Korrektur der Klappenaufgänge?

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Saxufi, 22.Februar.2008.

  1. Saxufi

    Saxufi Schaut nur mal vorbei

    Tach liebe Saxophonfans,
    ich brauche mal einen erfahrenen Tipp. Seit gut einem Jahr habe ich ein Selmer Super Balanced und der Sound ist super! Was mir nicht so gut gefällt ist das Handling der Klappen, wo in der Grundhaltung die Finger drauf liegen. Sie stehen sehr weit nach oben, gerade bei schnellen Läufen und bei Oktavsprüngen zum tiefen C, H, B, kommen die Töne nicht sauber. Nun überlege ich, den Abstand der Klappen zu den Tönlöchern durch eine Fachwerkstatt reduzieren zu lassen. Was meint Ihr dazu?
    Vielen Dank im Voraus
    Saxufi


    habe den Titel verändert - schönen Gruß Wiese
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    für jedes Saxophon gibt es eine optimale Öffnung der Klappen. Da hat man m.E. nicht viel Spielraum.

    Ein guter Saxdoc sollte mal feststellen, ob sie bei dir zu weit offen sind, das kann durch Abnutzung oder Fehleinstellung schon mal passieren, und es ggf. richten.

    Sollte das Super Balanced aber so konstruiert sein, dass eine große Öffnung notwendig/optimal ist, wirst du damit leben müssen.

    Gruß,
    xcielo

    PS: Ich fände es schön, wenn der Titel eines threads schon ein bisschen Bezug zu der angesprochenen Thematik hätte. Einen Rat brauchen ja Viele, und was zu sagen haben auch Viele.
     
    _Re_ gefällt das.
  3. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Grundsätzlich gebe ich Dir da druchaus Recht, Cielo.

    Möchte aber zu Bedenken geben, daß es wohl nicht mehr sehr viele gute Sax-Docs gibt, die über einen reichen Erfahrungsschatz mit dem SBA verfügen.

    Sicherlich, meiner hat gerade ein SBA zum Instandsetzen da und wird auch einen für seine Begriffe optimalen Klappenaufgang ermitteln und einstellen und ich würde - wenn ich das Horn denn kaufen würde - damit optimal zufrieden sein.

    Ob aber Saxufi damit zufrieden wäre - das müsste er ausprobieren, der Saxufi.

    Warum schreibst Du ihm nicht gleich, wie er die Klappenaufgänge provisorisch erniedrigen kann? Ich habe bei meinen diesbezüglichen Experimenten festen Filz mit doppelseitigem Tesafilm gegenüber den eigentlichen Anschlagfilzen oder Korken befestigt. Damit blieb die Grundeinstellung des Instrumentes erhalten bzw konnte wiederhergestellt werden und ich konnte nach Herzenslust Klappenaufgänge heben und senken.

    Es ist schon sehr lehrreich zu beobachten, wie das Instrument darauf reagiert.

    Erfahrungsgemäß sind viele auch sehr sehr gute auch amerikanische, norddeutsche süddeutsche etc Saxdocs der Auffassung, der Klappenaufgang solle so groß wie möglich sein. Nur so könne sich der Sound voll entfalten, wie vom Hersteller vorgesehen.

    Würde man ein Tubax oder einen Eppelsheim-Bass so einstellen, so würden sie nicht mehr so hervorragend stimmen.
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Mit dem Titel hat xcielo recht, das hat nicht nur damit etwas zu tun, damit jeder weiß, worum es geht, sondern später ist er so über die Suche leichter und schneller zu finden.
    Zudem könnte diese Überschrifft so auf locker über 1/3 aller Threads hier passen.

    Topic:
    Der Klappenaufgang ist maßgeblich für die Intonation. Je geschlossener desto tiefer. (Deshalb auch die vielen Einstellmöglichkeiten.
    Desweiteren gilt, je offener desto besser der Klang.
    Das hat etwas mit der Abstrahlung zu tun. Der Ton kommt zu einem sehr großen Teil aus den ersten beiden geöffneten Löchern des Saxes raus (Deshalb klingen Töne bei denen eines geöffnet ist, das nächste aber wieder geschlossen immer ein wenig schlechter). (Deshalb sind die gewölbten Metallresos auch besser, da sie besser zu Seite (also nach außen) "reflektieren" (deshalb produzieren diese Sternresos auch so einen diffuseren Sound)
    Es muß also ein Klanglicher Kompromiss bei der Klappenöffnung wegen der Intonation gefunden werden.
    Der weitere Weg, ist kein Hinderungsgrund für schnelles spielen. Was sollten da erst die Pianisten sagen.

    PS: Ja ich weiß, das ist alles sehr pauschal, aber genauer hatte ich keine Lust das zu erklären, und haarklein kann ich das auch nicht und für 100% Richtigkeit übernehme ich keine Garantie
     
  5. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    ich glaube die Überschrift kann man nachträglich nicht ändern.

    Es gab ja schon mal einen Thread bzgl Klappenaufgänge, finde ihn nur nicht. Irgendjemand hat da mal was über ein Verhältnis von Öffnung Kamin zum Abstand Kamin Klappe geschrieben....

    @Gerhard: Die Idee ist gar nicht schlecht(In der Schlichtheit liegt die Kraft) um das mal auszuprobieren, werde ich das auch mal machen, denn meine Aufgänge finde ich auch sehr weit/hoch. Bin gespannt was sich am Klang und der Intonation tut!

    VG
    Ten.
     
  6. Saxufi

    Saxufi Schaut nur mal vorbei

    Tach liebe Saxophonfans!
    Sorry, in Bezug auf den Titel gelobe ich in Zukunft Besserung! ;-)
    Vielen Dank für die tollen Tipps. Ich hab´ einen guten Saxophondoc hier in Düsseldorf, der mir schon mein Selmer SA II super generalüberholt und eingestellt hat, dem werde ich das Instrument mal zeigen.
    Wünsche allen ein schönes musikalisches Wochenende!
    Saxufi
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Super Idee, fummeln wir doch alle an unseren von Profis eingestellten bisher brauchbar stimmenden Saxophonen herum, und schauen was passiert....
    Das ist wie bei PCs, nur etwas daran machen, wenn man weiß was man tut. Es heißt "Probieren über Studieren" jedoch beschwert euch nicht, wenn ihr danach die Bescherung habt.
    Gerhard hat Ahnung, und hört auch feinere Unterschiede.
    Alleine für das Hören brauch man schon Erfahrung.

    Bei neueren Instrumenten ist die Verstellung allgemein durch eine Vielzahl Einstellschrauben leichter geworden, leider sind sie auch anfälliger für Verstellungen, da sich die schrauben mit der Zeit und Vibrationen bewegen.
    Ich hatte schon den Fall, dass das Seit B und das alternativ Fis nicht mehr gleich mit den normalen Griffen intonieren.
    Dann ist eine Korrektur einfach.
    Bei meiner SIII habe ich gemerkt, dass die Palmkeys bei mir alle nach oben tendieren.
    Ich habe also dickeres Gewebetape genommen (also zwei kleine Stücke übereinander, waren vielleicht max. nen milimeter dick) und sie auf den Korpus unter den Aufsetzpunkt der Palmkeys geklebt und sie so alle ein Stück weit runter gesetzt.
    ich bilde mir zumindest ein, dass es etwas gebracht hat.

    Jemand, der allerdings unerfahrener ist, sollte vielleicht doch eher die Finger davon lassen
     
  8. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Leon, DeineBemühungen, Klarheit in diesen dunklen Tunnel zu bringen in allen Ehren, aBär:

    Warum eine Aussage wie:

    Was bitte ist "gut" und was ist "schlecht"?

    Wie bitte kommst Du zu derartigen Aussagen über Resonatoren?

    Hast Du schon serienweise gleiche Saxes mit mal diesem mal jenem Resonator bestückt?

    Oder ist das nur ein Wiedergeben dessen was alle anderen auch schon irgendwo aufgeschnappt haben?

    Nichts für ungut

    GerhArd
     
  9. Gast

    Gast Guest

    Aufschnappen-überlegen-mit eigenen Erfahrungen vergleichen-nochmal was aufschnappen-überdenken-wenn möglich prüfen-Meinung bilden.
    So ungefähr verläuft der Prozess zu meinen Aussagen.
    Inzwischen sollte sollten mich die meisten hier einschätzen können, wie sie solche aussagen von mir zu bewerten haben.
    Viel wahres dran, aber nicht die absolute Wahrheit.

    Über dieses Thema habe ich schon mit ein paar saxdocs geredet, es gab diverse Threads dazu, und ich muß gestehen, das mit der abstrahlung habe ich ursprünglich von einer der vielen Ergüsse von HWP. Ihr wißt, dass ich kein HWP Fan bin, und alles andere als seine Kommentare unkritisch aufnehme.

    Ich mag zwar ein Jungspund sein, der noch nicht allzuviel von der Welt gesehen hat, und ich mag hier oft genug klugscheißen, aber ich denke, dass wir den Punkt "Sag mal Leon, wie kommste auf sowas" langsam hinter uns haben.
     
  10. willex

    willex Nicht zu schüchtern zum Reden

    Kurze Anmerkung
    Resonatoren,meiner Meinung nach einer viel zu hoch bewerteter Faktor im Bezug auf en Klang,gerne werden Form und Beschaffenheit für Veränderung des Sounds herangezogen.
    Jedoch um einen wirklichen Unterschied festzustellen ,müßte man absolut gleiche Gegebenheiten haben und das ist leider nur schwer zu realisieren !
    Sicher hat ein jeder Spieler seine eigene Wahrnehmung im Bezug auf Spielgefühl und Klang ,aber oftmals wird einfach übersehen,daß es sich doch meistens um ein komplettüberholtes Instrument handelt.
    Leon ,ob nun HWP Ergüsse oder nicht ,jeder hat seine Meinung dazu und die mag richtig oder nicht richtig oder weniger richtig sein ,auf jedenfall interessant ;-)
     
  11. Gast

    Gast Guest

    Es stimmt schon, dass der Resos nur nen kleinen Teil beitragen, sowie der Klappenaufgang, Saxvoodoo auch nur wenig macht (sei es nun Klangbogen oder Schucht) oder das Finish und was es nicht sonst noch alles gibt.
    Aber die Summe machts.
    Alles was man im direkten Vergleich hören kann wirkt sich irgendwo aus. (und sogar sachen, die man im direkten vergleich nicht hört, können sich auswirken)
    Außerdem hast du nicht nur einen Resonator sondern ca 24.
    Wir hatten hier schon user, die den Hauptunterschied zwischen Vintage und Modern nur an den Resos gemacht haben (halt ich für Persönlich auch für übertrieben) und derjenige hatte schon ein wenig Ahnung.

    Achja, und es steht außer frage, dass der Spieler den Sound macht, ich sehe das Equipment nur als den Limitierenden Faktor.
    Und die Richtigen Resos können es einem leichter machen so zu klingen wie man will oder schwerer, wenn sie in eine andere Klangrichtung gehen.


    Ging's hier nicht mal um Klappenaufgänge?
    Ich finde große Klappenaufgänge GUUUUTT. Das war es, was ich sagen wollte.
     
  12. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Leon: Du wirst Nie an der 5-Sätze-Regel von Schrsch scheitern!
     
  13. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Ausserdem ging es hier nie um Klappenaufgänge - ich bevorzuge ohnehin Sonnenaufgänge - sondern um einen Rat. Oder war es eine Ratte?
     
  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    je offener desto besser halte ich hinsichtlich der Aufgänge für schlicht falsch, denn wenn die Aufgänge zu offen sind, leidet die Ausgewogenheit (gar nicht mal unbedingt die Intonation) des Sounds erheblich.

    Zu geschlossen macht den Sound klarerweise muffig (und hier oft nicht unbedingt zu tief in der Intonation).

    Das ist meine Erfahrung, nachdem ich bei diversen alten Instrumenten beim Bepolstern durch die Klappenaufgänge die Intonation (nach oben) verbessern wollte, und bei meinem Buffet mal die Aufgänge nach unten optimieren wollte, um schneller zu werden.

    Der Spielraum ist hinsichtlich der Akustik sehr begrenzt, und, zumindest bei neueren Instrumenten, hinsichtlich des Zusammenspieles der Mechanik noch enger.

    Und das ist, auch nach meiner durchaus begrenzten Erfahrung auch unabhängig von den Reosnatoren.

    Gruß,
    xcielo
     
  15. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Wer soll das sein? Der Hüyng?

    Gruß - dr.dolbee
     
  16. Saxufi

    Saxufi Schaut nur mal vorbei

    Tach zusammen und danke dr dolbee für die Zustimmung für den Saxdoc Hueyng hier in Düsseldorf. Hueyng hat mir mal mein Selmer SA 80 II genial generalüberholt und ihm werde ich mal mein SBA vorführen und fragen wie seine Meinung zu dem Klappenabstand ist.
    Auch allen anderen Saxophonfans vielen Dank für die Tipps und Anregungen.
    Grüße von der längsten Theke der Welt!
    Ufi ;-)
     
  17. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Hey!
    Einer der erfahrenen Saxreparateure hier aus dem Forum (leider hab ich den Namen nich parat)hat mal geschrieben, das die Klappen so weit auf stehen müssen, dass die Öffnung genau so groß ist wie das Tonloch. Sprich Tonlochgröße in mm² = Öffnung der Klappe in mm². Dies hat den Grund, dass die Luft ohne Hindernis entweichen können soll. Von dieser Grundeinstellung aus sollte dann die Feinabstimmung gemacht und das Sax gestimmt werden. Als Handwerker war das für mich eine sehr logische und nachvollziehbare Herangehensweise.

    Sonniges Wochenende, Topshit
     
  18. Gast

    Gast Guest

    Habe ich noch nie gehört. Ist ja nicht so, dass Luft ein starres Medium wäre.
    Aber für eine minimal Öffnung, gibt das sogar irgendwie Sinn, wenn man drüber nachdenkt. Die Frage ist nur, ob wirklich so viel Luft rausströmt. immerhin blase ich ja durch einen sehr kleinen Spalt oben rein, und jedes Tonloch ist größer.
    Hmm, wenn ich also noch mehr drüber nachdenke, glaube ich, ich muß da mal nen experten Fragen....


    @Xielo: Ja das mit der Intonation stimmt, aber wenn das Sax jetzt so konzipiert wurde, also für große Klappenaufgänge, und so die Intonation stimmt?
    Ich habe nie gesagt, dass man einfach so die Klappenaufgänge öffnen kann.
     
  19. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Ach da fällt mir ein...
    Auf Musicmedic.com gibt es bei den Articles eine Anleitung :
    "Setting key heights with the balanced venting method". Damit kann man recht unverbindlich ein paar Tests machen, ob die Klappenaufgänge zu groß sind. Z.B.: Man Blase ein cis und drücke dann die c Klappe ganz langsam herunter bis sich der Ton verändert. Wird er sofort tiefer ist die Klappe entweder gut eingestellt oder sogar schon zu nah dran. Wird der Ton erst nach etwas Bewegung tiefer kann der Klappenaufgang reduziert werden. Egal wie, man braucht ein gutes Gehör!

    Gruß, Topshit
     
  20. rbur

    rbur Mod

    Das kommt schon hin.
    Eine Klappe mit 35mm Durchmesser hat eine Fläche von 962 mm² und einen Umfang von 110mm. D.h., die Klappe müsste ca 8,7 mm aufstehen. Das ist bei meinem Sax so etwa der Fall.
    Außerdem kann der Hersteller des Instruments natürlich noch die Lochposition so verschieben, dass auch bei anderen Klappenaufgängen (weil der ideale Aufgang von der Mechanik her eventuell nicht möglich ist) die Intonation stimmt.

    Es kommt auch nicht auf die ausströmende Luftmenge an, sondern darauf, dass die schwingende Luftsäule nicht merkt, dass das Sax nach dem Loch weitergeht.
     
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