Neu hier & schon ein Problem!!!

Hallo an alle
Ich spiele seit Mai 2006 Altsaxophon (ein Jupiter JAS 769, um genau zu sein).
Das Üben macht erstaunlich viel Spaß, zumal ich recht gut vorankomme. Mein Lehrer bescheinigt mir ein famoses Lungenvolumen (liegt wohl am nichtrauchen & radeln) und tatsächlich reicht meine Puste i.d.R. für 2-4 Takte.
Da liegt aber auch schon das Problem:
Ich atme ständig mehr Luft ein, als ich beim spielen wieder ausatme, und muss dann nach einigen Takten eine (aus-) atempause einlegen, wofür die Zeit natürlich nicht reicht. Also verpasse ich den Einsatz und das Stück ist ruiniert.

Zusammen mit dem Sax habe ich auch "Das Saxophonbuch" von Klaus Dapper erstanden, die Tips zum richtigen Atmen darin haben mich aber nicht sonderlich weitergebracht.
Mit meinem Lehrer habe ich das ganze noch nicht besprochen, da das Problem für mich relativ neu ist:
Bisher hatte ich immer nur recht kurze Tonfolgen und Melodieschnipsel aus dem Buch geübt, für die meine Puste i.d.R. reichte. Erst seit einer Woche übe ich auch was längeres (Dirty old Town) und musste feststellen, daß ich nach der 3. oder 4. Atempause zu "aufgepumpt" zum Luftholen bin, also statt schnell "nach Luft zu schnappen" erst mal ausatmen muss.
Weiß jemand Abhilfe (Atemübungen, besondere Technik o.Ä.)???

 

Das Problem ist für einen Saxophonist ziemlich aussergewöhnlich. Ich kenne das mit der Oboe. Mit der Zeit, lernt man das Luftvolum zu "schätzen" und atmet nur soviel Luft wie man braucht.
Ich würde es aber mit dem Lehrer auf jedem Fall besprechen.

 

Das oder steig auf Bariton um. Da wirste die Luft schon los

 

abhilfe sehr einfach ist

solltest mit dem bauch nicht nur mit der lunge ein / ausatmen.

 

Vielleicht tut´s auch ein weiteres MPC, daß Du Deine Luft flotter los wirst ...

 

Noch ein Vorschlag:
Kontrabasssax

 

*gg*

Nein, mal im Ernst
Ich denke, es ist keine Lösung, auf ein Instrument mit 'mehr' Luftverbrauch zu wechseln. Das löst das Problem nämlich nicht.
Zuerst wirst du denken, du hast zu wenig Luft, weil du ja bei deinem vorherigen Instrument viel mehr zur Verfügung hast. Und ob dus willst oder nicht, wirst du eine Weile später auch zu viel Luft haben.

Meine Lösung: bewußter und vor allem nicht so verkrampft Atmen. Also sprich am besten mit deinem Saxlehrer darüber. Er kann dir helfen, die Lösung mußt du selbst finden ,wie bei so vielen Dingen beim Saxen.

Viel Spaß bei deinem neuen Hobby!

Saxratte

 

Hallo!
Der Tip von YoYo geht meiner Meinung nach in die richtige Richtung. Ich habe mir am Anfang angewöhnt sehr laut zu spielen, weil`s für mich dann einfacher ist die Töne konstant zu halten. Jetzt versuche ich grad, nach Anregung meines neuen (und ersten) Lehrers so leise wie möglich zu spielen und habe dabei genau dein Problem. Ich bin total außer Atem obwohl ich noch Luft übrig habe(hört sich doof an is aber so). Ich drücke die Luft dabei auch eher aus dem Brustkorb als aus dem Bauch und das ist total falsch aber irgendwie schwer zu ändern, geht aber mit viel Konzentration mitlerweile besser.

Gruß, Mischa

 

Wie du es selber richtig beschreibst atmest du nicht, sondern pumpst dich mit Luft voll. Versuch mal vor dem Einatmen einen kleinen Ausatmer zu machen. Dann stömt die Luft mehr oder weniger von allein in der richtigen Dosis rein. Und bloß nicht so viel ans Atmen denken! Denk an die Musik.

 

1000 Dank erstmal für die vielen Antworten!!!

Das mit der Bauchatmung versuche ich natürlich, ist aber nicht so einfach, wie sich das anhört, obwohl es heute Abend schon ein wenig besser klappte. (Saxophon spielen ist halt wie radeln: beides abhängig von der Tagesform )

Am Mittwoch hab ich wieder Unterricht, da werde ich mal hören, was mein Lehrer dazu sagt.

Was zum Geier ist eigendlich ein MPC? Oder wollte Wolfgang mich da veräppeln?

Fürs erste:
Grüße aus Köln & Danke für die Antworten

Michi

 

Als Flötenspielerin kenne ich das Problem sehr gut!

Grund ist meist eine Verspannung im Bauchbereich. Also extreme Brustatmung, dabei wird zwar Luft gespeichert, sie kommt aber nicht tief genug in den Bauchraum, wo der eigentliche Luftaustausch in den Lungenbläschen stattfindet. Der Körper signalisiert Sauerstoffmangel!!!

Was du machen kannst:
Deinen Körper daran gewöhnen, atmen zu LASSEN! Dein Körper weiß sehr, sehr gut, was er zu tun hat, wenn man ihn nicht mit dem Willen dabei stört. Lass ihm Zeit, sich selbst zu organisieren! Phrasiere ein Stück mal ganz extrem und entspanne deinen Bauchraum dabei. Es macht erst mal gar nichts, wenn ein Stück dadurch an Spielfluss verliert, das kommt dann schon wieder.

Schritt für Schritt:
- Eine Phrasierung spielen, wenn du am Ende angekommen bist, entspannen. Kann ruhig mehrere Sekunden sein. Auf deinen Körper hören. Will er noch weiter ausatmen? Dann lass ihn!! Entspanne dich. Gut!

- Dann wartest du, bis die ganze Luft langsam entströmt und dein Körper dir signalisiert: Einatmen!
Gut!

- Entspanne deine Bauchdecke, und warte, bis dein Körper sich dehnt und weitet, wie die Luft überall hinströmt. Lass deinen Körper das alleine tun, und versuche ihn nicht dabei zu beeinflussen. Am Punkt, an dem dein Körper dir sagt: ich habe die Luft, die ich brauche! Baust du eine leichte Spannung auf, die Atemstütze. Damit spielst du die nächste Phrasierung.

Danach wieder entspannen und warten, was dein Körper tut. Er wird es dir sagen!!

Nach und nach wirst du lernen, "auf Befehl" zu entspannen und deinem Körper den Raum zu geben, den er braucht um richtig Luft zu holen.

Lass dir ganz viel Zeit dazu!!

Und abends im Bett kannst du das auch üben. Entspannen, den Körper machen lassen, nur darauf lauschen, was er tut.

Zwischen Entspannung! und Spannungsaufbau liegt das Geheimnis der Atemstütze. Nicht zu viel auf Einmal wollen.

 

ich kann einfache aber sehr effiziente übung vorschlagen:

hier
wird das prinzip gezeigt.

wichtig :immer mit dem BAUCH ein / ausatmen, sehr ruhig pusten , so das obere blatthälfte bewegt sich nicht !

einmal wird sie von der stabile position durch die luftströmung abgelengt und mit del luftströmung halten wir die position konstant.
wir pusten gleichmeseig , möglichst lange .
Lippen ähnlich wie beim saxspielen oder pfiffen.
entwernung blatt - lippen ca 20 cm auf dem foto ist ein spur zu weit.

übung sehr einfach kann man überal üben ( auch im zb strassenbahn nach einem tag unser sax kling stabiller.

 

Der Effekt der "Atemnot" trotz genügend Reserve in den Lungen basiert auch auf dem Umstand, dass das Kolhlendioxid der ausgeatmeten Luft im Rachenraum den Atemreflex auslöst. Diesen Reflex kannst man nur durch viel spielen überlisten. Nach einiger Zeit unterscheidet das Gehirn automatisch zwischen normaler Atmung und Tröten und du kannst ohne diesen unnötigen Atemreflex die gesamte Luft in die Melodien investieren.

Enjoy!

 

Peterwespi, DAS wusste ich noch nicht! Interessant, interessant.

 

@WildeHilde:

Dies wurde bei der Tauchausbildung in der Anatomie so beiläufig erwähnt. Mir fiel es wie Schuppen von den Haaren, denn ich erinnerte mich sofort an diesen nervigen Umstand beim Tröten...

 

Danke Danke Danke für die vielfältigen Tipps.
Die Atemübungen werde ich gleich probieren.

@Wolfgang:

"Vielleicht tut´s auch ein weiteres MPC, daß Du Deine Luft flotter los wirst .."

Jetzt hab ich's:
MPC = Mundstück
und "weiteres" natürlich im Sinne von größer/offener statt "noch eins"
Manchmal brauch' ich halt was länger...

Güße aus Köln

Michi

 

Dat määt nix, Jung. Drink dr eene drupp!!

 

Aye Sir!!
Schon passiert:
Lecker Mühlenkölsch


Ne schöne Jrooß us Kölle am Rhing
Michi

 

Hallo an alle
Wollte mal ein Feedback geben, und vom Stand meiner Bemühungen berichten:
Das mit der Luft klappt inzwischen recht gut, erstaunlicherweise aber erst, wenn ich mich 10 - 15 Min warmgespielt habe. Die Atemübungen haben mich jedenfalls eingutes Stück weitergebracht, und inzwischen kann ich (meistens) ganz gut "aus dem Bauch atmen".

1000 Dank nochmal für die Hilfe

Frohes Tröten

mcschmitz

 

Hallo mcschmitz!

Ich hätte da noch einen guten Tipp für dich: Am 22.11. schrieb MrX seine 2. Lesson über die Atmung, da steht alles ganz genau drin. Mir hat es sehr viel gebracht, MrX erklärt es sehr gut. Viel Erfolg weiterhin!

VieleGrüße!