Besuch beim Instrumentendoc ...was ich nicht wusste

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von saxclamus, 4.September.2005.

  1. saxclamus

    saxclamus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    für meine Klarinette ( jau, ich weiß, die Schwarzwurzel und Sax -off-topic) brauchte ich ein neues Mundstück ( braucht die auch!).
    Anruf - er (Blech-und Holzblasinstrumentenmeister-scheint beides zu gehen) hätte was da, was für mich passen könnte, ich solle vorbeikommen.

    Die Mundstückfrage war schnell geklärt (in Frage kommende Mundstücke konnte ich mit nach Hause nehmen zum ausführlichen Testen, Cash später), aber aus geplanten 30 Minuten wurden zwei Stunden.
    Quatschen, Werkstatt besichtigen, kostenlose Tipps ( und ebenso kostenlos ein Fläschchen Öl für meine trocken gewordene Schwarzwurzel).
    Ein richtig sympathischer "Tante-Emma-Musikladen" ( diese Bezeichnung hat der Inhaber selbst benutzt) - Kartenzahlung geht nicht, von wegen Tante Emma, aber ausführliche Beratung in allem, was ich wissen wollte. Zeit schien keine Rolle zu spielen - na ja, ich kenn den schon lange. Aber wie ich den so kenne, ist der offen und vermutlich auch genau so hilfsbereit zu anderen netten Musikern/innen.

    Warum denn bei ihm so viele Querflöten und Trompeten herumlägen, teils ausgepackt, teils noch im Paket fragte ich ihn.

    "Ganz einfach" war seine Antwort.

    Vor Tagen habe ihn ein Importeur fernöstlicher Blasinstrumente gefragt, ob er für ihn die gesamte Lieferung durchchecken würde und die Instrumente auf Fehler und Spielbarkeit untersuchen würde.

    Das Angebot habe er angenommen - kostet natürlich -, die Instrumente überprüft, wo notwendig Reparaturen vorgenommen und sie dann dem Importeur zum Verkaufen zurückgeschickt.

    Beim Check der Instrumente habe er nicht selten und schlicht und ergreifend handwerklichen Pfusch gesehen.

    Ob er denn nicht - so die Nachfrage des Importeurs - seine Erfahrungen den Kollegen in Fernost mitteilen könne, damit in Zukunft weniger Mängel aufträten.

    Er habe geantwortet:"Glauben Sie wirklich, dass die das wissen wollen?" Das koste Zeit ( und Geld!) und außerdem müsse man einfach mal mehrere Wochen zusehen, wie die ( nicht die Großen Yam .. und Yan ... aber andere) ihre Instrumente bauen, dann könnte man fachlich was dazu sagen und Verbesserungsvorschläge hinsichtlich der Produktion machen, die spielbare Instrumente hervorbringen sollte.

    Wie das letztlich gehen solle, wisse er nicht und so lebe und verdiene er ganz gut mit der Überprüfung ihm zugeschickter Instrumente, die eigentlich spielbar sein sollten, es aber oftmals nicht sind.

    "was lernt uns das"?

    NIcht jedes Schnäppchen von irgendwo her - und billig,billig,billig - muss ein Instrument sein, auf dem man auch tatsächlich spielen kann.


    Liebe Grüße aus Kirchhellen

    saxclamus
     
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