Über eine klebende Gis-Klappe wurde schon mehrfach diskutiert. Jeder hat so sein Spezialrezept. Einige wenige Instrumente sind mit einem Gis-Heber ausgestattet. Ich habe mir das bei meinem Selmer Serie III mal angeschaut. Wenn ich die Gis-Taste drücke (rot A), hebt sich ein Hebel (Niederdrückhebel) an, der die Klappe sonst runterdrückt. Durch das Anheben wird die Klappe freigegeben und die Federkraft öffnet die Klappe....oder eben nicht, wenn sie dann klebt. Die Gis-Klappe hat einen Hebel mit einer Schraube und Bolzen, auf dem der Niederdrückhebel der Gis-Taste drückt. Ich habe nun einmal den Niederdrückhebel mit der Schraube mit einem Zwirnsfaden verbunden, die Gis-Klappe wird nun von dem Niederdrückhebel aktiv mit angehoben. Sie kann nicht mehr kleben. Wenn dieser Niederdrückhebel die Form eines "U" hätte, in deren Schlitz die Schraube mit dem Bolzen liefe, wäre das eine einfache Art für einen Hersteller, eine Gis-Öffner zu produzieren. Es wäre noch einfacher, einen solchen nachzurüsten, wenn man die Schraube mit einem Ring versehen würde, der mit einem Schenkel ausgerüstet wäre, der über den Niederdrückhebel greifen würde. Damit wäre auch ein aktives Öffnen gegeben. Da fällt mir ein, das ein alter Stabilbaukasten solches Material hergeben könnte. Profi-Bastler wie @Wuffy könnten solch ein Teil wahrscheinlich formschöner herstellen. Ich hoffe, ich konnte das ausreichend gut erklären. Das Foto ist wahrscheinlich auch von zu schlechter Qualität. rot-B gleich Niederdrückhebel, grüne Pfeile: mein Zwirnsfaden, blauer Pfeil: Schraube mit Bolzen. FG Hewe
Naja, nur kann die Gis-Klappe dann nicht mehr von den unteren Klappen geschlossen werden (bei gedrücktem Gis-Heber) und die Mechanik verbiegt sich im Extremfall.
Ich habe da mal auf Wunsch eine Verbesserung gebaut. Ähnelt dem Prinzip bei der Tief - C# - Klappe bei MK VI, SBA und MK VII. Auf den Niederdrückhebel habe ich eine ringförmige Klemme mit einer Madenschraube geschoben. In diese wurde eine Flachfeder eingespannt die unter den Bolzen griff auf den der Niederdrückhebel von oben drückt. Dadurch wurde beim Drücken der G# - Taste zusätzliche Kraft zum Öffnen der Klappe erzeugt die beim Kleben der Klappe mithalf die Klappe zu öffnen. War der G# - Drücker gedrückt konnte man trotzdem durch drücken z.B. der F - Klappe die G# - Klappe mit schliessen, die Feder bog sich dann elastisch zurück. Habe leider keine Bilder, die Bastelei ist schon Jahre her.... SlowJoe
Letzten Endes vermeidet man Probleme in dem Bereich nur, wenn die Federspannung so eingestellt ist, daß einerseits die Klappe dichtet (Feder der Gis-Applikatur) andererseits präzise öffnet (Feder der Gis Klappe), d.h. zwei Federn müssen in ihrer Spannung exakt aufeinander abgestimmt sein... vor allem aber muss man durch hinreichende Pflege acht geben, daß Polster und Auflagefläche am Kamin, ggf. dessen Bördelring sauber und nicht verklebt sind: also regelmäßig diesen Bereich reinigen! Als langjähriger SX90R-Spieler weiß ich, daß selbst die von Keilwerth (oder auch B&S beim Modell Medusa) angepriesene Mechanik, die das Kleben der Gis-Klappe verhindern soll, das Festsitzen dieser Klappe leider nicht vollständig verhindert... man muss also vor und während des Spiels diese Klappe immer mal wieder kontrollieren (wie auch Tief-Cis) und alles reinigen...
Interessant. Das SX 90R Vintage Tenor hatte ich nur etwa 1 Jahr lang. Da fehlt mir die Langzeiterfahrung. Die Medusa habe ich seit ca. 10 Jahren. An beiden Saxophonen hat die Gis-Klappe nie geklebt. Bei meinem Schucht klebt sie ab und zu. Bei meinem alten Toneking hat sie vor der GÜ ständig geklebt. Seit neue Polster drin sind klebt nix mehr. Welche Polster anlässlich der GÜ verbaut wurden, weiß ich leider nicht. Bei anderen Saxophonen, die ich schon hatte, war das Problem oft richtig nervig. LG Bernd
O.k. also doch nicht vollständig durchdacht. Also baue ich den Zwirnsfaden wieder ab. Danke für die Hinweise. FG Hewe
Kann es nur bestätigen, an meinem SX 90R klebt die Gis-Klappe auch, wenn ich sie nach dem spielen nicht reinige
Ich unterlege nach dem Spielen und der Reinigung des Instruments die anliegenden tiefen Klappen für Cis und Dis mit einem Karton. Die Gis-Klappe ist mit der tiefen Cis über einen "Mitnehmer" verbunden. Gis bleibt dann wegen des unterlegten Kartons ebenfalls leicht geöffnet. Wenn das Instrument und damit auch die Klappenleder am nächsten Tag richtig trocken sind, ziehe ich vor dem Schließen des Koffers die Kartons wieder raus. Hat sich besonders bei Alt und Sopran bewährt. Wenn die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung hoch ist, muss man aber auch kurz vor dem Spielen immer schauen ob die Gis-Klappe oder auch die kleine Bb-Klappe linke Hand ("Bis") kleben. Hier ziehe ich dann einen Kaffeefilter unter den Klappen durch. Lg Mike
Moin, Für mich ist das Gis-Klappenproblem noch weitläufiger und komplexer, als nur die klebende Klappe. Diese Kopplung von Tief Cis, H zu dem Gis-Drücker kann eine ganz heimtückische Sache sein, die den Wenigsten bekannt, bzw. bewußt ist. Beispiel 1: Hilfe....meine tiefsten Töne H + B kommen einfach nicht, ich kann machen was ich will...am Ansatz kann es nicht liegen, sonst ist auch alles einwandfrei am Sax, auch die Polster der Tieftöne dichten einwandfrei ab, habe bei Dunkelheit ausgeleuchtet, die sind dicht. OK.......das Problem muss also woanders liegen...und zwar meistens am Gis. Wenn man die Tieftöne H+B und auch Tief Cis drückt koppelt das auch den Gis-Drücker...also der wird mit betätigt und runtergedrückt. Wenn nun die Kopplung von der Fis-Klappe (kleine Querstange,rechte Hand) nicht exakt oder zu lasch eingestellt ist, öffnet sich die Gis-Klappe minimal und deshalb geht dann nix bei den Tieftönen. Einfacher Test: Mit gedrückter Gis-Klappe in der unteren Oktave die Töne der rechten Hand spielen, wenn das alles einwandfrei geht, ist die Kopplung Ok. Beispiel 2: Diese Kopplung der Tiefklappen zum Gis-Drücker sollte minimales Spiel haben (wie z.B. auch die Kopplung zum hohen Front-F) Ist hier kein Spiel oder es liegt eine direkte Berührung oder mit Gegendruck vor, kann die Klappe nicht zu 100% schließen...weil der Drücker an der Kopplung beim hochgehen ansteht. Oder der Klappenaufgang der Tiefklappen wurden in ihrer Position geringfügig verändert ( weniger Aufgangshöhe eingestellt..oder ein Filz ist abgefallen...oder die Filze haben sich eingedrückt)....dies beeinflußt auch sofort die Kopplung und das notwendige Spiel zum Drücker kann fehlen. Deshalb prüfen, ob das Gis auch im Ruhezustand ...also ohne dass irgendwelche Klappen gedrückt sind, auch einwandfrei dicht ist. Nur mit dem Auge in der Regel gar nicht zu bemerken.....bei Dunkelheit ausleuchten oder mit einem schmalen Streifen Zigarettenpapier an der Vorderseite des Polsters testen. Man glaubt gar nicht, wie oft das in der Praxis vorkommt. Beispiel 3: Das richtige Zusammenspiel der zwei Federn bei der Gis-Klappe und dem Gis-Drücker wurde schon öfters beschrieben und abgehandelt. Muss man aber auch noch ergänzen in Richtung Tiefklappenkopplung. Die dünnere und schwächere Feder öffnet ja die Gis-Klappe. Oftmals ist diese Feder viel zu schwach eingestellt was dann auch Hauptursache für eine klebende und hängende Klappe ist. Die Federkraft ist schwächer als die Klebekraft...wäre alles bei stärkere Federkraft kein Problem. Aber desto stärker diese Kraft an der Klappe, desto stärker muss auch die Federkraft (besser Federspannung) am Drücker ausfallen, denn diese Feder muss ja die dünnere sozusagen bezwingen und die Gis-Klappe sicher zudrücken. Zu dieser Sache stimmen oft diese wichtigen Kraftverhälnisse nicht und man hat eben oft das Gis-Problem. Das ist in der Praxis aber sehr bauart-und modellverschieden was die einzelnen Saxmarken betrifft. In der Regel spanne ich der Aufgeh-Feder etwas und wenn die Drückerfeder lahm-und nicht mehr zum nachspannen geht ist, kommt eine neue mit etwas stärkerem Durchmesser rein, um die Klappe gut zu dichten. Hier kommt aber wieder das Problem mit der leidigen Tiefklappenkopplnung. Wenn die Spannkraft der Gis-Drückerfeder zu stark ausfällt, macht es aber keinen Spass mehr, mit dem kleinen Finger die Tiefklappen zu betätigen. Drückt man z.B. das tiefe B drückt, muss man bereits gegen 4 Federspannungen ankämpfen, also die Aufgangsfedern von B, H, Cis und eben auch noch die starke Feder vom Gis-Drücker. Diese Kopplung ist ja wohl dafür da, dass man von den Tiefklappen und dem Cis schnell auf's Gis springen kann, ohne den kleinen Finger wechseln zu müssen. Ehrlich, ich habe diesen Vorgang noch nie in meinem Leben gebraucht...und an vielen meiner älteren Saxen, habe ich kurzerhand diese Kopplung stillgelegt, da mir ein einwandfrei schließendes Gis- und ein lockeres Drücken der Tiefklappen ohne Kraftaufwand wichtiger ist, als vielleicht irgendwann mal einen schnellen Lauf spielen zu müssen, wo man das einsetzen könnte. Auch noch dazu: Bekam einen Anruf.....die beiden Tiefklappen gehen nicht von alleine auf, soll ich stärkere Federn einbauen lassen, gespannt wurden sie schon. Ja....im liegenden Zustand im Koffer kann man das erleben, weil das Eigen-Gewicht der Klappen und Klappenstangen der Federkraft entgegenwirken. Im Spielzustand ist dann aber ja das Gewicht der Klappen weg und das drückt dann ja nur auf das Achsenlager und die Klappen öffnen einwandfrei und leicht. Einbau von stärkeren Federn hätte also den Nachteil, dass der kleine Finger wieder noch mehr Stress bekommt. Man muss also auch immer die Zusammenhänge sehen und erkennen....kommt dem Spielkomfort und der Spielfreude am gut eingestellten Sax enorm zu gute. LG Wuffy
Hallo, es geht halt nichts über einen aktiven gis-Heber. Bei alten Holten standart, aber auch bei alten Buffet zu finden Claus
Moin nochmal, Sorry, das hat sich der Tippfehler-Teufel eingeschlichen. Es sind natürlich nur 3 Federn, gegen die der kleine FInger ankämpfen muss, das Cis wird ja beim B-Griff nicht mitgedrückt. Beim Cis gibt es ja auch mechanische Ausführungsvarianten, die sich unterschiedlich auf den Kraftaufwand des kleinen Fingers auswirklen. Bei vielen Saxmodellen ist die Cis-Klappe mit einer langen Achse und Drücker als eine Einheit ausgeführt. Damit die Klappe gut und dicht schließt....besonders wichtig für das gute Ansprechen von H+B, muss diese eine starke Feder und Federspannung aufweisen. Oftmals ist hier eine 1,4er, teilweise sogar eine 1,6er Feder installiert. Da muss der kleine Finger, zusammen mit der starken Feder am Gis dann auch ganz schön drücken. Die (aus meiner Sicht) bessere Variante ist eine zweigeteilte Cis-Klappenmechanik. Die Cis-Klappe sitzt auf einer extra Achse (meistens zusammen mit H+B, gibt aber auch kurze Einzelachsen), hat dort eine wesentlich dünnere Feder nötiig...und es gibt ein extra Gestänge mit Drücker, das über einen Umlenkhebel die Cis-Klappe betätigt. Der Kraftaufwand für den kleinen Finger ist wesentlich geringer. Interessant auch noch zum Thema...und das halte ich für sehr sinnvoll, es gibt vereinzelt auch Saxmodelle (z.B. Keilwerth-Student ), wo man die Gis-Drückerkopplung ganz einfach abschalten oder auch wieder zuschalten kann. Unter dem Gis-Drücker befindet sich ein kleiner Hebel (Lasche) , der über eine Feststellschraube einfach um 90 Grad gedreht werden kann...und somit beide Varianten eingestellt werden können. Sehr hilfreich für Anfänger und Nichtprofis, die diese Gis-Kopplung so gut wie nie, bzw. überhaupt nie brauchen (wie z.B.Meinereiner ) LG Wuffy