Obwohl ich mich primär mit Vintage Saxophonen beschäftige, nehme ich doch ab und zu im Laden ein Neuinstrument in die Hand. Eigentlich ausnahmslos empfinde ich die Federspannung als wesentlich zu hart. Daher einige Gedanken dazu: 1. Ich glaube, daß sich die Hersteller nicht die Zeit nehmen, die Spannung dosiert einzustellen. Die Nadelfedern werden offensichtlich aufgebogen und fertig. 2. Das Häkchen, in dem die Nadelfeder hängt, befindet sich überwiegend seitlich am Röhrchen. Daher wird das Röhrchen einseitig unter Spannung gesetzt und verkantet gewissermaßen auf der Achse. Die Spannung überträgt sich folglich auf die Achse, die Böckchen und den ganzen Korpus. Insgesamt dürfte das Verkanten des Röhrchens auf der Achse den Verschleiß in der Mechanik erhöhen. 3. Die Federspannung sollte nur so hoch sein, daß eine einwandfreie Action der Klappen da ist. Mehr muß nicht sein und erschwert das Spielen unnötig. 4. Ein Instrument mit einer wohldosiert eingestellten Federspannung läßt sich wesentlich angenehmer und gefühlvoller spielen. Bewegt es in Euren Herzen. Schöne Grüße kingconn
Ich muss sagen, wenn mein Lehrer auf meinem Shadow spielt, findet er immer, das meine Federspannung viel zu hart sei, aber ich hingegen finde sein Yamaha sehr klapprig. Ich mags lieber wenn ich was festes in der Hand habe. Nathürlich nur so, dass es mir nichts erschwert, einfach angenehm muss es sein!
Ich ärgere mich, daß mein Gis immer hängt, weil mein Speichel wohl zu bappig ist. Auch das Oktavkläppchen oben auf dem Hals reagiert zu langsam. Mir wäre es recht, wenn die Federn stärker wären, aber ich trau mich nicht ran. Es ist ein Alto von 1943, da muß man vielleicht Abstriche machen. Weiß jemand Rat?
Hallo Dietzi, zur Gis-Klappe: Das ist ein weit verbreitetes Problem. Zieh mal einen Streifen 600er Schmirgelpapier zwischen Gis-Polster und Tonlochrand 1-2 mal durch, mit der rauhen Seite zum Tonloch bei leicht zugedrückter Klappe. Dadurch wird der Tonlochrand etwas angerauht und die Adhäsionskräfte kleiner. Außerdem einen Streifen Kaffeefilterpapier durchziehen, um das Polster zu reinigen. zur Oktavklappe: Leider hab ich die Oktavmechanik eines 43er SML nicht mehr im Kopf. Ich hatte mal ein Super 42 von 1942. Bei meinen Gold-Medals ist die Mechanik anders. Bei älteren Saxen müssen teilweise die Spannungen von 4 Federn aufeinander justiert werden: Flachfeder obere Oktavklappe Nadelfeder untere Oktavklappe Nadelfeder Oktavhebel Nadelfeder Oktavtaster. Möglicherweise ist aber auch das Öl oder Fett verharzt und die Mechanik läuft daher träge. Mach doch mal folgendes: Oktavklappe von S-Bogen abbauen. Achsenschraube schön sauber machen und ölen. Röhrchen innen mit Pfeifenreiniger und Öl durchziehen. Das Ende der Flachfeder, welches in der winzigen Führungsrille auf dem S-Bogen läuft, schön reinigen und polieren. Das muß ganz glatt sein. In die Führungsrille auf dem S-Bogen ein Tröpfchen Öl geben. Zusammenbauen. Schöne Grüße kingconn
Tja, ich habe das SML gerade erst überholen lassen. Es spielt sich insgesamt wirklich wesentlich besser. Aber das Oktavklappenproblem konnte nicht behoben werden. Das Saxo ist wetterfühlig, und wenns kühl und feucht wird (also abends draußen), dann spielt es sich bald gar nicht mehr. Im Proberaum ist es auch schwierig, gut zu spielen, wenn ich ein, zwei Stunden drauf getutet habe. Dann wird die Feder faul... Ich habe tatsächlich etliche Nadelfedern, die zusammmenspielen, das macht es für mich so unwägbar. Ich würde am liebsten die Feder, die die Oktavklappe am S-Bogen anhebt, verstärken, befürchte aber, daß sie dann nicht mehr richtig schließt. Ich kann inzwischen ganz gut im oberen Register spielen, auch ohne daß die Klappe sich erkennbar öffnet, aber immer dann, wenns drauf ankommt, dann funzt es natürlich nicht. Klar eigentlich. Mit Schmirgel, sei es noch so fein, will ich allerdings nicht drangehen. Vielleicht ist es so, daß durch die gute Überholung das neue Polster zu eben auf dem Tonlochrand aufsitzt (der ist gerollt). Vorher hat man lesen können, wenn man innen eine Lampe runtergelassen hat, so schräg saß die Klappe auf dem Tonloch...
Also Dietzi, ein SML ist ja keine Gurke von Chinasax, wo als Federn Blumendraht verarbeitet wurde, sondern ein professionelles Spitzeninstrument. Daß bei einer vernünftigen Überholung so ein kleines Problem nicht behoben werden konnte, gibts eigentlich nicht. Ich kann Dir nur empfehlen zu einem Holzblasinstrumentenbauer zu gehen. Der wird das mit wenigen Handgriffen gelöst haben. Schöne Grüße kingconn
Tja, Ditzies Oktavklappenproblem sollte ja nun behoben werden - faszinierend, welche Probleme immer wieder nach "Generalüberholungen" auftauchen . . . . Zur Federspannung: Ich habe mich damit früher einmal ausgiebig beschäftigt. Mal eine Kanne auf so geringe Federspannung wie möglich eingestellt, mal auf richtig kräftige. Ich habe auch schon Leute erlebt, die ein Sax aus einer echten Generalüberhlung zurückbekamen und tief enttäuscht waren. Das Instrument sei überahupt nicht mehr das gleiche wie vorher, fühle sich ja an wie ein neues - e shandelte sich um ein Vintage aus den 40ern. Für mich selbst bin ich zu dem Schluß gekommen, daß eine "normale" Federspannung durchaus ihre Vorteile hat. Sie sollte sehr gut ausgeglichen sein. Dann aber verbessert sie die "Aktion". Das bisschem mehr Kraft, das der Finger aufbringen muß, die Klappe zu schließen wird mehr als ausgeglichen durch die Schnellkraft der Feder, die dem Finger hilft, abzuheben! Fazit: ausreichende Federspannung, aber natürlich nicht brutal hoch. Zum Verschleiß: Bei "normaler" Mechanik, z.B. einem Motor lässt sich der Verschleiß erheblich reduzieren, wenn man dem Öl einen Metallconditionner zugibt. Bei Sax-Mechaniken ist das auch nicht unpassend. Abgesehen davon, daß der Verschleiß minimal ist, vorausgesetzt, es befindet sich kein Spiel in dern Achsen und alle Lagerstellen werden ausreichend geschmiert. Am besten mit einem Schmiermittel, das über "Notlaufeigenschaften" verfügt. Bei den üblicherweise ausgeschlagenen "Seitenklappenkügelchen" der späteren MKVI jedoch hilft auch das nicht mehr. Die klappern ja richtig. Da sollte dann das Lager nachgearbeitet werden, wenn es wieder spielfrei läuft, dann ausreichend geschmiert wird sollte eigentlich auch da kein Problem mehr auftauchen. Gruß GerhArd
Hallo! Wenn meine Klappen pappen, reinige ich sie(die Polster) mit einem feuchten Tuch und bestreiche sie am nächsten Tag mit Rizinusöl(Apotheke), dann hab ich erstmal wieder Ruhe. Den Tip hab ich als allgemeine Polsterpflegeanleitung von einem Instrumentenbauer. Gruß, Mischa
hi! wenn meine klappen pappen oder zischen, dann nehm ich ein zigaretten papier leg es zwichen die öffnung und der klappe, mach die klappen zu (nicht zu arg drücken) und zieh das zigarettenpapier vorsichtig(!) einmal durch! Klappen gehn wieder wunderbar! aber ich glaube nicht, dass das hier wirlich gefragt war,oder?! vanessa