Saxophon defekt - keine Töne oben und unten

Hallo und guten Tag.

Ich habe seit vorhin ein Problem:

Beim Spielen ist "etwas passiert" mit der Folge, dass nur noch das d und c (in der Mitte) klingen. Wenn ich nach unten oder nach oben gehe, macht es nur "pffft" oder es "quiekt und pfeift".

Ich kann bei erster Nachschau nichts finden. Die Klappen scheinen dicht zu sein, die Oktavklappe schließt und öffnet ordnungsgemäß (soweit ich das einschätzen kann) und die Federn sind alle an ihrem Platz. Und doch muss es eine kapitale Störung sein.

Weiß jemand aus der Ferne einen Rat?
Kennt jemand ggf. in 53359 Rheinbach und Umgebung einen Sax-Doc?

Viele Grüße
Saxophonspieler7

 

Hallo Saxophonspieler7,

du schreibst "die Oktavklappe", es gibt aber deren zwei.
Schau noch einmal genau nach, vielleicht war es ja diejenige, die du nicht überprüft hast.

Gruß
saxology

 

Wenn's oben quiekt, ist es vermutlich mangelnder Ansatz. Das würde ich im Moment nicht suchen. Je tiefer die Töne hinunter funktionieren, um so sicherer kannst Du sein, das oben alles dicht ist.

Wenn das c" und das d" SAUBER kommen, aber das h" nur "pfft" macht, dann muss etwas undicht sein. Vermutlich eine Palm-Key Klappe, wenn's nicht das h" selbst ist. Ändert sich etwas, wenn Du die H-Klappe mit der rechten Hand nach drückst? Greif nur mal mit der Linken und drücke mit der Rechten die Polster auf die Löcher nach. Bei allen Klappen um oberen Bereich. Einfach mal ein wenig drauf drücken und hören, ob sich etwas ändert.

Untere Oktave geht gar nichts, also c' oder cis'?

Dann ist oben was nicht dicht. Oktavklappe am S-Bogen oder am Rohr.

S-Bogen ist leicht kontrolliert. Abnehmen, unten zu halten und ohne Mundstück ein wenig ansaugen. Es muss sich ein Unterdruck bilden und er sollte auch stabil bleiben.

Nur zur Sicherheit: Mundstück ist OK, Blatt auch? S-Bogen-Kork ist nicht gerissen? Mundstück+ S-Bogen alleine lässt sich schön anblasen?

Also wenn wirklich keine Töne kommen, dann vermute ich, das müsste man sehen können. Dann fehlt es wirklich weit.

 

Oktavklappe / -mechanik kontrollieren!

Gruß B.

 

Moinsen
Rheinbach, nein. Nur Köln. Aber die kennst Du sicher auch, oder?
JEs

 

Vielen Dank schon mal für die ausführlichen Tipps.

Meinen fehlenden Ansatz kann ich ausschließen, da ich ja jetzt schon wieder einige Wochen gespielt habe und es bis dahin gut lief und die Töne schön kamen.

Ich vermute auch stark, dass etwas undicht ist, habe aber trotz intensiver Nachschau nichts entdecken können. Auf die Idee mit dem Nachdrücken der Polster bin ich auch gekommen, habe aber keine Verbesserung festgestellt. Ich habe zudem beide Oktavklappen kontrolliert - es bleibt ein Rätsel.

Ich habe mein Saxophon heute zum Sax-Doc gebracht (Musikhaus Hartmann in der Kölnstraße in Bonn, Inh. Herr Stein).
Der Meister konnte auf Anhieb auch nichts finden bzw. sehen, meinte aber, dass es sich wohl um einen kapitalen Fehler handeln müsse. An meinem Mundstück kann es auch nicht liegen, da der Effekt auch mit dem Mundstück des Docs auftrat.

Am Donnerstag weiß ich mehr, bin schon ganz gespannt.

Also, besten Dank noch einmal für die Tipps!

Grüße
Saxophonspieler7

 

Ich habe von einem Fall gelesen, dem ging es ähnlich. Zwei Töne oben, dann nichts mehr. Das war zur gleichen Zeit als er seine Mundstück Kapsel verloren hatte.

... die war in den Trichter gefallen, nach oben gerutscht und hat sich dort verspießt. Resultat: Rohr verstopft.

Der hat auch nichts gefunden.

A Real Stumper

 

Uff...also eine Rohrverstopfung müsste zumindestens der Meister schon auf Anhieb finden.


Viel Erfolch weiterhin und halte uns bitte auf dem Laufenden.

Wuffy

 

Mir ist mal während eines Transports die Fettdose in den S-Bogen gerutscht. Als ich den Bogen auf die Kanne steckte, fiel die Dose in den Korpus und blieb beim inneren Nocken der Oktavklappe hängen. Einspielen ist uncool und so standen wir vor Publikum, *1 - 2 - 1234* und das Sax gab nur gedämpfte Geräusche von warmer Luft von sich...

 

@bebob99:

Naja, die Story ist schon seeeeehr merkwürdig....

Ein Fachmann, der stundenlang an einem Sax herumsucht, das unterhalb von G nicht mehr spielt....

Und dann nicht ein einziges mal das Ausleuchtgerät hineinsteckt.....

Mit dem Ausleuchtstab wäre die Sachlage in ein paar Sekunden klar gewesen.


SlowJoe

 

Die Sories auf der Seite sind alle sehr merkwürdig. Deshalb stehen sie ja da. SH schreibt auch sehr anschaulich, das muss sich nicht GENAU so abgespielt haben. Von "stundenlang" steht auch nirgends etwas.

Ich kann mir aber schon vorstellen, dass bei so einem massiven Problem zuerst einmal außen alles abgesucht wird, ob was klappert oder verbogen ist. Die Lampe kommt ja normalerweise zum Einsatz um kleine Undichtigkeiten aufzuspüren.

Ich repariere keine Instrumente, aber ab und zu mal eine PC Installation. Da fängt man bei Problemen auch zuerst mit der wahrscheinlichsten Ursache an und arbeitet sich zu den unwahrscheinlicheren vor.

Und hinterher ist man sowieso schlauer, denn wenn man DAS zuerst geprüft hätte, wäre man in einer Minute fertig gewesen...

 

und, woran lag es ?

 

Eher andersherum. Die Frage ist erst mal WO die Tröte undicht ist. Und da liefert die Lampe sofort die Antwort. Wenn ich dann weiss, welche Klappe betroffen ist, wird gezielt nach der Ursache gesucht (Kork oder Filz fehlt, Mechanik verbogen oder locker, Polster verhärtet, Tonloch verzogen etc.).


SlowJoe

 

Hallo,

nun ist es doch Freitag geworden bis zur Auflösung - ich war auch gespannt.

Die Lösung war dann doch so banal wie wahrscheinlich auch naheliegend: zwei obere Klappen, fis und f waren undicht.
Auf Anhieb zu erkennen war das jedenfalls nicht. Ich war der Meinung, dass ich genau hingeschaut hätte. Beim nächsten Mal hilft wohl nur: noch genauer hinschauen.

Der Doc hat die Klappen mit Zigarettenpapier gecheckt - ich habe auch schon mal von der Methode gehört - und sie dann wieder mit viel Gefühl hingebogen.

Ich wundere mich nur, dass nachdrücken da nichts gebracht hat.

Nun, jetzt spielt mein Sax wieder und ich bin happy. Die 30 Euro kann ich gut verkraften - sie fallen gegen die Freude über die gelungene Reparatur eher gering aus.
Morgen wird wieder reingehauen.

Vielen Dank für die Tipps und die Hinweise auf mögliche andere, kaum vorstellbare und doch vorkommende Fehlerursachen.

Grüße
Saxophonspieler

 

Da hast Du auch mit noch genauerem hinschauen keine Chance. Das kann man nur - wie von Deinem Saxdoc praktiziert - mit Zigarettenpapier oder mit einem Ausleuchtgerät feststellen. Mit bloßem Auge geht da nix.


SlowJoe