Erfahrungsaustausch Bläsersatz: gut-intonierendes und schlecht-intonierendes Saxophon arrangieren

Wie arrangiert ihr einen Bläsersatz non zwei Saxophonen in einer Soulband?

Es gibt ein gutintonierendes- und ein Saxophon mit Stimmungsproblemen. Kann ein fortgeschrittener Ton die Verstimmungen eines Anfängertons "absorbieren" oder zumindest abmildern?

Was meint ihr und wie macht ihr das?

 

Interessante Frage. Ich kann nur zum zweiten Teil was sagen.
Ich glaube ja, und ich glaube, ich selbst kann das auch ganz gut.
Aber es ist ungleich anstrengender als mit jemand zu spielen, der gut intoniert.
Und da meine ich nicht "gut nach Stimmgerät".
Um welche Stimmlage Saxophone geht es da?
Vielleicht ließe sich in diese Richtung was jonglieren.

Cheers, Guenne

 

Ich kann Mugger nur zustimmen. Es ist viel leichter mit Leuten zu spielen, die auch gut intonieren. Ich kann das auch ganz gut ausgleichen, aber es nervt mich oft auch, gerade wenn ich merke, dass ich in die falsche Richtung mich anpassen muss. Schwer zu beantworten. Ist wohl sehr individuell auch. Aber so etwas kann man doch auch mit dem Bläsersatz üben...

 

Man müsste erst klären, ob es am Horn oder am Spieler liegt
Und dann muss man entsprechend das Horn oder den Spieler austauschen.
Es kann sein, dass ein weniger fortgeschrittener Spieler besser intoniert, wenn er ein besseres Horn bekommt. Ich habe aber auch schon mal in einem Satz gespielt mit einem SBA, einem alten Conn, einem Yani, einem Yamaha und einem SA 80 II, und in diesem Satz hatte das Yani das größte Intonationsproblem. Das liegt dann wohl nicht am Horn.
Mit Arrangieren kann man da nicht viel machen.

 

Danke, ihr macht mir Hoffnung.

Meine neue Band, mit der ich bald die erste Probe haben werde, hat einen Bläsersatz. Davon bleibt, nach meinem Eintritt, noch eine Alt-Saxofonistin. Die (gekauften) Satz-Noten im Unisono klingen auf den Aufnahmen traurig und schief. Deshalb möchte ich, wenn die verbliebene Kollegin nicht über sich hinauswächst, eine zweite Stimme dazuschreiben oder -improvisieren.

Einzelheiten wie ...
...Oberstimme oder Unterstimme,
...enge oder weite Lage
weiß ich noch nicht.

 

Gerade Stimmen in Oktaven klingen schnell schlecht wenn nicht gut intoniert wird. Besser wird es aber auch nicht mit Quinten und Quarten. Also alles was eigentlich eher Druck macht setzt voraus, daß gut intoniert wird.
Wenn sich ein Spieler zu oft an die schlechte Intonation anpasst, kann seine eigene Intonation darunter auch leiden.
Macht zusammen Intonationsübungen, der Rest ist vielleicht live noch ok aber bei Aufnahmen wird es dann spätestens gruselig.

Lg Saxhornet

 

Die einzigen Intonationsübungen, die ich gemacht habe waren die Sigurd-Rascher-Überblasübungen und die Versuche ins Altissimo-Register zu kommen. Alles sehr trocken - aber ich war hochmotiviert, weil ich schon Querflöte konnte und mir meine verstimmten Saxophontöne so peinlich war. Das war vor ca. 30 Jahren - hat aber nur 1,5 Jahre gedauert, bis ich meine Intonationsprobleme überwunden hatte.

Hier eine Frage an alle, die das Altissimo bis h3 beherrschen: Gab es andere Intonationsübungen, die euch etwas gebracht haben?

Eine andere Frage: gibt es heute nettere Überblasübungen?

 

Spiel Obertonübungen zu Drones.
Ich mach das im Moment mit einer Tanpura-App.
Mein Tipp für die Obertonübungen ist A Complete Approach to overtones von Ben Britton.

Cheers, Guenne

 

Obertonübungen und Altissimoübungen haben direkt mit der Intonation bei deinem Horn nicht so viel zu tun. Oft stimmen die geblasenen Obertöne auf den Hörnern sehr schlecht. Du verbesserst zwar deine Tonkontrolle aber nicht deine Intonation. Es mag Dir dann zwar leichter fallen die Intonation bewusst zu verändern aber deine Intonation ist dadurch immer noch nicht besser. Trent Kynastons Intonationsworkbook mit CD ist auch gut.
Lg Saxhornet

 

Intonation wird durch den folgenden (vereinfachten) Regelkreis:
1.ich höre meinen Ton,
2.ich vergleiche den Ton mit dem Ton, den ich erwarte/der passt
3.ich verändere meinen Ton, um ihn dem erwarteten Ton anzupassen (Tonkontrolle)
1. .....

Dieser Regelkreis ist bei einem schlecht intonierenden Saxophonisten unterbrochen und bei Saxophonisten, die anfangen immer. Bei Anfängern liegt das immer, zumindest teilweise, an Punkt 3, der Tonkontrolle. Mängel an der Tonkontrolle hört man nicht nur an der Verstimmtheit sondern an vielen Parametern (zu laut, nicht gefällig, verstimmt, usw.) Jeder kennt dieses Syndrom.

Saxophonisten mit guter Tonkontrolle, die schlecht intonieren, habe ich zwar auch schon erlebt, sind aber im angesprochenen Fall nicht das Thema. Vielleicht sollten diese Saxophonisten auf ein Instrument umsatteln, bei dem der Klavierstimmer die Verantwortung für die Intonation übernimmt. Ich komme gerade nicht auf den Namen.

 

unisono ist ja auch schwer - vielleicht hilft ja, wenn das nicht so gut gespielte Saxophon eine Oktave tiefer spielt, die Töne sind ja oft leichter zu spielen, das Sax intoniert oft leichter dort für Anfänger.

 

Dann bleibt nur üben bis es passt. Anders bekommt man es nicht in den Griff.
Der eine Punkt ist es zu hören und drauf zu reagieren, der andere es vorwegzuhören um die korrekten Voreinstellungen zu machen und der dritte Veränderungen überhaupt durchführen zu können. Wenn davon nichts klappt wird es schwer. Wenn es nur leichte Abweichungen sind, geht das immer irgendwie, wenn es aber massiv ist, ist es egal wie Du das arrangierst es wird nicht klingen, weder live, noch im Studio.
Zeig dem anderen Spieler einfach Übungen oder empfehle Bücher etc. womit dieser seine Intonation verbessern kann.

Lg Saxhornet

 

Vielleicht stimmt die Saxophonistin aber auch falsch ein und ist insgesamt daneben. Aus meiner persönlichen Erfahrung spielen Alt-Saxophonistinnen gerne mal zu hoch. Ich weiß, das macht keinen Sinn, so ist aber meine Erfahrung.

 

Durchaus möglich. Gleiche Stimmgerät benutzen auf alle Fälle, schon unterschiedliche Stimmgeräte bergen ein Risiko.

Lg Saxhornet

 

vielleicht hilfst du ihr einfach.
denn DU willst in der neuen Band mitspielen...
und da du ja der mit den "besseren" Fähigkeiten bist, ist doch an dir das Team ( Band) nach vorne zu bringen.
Und Intonation ist Übung.
Ton spielen Augen zu Ton spielen
Augen auf und dann sollte es schon mal in der Nähe von Grün leuchten
alles andere ist subjektiv.( fürn takt schreit auch jeder nach dem Metronom)
Und jetzt hat man nur noch das Thema ob 440 oder mehr 443 oder was dazwischen .. aber das bekommt man in Griff wenn man auf den Mitspieler hört... und sich im Team anpasst.

 

Ich wohne nicht am Bandstandort und komme nur einmal im Monat zur Probe. (Ich bin eigentlich als Solist engagiert). Aber die Saxophonistin und ich könnten per Skype üben.

 

Ich habe die letzten 3 Tage mit einem schlecht intonierenden Sax gearbeitet. Zuerst habe ich sogar geglaubt es liegt an mir aber ein Mitspieler hat mich da sofort vom Gegenteil überzeugt. Einige Töne passten sehr gut andere wieder waren sehr daneben. Es war sehr schwierig sich da anzupassen weil die Trompeten für mich (da lauter) die Intonation vorgaben. Ich habe ein paar mal versucht mich anzupassen bin aber später der Hauptstimme gefolgt und das schlecht intonierende Sax war mehr als störend

LG
Dabo