Kann man das selber machen ?!?!?

hallo ,
heute ist mein sax umgefallen und der oktavheber ist nun etwas sehr schräg...
kann man das selber wieder "geradebiegen" wenn ja wie, oder ist hier mein saxdoc gefragt ? nur leider ist der im urlaub !

bin dankbar für alle vorschläge

 

Autsch, erstmal mein Beileid!

Sowas ähnliches hatte ich vor einigen Jahren mal, war irgendwie im Koffer passiert, Herzschoner vergessen, und schon war es verbogen.
Ich habe damals gedacht "dranlöten muss es im Zweifelsfall der Profi, aber geradebiegen versuch ich selber" - hät joot jejange, wie der Rheinländer sagt, ist also gut gegangen...
Ich hatte einfach eine Zange genommen und gaaanz langsam den Stift zurückgebogen. Ein Profi könnte das wohl mit etwas Hitze und dem erfahrenen Blick sicherer, aber ich dachte mir, wenn's gut geht, spar ich mir dumme Fragen und dergleichen, und wenn's abgebrochen wäre, wäre ich halt zum Goldschmied zwecks Löten gelaufen...

Fazit: es könnte riskant sein, aber meine Erfahrungen waren positiv...

Gute Besserung wünscht mitfühlend

Christoph

 

Nur keine falsche Scheu, wenn's eine Gabelzinke wäre, würdest du doch auch nicht zum Besteckdoc gehen, oder?
Mit ein bisschen Gefühl lässt sich das im wahrsten Sinne des Wortes wieder hinbiegen.
Viel gefährlicher wäre es gewesen, wenn der Stoß senkrecht von oben eingewirkt hätte (typischer Schaden durch Transport ohne Herzschoner, besonders beliebt bei ebay-Verkäufern).

Gruß
Joachim

 

Ich habe dreimal versucht, einen Dorn wieder geradezubiegen.

Bei zwei Hörnern ist es gutgegangen.

Bei einem hatte ich ihn abgebrochen.

Danach mußte der Saxdoc ran.

Wenn du ganz vorsichtig biegst dürfte eigentlich nichts passieren.

Viel Erfolg!

Hans

 

Ui, vielen Dank für diesen Hinweis, Joachim - hab gerade mein liebes Weltklang-Alto bei ebay, das hat keinen Herzschoner, werde ich NOCH mehr Sorgfalt beim Verpacken walten lassen.

 

WoW !!!

so viele schnelle antworten

jetzt kann ich wenigstens gut schlafen...

und ein ganz großes an christoph, joachim und hans

 

@falley.ch
Gerade die alten 60er Jahre-Koffer, in denen das Sax nicht formgenau eingepasst ist, sind saugefährlich.
Allerdings hat mir ein solcher Transportschaden (auf dem der Verkäufer sitzengeblieben war) auch schon ein Superschnäppchen beschert.
Ich hoffe aber sehr, dass das dem Käufer deines Weltklangs nicht gelingt!

Gruß
Joachim

 

Hoj, Joachim,

nee, mittlerweile hab ich es schon voll gut raus, glaube ich - polstere alles straff aus, selbst wenn ein Herzschoner dabei ist, aber bei meinem Alto werde ich es dank dir 100 % fixieren - hey, wenn man also ganz scharf ist, kann man vom Verkäufer noch für mies verpackte Instrumente Rabatte kriegen? Wie blöd ich doch bin, mein Weltklang-Bari war echt MEGA-lausig geschützt und hatte auch garantiert Transport-Schäden, aber naiv wie ich bin, habe ich das nicht weiter beharkt, weil ich mir dachte, hey, GÜ lasse ich eh machen, also kein Streit...

Herzliche Grüße

Christoph

 

Moin schnuggelsche,

auch von mir herzliches Beileid.

Selber versuchen zu biegen: ja,
aber wenn möglich keinen Druck auf die Achse (das ist die lange "Schraube", die senkrecht neben dem Saxkörper läuft und in dem Pfosten ganz oben am saxkörper endet.) .... es sei denn, da ist durch den Sturz auch etwas verbogen.

Vorschlag für´s erste. Du brauchst Zange (Flach-, Spitz- oder Telefonzange, Lappen u. evtl. zweite Zange sowie eine Person zum Saxhalten.

s-Bogen muss als erstes ab.
Also: eine(r) hält das Sax. Du nimmst einen Lappen um die Zangenbacken (gegen das Zerkratzen) und hältst mit der einen Hand per Zange das Ärmchen, auf dem der Mitnehmer sitzt fest. Mit dem Daumen der anderen Hand (evtl. auch wieder mit Lappen - als Daumenschoner) den Mitnehmer wieder in die senkrechte biegen. (Zur Not auch hier mit Zange und Lappen)

S-Bogen vorsichtig wieder drauf. Der Abstand zwischen dem Mitnehmer und dem Oktavheber am S-Bogen sollte anschließend ca. 1mm sein - ausprobieren u. ggf. etwas am Oktavheber korrigieren (das geht per Hand). Auch hier: keine Kraft gegen die Achse oder die Pfosten ausüben.

Chrisdos u. ihr anderen Profischrauber: korrigiert mich, wenn ich was falsches geschrieben habe.

Viel Glück



und keep swingin´


Saxax

 

War bei mir auch mal, habs mit dem Flambierer meiner Mutter warm gemacht (Feuerzeug geht sicher auch) es braucht nicht mal sehr viel Hitze, nur eben ein bissjen. Und schon kann man es mit jeglicher Zange gut und leicht wieder grade biegen

Wird schon

 

vor dem flambieren bitte plastschlauch abziehen, sonst stinkts und der ist sogar wichtig ...

 

Moin,

ich weiß nicht, ob es wirklich gut ist, das mit Hitze zu bewerkstelligen. Da kann man recht viel falsch machen.

Mir ist mein Tenor mal bei einem Auftritt und dem Versuch, es ohne S-Bogen über die Notenpulte zu heben in einen über der Bühne kreisenden Ventilator geraten (ja, ich weiß, saublöd hab ich mich da angestellt). Hinterher war der Oktavmitnehmer absolut waagrecht.

Mit Hilfe einer Kombizange wurde er noch an Ort und Stelle wieder aufgerichtet, und verrichtet seither klaglos seinen Dienst. Da hat auch kein Instrumentenbauer jemals nochmals etwas korrigiert.

Gruß,
xcielo

 

ich würde erst mal feststellen wollen ob nicht noch mehr kaputt ist, sonst musst du so oder so zum doc.
wenn du ansonsten alle töne problemlos anspielen kannst, hast du sehr viel glück gehabt.
falls das oktavloch des s-bogens jetzt dauerhaft offen ist, zum testen zukleben, wenns geschlossen ist einen bleistift dazwischen ,um das jeweilige register zu testen.

 

hi,

ich würde es einfach mit flachzange und viel gefühö versuchen.

wenn es zu weit verbogen ist - bitte zum sax-doc.

weil nach locker kommt in der regel ab und dann ists lästig.

dann miss der doc zu massiveren mitteln greifen.

jaaz47

 

Was kann denn der Herzschoner von innen helfen, damit aussen der Oktavheber nicht verbiegt?

lg
Mary

 

Wenn der fehlt, dann steht der Oktav Heber über den Halsring hinaus. Wenn das Sax beim Transport auf den Kopf gestellt wird, steht das ganze Gewicht des Sax' am Oktav-Heber und das kann der dann schnell übel nehmen.

Mit dem Schoner verteilt sich der Druck und der Heber wird mechanisch eigentlich nie belastet.

 

so,habe vorhin mal alle jetzt noch spielbaren töne getestet...
und mich schleunigst entschhieden zum "saxdoc" zu fahren !


als wir dannzusammen mein sax auspackten, war der hebel ab
und meine begeisterung hielt sich in grenzen,wie ihr euch vorstellen könnt.

jetzt ist es erst mal bis mind. donnerstag weg.

hoffe das er es wieder richtig gut hinbekommt,ohne das ich unter die bettelsleut geh...

ich danke euch für die vielen tipps

gibt es eigentlich eine art "erstehilfe buch" fürs sax (auf deutsch )?

 

keine Sorge, dein Sax-Doc bekommt das wieder hin.

Wenn er nicht länger als eine Stunde dran arbeitet dürfte es kaum mehr als 30 Euro kosten.

Also alles noch im grünen Bereich denk ich mal.

Gruß Hans

 

Es gibt soweit ich weiß, genau EIN "erstehilfe buch", aber das ist auf englisch.

Da steht aber keine Anleitung drin, wie man so einen Schaden behebt. Das erfordert wohl eine Lötlampe oder ein Ersatzteil.

 

Bei mir hat eine derartige Reparatur eines Transportschadens trotz komplizierter Bruchstelle 35 € gekostet.