Neubau Übungsraum möglichst schalldicht

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von rinaldo, 17.Dezember.2010.

  1. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    Mal wieder das Thema nervenschonender (für Nachbarn und Mitbewohner) Übungsraum. Diesmal aber im Neubau:

    Ich werde in absehbarer Zeit in einen Neubau einziehen, der gerade geplant wird. Da möchte ich gerne einen kleinen (vielleicht so 4 qm) Übungsraum einrichten, der möglichst gut schalldicht sein sollte. Die Wände, die standardmäßig eingebaut werden, sollen aus Gipskarton an doppelt beplankten Ständern bestehen.

    Was kann man jetzt in der Planungsphase schon tun, um die Schalldichtheit später möglichst gut und kostengünstig umzusetzen, oder ist es am einfachsten, den Raum ganz konventionell zu bauen und dann eine Übekabine einzubauen??
     
  2. prislop

    prislop Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mir eine 5qm-Kabine in der Garage gebaut. 8cm-Ständerwerk mit Dämmwolle und 1,8 cm Holzbeplankung auf beiden Seiten. Es ist erschreckend, wieviel Lärm noch nach außen dringt. Eine weitere Schwachstelle ist die einfache Zimmertür.
    Prislop
     
  3. The_Italo-Sax

    The_Italo-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Moin zusammen,

    aaaalso....ich gebe mal meinen Senf dazu ;-)

    Gut ist, dass das ein Neubau ist. Eins vorab: um es so gut es geht schalldicht zu kriegen, wird aus den 4m² am Ende bestimmt gut und gerne 5m², wenn nicht mehr. Also nach aussen hin.

    Die 1,8cm Holz sind vieeel zu wenig. Und 8cm Ständerwerk sowieso ;-)

    Da es ein Neubau ist, kannst du schon gut in die Richtung gehen. Gipsplatten, aber die Dicken! und Schweren!, 2 Stück auf jeder Seite, also insgesamt 4. Je nachdem sogar 3 Stück pro Seite, oder auch nur von innen geht auch. Man muss bedenken, dass je höher die Masse einer Wand ist, desto besser die Dämmung.
    Ständerwerk mindestens 20cm für ein akzeptables Resultat. Ganz klare Schwachstelle auch die Tür. Da muss dann auch eine schwere Wohnungstür rein, nicht so eine larifari Zimmertür :p Letztens bei mir auch noch ausgetauscht :cool:

    Soviel schonmal als Vorgeschmack, als Denkanreiz...

    Frage ist immer, wieviel Budget man investieren möchte :-D

    Schönen Gruß schonmal,

    Angelo
     
  4. redd_chilli

    redd_chilli Schaut nur mal vorbei

    Ich Schätze mal mit "Ständerwerk" sind Alu Profile genannt, die häufig für Wände verwendet werden. Anstelle von Gipskartonplatten wären zur Beplankung sogenannte MDF Platten zu bvorzugen, Stärke 30mm. Als Dämmung eignen sich spezielle Steinwolle (Rockwool) Elemente, ind der Dicke der Alu Profile, da gibt es im Baumarkt oder Baustoffhandel zwei Sorten, einmal Wärmedämmend, und die etwas steiferen sie Schallschluckend wirken. Gipskarton würde ich nur an der Aussenseite nehmen, und zwar nur eine Lage, 12mm. Denn diese leiten den Schall. Wenn man das ganze extremer gestalten möchte kann man von Innen noch spezielle Schaumstoff Elementa montieren, die's bei z.B. Thomann gibt.

    Gruß Daniel
     
  5. Harald

    Harald Ist fast schon zuhause hier

    Auch wenn sich diese Lösung teurer stellt als ein Eigenbau würde ich an deiner Stelle doch mal in Richtung Übekabine überlegen. Desone baut so was. Ist zwar nicht billig, aber da bist du sicher, dass es eine optimale Lösung ist.

    Gruß
    Harald
     
  6. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Falls Du in Deinem Freundeskreis einen Physiker hast, solltest Du den fragen. Dann brauchst Du wahrscheinlich auch nicht viel Geld anzulegen.
     
  7. The_Italo-Sax

    The_Italo-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Moin,

    nur wenn da Schallschluckend drauf steht, heißt das schon lange nicht, dass das auch Schallschluckend ist, bzw. es nicht was besseres zu dem selben Preis gibt.
    Gips leitet insofern nur den Schall, wenn die Platte zu dünn und zu leicht ist. Und nur eine, auch wenn MDF, Platte mit 30mm wird dich nicht weiterbringen. An eine Schichtbauweise, die vernünftig durchdacht ist, kommst du, wenn du es so schalldicht wie möglich haben willst, nicht dran vorbei. Hatte oben in meinem Kommentar doch schon die Grundlegenden Sachen erläutert.

    Schaumstoff? Der graue? Der ist nur für Akustikzwecke geeignet, Schallschutz ist ein Fremdwort für Schaumstoff. Basotec ist der einzig gute Schaumstoff(ist das noch einer?) der Schalldämmend/Schallschluckend ist, aber auch schweineteuer!

    Gruß,

    Angelo
     
  8. rbur

    rbur Administrator

    Falls es der Physiker nicht schaffen sollte, die Schallwellen durch ein Schwarzes Loch ins Nachbaruniversum abzuleiten, kann er dir auch nur bestätigen, dass Angelo Recht hat.
     
  9. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    vergiß nicht die Ständer. Die werden ja irgendwo am Boden und an de Decke festgemacht . Gibt tolle Schallbrücken...das hörste bis zu Sagittarius A*
    LG
    Thomas
     
  10. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Rinaldo,

    schau mal hier:
    Schallschutz Firma Knauf

    Das ist führender Hersteller für Gipskartonplatten, da gibts recht viel über Schallschutz.

    Wichtig m.M.n ist die Entkoppelung der Wände, Decke und auch des Fußbodens. Der Schall überträgt sich hier massiv!

    Auch die Tür ist überaus wichtig, aber auch da gibt es Lösungen.

    Gruß
    Sven
     
  11. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    Hallo
    Ich habe mal in meiner Wohnung (in der wohne ich jetzt nicht mehr) eine Schallschutzwand gebaut und war erstaunt, wie wirkungsvoll die war. Allerdings hatte ich da weniger Musik abdämmen wollen, als viel mehr den Lärm der entsteht, wenn mehrere Menschen zusammen sind und diskutieren.
    Ich habe die Wand so konstruiert, dass sich die beiden Wandfläschen in nicht berühren.
    Siehe mal die Skitze (Wandquerschnitt; NICHT Maßstabgerecht).
     
  12. The_Italo-Sax

    The_Italo-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Nabend,

    @ Dieter_B

    Deine Konstruktion ist richtig pfiffig. Dadurch dass du keinerlei Kontakte hast, hast du die Übertragung auf ein Minimum gemindert. Da kann man sich einiges abgucken! Kompliment, wäre ich so schnell nicht drauf gekommen, obwohl so eine ähnliche Konstruktion bei Klimaanlagen verwendet wird-> auch eine große Schwachstelle wenn es um Dämmung geht. Hast Du denn auch alle Hohlräume gefüllt, oder nur so wie gezeichnet?

    Apropos Entkopplung der Wände bzw. Decken

    Da muss man richtig gut drauf achten. Ich möchte mal einen Kollegen zitieren, der es meiner Meinung nach wirklich gut auf den Punkt gebracht hat:

    Eine falsch gesetzte Schraube kann wie der Tonabnehmer am Plattenspieler wirken!!

    Deshalb alles schön entkoppeln, mit dickem Gummi. Moosgummi ist ganz gut, da auch etwas Schwingungsabsorbierend. Für die Decke gibt es extra für Schallschutz Elemente, auch nachzulesen bei der von TenSax genannten Firma ;-)

    @RBur:
    Danke, so muss das doch sein :lol: Ne Spaß beiseite

    Schönen Abend,

    Angelo
     
  13. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    @The Italo-Sax
    Hey, das geht runter wie Öl.
    Danke für das Kompliment :)

    Ich habe Mineralwolle (6- oder 8cm dick, ich weiß das nicht mehr so genau) genommen. Zwischen Ständerwerk und der gegenüberliegende Wandfläsche war 4cm Platz - hier wurde die Wolle ein bischen komprimiert, wärend sie sich an den anderen stellen voll ausbreiten konnte.
    An Boden und Decke habe ich jeweils eine durchgehende Vette gelegt (ca.8 x 10cm).
    Meine Überlegung war: Wenn der Schall auf die Wand trifft verhält sich diese wie eine Membran oder einer Trommel und wenn ich diese Membran von der anderen Wandseite abkopple und mit M-Wolle auffülle - "verpufft" der Schall.
    Da die Schwingungen im Zentrum der Wandfläsche am größten sind, habe ich meine Aufmerksamkeit auch dahin gelenkt und den Ramen mehr außer Acht gelassen. Hier könnte man evtl. noch verbessern.
     
  14. The_Italo-Sax

    The_Italo-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Keine Ursache, was sein muss, muss sein! ;-)

    Da hast du durchaus recht. Aber du gehst genau den anderen weg, den ein Akustiker gehen würde. Der Akustiker würde gezielt die Wand so steif machen(schwingungsarm) dass sie auf keinen Fall bei den auftretenden Frequenzen mitschwingen kann. Das kann dann nämlich in die Hose gehen, wenn die Wand die Schwingung verstärkt weil sie mitschwingt. Das hat bei dir anscheinend auch so gut geklappt, wobei du ja sagtest, dass nur gesprochen wurde. Interessant wäre zu wissen, wie es bei Instrumenten bzw. lauteren Schallquellen ausgesehen hätte. Aber was solls, wohnst ja sowieso nicht mehr dort ;-)

    Gruß,

    Angelo
     
  15. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    @Angelo
    Es könnte sein, dass mir mein Vermieter einen Kellerraum zur verfügung stellt, den ich mir dann als Übungsraum einrichten kann. Wenn es denn so ist, habe ich vor diese Konstruktion wieder anzuwenden.
    Ich nehme an, du würdest dich dann für das Ergebnis interessieren?!?

    Gruß
    Dieter
     
  16. The_Italo-Sax

    The_Italo-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Hey Dieter,

    jaaa, das würde mich seeehr interessieren ;-) Ich setz mich demnächst mal hin und rechne das mal durch, eventuell finde ich raus wieso das funktioniert :-D Ansonsten isset so hehe

    Gruß,

    Angelo
     
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