Gleicher Ton mit verschiedenen Griffen klingt anders

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von mondkalb, 25.Mai.2014.

  1. mondkalb

    mondkalb Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo!

    Leider klingt das C mit der alternativen Griffweise (also h + mittlere Klappe) viel tiefer....
    Da ich gerne beide Griffe lernen möchte, die Songs so aber fürn müll klingen, wollt ich wissen, ob das irgendwie reparabel ist oder ich mir ein neues zulegen müsste....


    Beste Grüße

    (P.S.: hab ein Jupiter Alt (Event Edition 2004))
     
  2. flar

    flar Guest

    Moin, moin mondkalb

    Nur um sicher zu gehen was Du meinst:

    Der Ton stimmt, die Klangfarbe ist etwas anders.
    Das ist normal, läßt sich evtl. durch etwas anderes anblasen aus dem Rachen heraus ein bißchen angleichen, aber bestimmt nicht ganz!

    Der Ton stimmt nicht, Intonation ist anders
    Sollte nicht sein, bei deutlicher Verstimmung ist der Sax Doc/Reparatur ein muß!
    Geringfügige Ungenauigkeiten würde ich probieren durch Ansatzänderungen auszugleichen und bei der nächsten Überholung den Sax Doc darauf hinweisen.

    Es gibt übrigens noch ganz andere Varianten des C's und hier ist die andere Klangfarbe sogar gewünscht. Solltest du ein Tenor spielen kannste ja mal ausprobieren ob du dein C dafür gebrauchen kannst!
    ;-)
    C in allen Varianten und etwas schmückendes Beiwerk!

    Das mit dem Ansatz und der Sache mit dem Rachen können einige Kollegen hier übrigens sehr viel besser und detailgenauer erklären als ich!

    Viele Grüße Flar

    P.S. Ich habe Dein P.S. übersehen!
    Wenn Du mit Herrn Prysock mit hupen willst muß Du natürlich ein G nehmen, aber für das obere sind die Griffvarianten fast so breit gesteut wie für das C ;-)
     
  3. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Hallo Mondkalb,

    die Tonhöhe vom Seiten C kann man gut regulieren über den Klappenaufgang (je weiter sich die Klappe öffnet, umso höher wird der Ton).

    Vielleicht ist der Anschlagkork zu dick.
    Kannst Du mal ein Foto von der Klappe in geöffnetem Zustand einstellen?

    Beste Grüße,
    Armin
     
  4. Rick

    Rick Experte

    Hi Flar!

    So isses, Armin hat ja auch schon den entsprechenden Kommentar abgegeben.

    Cool, danke für den Link!
    Red Prysock kannte ich bisher noch gar nicht, man lernt einfach nie aus - wofür das Sax-Forum doch mal wieder gut ist! :)

    Genau der Stil hat mich in meinen Teenager-Jahren entscheidend geprägt, später war es dann gut für Engagements bei Rock-Bands, das "Honking" drauf zu haben. :cool:

    Aber wie sich die Zeiten ändern: Damals rangierte die Musik als R&B, heute würden sie wohl die meisten Zeitgenossen als Jazz einordnen. :roll:

    (Aber natürlich ist da kein Ton, keine Phrase, kein Sound, der nicht vorher von Jazz-Tenoristen entwickelt worden wäre, und überhaupt sind Stilbezeichnungen und -grenzen letztlich nur Bullshit, wie mein alter Freund Allen immer sagt.) :-D


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  5. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Hab mal den Seiten-C Klappenaufgang an meinem Jupiter Alto gemessen.

    Liegt bei 6.5 bis 7.0 mm. Tonhöhe passt.

    Dein Saxdoc wird Dir das bestimmt gerne einregulieren.

    Sax behalten!






     
  6. flar

    flar Guest

    Achtung fürchterlich am Thema vorbei, aber das wichtigste ist dazu glaube ich auch schon gesagt!

    Moin, moin Rick

    Schön das Dir der Link gefällt!

    Du hast recht das vieles von dem was in dieser fast schon Rock'n'Roll Aufnahme von Jazz Musikern vor gegeben wurde.
    Die Richtung wurde schon Anfang der 1940'er Jahre eingeschlagen, das bekannteste Stück dürfte wohl die Nummer „Flying home“ von Lionel Hampton sein. Das Tenor Solo von Illinois Jacquet weist schon die Richtung.
    Viele der späteren R&B und R&R Größen spielten übrigens in den 40'er Jahren in Big Bands. Auf Grund des bestreikens von Plattenaufnahmen durch die Musiker Gewerkschaft was 1942 begann und sich durch Einzelverhandlungen mit einigen Plattenfirmen teilweise bis 1944 hinzog und der Rationalisierung von Schellack nach dem Kriegseintritt der USA ist das oft leider nicht durch Aufnahmen dokumentiert!
    Aus dem gleichen Grund kann man übrigens auch nicht die Entwicklung des Bebops auf Platten verfolgen, die Musik war für Leute die nicht in den entsprechenden Clubs verkehrten gar nicht wahrnehmbar und der Hauptverteiler (und wichtige Einnahmequelle) für Musik, das überregionale Radio hielt sich noch an die bekannten Big Bands!

    Ich mag diese damals als R&B bezeichnete Musik ( was bestimmt nicht falsch ist) von Mitte der 40'er bis zur endgültigen Definierung des Begriffes Rock'n'Roll sehr gerne.
    Die Bands waren noch deutlich im Swing verwurzelt, waren aber sehr viel kleiner als die Big Bands, die Arrangements waren oft noch sehr ähnlich das Spiel insgesamt aber rauer!
    Interessanter Weise finde ich das z.B. die Big Bands von Lionel Hampton und Count Basie sich in dieser Zeit in die gleiche Richtung entwickelten.

    Äußerst vielseitig sind auch die Solos die in den R&B „Combos“ zum besten gegeben wurden, echte Kracher wie Prysock gab es genauso wie sehr lyrische Solisten wie z.B. den heute leider wenig bekannten Preston Love.
    Besonders toll finde ich wenn sich beides vereint, das Thema wird richtig schön Tommy Dorsey „like“ von einem Posaunisten mit Überlunge vorgestellt, dann brüllt das Sax ein Solo, der Posaunist war doch nicht Dorsey und legt noch rödelnder Weise einen oben drauf und eine butterweiche, mit Dämpfer gespielte Trompete, führt das ganze dann doch wieder zu einem „guten“ Ende!
    ;-)

    So mußte mal sein, falls es doch noch was zum eigentlichen Thema dieses Treads zusagen gibt, bitte sehr
    :topic:

    Viele Grüße Ralf
     
  7. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    may be no Bug
    It's feature...
     
  8. Gast

    Gast Guest

    OK...

    Da das Wesentliche zum Thema bereits gesagt ist : (Intonation über den Anschlagkorken regulieren), möchte ich den Thread auch mal etwas missbrauchen und anmerken, dass man verschiedene Klangfarben des gleichen Tones ( mit verschiedenen Griffweisen) ja doch aber auch sehr schön einsetzen kann in der Musik. Ja sogar unterschiedliche Intonationen ein und deselben Tones können ja sehr reizvoll sein - und nicht umsonst gibt es zu diesem Zwecke ja auch ganze Grifftabellen mit sog False Fingerings.

    Das tut zwar zum Threadthema insoweit nix zur Sache...weil wohl klar ist, dass eine alternative Griffweise schon intonationsmässig stimmen sollte ....aber man kann die bestehenden Differenzen eben auch ganz hübsch nutzen.

    Ist nix Neues...aber ich wollte es nochmal erwähnt haben.

    LG

    CBP
     
  9. Gast

    Gast Guest

    ..und ich will noch loswerden, dass man als Anfänger nicht den Fehler machen sollte, das Seiten-C zu benutzen, um das unbequeme, aber unumgängliche Normal-C nicht ausreichend üben zu müssen. Es gibt keine Alternative zur sauberen und flüssigen Fingertauscherei zwischen H (oder Bb) und C.

    Ich hatte damals diesen Fehler begangen und noch heute laufen die Tonleitern mit C# deutlich eleganter als die mit C.

    Herman
     
  10. kittene

    kittene Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke Herman
    Damit bin ich gerade beschäftigt und wollte nächste Woche meinen Lehrer fragen ob es da nix besseres gibt - also üben!

    Kittene
     
  11. flar

    flar Guest

    Moin, moin Herman

    Sehr wahre und wichtig Worte!

    Und das ist nicht nur beim C wichtig sondern bei allen Griffen und Griffwechseln die für einem, aus welchen Gründen auch immer, unbequem oder schwierig sind und den Spielfluß ins Stocken bringen!

    Gerade auch dann wenn man sich mit den von CBP genannten und in meinen Link durch Red Prysock zu hörenen Falsefingerings beschäftigen will ist präzises, schnelles und sauberes Wechseln der Griffe unumgänglich!

    Erschwerend kommt noch hin zu das ein echter Honker sich natürlich wärend des Solos auf dem Boden wälzt, sich dann weiter spielend einen Weg durch das Publikum zur Theke bahnt, sich während des Gitarrensolos ein Bier zapft, es aus trinkt um dann nach dem Gitarrensolo honkender Weise vom Tresen aus von Tisch zu Tisch springend wieder zur Bühne zurück zu kehren!
    :cool: :lol: :lol: :lol:

    [img width=300]http://www.leedsstudent.org/wp-content/uploads/2013/12/big-jay-1024x806.jpg[/img]

    Viel Spaß beim Üben der Angelenheit
    ;-)
    und viele Grüße Ralf
     
  12. Gast

    Gast Guest

    @Flar

    Zitat: ""Erschwerend kommt noch hin zu das ein echter Honker sich natürlich wärend des Solos auf dem Boden wälzt, sich dann weiter spielend einen Weg durch das Publikum zur Theke bahnt, sich während des Gitarrensolos ein Bier zapft, es aus trinkt um dann nach dem Gitarrensolo honkender Weise vom Tresen aus von Tisch zu Tisch springend wieder zur Bühne zurück zu kehren!""

    LOL LOL LOL !!!!

    Geht alles klar...nur die "auf dem Boden Wälzerei" halte ich aus Rückentechnischen Gründen nicht mit...gibt das dann Honker-Rente ??

    Prustgackerlach

    CBP

     
  13. flar

    flar Guest

    Moin, moin CBP

    Honkerrente gibt es vermutlich nicht, aber wenn Du nicht mehr laufen kannst kriegste mit 88 Jahren einen Blues Award!
    ;-)
    Hier ein heutiges Bild von Big Jay McNeely dem Bodenwälzer von weiter vorne.

    [img width=300]https://scontent-b-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-frc3/t1.0-9/10366024_10152164441076267_8702700207339030212_n.jpg[/img]
    Big Jay McNeely vor kurzen bei der Verleihung der diesjahrigen Blues Awards zusammen mit Sax Gordon.

    Aber spielen kann er noch immer!

    Viele Grüße Ralf
     
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