gerades Alt-Saxophon

Hey,
Ich habe grade Joe Lovano auf einer Trio-CD Alt spielen gehört und als ich dann ins Booklet schaute, stand da:
LA Sax Straight Alto Saxophon. Hab dann gleich auf der Seite von LA Sax nachgeschaut und mir das Instrument angeguckt. Sieht sehr interessant aus und Joe Lovano brachte es auch wirklich zum klingen (vielleicht schafft er das auch mit jedem Saxophon...). Auf englischen Seiten habe ich eine Menge gutes über das Saxophon gelesen.
Hat irgendwer von euch Ahnung, ob es einen Saxophonhändler hier in Deutschland gibt, der die graden Alt- und Tenorsaxophone verkauft und bei dem man mal eins anspielen könnte? Ich würde gerne mal das Saxophon ausprobieren, denn das es anders klingt als ein normales alt ist klar, nur ob auch bessen, das will ich rauskriegen Glaube schließlich auch nicht, dass sich ein Profi wie Lovano so ein Saxophon nur wegen dem Aussehen kauft
Bastian

 

Ich weiß das LA Sax eine Kooperation mit ORSI laufen hat, und in Deutschland gibt es kein offizielles Händlernetz. Aber Keilwerth bietet das SX 90 R Alto auch in gerader Bauform an, ich weiß aber nicht ob es auch so gut klingt wie das LaS.

Wenn du es sehen willst:

http://www.fmb-direkt.de/fmb_app.php4?app_cmd=app_start&nav1=0&nav2=2&app_cmd_nav2=fmb_start

 

Hallo,
ich habe eine Platte von Ronald Kirk. Er spielt ebenfalls ein gerades Alt. Sehr interessanter Klang!
Gruß
sammy-b

 

Macht ja eigentlich auch Sinn, daß es den Schall-/Druckwellen besser geht, wenn sie sich nicht nochmal durch die Kurve quetschen müssen, oder?

 

Wenn mich die Preisliste nicht täuscht,

hat Keilwerth die geraden Modelle seit diesem Jahr wohl aus dem Programm genommen. Schade, aber die Nachfrage war wohl einfach zu gering. Hatte mal das Tenor in der Hand und fand es einfach nur mörderisch gut.

 

Ich habe das gerade Alt von Keilwerth mal kurz ausprobiert. Es ist schon gewohnungsbedürftig, was den Klang betrifft, jedenfalls für den Spieler. Der strahlt gegen den Boden ab und kommt dann zurück. Für die Zuhörer ist der Unterschied wohl nicht so gross. Ausserdem sind die Dinger wahrscheinlich ziemlich schwierig aufzunehmen, da braucht es mindestens zwei Mikrophone. Also ich brauche sowas nicht - obschon ich ganz gerne ein Bisschen mehr nach Roland Kirk tönen möchte!

Kirk nannte sein gerades Alt "strich", von "ostrich", d. h. Strauss. Es gibt auch eine solche Bezeichnung für das gerade Tenor, die ist mir aber entfallen; kommt von Giraffe her.

Lovano spielt übrigens manchmal auf einem geraden Tenor. Das stammt aus Italien, aber nicht von Grassi, sondern von Borgani.

Lovano spielt auch ein normales Tenor von Borgani, wohl massgeschneidert. Zu hören auf den "52nd Street Themes"- und "Viva Caruso"-CDs.

 

Vielleicht ist es doch eher so:

Nö, er kauft´s gar nicht erst, er kriegt ´s geschenkt.

Jorge, der wohl bekannteste Saxophonist in Spanien :

macht auf Plakaten Werbung für Jupiter,

spielt auf der Bühne B&S,

zu Hause hat er sein Mark VI.

Mit dem macht er die Aufnahmen.

So einfach ist das.

 

Hallo Herb,
meinst Du Jorge Pardo?
Der mit Paco de Lucia spielte?
Er verbindet wunderbar Jazz und Flamenco.
Gruß
sammy-b

 

@sammy-b

Genau DER!

Jorge ist ein sehr netter Typ.

War gerade mal wieder hier und hat uns besucht und gespielt, dieses Mal mit Musikern der Insel.
O.T.:
Wer Lust hat, sollte die Jazz-Seminare in Sevilla, jedes Jahr im April, beobachten:
Super Dozenten (z.B. Jorge Pardo, Lee Konitz), tolle Stimmung, gute Schüler, einmaliges Ambiente in einem alten Kloster.

 

Hallo Leute,
bei Kirk haben die geraden Hörner natürlich auch einen ganz praktischen Sinn: Wenn man drei saxe gleichzeitig spielt, ist das bei normaler Form mit dem Schwerpunkt ziemlich schwierig, während die geraden einigermaßen stabil am Gurt hängen.
Gruß
Wolfgang

 

Erzähl doch mal mehr von den Jazz-Seminaren in Sevilla, herb. Gibt es für die Seminare eine eigene Internetseite? Das ganze klingt wirklich gut... mit so herausragenden Musikern in einer Stadt, in der Musik wirklich gelebt wird.

 

@BastianD

Ist aber Off Topic!
Wie kriegt man das in die richtige Spalte?

In jedem Frühjahr gibt es das Seminar "Jazz viene del Sur" in Sevilla.
siehe auch:
http://www.flamenco-world.com/noticias/jazz.htm

Für jede Instrumentengruppe eigene Dozenten.
Als ich vor 3-4 Jahren da war, hab ich mir gerade frisch die Nase gebrochen, konnte also nicht praktisch, nur theoretisch mitmachen.

Dozenten damals u.a.:
Jorge Pardo, Lee Konitz, Mark Turner, Rubem Dantas, Philip Catherine, Paul Bley, Sheila Jordan.......

Die Kurse sind preiswert, die Schüler gut und das Ambiente ist Spitze!

 

und sevilla is auch an sich ein super schöne stadt, wie ich finde, aber das nur nebenbei

 

Hi Herb,
wenn Du Jorge gut kennst, dann kannst Du ja einen Gruß
unbekannterweise von mir aus Velbert ausrichten, ich habe ihn in Wuppertal vor ein paar Jahren mit Paco gesehen und war total begeistert. Seine Synthese aus Jazz und Flamenco ist wirklich supergenial.
Grüße
sammy-b

 

OK, wird gemacht.

Ich kann ihn ja mal nach nem geraden Tenor fragen, damit das Thema wieder behandelt wird.

Obwohl:

Bei Jorge ist sogar das Sopran krumm und auch neuerdings die Querflöte.

 

Ob Lovano das Borgani-Tenor geschenkt bekommen oder gekauft hat, ist für mich zweitrangig. Warum sollte ausgerechnet er etwas anderes als ein für ihn optimales Instrument spielen? Aus Masochismus? Oder weil er die Dollars für ein gutes Instrument nicht hat?!

Es gibt übrigens offenbar auch eine DVD von Lovano, auf der man ihn das Borgani spielen sieht und hört: "Jazz Standards - Solo Interpretations & Expressions". Kennt die jemand?

 

@tootsweet

Deine Fragen sind nicht ganz fair gestellt.

Vielleicht spielt Lovano mal ein gerades Sax, weil es mal eine Abwechslung ist.
Vielleicht spielt er es, um zu beobachten, wie´s beim Publikum ankommt.
Vielleicht kriegt er Geld dafür.
Vielleicht findet er den Sound besser.
Vielleicht passt es besser zu seinem Hemd.
Vielleicht hat er es seiner Frau versprochen.
etc.

Ich behaupte: Es kommt auf Lovanos Sound an, weniger auf das Rohr.

Bei Blind-Tests würdest Du keinen Unterschied bemerken, genau so wenig, wie man das Grafton oder Conn oder King oder Selmer bei Charlie Parker mit Sicherheit raushört.

 

Da bin ich 100prozentig einverstanden. Ich wollte auch keine Lanze für Lovano oder das Borgani-Saxophon brechen. Sondern bloss darauf hinweisen, dass sich nicht jeder Musiker kaufen lässt