sofort: "Wir können Ihnen leider nicht mitteilen, wieviele wir insgesamt gebaut haben, aber es wird nicht oft verlangt und nur auf Bestellung gefertigt. Vielleicht 1-2 pro Jahr." Bei einer Produktionsdauer von 35 Jahren sind das ca. 35 - 70 Keilwerth-Basssaxophone der Typen Toneking und SX90 sowie einige als Couf Superba. Immerhin Besten Gruß, saxfax
Soweit ich weiß, stehen zwei Bass-Saxe in Bochum und ein Freelancer in Dortmund hat auch eines. Das Ruhrgebiet ist halt eine Gegend mit Tiefgang! Christian
Wenn man so herumhört, gibt es einige. Hier im Forum sind es neben meiner Wenigkeit zumindest noch zwei weitere in Kiel bzw. Bonn. Gruß saxfax
Genau! In Kiel gibt es einen, einen Buescher aus den 20er Jahren (den durfte ich auch schon mal spielen, auf dem Rascher-Workshop in Rendsburg 2005), und um Kiel herum noch einen, nämlich meinen Conn von 1928. In Berlin soll es 12 Stück geben. Rechnet man das auf ganz Deutschland hoch, also 4 Stück pro Million Einwohner, dann könnten es über 300 sein! Also meldet Euch mal, Ihr vielen Bass-Besitzer! Mit einem Bariton kann man das nicht vergleichen. Ein Bass hat viel mehr "Bauch", der Ton kommt viel voluminöser. In der Tat, mir fällt kein anderes Wort zur Beschreibung ein als "geil"! Ich fahre nächste Woche zur Messe nach Frankfurt und werde dort Eppelsheims Instrumente ausprobieren. Ich bin schon sehr gespannt. Gruß Fumi
