Flötenansatz und Flötenkopf

Dieses Thema im Forum "Doubler / mehrere Instrumente gleichzeitig" wurde erstellt von Ladida, 14.Oktober.2021.

  1. Ladida

    Ladida Ist fast schon zuhause hier

    Hallo in die Runde,

    ich habe noch eine Flötenfrage: Ich, ganz am Anfang, hatte vor den Sommerferien eine Unterrichtsstunde bei einem Querflötenlehrer, den ich gut und engagiert fand. Er meinte, dass meine alte Yamaha-Schülerflöte aus der Bucht so alt sei, dass sie einen modernen Ansatz nicht unterstütze und mir unnötige Steine in den Weg lege. Er hat mir sogar den Unterschied zwischen meiner und seiner Flöte vorgeführt und wollte mir ein neueres Kopfstück aus seiner Sammlung leihen. Leider konnte er aus persönlichen Gründen nach den Ferien den Unterricht dann doch nicht aufnehmen. Schluchz.

    Nun habe ich einen neuen Saxlehrer, der meinte, ach Flöte, das mache ich nebenbei. Heute hatte ich die Flöte das erste Mal mit, und erstens sollte ich lächeln, zweitens meinte er, anderes Kopfstück oder andere Flöte ist Quatsch, drittens, man sollte pragmatisch sein, Flötistin würde ich ja wohl nicht mehr werden, ich wolle ja wohl nur ein bisschen spielen – und mit dem Lächelansatz (den er noch gelernt hat, denn er ist genau so uralt wie ich, hehe) könne man auch "geil klingen". Das ist sicher irgendwie richtig, aber ich fühle mich trotzdem nicht so ganz wohl damit, weil ich vorher was anderes gehört habe. Allerdings fehlt mir die Kompetenz zum Beurteilen.

    Meine Frage an die Flötenfreaks unter Euch: Haben sich wirklich die Anblaslöcher verändert in den letzten 30 Jahren? Und was haltet Ihr von diesen Ansatzfragen, wichtig oder nicht?

    Danke für Antworten
    Ladida
     
  2. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

     
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  3. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Danke für das interessante Thema. Ich lese gerne mit. Dass es unterschiedliche Kopfstücke gibt, die einen Einfluss darauf haben, welchen Ansatz man darauf gut spielen kann, finde ich interessant und habe ich noch nie gehört.

    Das jedoch:
    widerspricht meiner Auffassung vom Unterrichten. So etwas höre ich meist eher von Schülern ("ich möchte damit ja nicht mein Geld verdienen, deswegen reicht es so aus, wie ich spiele"). Meiner Auffassung nach sollte man gerade auch als Laie eine gute Technik lernen und das am besten von jemanden, der das Instrument hauptberuflich spielt und nicht als Nebeninstrument.
     
  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Nicht alle Lippen sind gleich und nicht jeder bekommt das Mundloch gleich gut und an der gleichen Stelle hin. Es gab da schon ein paar Dinge die mal verändert und ausprobiert wurden. So z.B. beim Reformkopf. Meine Altus hat ein ovaler geformtes Loch als meine Pearl und als mein anderer Flötenkopf. Mit der Öffnung von der Altus komme ich z.B. gar nicht klar. Moderner und alter Ansatz habe ich bei der Flöte nie gehört und ich hatte bei studierten klassischen Flötisten Unterricht (will aber nichts heissen).
    Im grossen ganzen zählt, womit Du klarkommst und nichts anderes.
     
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  5. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem


    Moin, es gibt sicherlich unterschiedliche Kopfstücke/Anblaslöcher, gab es auch schon vor 30 Jahren. Unterschiedlich in der Form und unterschiedlich im Material. Von besser oder schlechter würde ich da nicht reden, es muss halt passen und da ist bisschen probieren sicher nicht verkehrt. Andererseits denke ich, dass man sich mit der Zeit mit einem Mundstück/Anblasloch arrangiert und gut damit klar kommt. Ausnahmen bestimmen...usw.
    Das Instrument sollte 100% ig i.O. sein und vielleicht nicht gerade ne Chinakanne für 50 €. Das wiederum kann ein Lehrer oder auch ein engagierter Verkäufer vorab etwas klären. Oder jemand, der einfach passabel Querflöte spielen kann und für ne 2.Meinung gut ist. Ich selbst habe eine Yamaha 311, gekauft vor 35 Jahren und bin als Wiedereinsteiger mit dem Instrument sehr zufrieden. Über ein anderes Kopfstück/Anblasloch habe ich noch nie nachgedacht, über meinen Ansatz schon und der hat sich erst in den letzten 3 Jahren entwickelt und ist immer noch " nur befriedigend und nicht gut ".
    Ja und wie gesagt, ich bin mir recht sicher, dass es nicht am Mundstück liegt, sondern an meiner Technik/Luft/Bewegung....wie auch immer.
     
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  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Meine beiden Pearl Flöten sowie meine P. Hammig Holzflöte haben eher rechteckige Anblaslöcher mit stark abgerundeten Kanten. Damit komme ich sehr gut klar.
    Dann habe ich mir mal aus nostalgischen Gründen eine Kohlert Flöte gekauft, weil meine erste Flöte überhaupt eine Kohlert mit Reformmundstück war. Diese hat aber ein ovales Anblasloch. Da bekomme ich in der unteren Lage kaum einen Ton raus. Die Flöte ist aber dicht, daran kann es nicht liegen.
    Selbst auf meiner uralten Meyer Flöte (aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts) mit rundem Anblasloch kann ich noch eher spielen als auf der Kohlert, jedenfalls ansatztechisch. Grifftechnisch ist das aber ein Unding. Bei teureren Flöten kann man das Anblasloch individuell auswählen.

    Ob es generell eine Tendenz weg von den ovalen Anblaslöchern gibt weiß ich nicht.

    Hinsichtlich des Ansatzes gibt es wie bei Allem verschiedene Schulen. Die einen lächeln, die anderen ziehen die Mundwinkel runter, andere blasen mehr oder weniger entspannt über das Tonloch.

    Da hilft nur ausprobieren, und immer wieder ausprobieren. Ein guter Lehrer hat sicherlich verschiedene Tipps drauf, was man verändern kann, ein schlechter Lehrer wird dem Schüler das aufdrängen, was bei ihm funktioniert. Ist genau wie beim Saxophon ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
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  7. Ladida

    Ladida Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht heißt das anders, "deutsch" und "französisch" habe ich auch schon mal gehört. Ich hatte es so verstanden, dass heute eher nicht mehr der angespannte Lächelansatz gelehrt wird, sondern entspanntere Varianten, siehe Galway. Aber tatsächlich weiß ich darüber fast nichts. Und leider weiß ich auch noch nicht, womit ich klar komme.

    @Livia: Danke für Deinen Beitrag aus Lehrer-Sicht. Ich glaube auch, dass ich mir jemanden suchen werde, der/die Flöte hauptsächlich unterrichtet und nicht so Larifari. Ist auf dem Lande allerdings nicht so einfach.

    Danke!
    Ladida
     
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  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das ist auch meine Erfahrung.
    Ich hatte so 7 Jahre Unterricht bei einem studierten Flötisten, der in der Musikschule ein Kollege ist (und der spielt echt saugut), und auch in allen Büchern, die ich hab, wird eher der "Schmollmund" das "Pouting" gelehrt.
    Wie beim Saxophon liegt es aber auch an anderen Dingen, ob es klingt oder nicht.
    Und wenn es klingt: Ich glaub die Flötisten sind da noch viel ärger als die Saxophonisten in Bezug auf "so muss das".

    Grüßle, Ton
     
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  9. Ladida

    Ladida Ist fast schon zuhause hier

    Ich wollte mich knapp ein Jahr später nochmal zurückmelden – ich habe eine tolle junge Lehrerin gefunden, die nicht im Traum darauf käme, mir das Spielen nicht richtig beizubringen, weil es bei mir ja nicht mehr so drauf ankommt. Sie gibt sich sehr viel Mühe, auf meine Schwierigkeiten einzugehen, gute Übungen dafür bzw. dagegen zu finden, und ich liebe die Stunden einfach. Ein/e gute/r Lehrer/in ist einfach der Hammer; ich muss es mal sagen, weil ich weiß, dass hier auch viele gute Lehrer unterwegs sind!

    Ich habe immer noch die alte Yamaha-80 Euro-Flöte aus der Bucht, aber demnächst wird die Lehrerin so um die 10 neue Flöten anschleppen, die ihre Schüler zu Hause probespielen können und sich dann eventuell für ein Modell entscheiden. Ich bin schon sehr gespannt!
     
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