F-Blues Scale / Pentatonik

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Dan, 10.Oktober.2009.

  1. Dan

    Dan Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,
    zur geliebten Harmonielehre brauch ich wieder mal Unterstützung:

    Also F-Dur:
    f, g, a, b, c, d, e, (durchnummeriert von 1-7)



    Soweit ist es klar, aber stimmt das folgende:

    F-Blues Scale (Die Töne 1,3,4, (#4), 5, 7)
    f, a, b, h, c, e

    nun die F-Dur-Penta (1,2,3,5,6)
    f, g, a, c, d

    und schließlich die f-Moll-Penta (1,3,4,5,7)
    f, a, b, c, e

    --> Hab ich da nen grundlegenden Fehler in der Herleitung gemacht?

    was mich nun ganz arg unsicher macht, ob ich auf dem Holzweg bin ist die Blues-Scale aus nem Heft, das ich hier hab:
    f, gis, b, h, c, es, f :-?
    (ist "as" anstelle gis korrekt geschrieben?)

    Danke schonmal für Eure Hilfe!

    vlg
    Dan
     
  2. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Tach Dan,

    im Prinzip beinahe richtig,
    die simpelste Blues-scale hat als 2. Ton eine Mischung aus kleiner Terz und uebermaessiger Sekund (oft als "Ab" geschrieben), die Blues-scale is natuerlich erweiterbar um die Sekund, Durterz, grosse 6,was natuerlich in der Melodik mehr Abwechslung erlaubt...
    als Septim wird die kleine ("Eb") verwendet - siehe deine Frage unten,

    die F-Moll Pent leitet sich ab von der Ab-Dur und hat demzufolge die Tonreihe: F - Ab - Bb - C - Eb - F
    Gruesse,
    Dsharlz
     
  3. mgsax

    mgsax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Dan,

    F-moll Penta ist f as b c es
    (parallele Molltonart von As Dur)
    oder basierend auf F-Dur: 1 3b 4 6 7b)


    Bluesscale ist 1 3b 4 4# 5 7b
    also Moll-Penta mit 4# (man findet statt 4# auch 5b)

    Gruß
    Markus

    o.k. zu spät
     
  4. Dan

    Dan Ist fast schon zuhause hier

    Super, vielen Dank!

    ...damit komm ich übers Wochenende! :)

    - Am besten ich lass mir das in meiner nächsten Stunde nochmal erklären, damit ich es dann gleich richtig machen kann.

    vlg
    Dan
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Hallo Dan,

    es gibt, was aus unerklärlichen Gründen in der aktuellen Anfänger-Literatur meist hartnäckig verschwiegen wird, ZWEI Blues-Scales.

    Die erste, die auf der Dur-Pentatonik plus Blue Note beruht, wird manchmal auch "Swing-Scale" genannt und ist für die meisten Jazz-Standards passender:
    1 - 2 - b3 (Blue Note) - 3 - 5 - 6

    Die "Blues-Scale für Einsteiger", mit der man in der Regel den Improvisationsunterricht beginnt, ist in Richtungen wie Rock und Funk geläufiger und beruht auf der Moll-Pentatonik:
    1 - b3 - 4 - #4 (Blue Note) - 5 - 7

    Grundsätzlich ist für Dur-Stücke die "Swing-Scale" und für Moll-Stücke die bekanntere "Blues-Scale" angeraten, wobei manchmal auch die Moll-Bluestonleiter in Dur verwendet werden kann, weil sie interessante alteriert-Sounds ermöglicht.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  6. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Rick schieb:
    Müsste es nicht eigentlich 1 - b3 - 4 - b5 - 5 - 7 heissen?
    Es wird doch immer von der "flatted 5th" gesprochen.
     
  7. kindofblue

    kindofblue Ist fast schon zuhause hier

    ...und dann noch den b7 nicht vergessen, dann können wir uns wieder gemütlich dem Glühwein zuwenden.

    kindofniceevening
     
  8. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    @rick...
    im prinzip sinds ja dann jeweils die selben töne, oder?
    also besteht die c-dur-blues-scale c-d-eb-e-g-a und die entsprechende/parallele moll-blues-scale a-c-d-eb-e-g??

    ist ja im prinzip das selbe, wie bei ner normalen dur-tonleiter und der dazugehörenden moll-parallele, oder?


    kurze offtopic-frage:
    gibts so ne "kreuzbeziehung" eigentlich auch in irgendeiner weise bei den "modi"?...ich tu mich nämlich ziemlich schwer mir zB myxolydische skalen in allen tonarten zu merken...und in intervallen denken fällt mir wohl irgendwie schwer. wär aber wahrscheinlich die beste möglichkeit sich alle modi in allen tonarten einzuprägen, oder?

    lg phi
     
  9. mki

    mki Ist fast schon zuhause hier

    Die Bluestonleiter in F (F As B H C Es) ist meiner Meinung nach übrigens eine der recht unbequem zu greifenden Bluestonleitern.
     
  10. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    So habe ich es auch gelernt:

    1 | 3b | 4 | 5b | 5 | 7b

    Die 5b ist die Blue Note.

    Aus folgender Herleitung

    Dur- 3 Klang:

    1 | 3 | 5

    Moll- 3Klang:

    1 | 3b | 5

    Moll-Sept. Akkord (Moll + kleine Septime):

    1 | 3b | 5 | 7b

    Hieraus die Pentatonik (+ Quarte):

    1 | 3b | 4 | 5 | 7b

    Und dann die Blue Note dazu (flatted 5):

    1 | 3b | 4 | 5b | 5 | 7b

    So habe ich es jetzt wenigstens im Kopf....
    Ich schaue aber noch mal in meine Unterlagen.

    Viele Grüße
    Sven
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Hallo TenSax und sax & drums,

    von der Herleitung habt Ihr natürlich Recht mit b5!
    Praktisch finde ich es allerdings leichter, wenn ich mir diesen Ton eher als Leitton zur Quinte anstatt zur Quarte vorstelle.
    Eigentlich ist diese Blue-Note jedoch weder das Eine noch das Andere, sondern ein spezieller Viertelton dazwischen, der lediglich für unser europäisches Verständnis enharmonisiert wird.

    ------------------------

    Hallo KindofBlue,

    stimmt, ich hatte die Angabe "b7" vergessen, war gestern in Eile.
    "Ich wollte nur mal sehen, ob Ihr aufpasst." ;-)

    ------------------------

    Hallo Phi!

    Richtig.
    So ist das Ganze entstanden - und zwar aus der Dur-Pentatonik, deshalb nenne ich die heute gängige (Moll-)Blues-Scale auch gerne als zweite.

    Im Endeffekt sind aber alle diese Blues-Scales bloß Vereinfachungen für Einsteiger, in Blues und Jazz können prinzipiell alle Töne verwendet werden. :cool:

    Klar. Die "Modi" kann man als Stufen einer anderen Tonleiter betrachten.
    So ist beispielsweise "G mixolydisch" einfach die fünfte Stufe von C-Dur (und wird deshalb auch als "Dominant-Skala" bezeichnet).

    Och, ist doch bloß eine normale Dur mit kleiner Septime, also ziemlich einfach - lass das letzte Kreuz weg oder denk Dir das (im Quintenzirkel) nächste B hinzu. :-D

    Wenn Du alle 12 Durtonleitern gelernt hast, kannst Du automatisch alle "natürlichen" (d. h. nicht alterierten) Modi, siehe oben. :)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  12. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    hey rick!

    danke für deine antwort!
    (nochmal sorry für meine offtopic-ausschweiferei...)

    ja so mach ich das auch...nur bin ich einfach zu langsam mit überlegen...f-mixyolydisch...äähhhh...bb-dur von f aus :-D
    da bin ich wohl einfach ne spur zu langsam im köpfchen, deshalb hab ich gehofft es gibt noch ne andere möglichkeit sich dieses zu verinnerlichen - hilft wohl nix außer üben!! :-D

    und dann gibts ja die modi auch noch in moll, oder?
    da wirds mir dann spätestens zu viel :-D

    lg phi
     
  13. kindofblue

    kindofblue Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Phi,
    das gesamte Ionische System kann man sich eigentlich recht gut merken:

    [size=large]Dur[/size]
    Ionisch = Dur (1 2 3 4 5 6 7)
    Lydisch = Dur mit übermässiger 4. (1 2 3 #4 5 6 7)
    Mixolydisch = Dur mit dominanter 7. (1 2 3 4 5 6 b7)

    [size=large]Moll[/size]
    Aeolisch = natürlich Moll (1 2 b3 4 5 b6 b7)
    Dorisch = Moll mit grosser 6. (1 2 b3 4 5 6 b7)
    Phrygisch = Moll mit tiefer 2. (1 b2 b3 4 5 b6 b7)
    Lokrisch = Moll mit tiefer 2. und vermindeter 5. (1 b2 b3 4 b5 b6 b7)

    gruss kindofdontworry
     
  14. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    @kindofblue:
    vielen dank für deine aufstellung!
    habs mir schon mal ausgedruckt und auf den notenständer geklebt! :-D
    ich glaub es wird mir einfacher fallen mir die modi so zu merken, wie du es in deinem posting erklärt hast, als immer in stufer der paralleltonart zu denken...

    lg phi
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    eigentlich ist es doch ganz einfach. Immer entsprechend weniger Kreuze oder Bb denken, wie die entsprechende Dur Tonart Kreuze oder Bbs hat.

    Beispielsweise:

    Mixolydisch geht von G bis G, G-Dur hat 1 #, Mixolydisch daher immer ein Kreuz weniger (oder 1 Bb mehr) als die entsprechende Dur-Tonart. Von F# also 6 - 1 = 5 #, von Eb 3 + 1 = 4 Bb

    Lydisch geht von F bis F, F-Dur hat 1 Bb, Lydisch daher immer 1 Bb weniger (oder 1 # mehr als die entsprechende Dur-Tonart. Von Ab also 4 - 1 = 3 Bb, von C# also 7 + 1 = 8 #.

    8 Kreuze wollen wir nicht spielen, das ist aber komplementär zu 4 Bb (Summe von Kreuz und Bb ist immer 12)

    Da die Töne der Skala ja immer gleich bleibt, wäre es m.E. grauslig mühsam, über die Halbtonschritte zu gehen, und sich jedes Mal eine bekannte Skala neu aufbauen zu müssen.

    Gruß,
    xcielo
     
  16. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Hallo Feuervogel,
    so mache ich das auch, ich merke mir:
    ionische nix :)
    dorische Sexte
    phrygische Sekunde
    lydische Quarte
    mixolydische Septime
    äolische nix :)
    lokrisch wie phrygisch + b5

    Entspricht in Kurzform dem Schweizerischen System ;-)

    Gruß
    Saxolina
     
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