Mechanik schwergängig(er)

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5398, 11.November.2010.

  1. Gelöschtes Mitglied 5398

    Gelöschtes Mitglied 5398 Guest

    Hallo!

    Vor zwei Wochen hab ich mal mit meiner Mitsaxophonistin kurz aus Spaß/Interesse Altsaxe getauscht. Dabei ist mir aufgefallen, dass da die Mechanik von meinem Sax (Julius Keilwerth Edition limited) doch etwas sehr schwerer geht als das Yamaha! Da geht die Mechanik schon fast von selber ;-)

    Das ist allerdings schon seit einem Jahr (seit ich es habe)...
    Bisher konnt ich auch ganz normal damit spielen, ohne Probleme, aber könnte das nicht etwas die Schnelligkeit und das Üben davon beeinträchtigen?

    Kann ich da was dran ändern? Damit es besser von den Fingern geht? :)
    Oder besser so lassen, weils bisher immer ging... Eigentlich...

    lg
    Mary
     
  2. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Wenn Dein Sax mit Bördelringen an den Tonlöchern ausgestattet ist (Julius Keilwerth Edition limited kenne ich nicht) dann muss das so sein. Die neigen auch bei harter Einstellung der Mechanik schon zu klebenden Klappen. Ein (prinzipiell durchaus mogliches) weicherstellen der Mechanik wird dieses Problem extrem verstärken.

    Ansonsten könnte Dir jeder Saxdoc die Mechanik "weicher" stellen.

    Manche Spieler kommen gut mit der harten Einstellung der Mechanik zurecht, andere eher nicht. Musst Du für Dich selbst herausfinden.


    SlowJoe
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Julius Keilwerth Edition limited = keine bürdelringe.

    weicherstellung der mechanik geht nur durch austausch der federn (wenn man es richtig macht) das ist kurz vor ner GÜ.
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich kenne die Keilwerths jetzt nicht, aber ich habe ne ganze Reihe alter Instrumente in den Fingern gehabt mit gebördelten Tonlöchern und absolut labberiger Mechanik. Die haben nie geklebt.

    Das ist in meinen Augen eine Frage der Polster. Früher hatte ich auch mit meinem Instrument (ohne Bördelung) nie Probleme mit klebenden Polstern, jetzt Dank der tollen Pisoni kleben die Dinger alle naselang :-(

    Wenn das mit der größeren Auflagefläche zusammen kommt, jepp, dann ist das schon fast wie Pattex.

    Frage mich nur, warum diese doofen Polster überall benutzt werden, und dann auch noch so teuer sind. Länger halten (durch die klebende Imprägnierung) tun sie bei mir im übrigen auch nicht, die Palmkeys waren nach einem Jahr runter.

    Back to Topic:
    ich bin mit einer stärkeren Mechanik groß geworden und das hat auch gewisse Vorteile, man betätigt den Mechanismus tendentiell eindeutiger.

    Dafür erreicht man möglicherweise nicht so hohe Endgeschwindigkeiten.

    Jeder muss (auch) da (wieder mal) für sich das Richtige finden.

    Die Mechanik grundlegend neu einzustellen bedark m.E. keinesfalls volständig neuer Federn, sollte aber in jedem Fall einem Fachmann überlassen werden.

    Gruß,
    xcielo
     
  5. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Jepp, den Effekt kenne ich auch. Bei meinen alten Conns klebt auch nix.

    Ich weiss allerdings nicht, ob man das vergleichen kann. Die alten Instrumente haben eine ganz andere Mechanik bei der die Hebelverhältnisse gleich für die Verwendung der damals üblichen gebördelten Tonlöcher konstruiert wurde. Die von Keilwerth verwendete Selmer - Mechanik wurde nie für gebördelte Tonlöcher konstruiert weil Selmer nie Saxe mit gebördelten Tonlöchern gebaut hat. Deshalb - das ist meine persönliche Vermutung - funzt diese Mechanik bei gebördelten Tonlöchern oder aufgelöteten Bördelringen nur mit ziemlich "hart" eingestelltem Federdruck. Allerdings liegt dieses "funktioniert" schon so nahe an der Grenze, dass bei einer nicht unbeträchtlichen Anzahl von Spielern - vielleicht durch die individuelle Zusammensetzung des "Sabbers" :-D - bereits Probleme auftreten.


    SlowJoe
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin slowjoe,

    ich glaube nicht, dass es was mit der Mechanik zu tun hat, im Gegenteil, diese ist bei moderneren Instrumenten m.E. gerade im Hinblick auf Hebelwirkungen vielen alten Mechaniken deutlich überlegen.

    Früher waren die Polster einfach anders, bei gebördelten Tonlöchern wurden über Metallringe gespanntes Leder verwendet, welches vermutlich schlicht nicht imprägniert war.

    Mich würde mal interessieren, ob der Klebeeffekt bei Polstern aus Känguruhleder tatsächlich geringer ist. Dann könnte man das Problem wenigstens damit, wenn auch teurer umgehen.

    Gruß,
    xcielo
     
  7. Gast

    Gast Guest

    ...das ist meine persönliche Vermutung - funzt diese Mechanik bei gebördelten Tonlöchern oder aufgelöteten Bördelringen nur mit ziemlich "hart" eingestelltem Federdruck. ...


    ich habe den eindruck die aufgabe der gebördelten tonkamine ist nicht geläufig.
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo nimo,

    Gebördelte Tonlöcher haben ein akustisch besseres Abstrahlverhalten des Klanges als die scharfe Kante, das ist m.W. der Hintergrund.

    Oder was meinst du damit ?

    Gruß,
    xcielo
     
  9. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Eine Bekannte von mir hat wegen der Papperei die Polster ihres SX 90R Altsaxophons gegen Känguruhleder - Polster tauschen lassen. Danach war die Kleberei weg. Für so ca. 12 Monate. Dann ging es wieder los.

    So, jetzt ist für mich schluss. Alles off topic. Hier ging es um eine hart eingestellte Mechanik an einem - wie sich mittlerweile herausgestellt hat - Saxophon ohne gebördelte Tonlöcher....



    SlowJoe


    P.S. Den Unterschied zwischen gebördelten und "normalen" Tonlöchern konnte man sich lange Zeit anhören indem man eine SX90 mit einer SX90R verglich. Genau das gleiche Sax, einmal mit und einmal ohne. Geht mit etwas Suchaufwand heute noch. Kann ich jedem "Gebördelte Tonlöcher - Fan" nur empfehlen. Habe ich ein paar mal gemacht. Für mein Empfinden: NULL Unterschied.
     
  10. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Wenn du damit zurecht kommst, dann lass es doch einfach so. Ich persönlich mag eine zu weiche Mechanik gar nicht. Eine hart eingestellte fühlt sich für mich beim Spielen viel präziser an. Und an der Geschwindigkeit wird sich mit dem Federdruck nicht viel ändern, ich spiele zumindest mit weicher eingestellten Saxophonen nicht schneller.

    Solltest du es trotzdem weicher haben wollen, müssen dafür nicht alle Federn ausgetauscht werden, denn diese lassen sich in einem bestimmten Rahmen vom Fachmann wieder leicht zurück biegen!
     
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