Rovner Ligatur

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von yts62, 25.Oktober.2005.

  1. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo liebe Sax-Gemeinde,

    ich trete heute mal mit einer Frage an euch, mit der sicher schon einige konfrontiert wurden.

    Es geht um die viel zitierte Rovner Ligatur.

    Ich habe mir ein solches Teil (Rovner Dark) gegönnt, weil ich glaubte, was mir die Werbung verspracht, nämlich einen noch dunkleren und satteren Sound zu erhalten.

    Als ich die Ligatur das erste mal aufgespannt habe, war ich doch sehr enttäuscht. Ich konnte zur meiner bisherigen 08-15-Ligatur im Sound absolut keinen Unterschied feststellen. Des weiteren hatte ich doch einige Schwierigkeiten, das Reed mit dieser Legatur vernünftig einzuspannen. Das legt sich jedoch evtl. nach einiger Übgung.

    Welche Erfahrungen habt ihr mit der Rovner Ligatur gemacht??

    Na ja, vielleicht gibt es doch den einen oder anderen Trick, um mit Hilfe dieser Ligatur den Sound in die gewünschte Richtung zu verändern.

    Gruß
    Rolf
     
  2. gerzwilk

    gerzwilk Nicht zu schüchtern zum Reden

    jo mir ging es genauso. Ich weiß dass einige Leute darauf schwörn - aber ich pers. finde die ganze Ligatur Geschichte nur Geldmacherei.
    Ich benutze die jeweilige Lig von dem MPC und fertig..
    Wie David Liebman schon so richtig schrieb.... sobald der Luftstrom den Mundraum verläßt, ist der GRÖßTE Teil des Sound schon modelliert.
    Heißt, MPC, Reed usw... machen nur einen geringen (ich glaube ca. 3%) des Sounds aus.
     
  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hallo yts62
    Ich hab mir eine gekauft zu meinem Link STM NY. In meinen Augen werden die Klangauswirkungen all der verschiedenen Ligaturen häufig überschätzt. Allerdings gibt es offenbar Situationen wo diese gut feststellbar sind. So auch bei meinem Link. Die Ansprache ist leichter damit und der Klang kann besser flexibel gehalten werden, lässt sich leichter formen als mit der Originalligatur. Wenn ich wählen müsste, würde ich da klar die Rovner nehmen. Allerdings muss das nicht in jedem Fall so deutlich ausfallen. Bei andern Mundstücken welche ich schon mit verschiedenen Ligs probierte war wenig zu merken - und wenn, dann auch nur im direkten Vergleich wenn man sie nacheinander spielt. Ob man das dann auch noch nach Wochen hört/bemerkt ist die andere Frage. Jedenfalls geht es auch mit der ganz gewöhnlichen Blech-Lig mit 2 Schrauben. Selbstverständlich gibt es Konstruktionen, welche die Handhabung sehr erleichtern und von Anfang an einen gleichmässigen Druck erzeugen. Z.B. gehört die Vandoren Optimum in diese Kategorie mit ihrer Ein-Schrauben Mechanik, welche ein Links- und ein Rechtsgewinde aufweist, damit sich die Ligatur beiderseits gleichmässig zuzieht. Auch die verschiedenen Druckplatten welche dazu geliefert werden mögen von Vorteil sein - aber auch da, soooo gewaltig waren die Klangunterschiede in meinen Augen auch wieder nicht. Ein wenig ist es halt auch Glaubenssache, das Ganze... Andere Leute werden aber da sicher vehement widersprechen :-D
    antonio
     
  4. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    hi Harry,

    so was habe ich auch schon mal gelesen.

    Demnach frage ich mich allerdings, wieso bei Einsatz verschiedener MPC´s der Sound so sehr unterschiedlich ist.

    Wenn ich mit meinem 7er Meyer Kautschuk spiele, ist der Sound wesentlich frecher und obertonreicher. Selbiges gilt beim Otto Link STM 5.

    Mit dem Jody Jazz HR 6* (welches mein absolutes Lieblingsteil ist) sind die Obertöne deutlich minimiert und das gesamte Soundbild ist wesentlich dunkler.

    Allerdings muss ich diese Aussage wiederrum relativieren. Ich habe mir 2 Jody Jazz HR 6* kommen lassen, weil der Verkäufer mir sagte, es können trotz Seriengleichheit und gleicher Öffnung erhebliche Unterschiede auftreten.

    Als ich dann beide MPC´s zuhause hatte, habe ich tatsächlich nicht schlecht gestaunt. Der Sound war sehr unterschiedlich.

    Aber ich weiche gewaltig vom Thema ab. Weitere Erfahrungen würden mich brennend interessieren.
     
  5. saxpeter

    saxpeter Ist fast schon zuhause hier

    Hallo yts62,

    wenn ich überhaupt geglaubt habe, das Blattschrauben den Klang beinflußt haben, hat sich das nach kurzer Zeit egalisiert. Es gibt andere Dinge, die den Klang nachhaltig verändern.

    Gruß Peter
     
  6. gerzwilk

    gerzwilk Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi yts62,

    Klaro, ein anderes Mundstück macht einen anderen Sound. Kammer, Buffle, usw... wirken sich auf den Sound aus.

    Ich denke, Liebman will uns was anderes sagen: Schlieslich nennt sich das Buch, your personal sound oder so. Er geht von EINEM MPC aus und von DEINER möglichkeit, sound zu erzeugen. Wenn du nur EIN MPC nimmst und damit arbeitest und mit deinem Ansatz natürlich, dann wirst du sehen, dass ich der sound ändert.
     
  7. Gast

    Gast Guest

    das wage ich mal ganz stark zu bezweifeln. Wenn ich ein yamaha kautschuk mundstück mit einem otto link metall vergleiche, stelle ich gewaltige unterschiede fest. Wenn ich dann noch vandoren v16 blätter mit rico plastic cover vergleiche wird es noch unterschiedlicher. Und ja, die blattschraube. Ich denke der unterschied hier ist nicht so gross, aber fein. Ich habe einige zeit die ff-fortisimo (www.ff-fortissimo.com) blattschraube gespielt und da war der ton extrem flatterig. Obwohl viel bessere klangeigenschaften als bei anderen gepriesen werden mache ich es wieder wie die alten meister. Ich nehme die original blattschraube.

    schöne grüsse, egon.

    PS. Die ff-fortisimo blattschraube ist zu verkaufen :)
     
  8. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Also, ich denke schon, dass eine gute Blattschraube einen positiven Einfluss auf viele Dinge hat.

    Ich spiel auf meinem Tenor und dem Sopran die Eddie Daniels II und auf dem C-Melody die EVO5. Die Ansprache der Töne ist mit den Rovner Blattschrauben schon besser. Bei der Eddie Daniels hat man ja auch noch verschiedene Möglichkeiten. Es sind keine dramatischen Veränderungen aber doch hörbare Nuancen.

    Versuch doch mal die Schraube anders drauf zu machen, mit den Metallteilen nach unten z.B. oder verkehrt herum. Probier mal alles aus.

    Übrignes, ich kann nicht behaupten, dass Blatt, Blattschraube und Mundstück nur 3% vom Klang ausmachen. Sie haben einen erheblichen Einfluss auf das Klangergebnis.
     
  9. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    Also ich hab die Rovner auch ausprobiert und fand sie
    scheisse. Diese Rumfuddelei bis man das Blatt fest hat ist
    einfach furchtbar. Außerdem hab ich die Eigenart, das
    Blatt zuerst auf Mundstück zu machen und dann das Mundstück auf den S-Bogen zu schieben. Das konnte ich mit der Rovner Blattschraube vergessen.

    Ich hab dann noch ein paar andere ausprobiert. Meine letztendliche Meinung war dann (für mich):

    "Die Klangbeeinflussung der Blattschraube fällt in den Bereich Sax-Voodoo": Seitdem bin ich bei meiner 6 Euro Blattschraube geblieben. Wenn ich die verbiege oder kaputt mache, muß ich mich wenigstens nicht ärgern.

    Gruß,
    Andreas

    P.S. Ein Wachstropfen im Mundstück verändert den Sound mit Sicherheit mehr als eine Blattschraube :))
     
  10. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Ich halte diese Diskussion über Blattschrauben auch für hinfällig. Ich hab mal im Geschäft einige ausprobiert und zum Schluss kam ich drauf, dass meine eigene eigentlich die beste war, wobei die Unterschiede sehr gering waren.

    Das Mundstück macht schon einen wesentlich größeren Unterschied, wobei Unterschiede, die einem am Anfang riesig groß vorkommen nach einem Jahr auch auf einmal verschwindend klein vorkommen.
    Wenn man sich Liebman und Co. richtig reinzieht und ordentlich übt beeinflusst man seinen Sound stärker als mit dem Kauf einer Blattschraube oder eines Mundstücks.
     
  11. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Freunde,

    zunächst mal vielen für die vielen Antworten.

    Es scheint sich mit der Rovner Ligatur genau so zu verhalten, wie mit so vielen Dingen im Leben. Des einen Leid ist des anderen Freud (oder so ähnlich :-D )

    Ich werde mich, nachdem ich in letzter Zeit meinen Ansatz erheblich verbessern konnte (dank "Lippen in O-Form" und "lange Töne im tiefen Bereich") einige Zeit mit der Rovner Ligatur beschäftigen.

    Es ist in der Tat etwas schwierig, mit ihr das Blatt dorthin zu fixieren, wo man es hinhaben will - aber ich denke das übt sich mit der Zeit. Ich habe mich am Anfang auch schwer getan, das Reed mit der 08-15-Blattschraube zu fixieren.

    Auch bedarf es etwas Fingerfertigkeit, das MPC mit Reed und Ligatur auf den S-Bogen zu bekommen. Da muss wohl der richtige Griff gefunden werden.

    Ansonsten kann ich mir rein von der Beschaffenheit der Ligatur und der Eigenart, wie sie das Blatt auf den Tisch klemmt, schon vorstellen, dass Nuoncen der Verbesserung möglich sind.

    Ich werde euch auf dem laufenden halten - es ist noch nicht aller Tage Abend.
     
  12. freejazzer

    freejazzer Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe auch mal zwischen ein paar Ligaturen ausprobieren können. Für mich waren die Unterschiede zwar gering, aber sie waren schon da. Ich kann mir schon vorstellen, dass manchen Leuten ab einem gewissen Niveau die 100€ für die Über-Blattschraube wert sind, wenn sie dann im Konzert nicht mehr Zittern müssen und das tiefe H einfach einen Tick einfacher kommt. Letztendlich hab ich mich aber auch für eine Rovner entschieden, war billig, leicht zu handhaben (für mich!) und zerkratzt das Mundstück nicht so wie Metallschrauben.

    Grüße
    freejazzer
     
  13. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    @ freejazzer: ab einem gewissen Niveau kann man auch mit der 08-15 Blattschraube spielen ohne zittern zu müssen.
     
  14. benu

    benu Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe auch eine Rovner (mk3). Hab sie eigentlich nur genommen, weil sie leicht zu handhaben ist! :-D
     
  15. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Bei meinem Yana T500 habe ich in Verbindung mit dem OL STM 8 die Rovner Schraube benutzt. Der Sound hier war sehr warm unten, in den Mitten klar aber oben herum nicht ganz so strahlend. Die Originale BS klang mir in allen Oktaven zu hell teilweise richtig scharf. Die Rovner BS passte hier viel besser.
    Mittlerweile habe ich ein Ref36 und habe am Anfang gedacht das ich das gleiche Setup weiter benutze. Aber dieses Horn klingt mit jedem anderen (guten, offenen) MPC schon viel wärmer. Hier brauche ich keine Rovner BS. Ich benutze hier wieder die originale BS die mir dann auch oben herum meine Klangvorstellung erfüllt.
    Ich denke das unterschiedliche Blattschrauben schon ihre Berechtigung haben. Nur gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten an Setup Kombinationen und Saxophonen.
    Deshalb gibt es hier auch so viele unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema.


    Ein kleiner Nachtrag noch.

    Bitte schiebt "zuerst" das MPC auf den S-Bogen und befestigt dann das Blatt - dann könnt ihr schon einen schönen Ton erzeugen und wenn das alles schön funkioniert dann und erst dann solltet ihr den S-Bogen aufstecken.
     
  16. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    und warum sollten wir das machen? Ist das die einzige zulässige oder vernünftige Methode, ein Blatt auf ein Sax zu bekommen?

    Gruß,
    Andreas
     
  17. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Hi Andreas (four),
    das ist sicherlich nicht die "einzige zulässige oder vernüftige Methode".
    Aber das ist eine Methode die funktioniert und von vielen Sax-Lehrern auch so weitergegeben wird. Du schreibst ja auch das du Schwierigkeiten hast wenn du es anders machst. Also was spricht dagegen?
     
  18. gerzwilk

    gerzwilk Nicht zu schüchtern zum Reden

    @ yts62
    Siehst Du. Genau wie ich Dir anfangs gesagt hatte. Es gibt darüber verschiedene Meinungen.
    Wie man allerdings so eine qualifizierte Aussage von David Liebman anzweifeln kann, versteh ich nicht.....
    Der Sound macht der Körper des Saxers selber.... und nicht das MPC...... und D. Liebman redet von DEM Sound von Deinem sound. Natürlich ändern sich geringfügig ein paar paramenter wie Blaswiderstand, usw... aber davor redet er nicht.... na egal.... man sollte sich mal das Buch reinziehen und auch die Atemübungen machen... nach einem halben Jahr kann man dann mitreden :)
     
  19. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    Dieses Geraune von den 3 % geht mir ein wenig auf den Wecker, ehrlich gesagt. Mit einem sehr offenen Metallmundstück mit Stufe und kleiner Kammer werde ich meinen Klang nicht realisieren können - Liebmann hin oder her.
    Das Gerücht, das der »Musiker XY auf jeder Kanne gleich klänge«, hat nur insofern einen wahren Kern, als das er auf Saxophonen und Mundstücken gleicher Art auch nach sich selbst klingt. Hätte Charlie Parker nicht irgendeinen Jazzmusiker um seine Kanne betrogen sondern z.B. S. Rascher hätte er mit ziemlicher Sicherheit nicht sehr nach Charlie P. geklungen.

    Die Entwicklung des eigenen Klanges ist ein komplexer Prozeß in welchem dem verwendeten Material eine entscheidende Bedeutung zukommt. So wie mein Ansatz, die Mundstellung, die Atmung, die Stütze etc. pp. sich langsam aber beharrlich entwickeln und verändern, werde ich mir auch das passende Material suchen, mit dem ich einerseits den Veränderungen Rechnung tragen kann aber andererseits auch mich mit meinen Klangvorstellungen wiederfinde.

    Das Buch von Liebmann (die deutsche Ausgabe ist für den Preis ein wenig lieblos produziert) fasst alte Erkenntnisse zusammen, gibt ein paar wenige neue Hinweise und sollte nicht als Bibeltext mißverstanden werden.

    Beste Grüße aus MH
    Dexter
     
  20. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    Das ist eine gute Frage, wie ich finde, denn ich halte sie für die ungünstigste Methode, ein Blatt aufzuspannen.

    Ich kann doch wesentlich genauer mein Blatt ausrichten und spannen, wenn ich nur das Mundstück in der Hand halte und nicht auch noch den S-Bogen vor der Nase habe. Zumal ich ja die Dichtigkeit ohne S-Bogen besser kontrollieren kann. Und Töne kann ich auch ohne S-Bogen produzieren.

    Beste Grüße aus MH
    Dexter
     
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