Externen A/D-Wandler anstelle der Soundkarte nutzen

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Bernd, 16.Januar.2012.

  1. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hallöle,

    ich habe gestern mal ein wenig experimentiert.
    Mein bestehendes Recording-Equipment:

    Ribbon-Mic MXL R-144, Ramsa-Studiomischpult, PC mit Terratec DMX6 fire 24/96 -Soundkarte, Software: Magix Samplitude MusicStudio 17.

    Alle Aufnahmen, die ich bisher mit diesem Equipment gemacht habe, haben mich qualitativ nicht wirklich überzeugt. Die Fülle, Breite, Tiefe (wie soll ich es verständlich ausdrücken?) des Originalen Saxophonsounds kam auf den Aufnahmen letzlich nie wirklich authentisch rüber. Klang immer eng, gedrückt, beschnitten.

    Wo in der Kette ist der Flaschenhals?

    Ich habe dann mal meinen alten Sony MD Player MDS JA3-ES aus dem Keller gekramt und als externen A/D-Wandler benutzt. Vom Mischer in den Line-in des MD-Players, von dort via Lichtleiter digital in die Soundkarte.

    Da ging die Sonne ein gutes Stück weiter auf! Viel mehr Wärme, viel mehr Fülle in den Aufnahmen. Alles wesentlich authentischer! Und das, obwohl der Wandler des Sony von den technischen Daten her mit 20 Bit 44,1 kHz eigentlich schlechter sein sollte als der Wandler der Soundkarte.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd

     
  2. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    bernd,

    ich kenn mich mit terrateckarten nicht aus, kann mir aber nicht vorstellen, dass die AD Wandler so schlecht sind.
    ist denn die einstellung der karte tatsächlich so, wie du das haben willst? die karte kann 24/96, muss aber nicht. würde ich erstmal checken. dann ist noch die frage, wer bestimmt die samplingrate, daw oder karte? es kann sein, dass du sowohl in samplitude als auch in der karte die rate einstellen musst, das kann je nach kombi karte-daw unterschiedlich sein. vielleicht hat auch der optische eingang eine andere einstellung als der normale.
    du könntest mal bei recording.de gucken oder fragen, da sind ein paar mehr leute mit ahnung.

    gruß

    zwar
     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich würde mal vermuten, dass es in diesem Falle weniger eine Frage des A/D-Wandlers ist, sondern der geschickten Soundmanipulation seitens des MD-Players ;-)

    Generell sind aber externe Soundkarten m.E. immer den internen vorzuziehen, selbst wenn diese relativ gute technische Werte haben. Dies aber weniger wegen des "schönen" Klanges (den muss man erstens selbst produzieren, bzw. zweitens kreieren), sondern wegen der latenten Störungen, die im Inneren eines PC-Gehäuses vorhanden sind, und eigentlich jede hochqualitative Aufnahme von vorne herein unmöglich machen.

    Gruß,
    xcielo
     
  4. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    das kann man so nicht sagen. im studiobetrieb werden eigentlich nur interne karten verwendet, ob das hd protools, creamware, rme oder sonstwas ist.
    stimmen tuts in der regel bei laptops. da ist eine externe karte besser. auch onboard pc soundchips können störungen aufnehmen, je nachdem.
    es gibt (für vielspurige aufnahmen) auch gar keine wirklich brauchbaren externen karten. einzige möglichkeit sind da die firewire boards (zb von phonic oder alesis) und die arbeiten nicht zuverlässig.

    gruß

    zwar
     
  5. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hallo xcielo,
    das kann ich nicht ausschließen.

    Ich habe den Versuch unternommen, weil ich mir ein paar alte Live-Mitschnitte angehört habe, die wir damals mit einem Fostex-DAT mitgeschnitten haben. Vom recording-out des Mischers in den DAT. Dann vom DAT digital in die Karte überspielt. Und diese alten Aufnahmen klingen einfach genial!

    Wenn ich nun für Vergleichszwecke diese alten Aufnahmen von CD über den Mischer wieder über die Analog-Eingänge der Soundkarte in den PC einspiele, habe ich wieder das im Eingangspost beschriebene Phänomen: Das Ergebnis klingt dünner und harscher.

    Auch wenn ich ein analoges Signal - z.B. vom Keyboard über den Mischer direkt in die Soundkarte gebe, ist das Ergebnis eher ernüchternd. Gehe ich vom keyboard in den externen Wandler und von da aus digitel in den PC, klingt es wie es soll.....

    Leider habe ich nicht herausfinden können, wie ich den Fostex-DAT dazu überreden kann, einfach nur A/D zu sampeln. Da kam ich auf die Idee, es einmal mit dem MD-Player zu versuchen. Ich habe ihn eingeschaltet, KEINE MD-Kassette eingelegt und den Rec-Button gedrückt. Da erschien im Display die Anzeige: "AD - DA".

    Vermutlich gibt´s bessere Karten als die Terratec.

    Ich habe heute früh mit einem befreundeten High-End-Entwickler telefoniert. Er meinte, technische Daten sagen über das Ergebnis herzlich wenig aus. Oft wäre es so, dass durch höhere Samplingfrequenzen alle möglichen Jitter- und andere hoch- und höchstfrequente Datenmüllanteile verstärkt in den Vordergrund treten.

    (Sorry, ich habe seine ausführlichen technischen Erklärungen, die ich eh nicht verstanden habe, jetzt sehr laienhaft in einen Satz zusammengefasst.)

    Für mich ist einfach wichtig: Es funktioniert und das Ergebnis ist deutlich näher am Original.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Na, dann ist doch alles Bestens :)
     
  7. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    mal was grundsätzliches,

    die höhere bittiefe und samplingrate dient lediglich den dadurch gegebenen genaueren bearbeitungsmöglichkeiten durch eine höhere auflösung. hören tut man das nicht.
    mit anderen worten, mit 16/41,1 aufgenommenes zeug hört sich genauso an wie mit 24/96. lediglich die bearbeitung insbesondere der dynamik ist dadurch genauer. hinterher gehts dann meist eh wieder auf 16/41, weil das halt redbook audio format ist.

    zwar
     
  8. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin Bernd,


    es kann sein, dass das, was ich im folgenden schreibe von Dir längst beachtet wurde, dann vergiss einfach mein Posting.

    Ein Sax hat einen riesigen Dynamikbereich, das durfte ich einmal erfahren, als ich mit einem Freund versucht habe, eine halbwegs akzeptable Funkübertragung des Saxsounds hinzubekommen. Entweder ging der Sound in den pp-Stellen flöten oder für das fff brauchte ich keinen Verzerrer mehr. (wir haben es damals aufgegeben diese Dynamik im Eigenbau bewältigen zu wollen).

    Das heisst, das in erster Linie die Pegelanpassung zwischen Mikro und Sounkarte stimmen muss und die Empfindlichkeit des Aufnahmesetups sollte so eingestellt sein, dass Du den möglichen Aussteuerungs- und Auflösungsbereich Deines Wandlers auch ausnutzt. Was helfen zigtrausende Stufen der Auflösung, wenn Du letztlich nur 5% davon ausnutzt. Hinterher mit Software Normalisieren richtet zwar die Lautstärke, verbessert aber die Qualität des Ergebnisses nicht.

    Extern vs. intern halte ich ehrlich gesagt für ziemlich beliebig, sollte aber dazu sagen, dass ich kein (!) HiFi-Fetischist bin und daher auch keine vergoldeten Stecker benutze ;-)


    keep swingin´



    Dein Saxax
     
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