Hi @ all, wir haben ein kleines Problemchen. Das Altsax meiner Schwester (ein ziemlich altes F.H.Hüller) hatte einen sehr schönen Ton, leider kamen die Tiefen nicht mehr, waren wohl die (alten) Polster undicht. Also, Sax zerlegt, neue Polster rein, wieder zusammengebaut. Leider schließen jetzt die Klappen nicht mehr so wie sie sollen, die Wege sind sehr kurz geworden und Einstellschräubchen gibt es nicht. Ich denke die neuen Polster sind höher als die alten. Man kann die Töne schon spielen wenn man mit Kraft die Klappen zudrückt, ist natürlich für flüssiges Spielen nicht möglich. Hat einer eine Idee... ? Tanja
Hi Tanja, die langweiligste, teuerste aber wohl sicherste Lösung wird sein, wenn du es zum Profi bringst. Wie oft habt ihr denn sowas schon vorher gemacht?
O-ooh. Ich fürchte die ganze Aktion war eine Sch...idee. Aber vielleicht hat ja einer unserer Profischrauber eine Idee, wie man das retten kann, ohne nochmal ganz von vorne anzufangen.
Hm, bei Querflöten und Klarinetten und einzelnem Polstertausch bei Saxophonen gab es noch keine Probleme, daher die Idee, einen Metallblasinstrumentenmacher ans Werk gehen zu lassen... Gibt es da wirklich keinen "ganz bestimmten" Grund, an den wir noch gar nicht gedacht haben? Tanja
Hallo Tanja, Metallblasinstrumentenbauer sind gut geeignet zum Ausbeulen von Saxophonen. Wenn es allerdings um Überholungen geht nicht so sehr, da die das in der Ausbildung in der Regel nicht (oder nicht fundiert) lernen. Es stimmt, daß die Originalpolster bei alten Saxophonen in der Regel dünner und weicher waren. Wenn man moderne Polster nimmt, muß man die Klappen und die Polster entsprechend modifizieren. Es ändern sich aber auf jeden Fall die Aufstellwinkel der Klappen, die Justierung und in der Folge die Applikatur. Auf keinen Fall darf der Luftdurchlaß aus dem Tonloch reduziert werden, da das fatale Auswirkungen auf die Intonation haben kann. Leider läßt sich Euer Hüller nicht per Ferndiagnose begutachten. Aber oft lassen sich einmal verhunzte Polster ganz schwer wieder zum Decken bringen. Bekorkung und Justierung sind das kleinere Problem. Tut mir leid, daß ich da nichts positiveres schreiben kann. Schöne Grüße aus Hannover kingconn
Da kann ich mich kingconn nur anschließen, einfaches Polster reinkleben funktioniert eigentlich nie. Das "Geheimnis" bein reparieren liegt darin, dass man alle TRicks und Kniffe kennt die Polster so auszurichten, dass sie ohne Druck 100% plan aufliegen und im besten Fall auch keine Ringe eingedrückt haben. Gehe zu einem guten Reparateur, das kostet einiges an Geld, aber das Sax macht danach Spass. Toph
Hi!! Hast Du das Sax vor und nach dem Tausch der Polstern mit einem "Flexlight" auf Dichtbarkeit geprüft?? das ist ja der erste Schritt, nicht wahr? Wie Du es beschreibst, bkeibt die untere Klappen undicht! und wenn die neue Polster dicker sind als die alten (darum sollte man vorher die alten Polster ausmessen und änhliche Polster besorgen) kommt die Klappe in Berührung mit der Kamine hinten, bevor die Klappe vorne aufsetzt! und wenn man das ganze Tonloch schliessen will muss man mit Gewalt drücken! Man kann die Mechanik verbiegen, ist aber der falsche Weg!! richtig wäre ein dünneres Polster zu verwenden, ähnlich mit dem alten Polster! wie klebst Du den Polster? mit was? Prüfst Du die Dichtbarkeit? wenn Du gut bei solchen Sachen werden willst, dann hast Du bereits vor Dir ein Sax wo Du das üben kannst!! Das klappt schon! glaube ich wirklich!
Hi @ all, danke für Eure Antworten. Ich selber kann leider nix dazu sagen, werde aber Eure Meinungen und Vorschläge heute abend dem "Bastler" vorlegen. Viele Grüße, Tanja
Hi Tanja.... Da kann ich mich vorherigen Meinungen nur anschliessen......Vergiss das Ganze. Zu Dicke Polster sind ein Killer fuer die Dichtigkeit eines Saxophones. Da hilft nur : Klappen zurechtbiegen.....was die "billigste" und schrottigste Methode ist......oder aber neue , duennere Polster einzusetzen. Nur gibt es ja Klappen , die derart duenne Polster benoetigen , die es garnicht mehr gibt heutzutage. Ich habe es schon fertiggebracht , den Pappdeckel hinten auf den Polstern zu entfernen , um sie duenner / flacher zu bekommen....das setzt aber vorraus , dass man mit dem Einlacken / kleben sehr gut vertraut ist....sonst haelt sowas nicht lange. Also entweder bring das Horn zu mir ( hehe ) oder suche Dir anderweitig Proffessionelle Beratung....sonst werdet Ihr damit nicht glücklich werden. Ein gaaaaanz billiger Weg waere noch , die Abdruecke in den Polstern derart tief einzubrennen , dass das Ding einfach zwangslaeufig dicht ist....aber wie gesagt....das ist der billigste Weg....und mit " Billig" meine ich nicht preiswert..sondern gepfuscht.....aber erstmal geht es. Aber um auf Dauer ein brauchbares Sax daraus zu machen kann es sein , dass Du Dir extra Polster dafuer anfertigen lassen musst. Ich habe auch schon solche Hörner gehabt....da musste man doch tatsaechlich in den Bastelladen gehen und sich entsprechend duenne Filze besorgen und die Polster selber machen......aber wer kann das schon ?? Grüße Benjahmin
Ich hab irgendwann vor Jahren auch mal 2 alte Hüller gepolstert. Wenn ich mich recht erinnere, waren die Klappen aber tief genug, daß ein wenig Abschleifen des Leders auf der Rückseite der Polster reichte (bei Pisoni Premium deluxe). Ich kenn aber auch jemanden, der die Polster zwischen zwei Metallplatten im Schraubstock zusammenpreßt um sie dünner zu machen. Mir sind die dann allerdings zu hart, noch härter als Chanues.
Bei meinem Weltklang-Tenor erschienen mir die Polster im Augenschein auch eher dünn - nach Anfrage bei MAIK (www.woodwind24.de) hätten sie 4,0 mm, 4,3 mm oder 4,7 mm Dicke haben können, eine gründliche Messung nach Entfernung ergab 4,3 mm Dicke. Diese Dicke kann MAIK liefern (Chanu-Polster), die dünneren mit 4,0 mm ja wohl auch. Ich bin eigentlich noch sehr optimistisch, dass ich auch bei diesem meinem ersten selbst-zu-restaurierenden Saxophon die ganze Sache mit den Klappenwegen und der Justiererei hinbekommen werde - aber das dürfte sehr, sehr viel Geduld erfordern...und bei dem alten Hüller wird es ähnlich sein, deswegen: ToiToiToi Alles Liebe Toffi
Ich finde wir leben in einer arbeitsteiligen Welt und das Horn gehört in die Hände eines Fachmanns wenn neue Polster angesagt sind. Nicht alles ist so leicht wie Laminat verlegen.
Is ja jut, Papa, haste ja recht - wenn es wirklich vernünftig sein soll, ist man ja schön blöd, entweder total rumzumurksen oder 30 Arbeitsstunden zu investieren (da kann ich mir so manche Generalüberholung "zusammenunterrichten"). Aber der KICK...learning by murksing, äh, doing... Wenn mein Weltklang wirklich so klingt, wie es vor der Zerlegung angedeutet hat, kommt es natürlich vor der nächsten CD in Profi-Hände . Alles Liebe Toffi
Nach langer Zeit hab ich das Altsax gestern probegespielt. Es geht! Die Polster sind in Ordnung, nur der Kork unterm Gestänge (?) war zu hoch und wurde schön abgefeilt. Was noch nicht ganz passt sind die Töne ab G abwärts, mit Oktavklappe geht auch das, also hängt es mit der Oktavmechanik zusammen. Dadurch schließt die Klappe unterm G nicht richtig. Wenn man diese ordentlich zuhält, kommen alle Töne abwärts. Wenn das kein gutes Ergebnis ist... Viele Grüße und danke für Eure Postings Tanja