Intonationsprobleme Selmer Mark VI Bari

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von sax-man, 4.Februar.2006.

  1. sax-man

    sax-man Schaut nur mal vorbei

    Hallo!
    Ich habe ziemlich große Intonationsprobleme mit meinem Mark VI: Die Töne der oberen Lage sind alle komplett zu hoch. Mein Saxlehrer ist auch ziemlich ratlos. Ich habe schon verschiedene S-Bögen (original Selmer, Glogger und Yanagisawa) und unterschiedliche Mundstücke und Blätter probiert. Es gibt da zwar leichte Unterschiede, aber das Problem ist so nicht in den Griff zu bekommen. Eine Sax-Werkstat hat gemeint, es könnte sich ein Fremdkörper im oberen Teil des Saxes befinden. Ich habe nachgesehe - nichts!

    Hat jemand von euch eine Idee, was das sein könnte?

    schon mal vielen Dank vorab
    sax-man
     
  2. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ist es auch zu hoch wenn dein Lehrer drauf spielt?
     
  3. spike

    spike Ist fast schon zuhause hier

    möchte dich auf kein fall deprimieren, hab neulich folgende quote von "sax pics" gelesen, is' auch nur seine meinung:

    "... and here's one that's actually true: some VI's have rather poor intonation. This is due to the fact that the VI is hand-finished and hand-assembled. Some just don't sound as good as others. The vast majority have good intonation, tho."

    ich hoffe natürlich das es bei dein horn der letzte satz zutrifft, und das problem woanders liegt.

    gruss - spike
     
  4. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Quit joking spike, sonst kriegt sax-man noch Herzklabastern. :-D
     
  5. spike

    spike Ist fast schon zuhause hier

    es war net so gemeint, aber der quote stimmts,

    um ein positiveres Beitrag zu leisten, - bei absolut ohnmächtige verzweifelung, geh zum sax doc und get the key heights durchgecheckt, viel intonations problem kommen von falsch eingestellte Klappen höhe.
     
  6. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Stimmt doch, dass Selmer nicht immer perfekt intoniert. Tendenziell sind die Höhen bei Selmer eher zu hoch.
     
  7. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Spike könnte bei den Klappenöffnungswinkeln als potieller Fehlerquelle durchaus recht haben.
    Ob die Winkel zu klein sind kannst Du grob so feststellen:
    Denk Dir das Tonloch als eine Kreisfläche. Die Luft muß seitlich unter dem Polster raus. Wenn Du Dir zwischen Tonlochrand und Polster rundherum eine Wand denkst, darf die Fläche dieser Wand nicht kleiner als die Tonlochoberfläche sein, da sonst das Tonloch durch den reduzierten Luftdurchfluß quasi verkleinert wird und der Ton sich ändern kann.

    Das ist aber wie gesagt nur ein grober Anhanlt.

    Schöne Grüße

    kingconn
     
  8. sax-man

    sax-man Schaut nur mal vorbei

    Ja, wenn mein Lehrer spielt stimmt die Intonation auch nicht.
     
  9. sax-man

    sax-man Schaut nur mal vorbei

    Erst mal vielen Dank für die doch so zahlreichen Antworten in so kurzer Zeit. Eine Besonderheit habe ich noch vergessen zu erwähnen: Das Mundstück muss sehr weit auf den S-Bogen geschoben werden, ca. 1 cm über den hinteren Rand des Korks. Vielleicht ist das ein Anhaltspunkt...

    sax-man
     
  10. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Irgendwas bring ich da nicht zusamen - warum das? Es stimmt doch schon viel zu hoch. Was ist, wenn du es nicht so weit rein schiebst? Ich kann mich erinnern, dass ein Freund auch oben rum Intonationsprobleme auf seinem MKVI Bari hatte, aber so krass dann doch nicht. Bei ihm kam noch hinzu, dass es oben, ab D (PalmKey) sehr schlecht ansprach, auch mit unterschiedlichen Mundstücken. Jedenfalls deutlich schlechter, als mein BUffet-Crampon, was ich damals hatte.

    antonio
     
  11. sax-man

    sax-man Schaut nur mal vorbei

    Also hier noch mal eine genauere Erklärung:
    Wenn ich das Sax so stimme, dass die untere Lage i.o. ist, ist die obere Lage komplett mehr als 1/4 Ton zu hoch. Wenn ich die obere Lage richtig stimme, ist die untere entsprechend zu tief. In beiden Fällen ist das Mundstück sehr weit auf den S-Bogen geschoben. Ich hoffe, jetzt ist es verständlich...
     
  12. Sunny_Y

    Sunny_Y Schaut öfter mal vorbei

    Interessant. Wir haben hier in der Familie zur Zeit ein ausgeliehenes Bari Marke "Jason" mit den gleichen Problemen *seufz*. Allerdings sitzt das Mundstück nicht gaanz so weit drauf.
    Scheint dann wohl eine Selmer-Kopie zu sein und das Problem eventuell Bauformbedingt?
     
  13. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    Hi

    Es ist nichts besonderes

    Ich würde folgendes vorschlagen:

    Nach ca 15 – 20 min spielen , wenn das sax seine „ betriebstemeperatur“ erreich hat ( mit der erwärmung die intonation steig auf ) mit hilfe vom tuner das mundstück so einstellen das der ton c2 stimmt genau.

    Dann versuchst die alle töne zu spielen , und den tuner beobachten
    Wahrscheinlich alle töne unter c2 werden tendenziell etwas zu tief , die töne über c2 etwas zu hoch. Wenn die abweichung im bereich von ca -+20 zent liegt , es wäre ganz normal und das heisst – mehr üben.

    Meistens die saxophone intonieren gut , aber die spieler haben tendenz unbewust in oberen bereich sich zu“ schleissen „ und in der konsekvenz die obere töne klingen zu hoch.
     
  14. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Also, bauformbedingt koennen derartig gravierende Intonationsprobleme wahrlich nicht sein. Und es ist das erste Mal, dass ich von so etwas bei Baris hoere. Das einzelne Exemplare von Hause aus so derartig schlecht intonieren kann ich mir nicht vorstellen.

    Bei den fruehen Altos gab es Intonationsprobleme bei den tiefen Toenen (Bb bis C) (aber bei weitem nicht von diesem Ausmass), die durch Korrekturen des unteren Bogens behoben wurden.

    Von weitem kann man nicht beurteilen was da los ist. Am besten man nimmt das Saxophon zum Saxdoc. Ich bin mir sicher, das dort irgendwas wirklich falsch ist. Ach, und lass das Saxophon mal von einer dritten Person, einem Profi (der auch Bari spielt) ausprobieren.

    Aus Interesse, was ist das fuer ein Mark VI? Seriennummer/Baujahr? Tief A/Bb?
     
  15. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    ich verbreite hier mal hörensagen:
    Nen Kumpel von hat nen Lehrer, naja, der ist Professor Profi usw, der hat angeblich nen Frisch überholtes MkVI Bari bis Bb, naja und das will angeblich garnicht, Ansprache, Intonation sind Kagge und sogar der Profi kämpft brutal damit. Naja, wie gesagt nur Hörensagen, aber vielleicht hilfts ja!
     
  16. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Also dann brauche ich mich mit meinem Keilwerth ja nicht zu sorgen, das intoniert dann ja von sich aus 100%ig... Die Aussage halte ich nun wirklich für Mumpitz ;-)

    Es gibt in allen Reihen bei allen Herstellern eben auch mal Instrumente, die nicht wirklich was taugen. Da ist auch Selmer und auch das Mark VI keine Ausnahme. Was soll man da sagen? Pech gehabt.
     
  17. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Ein Ähnliches Problem hatte ich mit meinem Cigar-Cutter-Bari lange Zeit. Abhilfe schaffte:

    Schritt 1: richtig einstellen und abdichten lassen - war nicht teuer, da Polster in der Regel beim Bari langlebig, aber es ist sehr wesentlich, wer das macht. Ich habe schon die Erfahrung machen müssen, daß ein Horn nach der Instandsetzung schlechter lief als vorher, aber Pfuscher gibt es eben in jedem Metier - und dann

    Schritt 2: in einer Klassik/Romantik-Combo spielen. Vorzugsweise langsame Stücke bei denen es wichtig ist, daß jeder den Ton bläst, der gefragt ist, wo rhytmische Fragen sekundär sind. Das trainiert Gehör und Ansatz. Besonders wenn die Mitspieler nicht Sax spielen sondern z.B. Posaune. Ganz wichtig ist dabei ein Leiter, der Intonationsfehler hören kann! Katholische Kirchenmusikgruppen sind dafür gut geeignet - das katholische Liedgut liegt transponiert vor. In der evangelischen Kirchenmusik wird in der Regel alles klingend notiert, da muss man selbst transponieren.

    In einer BigBand steht der richtige Rhythmus zu sehr im Vordergrund um da Intonieren zu üben.

    Ich mag das MKVI Bari zwar nicht besonders, aber den von Dir beschriebenen Fehler sehe ich nicht im Instrument sondern im Ansatz und Training.

    Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß es Menschen gibt, die sagen, es hänge ganz wesentlich vom Mundstück ab, wie leicht ein Horn intonierbar ist. Zum Teil kann ich das nachvollziehen. Zum Teil konnte ich es - mangels der empfohlenen Mundstücke - noch nicht ausprobieren. Hilfreich ist in jedem Fall zu üben, den Ziehbereich als solchen voll auszuschöpfen.

    Gruß Gerhard
     
  18. Adolphe

    Adolphe Ist fast schon zuhause hier

    Gerhard, ich will Dir mal widersprechen. Mein Kollege im klassischen Quartett mit dem Tenor (New King, 1958) hat genau das gleiche Problem: Obere Oktave deutlich zu hoch. Er hat auch keinen besonders guten Ansatz. Und ich muss den Ton erheblich fallen lassen, um es auszugleichen. Fazit: Üben bringt was, aber es macht das Sax nicht besser.

    Ursache kann die Bauform sein: Wenn die Bohrung von der idealen Konusform abweicht, sind die Partialtöne (das sind die Naturtöne der Blechblasinstrumente, also Oktave, Duodezime (Oktave plusQuint), nächste Oktave...) nicht mehr ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz, z. B. wenn das Sax bauchig ist ("parabolisch") oder konkav ("hyperbolisch"). Und die Oktave, die wir mit der Oktavklappe spielen, ist genau dieser erste Partialton! Die anderen werden für die Altissimo-Töne verwendet.

    Tipp: Gehst Du auf die Messe? Dann frag mal Eppelsheim! Der kennt sich in dieser Theorie ganz genau aus! (Vielleicht Horn mitnehmen?) Oder Eppelsheim mal in München besuchen?

    Gruß

    Fumi

    PS: Gerade höre ich, dass man kein Instrument mit in die Messe nehmen darf. Aber Du wohnst doch in München?
     
  19. Andrea

    Andrea Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja, das mit der Intonation: oben zu hoch und unten zu tief
    ist ein typisches Problem bei Selmer, geht mir mit meinem Tenor ganz genau so und bei jedem, den ich kenne, der auch ein Selmer spielt (aber auch bei vielen anderen), ist das mit der Intonation genau dasselbe. Die Lösung heißt also ausgleichen, vielleicht kann man da auch mit nem anderen S-Bogen oder nem anderen Mundstück, was machen, keine Ahnung,hab ich noch nicht ausprobiert. Aber bei mir ist das einzige was hilft: oben nicht so zubeißen und unten den Ton nicht so fallenlassen...
    aber immerhin ist das mit der Intonation ja gleichmäßig und nicht immer von Ton zu Ton verschieden...

    Wünsche dir noch viel Glück mit deinem Bari. Wirf nicht gleich die Flinte ins Korn!

    Liebe Grüße!
    Andrea
     
  20. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hab' mal was interessantes gelesen, aber ich weiss nicht, ob's hier hilft:

    Der ganze Text ist dort zu finden:
    Wind Tips Duke

    Find' ich sehr lesenswert!

    Grüsse
    Roland
     
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