Ist mein Alt-Saxophon verstimmt ?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von klimperer, 5.Februar.2007.

  1. klimperer

    klimperer Schaut nur mal vorbei

    Hallo Profis !
    Ich habe vor 3 Tagen ein neues Roy Benson Alt-Saxofon in Es geschenkt bekommen und freue mich der Töne, die ich da herausbringe. Nun wollte ich mit Begleitung spielen und habe festgestellt, daß das Sax einen ganzen Ton zu hoch liegt. Hab es mit Klavier, Flöte und Keyboard verglichen. Mit Verschieben des Mundstücks ist da auch nichts zu machen. Kann mir jemand einen Tipp geben ?
     
  2. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht ist es ja ein "E"-Instrument und zusätzlich verstimmt? Anderes MPC schon ausprobiert?

    Ich hab das auch schon geschafft und hat auch für Unterhaltung gesorgt als ich mit nem "E"-Altsax zur Probe kam.


    Marco
     
  3. klimperer

    klimperer Schaut nur mal vorbei

    Ich habe nur das eine Mundstück aus Plastik, was beim Instrument mit dabei war. Natürlich könnte ich ein anderes Mundstück ausprobieren, aber welches ist für Anfänger am besten geeignet, die Auswahl ist ja nicht gerade einfach.
    Das Modell AS-101 gibt es auch nur in der Es-Stimmung.
     
  4. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Wenn du Möglichkeiten hast, eins auszuprobieren, dann nimm einfach das. Es geht ja nicht um qualitativ hochwertiges Spiel ect. Nur um nen anständigen Stimmton.
    Vielleicht ist das Sax auch einfach temperaturbedingt toal verzogen. Das wär natürlich schlecht!

    Lass es sonst von nem Sax Doc kontrollieren:?!
    Mal sehen, was die anderen sagen. :)


    Marco
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Drücks einfach einem anderen Altisten in die Hand, der vielleicht ein bissle mehr erfahrung hat.
    Trozdem klingt merkwürdig, schade dass du am anfang schon solche probleme hast.
     
  6. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Achja, blöde Frage vielleicht:

    Was genau hast Du verglichen?

    Wenn Du ein C auf der Flöte greifst und ein C auf dem Klavier spielst, dann sollte derselbe Ton erklingen. Wenn Du ein C auf dem Saxophon greifst (!), dann sollte - bei einm Alt in Es - ein Es erklingen, also eine kleine Terz höher. (Mit zuwenig Stütze und Co. kann es dann einen halben zu tief klingen, macht netto einen Ton höher.)

    Oder hast Du verglichen:
    C auf Klavier und Flöte mit gegriffenem A(!) auf dem Sax - das wäre auf dem Alt ein klingendes C.

    *nurmalsonachfrag*

    Grüße
    Roland
     
  7. klimperer

    klimperer Schaut nur mal vorbei

    Roland, Deine Frage ist gar nicht so blöd, sondern scheint mir fast die Lösung für mein Anfängerproblem zu sein. Das hieße aber, daß Saxophon und Klavierbegleitung nie vom gleichen Notenblatt spielen könnten. Gibt es da eine besondere Notation für Saxophone ? Ich meine, wenn da ein g auf der Notenzeile mit Violinschlüssel steht, ist das ja nicht wirklich ein g, was ich da auf dem Sax spiele. Noch eine "blöde" Frage: Ist nur deshalb die Griffweise von Flöte und Alt-Sax gleich, um den Übergang zu erleichtern, damit man keine neue Griffe lernen muß (das klingt schon echt komisch) ? Eines gibt mir zu denken: Zu meinem Lehrbuch ist eine Begleit-CD dabei und die hat leider genau die gleiche Abweichung wie vorher beschrieben, d.h. das Saxophon liegt wieder einen Ton zu hoch. Da kann doch was nicht stimmen.
     
  8. klimperer

    klimperer Schaut nur mal vorbei

    Um noch einmal zu verdeutlichen: In meinen Lehrbuch für Alt-Sax in Es-Stimmung steht z.B.: Um ein G zu spielen,drücken Sie Zeige-, Mittel- und Ringfinger der linken Hand. Das tue ich und heraus kommt ein Ton, der sich auf dem Klavier als A herausstellt. Das geht mir nicht nur mit dem G so, sondern mit allen Tönen von c' bis h".
     
  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ich denke, wir haben's gefunden!

    Also:
    Das Altsaxophon ist ein transponierendes Instrument, d.h. der gegriffene Ton ist nicht gleich dem klingenden!

    Altsaxophon ist in Es gestimmt (wie auch Bariton und Sopranino), Tenor ist in B gestimmt (wie auch Sopransax, Basssax, Klarinette, Bassklarinette, Trompete). Das hat historische Gründe! Wenn also Noten für den Pianisten (C-Instrument) und den Altsaxophonisten (Es-Instrument) ausgeteilt werden, dann sieht man verschiedene Tonarten für die beiden!

    Wenn der Pianist C-Dur spielt, dann hat der Altsaxophonist A-Dur (Merkregel: 3 Kreuze mehr bzw. 3 Bes weniger).

    Wenn Du ein Playalong erwirbst, welches für Es-Instrumente ist mit passenden Noten, dann sind Deine Noten für Altsaxophon passend!

    Deswegen gibt's z.B. das Realbook in drei Versionen: für C, B und Es-Instrumente.

    Die Mühe hat der Notenschreiber (heute klickt man beim PC "transponier mal" ... unda dann macht er das). Die Vorteile hat der Saxer ... wenn ich sage "meine Gis-Klappe klebt", dann kann sich jeder Saxer vorstellen, welche Klappe das ist, weil die überall dieselbe ist, egal, ob B- oder Es-Instrument. Drück mir ein Tenorsax in die Hand und gib mir Tenornotan, und dann kann ich die (prinzipiell) spielen.

    Ergo:
    Dein Gegriffenes C auf dem Alt muss einem klingenden Es entsprechen. Wenns einem klingen D entspricht, dann muss evtl. das Mundstück weiter drauf, die Stütze ist zu schlapp, wasauchimmer!

    So, ich hoffe, die Klarheiten sind beseitigt .. :)

    Grüße
    Roland

    PS:
    Ich brauche Es-Noten für mein Bari, B-Noten für mein Sopran, C-Noten für mein Klavier, und wenn ich Pech hab' muss ich nach Tenornoten singen ...
     
  10. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Ein Altsax in E? Hört bitte auf, ihn zu verarschen!

    Du weisst, dass die Saxophone zu den "transponierenden Instrumenten" gehören? Das bedeutet, dass der gegriffene Ton nicht gleich dem klingenden Ton ist. Wenn du ein c greifst auf einem in Es gestimmten Instrument, dann gibt die Stimmung des Instruments an, welcher Ton erklingt - in diesem Fall ein Es. Bei einem in Bb gestimmten Saxophon (wie zum Beispiel dem Tenor in Bb) ist es dann analog dazu ein Bb. Deswegen gibt es Noten zu kaufen, die arrangiert sind für "Altsaxophon in Es und Klavier" oder "Tenorsaxophon in Bb und Klavier", "Saxophon in Es und Saxophon in Bb" und allen anderen denkbaren Kombinationen. Beim Arrangieren wird der Unterschied zwischen dem gegriffenen und dem klingenden Ton berücksichtigt, so dass man einfach seine Stimme spielen kann und es dann stimmt.

    Jetzt kommt natürlich die Frage: was bringen denn transponierende Instrumente? Angenommen, wir haben ein Instrument, das genau zwei Oktaven umfasst. Ein Komponist schreibt ein Lied, das ebenfalls zwei Oktaven umfasst. So lange der tiefste Ton des Liedes der tiefste Ton des Instruments ist, kann man also dieses Stück auf diesem Instrument spielen. Aber was ist, wenn dieser tiefste Ton dem Komponisten zu tief ist, und er sein locker leichtes Werk lieber etwas höher haben möchte? Damit würde ein großes Problem entstehen, denn wenn das Lied auch nur einen Ton höher beginnt, kann man es auf unserem hypothetischen Instrument nicht mehr spielen. Was funktionieren würde, wäre ein halb so großes Instrument zu nehmen, und die gleichen Noten zu spielen - das Stück würde dann eine Oktav höher erklingen. Nach diesem System würden also verschiedene Stimmen nur im Oktavabstand vorkommen können.
    Schaut man sich mal die Gesangsstimmen (Sopran, Alt, Tenor, Bariton, Bass) an, dann liegt zwischen den Stimmen keine Oktav. Und um dieses Bild auf die Instrumente zu übertragen, ist ein transponierendes Instrument nötig. Wenn unser Instrument in C gestimmt war, und der Komponist es gerne eine Quarte höher hätte, also auf einem F beginnend, dann kann man das Stück auf einem Instrument in der Stimmung F spielen, und es überschreitet an keiner Stelle den Umfang des Instruments.

    Ist etwas verwirrend am Anfang, aber die transponierenden Instrumente sind für unsere Musik zwingend notwendig. Und nicht nur Saxophone sind transponierend. Es gibt auch Klarinetten in C, in Bb, in Es, in A, Trompeten in Bb, in Es, Bässe in C, in Bb oder Es usw.

    Man muss es nur wissen und berücksichtigen, wenn man Noten aussucht.

    Achso - du scheinst zusätzlich noch etwas verstimmt zu sein. Denn wenn ein Es-Instrument ein G greift, sollte eigentlich ein Bb (bzw. Ais) erklingen. Wenn du ein A hörst, bist du zu tief - schieb das Mundstück mal etwas weiter drauf.
     
  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    OT:

    Hihi, Simultanpost ... :)
     
  12. klimperer

    klimperer Schaut nur mal vorbei

    Vielen Dank, das waren wirklich aufschlußreiche Erklärungen. Jetzt ist mir wesentlich wohler. Ist nur dumm, daß ich dann alle Stücke aus meinem Übungsbuch dementsprechend transponieren muß, wenn ich zur Begleit-CD spielen will, da die Noten nicht in der Stimmung meines Saxophons stehen. Aber das ist wirklich das kleinere Problem ! Vielen Dank für eure Hilfe, jetzt macht das Üben erst richtig Spaß.
     
  13. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Es gibt ja genug Playalongs für Saxophone.
     
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