Mark vi seitenklappern

Ich habe gerade ein mk vi baujahr 67 hier. Da rattern die kleinen kugelgelenke vom seiten-Bb und seiten-C.
Das spiel ist auch tatsächlich in den gelenken. Was macht man denn da? Immer mal fett rein? Oder könnte man das richten lassen?

Gruss
Zwar

 

Fetten mit einem dicken zähen Fett sollte helfen. Wenns zu schlimm ist kann man das natürlich reparieren.
Die Kugelgelenke waren mechanisch nicht die beste Lösung und wurden nach ein paar Jahren wieder durch die übliche Klauenverbindung ersetzt.
Meistens schlägt die Bohrung aus in der der rechtwinklig vom Klappenstiel abgehende Stift des Kugelgelenks läuft. Kann man ausbuchsen, macht aber Arbeit.


SlowJoe

 

Bei mir klappert nichts (Tenor Bj. '66). Eigentlich noch nie so doll, seit der GÜ bei Toko sowieso nicht mehr. Spiel ins Gelenken ist auch nicht. Vielleicht kann Toko was dazu sagen - oder Armin Weiß?

 

....da fällt mir noch was ein: Der Bolzen der in Verlängerung des Klappenstiels in das Kugelgelenk hineingeht ist bei 2 meiner MK VI mit einem sehr dünnen Plastikschlauch überzogen. Wenn der fehlt, dann gibts Spiel und Klappern an dieser Stelle. Muss man mal mit der Nase (und bei mir mit der Lesebrille) ganz nah ran.....


SlowJoe

 

Besten dank für euren input,
Ich kannte das auch noch nicht, bis gestern. Der effekt ist ja nicht superschlimm, aber wenn mir das beim spielen einmal aufgefallen ist, hör ich dummerweise dann noch extra genau hin, und irgendwie nervt das.
Ich mach morgen mal fett dran und guck wie lange das nützt...

Thx
Zwar

 

Jau, guck ich nach...
Danke
Zwar

 

Hey slowjoe,

Sehr schön, bischen dünner schlauch drum, schön geölt, be klappe geht astrein leise, die andere mach ich morgen...
Super tipp. Danke nochmal.

Zwar

 

Es gibt für solche Stellen ein gutes Schmiermittel, welches sehr zäh ist und da bleibt, wo man es aufbringt: Hetman Cork Lubricant.
Das hilft ganz gut, wenn man nix an der Mechanik machen will. Geht auch sehr gut für Spitzschrauben.

VG
Jens

 

Moin,

wie slowjoe schon schon schreibt, entsteht über die Jahre gerne Spiel in der Bohrung des Drückers, in der der Verbdingsstift sitzt. Zum anderen, wie auch schon beschrieben, sollte auf dem Stift der Klappe ein dünner Schlauch sitzen. Ist der Schlauch nicht mehr vorhanden, lässt sich dieser leicht ersetzen. Meist passt ein sehr dünner Schrumpfschlauch gut.
Spiel in der Bohrung des Drückers sollte entfernt werden. Zum einen ist es ein unangenehmes Spielgefühl wenn Klappen ein so genanntes "Double Play" haben, zum anderen klappert es dort auch schneller, da Öl schneller verfliegt und fett sich gerne rausdrückt. Bei zu starkem Spiel nutzt dann auch selbst Fett nichts mehr und es klappert.
Ich rate von der Methode ab, den Stift leicht zu Hämmern, um ihn breiter zu machen. Dadurch kann der Übergang am Ende unangenehm unrund laufen, oder es klemmt und man hat dadurch weitere Nacharbeiten. Sollte die Wandung der Bohrung ausreichend Material haben, würden wir diese 2/10 mm aufbohren, in diese eine vorgebohrte Messinghülse einlöten und dann wieder nachbohren und anpassen. Mit richtigem Werkzeug und Material geht das Fix und das Ergebnis ist dauerhaft. Arbeitsaufwand max. 5 Minuten.
Einige Spieler waren alledings schon so entnervt von der Koppelung, dass sie einen kompletten Umbau zu der normalen Gabel wünschten. Der Aufwand ist natürlich höher und damit auch kostspieliger. Das muss jeder für sich wissen.

Gruß,

ToKo

 

Hey zusammen,

Ich habe jetzt die stifte an den klappen mit schlauch versehen und mit tuning slide wieder zusammengebaut.
Beide gelenke sind jetzt leise, arbeiten ohne widerstand, die klappen schliessen auch perfekt durch den federdruck.
Kein weiterer handlungsbedarf. Das saxophon spielt jetzt sehr schön.

Thanks nochmal an alle die sich mit meinem kleinen problem auseinandergesetzt haben...

Liebe grüsse aus dem nordhessischen ländle
Zwar

 

@Toko

Hey, schön von dir zu hören...

Ich hoffe euch gehts gut da oben am polarkreis und alle sind gesund und munter...

Die stifte an der kugel sitzen noch ohne grossartiges spiel in den drückern, da braucht man erstmal nichts zu unternehmen denk ich.

Gruss
Zwar

 

Dickes Mitarbeitsplus für

Seitenklappern!

Erinnert mich an Stephen Howard's "Mauriattle"

Cheers

 

muss auf den Stiften grundsätzlich ein Plastikschlauch sitzen? Bei meinem Instrument sind die Stifte nicht umhüllt, , ob dies nach einer GÜ weggelassen wurde, oder bei diesem Fabrikat grundsätzlich fehlt wäre interessant zu wissen. Es ist ein Yamaha Sax.
Gruss
dabird

 

Mein Mauriat Influence Tenor "rattled" nicht an den Stellen, die Mr. Howard beschreibt.
Hatte er ein Montags-Instrument?

Würde mich mal interessieren wie ToKo das sieht.
Er hatte meins 2014 optimiert; davor war da aber meines Wissens auch alles o.k.

Mein Mk VI, das ich durch das Mauriat ersetzte, hatte dagegen ordentlich Spiel. Es war ganz offensichtlich ein Player´s Horn von einem Spieler, der ziemlich stark schwitzte, weshalb es überall total abgenutzt war, selbst an Stellen, an denen keine Griffe waren.

Lg
Mike

 

Finde ich gut und freut mich für Dich
Ich wollte auch nicht über Mauriat motzen, ich hatte noch nie eines.
Allerdings sollte man auch den Altersunterschied bedenken. Von Entwicklung rede ich jetzt nicht, mein 875 hat auch diese seltsamen Kugeln.

Cheers

 

Das Spiel an den Stellen hat unterschiedliche Herkünfte. Es ist auch vergleichbar mit der Kippelmechanik der Oktavklappe. Zum einen entsteht natürlich über die Jahre Spiel und bei einem Sax das mehrere Jahrzente auf dem Buckel hat, wird es an den erwähnten Stellen mit Sicherheit schon das ein oder andere Mal korrigiert worden sein. Gerade ein Sax das im Dauereinsatz ist, wird mit der Zeit mechanischen Verschleiß aufweisen. Ob dann solche Aufarbeitungen stattfinden oder nicht liegt im Ermessen des jeweiligen Instrumentenmachers.
Das Spiel bei modernen Saxophonen kann aber schon bei Neukauf da sein. In der heutigen Marktsituation wird auch im Instrumentenbau, gerade bei den großen Herstellern, ein solch immenser Druck aufgebaut, dass am Ende die Qualität leidet, oder schlimmer, größere Toleranzen akzeptiert werden. Hier ist dann abzuwägen wieviel der Fachhandel akzeptiert oder in Kauf nimmt, vor Verkauf aufzuarbeiten. Konsequenz heißt dann auch den Mut zu haben, mal ein Marke für eine Zeit aus dem Programm zu nehmen, in der Hoffnung, dass ein Wachrütteleffekt entsteht. Diese Toleranzen lassen sich nicht an einen oder zwei Herstellern festlegen, die sind schon in der Breite vorhanden, aber eben unterschiedlich stark.

@zwar, danke uns geht es gut und bald auch noch viel besser

@Dabird, entweder sollte dort ein Schlauch sein, damit kein metallisches Klappern oder Nebengeräusch entsteht, oder bei Vintagsaxophonen, je nach Hersteller und Bauart, auch mal Kork.

Gruß,

ToKo

 

Hallo Toko,
um es genauer zu nennen, um den Stift, der in diese Kugel hineinläuft (beim Öffnen und Schliessen) sollte immer Schlauch sein? Kork kann ich mir trotz Vintage an dieser Stelle fast nicht vorstellen. Ein Zwischenraum ist kaum zu erkennen.
Gruß
dabird

 

@Dabird, in der Regel ja, wenn die Kugen aus Metall ist. Es gibt ganz alte Yamaha Modelle, da ist diese Kugel aus Kunststoff und am ende auch keine wirkliche Kugel (siehe Foto). Da muss das nicht sein, ansonsten gehört da ein Schlauch hin. Yamaha hat im allgemeinen einen transparenten bis milchfarbigen Schlauch sitzen. Ist er transparent erkennt man ihn manchmal nur beim zweiten genauen hingucken, da er auch hauchdünn ist.

 

Hallo,
falls ein Umbau von Kugel auf Gabel gewünscht ist, gibt es hier die benötigten Teile:
http://musicmedic.com/products/repair-supplies/parts/replacement-forks-for-side-keys.html
http://musicmedic.com/news/sax-pros...onvert-mark-vi-side-key-ball-joints-to-forks/
Und hier eine Diskussion zu dem Thema auf sotw:
http://forum.saxontheweb.net/showthread.php?16637-Noisy-Side-Keys-on-my-quot-Ball-Joint-quot-Mark-VI-Alto
Viel Spaß und Gruß
Thomas