Frage wegen loser Klappe

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von daskli, 11.August.2006.

  1. daskli

    daskli Ist fast schon zuhause hier

    Hört mal Leute, ich habe da ein Problem.

    Das Instrument ist eine Querflöte, aber der Fehler ist wohl typisch für alle Instrumente mit Klappen.

    An meiner QF hat der Daumenhebel für B-Klappe zu viel Spiel, weil die "Hülse", die sich auf der Welle drehen kann, etwas zu kurz ist. Der Hülse fehlen nur Bruchteile vom Millimeter, da die Klappe aber einen langen Arm hat, gautscht sie, so lange ich sie habe, viel zu weit hin und her.

    Was kann ich denn da machen, hat jemand eine Idee?

    Gruß daskli
     
  2. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Hi Daskli,

    da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, was davon abhängt, wie groß das Spiel ist und wie die Klappe aussieht.

    Entweder man kann das Röhrchen einziehen mit einer Einziehzange (siehe z.B. hier)
    oder man legt eine schmale Scheibe Röhrchen dazwischen oder man lötet eine schmale Scheibe Röhrchen auf das Röhrchenende.

    Beim Einziehen wird das Röhrchen gewissermaßen mit einer Drehbewegung mit der Zange um 360 Grad gequetscht und verlängert sich dabei an den Enden (Achse muß beim Quetschen drin sein!!!!!!). Wenn das nicht reicht, muß man was ansetzen oder zwischenlegen.

    Das Einziehen erfordert aber Übung.

    Schöne Grüße

    kingconn
     
  3. WildeHilde26

    WildeHilde26 Ist fast schon zuhause hier

    Guckst du HIER
    da ist es sehr schön im video erläutert. Methode 1 reicht meistens für solche kleinen Reperaturen. Für Zwischenlegscheibchen braucht man ein Silberröhrchen mit entsprechendem Innendurchmesser, keine Ahnung, wo man sowas bekommt.

    Die Daumenklappe lässt sich am leichtesten von allen ausbauen. Hängt ja nichts dran sonst. Ist also ne Sache von Minuten.
     
  4. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Die Mechaniken bestehen zumeist aus Neusilber, also einer Legierung. Diese ist dann in der Regel außen versilbert. Nur sehr teure Flöten haben eine Mechanik aus reinem Silber. Das sind aber dann Instrumente die einen Silberkorpus oder einen Goldkorpus haben.

    Neusilberröhrchen gibt es zwar, einfacher ist es aber, sich Messingröhrchen aus dem Modellbau zu beschaffen. Die sind so dimensioniert, daß man auch evtl. zwei ineinander stecken kann, um den entsprechenden Außen- und Innendurchmesser zu bekommen.

    Schöne Grüße

    kingconn
     
  5. daskli

    daskli Ist fast schon zuhause hier

    Hallo ihr beide!

    Erst einmal vielen Dank für die promten Tipps.

    Jetzt muß ich erst einmal in mich gehen und überlegen, bevor ich mich an mein geliebtes Stück ranmache.

    Vielen Dank!

    Gruß daskli
     
  6. WildeHilde26

    WildeHilde26 Ist fast schon zuhause hier

    Was isses denn für eine Flöte? Bin ja gaaar nicht neugierig.... :)
     
  7. daskli

    daskli Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Du Flöte ;-) ,

    klar, das diese Frage von dir kommen mußte!

    Also es ist eine Yamaha 311 mit einem Vollsilberkopf, jetzt seit gut 10 Jahren in Gebrauch und dafür noch gut in Schuß.

    Ich hatte mit einer Flöte meine ganze Musiklaufbahn begonnen, einfach weil ich mir die Blockflöte selber beibringen wollte, kein Buch dazu nahm (ach, wie vermessen) und nicht kappierte, wie man überbläßt. Also mußte es eine Querflöte sein (da bekommt man doch bestimmt mehr Töne raus ;-) ) und dann -- ja dann hatte ich gar keinen Ton aus diesem Ding rausbekommen, - also mußte ein Lehrer her und dann ging alles schnell, d.h. heute ich weiß eigentlich nicht mehr welche Instrumente ich im Haus habe und welche ich spielen möchte.

    Vielleicht habe ich mich da ein bißchen vergallopiert, aber es gibt ja schlechte Methoden mit seinem Leben umzugehen, also mache ich einfach mal weiter so.

    Mein zentrales Instrument ist die Klarinette und ich spiele am häufigsten (morgens vor der Arbeit) auf einer Kunststoffklarinette - Bundy 30 € bei eby und dann überholt und neubepolstert und mit iggittigitt Kunststoffblättern (natürlich nach geschnitten).

    Ach ja, meine Liebe für die Blockflöten hatte ich dann doch noch gefunden, und inzwischen weiß ich auch wie man überbläßt - dank meinem Lehrer Peter !

    Also einen schönen Tag allen,
    Gruß daskli

    P.S.: Ich lese übrigens immer wieder, wie toll die ganzen teueren Instrumente sind, das stimmt schon, aber mein Flötenlehrer hatte mich schon damals darauf aufmerksam gemacht, dass er - besonders - die billigen Kunststoffflöten (Yamaha) für sehr unterschätzt hält. Inzwischen habe ich sehr gute Erfahrungen mit billigen Sopransaxofonen von Eastman, mit billigen Querflöten von einer fernöstlichen Marke, die ich ich glaube HMS oder ähnlich heißt gemacht ( nach einem Jahr war die Versilberung ab) oder mit Yamaha-Kunststoffflöten. Ich glaube, dass ich meiner Tochter, falls es einmal so weit kommen sollte, kein Markenisntrument, sondern ein Noname-Instrument anschaffen werde und wenn sie es schrottet, dann ist es nicht so schlimm. Aber meine Erfahrungen mit Billigware war eigentlich recht gut. Worauf man sich schon einmal einstellen muss: nicht jede Klappe ist gut eingestellt. - Eastman hatte ein Instrument abgegeben, dass meiner Meinung ehr vormontiert als gut eingestellt war! Aber trotzdem: die Substanz ist gut gewesen. - Eine Pleite hatte ich einmal als ich von einer russischen Firma eine Klarinette ersteigert hatte, nicht spielbar! Sofort wieder weg!
     
  8. niedersi

    niedersi Schaut öfter mal vorbei

    wow, das video ist super! Danke WIldeHilde
     
  9. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    Hi

    kannst aals provisorische lösung die unterlage aus teflon schneiden. es ist keine elegante lösung , aber wie man weiss meisten provisorium hält am längsten
    hier ist teflon zu bekommen.
     
  10. daskli

    daskli Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Leute,

    na, das gibt es auch: ich traue mich an diese Reperatur nicht ran.

    Ich habe eure Vorschläge mit einem befreundeten Handwerker diskutiert und wir beide haben ein schlechtes Gefühl dabei, das kann schief gehen: das erwähnte Bauteil ist so klein, dass ich es mit einer Zange gerade halten kann, für eine zweite Zange hätte ich schon keinen Platz mehr. Ich denke, dass ein kundiger Instrumentebauer wahrschenlich etwas anlöten würde, dann die Bohrung noch einmal nachbohren würde. Ich habe aber keine keine Möglichkeit dazu.

    Die Idee mit den Zwischenlegscheiben ist gut, aber an dieser Stelle, genauer gesagt an diesen drei möglichen Stellen ist zu wenig Platz....

    Nun, ich habe die Flöte jetzt seit ca. 10 Jahren mit diesem Schönheitsfehler. Ich werde sie 10 weitere Jahre so spielen.

    Ist doch egal, vielleicht muss man auch einfach mal seine eigenen Grenzen anerkennen. - Ich könnte ja auch einfach mal in die gelben Seiten gucken ;-)

    Vielen Dank noch einmal an euch!
    Gruß daskli
     
  11. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    die teflons unterlagen sind ab o,1 mm stark
    aus dem material kannst zwischenlage mit schere selbst schneiden.
    damit verhindest weiteren materialverschleiss - die ganze reparatur dauert vielleicht 10 min.
    teflon ist extrem reibungslos .
     
  12. daskli

    daskli Ist fast schon zuhause hier

    Danke Yoyo,

    es ist die Höhe, die Schwierigkeiten bereitet.

    Meine 8-jährige Tochter hatte eine tolle Idee: sie meinte, dass ich doch zum Juwelier gehen sollte, um mit da ein bißchen Lot auftragen zu können.

    Da ist mir auch viel bequemer, als alles andere, eine Juwellier haben wir hier gleich vor der Haustüre...

    Vielen Dank und Gruß
    daskli
     
  13. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiß nicht, ob das mit Silberlot geht, ohne die Versilberung zu beschädigen.

    Selbst für niedrigschmelzendes Schmucklot brauchst Du ca. 600 Grad und da schlägt Dir die Versilberung wahrscheinlich schon Blasen.

    Einfacher wäre, das Ende des Röhrchens zu verzinnen. Vielleicht würde das ja schon reichen.

    Schöne Grüße

    kingconn
     
  14. daskli

    daskli Ist fast schon zuhause hier

    Hi Kingconn,

    abermals vielen Dank für den Tipp!

    Das ist eine Gebiet auf dem ich selber keine eigenen Erfahrungen habe, ich muss da einfach mal sehen, was die Fachleute in meiner Umgebeung da raten.

    Übrigens: ich finde dieses Forum klasse und ich denke,, dass es für euch Moderatoren mit viel Arbeit verbunden ist, vielleicht auch mit Vergnügen, aber mit Arbeit auf jeden Fall. Außderdem auch im Internet entstehen ja Kosten. Wie tragt ihr euch? Woher kommt die Finanzierung und braucht ihr Hilfe? - Kann ich euch unterstützen? - Einfach mal einen Stein zurückwerfen?

    Gruß daskli
     
  15. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Das liegt in der Hand von Schorsch und Doellcus. Da kann ich nichts zu sagen.

    Schöne Grüße

    kingconn
     
  16. daskli

    daskli Ist fast schon zuhause hier

    Hi Leute,

    die Klappe ist repariert!

    Ich war heute beim Juwelier, habe ihm meine Problem gezeigt und der hatte einen Hauch Lot aufgetragen, nur damit war das Problem nicht behoben.

    Erst als wir die gesamte Röhre (mit einliegender Welle) einwenig oval gequetscht hatten, war das Spiel raus.

    Auch wieder mal so ein Beispiel: wenn man mit Reperaturen anfängt, dann passieren manchmal unvorhergesehene Dinge.

    Gruß
    daksli
     
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