Entlacken und Kupfertönung in Messing erreichen

Hallo,
kann jemand Infos geben, wie so etwas geht? Der Eigentümer des im Angebot gezeigten Altsaxophones welches aus Messing ist, hat den Korpus entlackt, und einen Kupferton erreicht, den das normale Ausgangsmaterial eigentlich nicht hat.
http://www.ebay.de/itm/Yamaha-Custo...385730?hash=item3f594136c2:g:CJ8AAOSwk1JWcyl1
LG
dabird

 

Elektropolieren ist die Antwort.

kindofpolish

 

Hier ein großer Chemiebaukasten für alle erdenklichen und un-erdenklichen farbigen Patinas (nachdem entlackt):

http://www.sciencecompany.com/Patina-Formulas-for-Brass-Bronze-and-Copper.aspx

 

Danke für die Infos. Viel Chemie im Spiel, nicht gerade gesundes dabei Aber interessant, was alles machbar ist.
LG
dabird

 

Es kommt nicht unbedingt darauf an, was drin ist, sondern ob es auch drinbleibt oder sich löst. Mund- bzw. Schleimhautkontakt hat man aber mit dem Korpus normalerweise nicht. Wenn man aggressiven Schweiß hat, dann muss man auch eher das Saxophon vor dem Spieler schützen, als umgekehrt.

Es gibt da aus dem Alltag viel Ungesünderes, was die Leute trotzdem bedenkenlos anpacken oder essen/trinken, sei es aus Gewohnheit oder Unwissenheit. Darf man als Naturwissenschaftler aber nicht laut sagen, weil man dann i.d.R. schief angeguckt wird.

 

also die Aussage "viel Ungesundes dabei" bezog sich eher auf Anwendung und Entsorgung der Mittelchen, beim Hersteller solcher Patinas. Ich finde das Sax sieht "lecker" aus, würde es gerne anspielen, und wenns zu mir passt, würde ich so ein Horn auch kaufen. Ich täts ja gerne spielen, nicht vespern ... In absehbarer Zeit geht kein Neukauf, Hauptinteresse der Frage war der Kupferton, die 82 er sind vom eigentlichen Material ja eher kühl in der Färbung, das rötliche Schimmern hat mir gefallen. WIe es in den Korpus eingebracht wird, ist mir unbekannt gewesen, dank euch ist das Geheimsis gelüftet.

 

Wäre mal überhaupt interessant, welche Mittelchen /Fabrikate der Ablauger/ Abbeizer denn die Selbst-Entlacker so verwendet haben.

Das ist nämlich ein Thema für sich....ich meine die chemische Entlackung....bei manchen Herstellern/ Saxmodellen fast unmöglich, dass selbst mit gutem Erfolg zu machen.

Gibt es da Erfahrungen und evtl. Tipps ?

LG Wuffy

 

@Wuffy
Jetzt nicht unbedingt im Zusammenhang mit Sax entlacken - hab ich noch nie selber gemacht, sondern der Instrumentenmensch. Aber anderes Zeugs wollt ich schon entlacken und bin angerannt. Die richtig scharfen Sachen sind für die Hobbyisten hier in der CH nicht mehr erhältlich. An Abbeizer gibt es zwar diese Spradosen und auch Dosen für den Pinselauftrag, aber das Zeugs taugt absolut nichts. Mehrfacher Auftrag und nix passiert. Das läuft dann alles unter "Umweltschutz" - mit dem Resultat, dass mindestens die 3-fache Menge verschleudert (und natürlich verkauft) wird, anstatt dass man es gleich richtig und mit viel weniger Material machen könnte.

Neulich machte ich zudem die Erfahrung, dass alle Abbeizer keine Wirkung hatten, aber dafür simples 4%iges Javelwasser - damit kam der Lack im nu runter. War mir auch neu... Kommt aber wohl auf den Lack an.

Ok, musste einfach mal gesagt sein...

 

Ich habe schon mehrere Saxe mit Renovo Abbeizer entlackt, eine bläulich schimmernde transparente Pampe in Blechdosen, gibts in fast jedem Baumarkt.
Natürlich geht der Lack hier sehr leicht ( nur einmal einschmieren ) und dort sehr schwer ab ( 4 mal ), je nach Hersteller,
aber bei Verwendung wie beschrieben "kam" bei mir jeder Lack früher oder später.
Ein sicheres Zeichen dafür daß der Lack gelöst ist ist die Tatsache daß sich bei Kontakt mit Wasser sofort eine weiße Schicht bildet die sich dann "leicht" entfernen läßt,
aber natürlich auch nicht von selbst, man muß mit sehr viel Wasser und verschiedensten Bürsten "nachhelfen",
( keine Drahtbürsten natürlich, ich sehe die Einwände in diese Richtung schon auf mich zukommen.. )
Die Klobürste zB geht für den Trichter innen wirklich sehr gut...


VG Lubo