Saxpflege, Beziehung zum Sax überhaupt

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von daskli, 12.August.2006.

  1. daskli

    daskli Ist fast schon zuhause hier

    Hi Leute,

    ich lese immer wieder davon, dass Pads kleben und mich beschäftigt schon seit Jahren eine ganz dusselige Frage: warum "cremen" wir unsere Pads eigentlich nicht ein?

    Also, unsere Polster sind aus Leder, das Speichel ausgesetzt wird. Analogie im Altagsleben: unsere Schuhe - damit diese länger halten, werden sie eingefettet: früher mit Öl-Wachs-Dispersionen heute mit Silikonölen.

    Warum machen wir das eigentlich nicht?

    Oder eine andere Frage?

    Ich lese immer wieder davon, dass man ja vorsichtig mit Mineralölen und der Mechanik sein soll, weil die Polster Öl abbekommen können. - Das verstehe ich. - Was ich nicht verstehe: da fragen Leute, ob sie die metallernen Steckverbindugen einölen oder einfetten sollen und ich denke bei mir: na klar, Metall, das schwergängig ist, öle oder fette ich. Jetzt wird hier aber immer wieder ganz vehement davon abgeraten. Ich verstehe es nicht.

    Wenn es dann um die Frage geht, welches Schmiermittel nehme ich denn dafür, werden sofort alle möglichen, bekannten Mittel genannt, die sich in verschiedenen Bereichen unseres Lebens durchgesetzt haben: die Mineralöle und Fette, sie kommen aus den technischen Bereich, die pflanzlichen und tierischen Wachse, sie kommen aus dem historischen, musischen und künstlerischen Bereich, die "Nasenpfette" - wie bei den Pfeifenrauchern - ich mußte so lachen. Ich hätte jetzt gesagt, toll, was wir für verschiedene Möglichkeiten haben, kann sich jeder seins aussuchen. Was passiert in der Praxis? Da werden nicht nur einzelne Vertreter bevorzugt, sondern es wird immer wieder so getan, als gäbe es ausschließlich das eine oder andere, was hilft und alles andere ist Käse.

    Sicher - unter ölen verstehe ich eine minimale Menge, wenn es schwergängig ist. Ich rede nicht davon ein Instrument regelmäßig in Kohlenwasserstoffen zu fluten! - Was für einen Sinn soll das machen?

    Less is more!

    Ebenso die Frage beim Einfetten der Korken. Ich fette diese nicht mehr ein, weil ich am Anfang Fett benützt habe, der ist jetzt in der Oberfläche, der Korkens und jetzt brauche ich nicht mehr zu fetten, denn das Ziel ist ja eine gut gängigen Verbindung zu haben, die trotzdem genügend Halt gibt, auch wenn man das Mundstück mal rauszieht.

    Mir scheint es ehr eine Frage der Häufigkeit, der Menge und des Zweckes zu sein, als eine Frage ob man überhaupt müßte oder nicht dürfte. - Und das sieht man doch am besten am eigenen Instrument, dafür muß man selber hinsehen und sich Gedanken machen. - Das kann niemand für einen anderen leisten.

    Ich will auf etwas hinaus: für mich ist ein Saxofon nicht ein hypertolles Ding, vor dem ich staunend stehe, das ich anhimmle und das ich vor lauter Respekt nicht mehr zu berühren wage!

    Es ist ein Ding, wie ein Fahrrad oder eine Kreissäge. Und diese mechanische Funktionssammlung, die funktioniert wie alle anderen Dinger unseres Alltages.

    Natürlich macht es Sinn mit einer Feile an ein Saxophon zu gehen! Wenn es dafür einen Grund gibt! Das würde ich aber nur dem raten, der abschätzen kann, was dann passiert.

    Würde jemand sich trauen, mit einer Feile an eine Füllhalterfeder zu gehen? Oder an einen Teelöffel oder an ein Ofenrohr? - Macht das Sinn? Traut ihr euch das zu?

    Wenn ich etwas möchte: ich möchte euch ermutigen selber zu experimentieren: guckt euch das Alltagsleben an - da sind eigentlich alle Fragen zum Saxophon vielfach beantwortet.

    ... oder läuft ihr sofort zum Klemptner, weil sich im Abfluss Haare gesammelt haben?

    Gruß daskli
     
  2. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    yeah...seh ich auch so :-D
     
  3. WildeHilde26

    WildeHilde26 Ist fast schon zuhause hier

    Zu deinen Fragen:
    Die Mechanik muss von Zeit zu Zeit geölt werden, wie ein Fahrrad oder eine Nähmaschine auch. Es sollte auf jeden Fall ein säurearmes Feinmechaniköl sein, damit nichts ausharzt.

    Mechaniköl

    Guckt euch das Video an und ihr werden mutig an die Sache gehen.

    Zum Thema Fett auf den Polstern:
    ich weiß nicht, wie es bei lackierten Instrumenten ist, aber bei Silberinstrumenten führt Fett dazu, dass das Silber schwarz wird. Es oxidiert. Die Oxidationsschicht wird dann vom Klappenleder aufgenommen. Ergibt eine schöne Schmierschicht, die dazu führt, dass die Klappen kleben.

    Schmatzende Polster

    Guckt ihr euch das Video an, dann wisst ihr, wie man sich behelfen kann.

    Grundsätzlich denke ich: vieles kann man mit gewissem Geschick machen, bei manchem lässt man besser die Finger. Bei einer Taschenuhr geht man auch nicht einfach hin und baut sie auseinander. Teure Musikinstrumente sind Präzisionsgeräte!! Bei Billig-Instrumenten kann auch ein Laie noch was verbessern.
     
  4. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Ein kleiner Hinweis sei zu den Viehdeohs der wilden Hilde noch gestattet: Bei mir brinen sie jeden Rechner weniger als 3 Gigaherz Taktfrequenz und 1 Gigabyte RAM, gnadenlos zum Absturz! Aber dank DSL landen sie bei bescheidenen 4 bzw. 7 MB Größe recht zügig auf der Festplatte.

    GerhArd
     
  5. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Tja,
    Dank DSL kann ich Videos schön schnell laden aber mein Rechner spielt die Dinger nicht ab, weil die Prozessorleistung zu gering ist.
    Muss ich jetzt auf nen neuen Computer sparen, um zu erfahren wie man die Polster zum nicht mehr schmatzen bringt?
     
  6. rbur

    rbur Mod

    mit Lamaspucke einreiben ...
    Oder den Thread "Gis-Klappe klebt" lesen?
    Im Video nimmt er ein Baumwolltuch.
     
  7. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Moin rbur,

    Lamaspucke brauchst Du eher, wenn Dir mal das Pattex oder der Sekundenkleber ausgegangen sind. Das Problem ist nur das Lama dazu zu bringen an die richtige Stelle zu spucken.

    Ich dachte das Video handelt von schmatzenden Polstern und nicht von klebenden.
    Was macht man denn gegen allzu laute Schmatzgeräusche bei Polstern? Gibts da was?
     
  8. rbur

    rbur Mod

    Eigentlich genau das gleiche, denn schmatzen tut ja nicht das Polster "an sich", sondern meist irgendwelches Gebeppe, was sich drauf befindet. Wenn das weg ist, geht es schon besser.
    Allheilmittel gibt es übrigens keins, sonst würden nicht nicht die Klappen der verschiedenen Hersteller unterschiedlich stark schmatzen.
    Ich nehm Kaffeefilter.
     
  9. WildeHilde26

    WildeHilde26 Ist fast schon zuhause hier

    Was haltet ihr von Sattelseife?

    Sattelseife hat für das Leder sehr gute Eigenschaften: es hält die Poren offen, sorgt für Feuchtigkeit und hat einen hohen Glyzerin-Anteil. Damit bleibt das Leder geschmeidig und wird nicht hart.

    Ich kann natürlich nicht garantieren, dass für die Bepolsterung die richtige Methode ist, aber an einem alten Satz Polstern könnte man die Wirkung durchaus mal ausprobieren....
     
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