Schlechte Ansprache d'' und eb'' bei Tenorsaxophon

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Jazzica, 15.Oktober.2022.

  1. Jazzica

    Jazzica Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    seit ein paar Tagen sprechen die Töne d'' und eb'' bei meinem Martin Committee III (Jahrgang 1950) schlecht an. Vor allem zu Beginn einer Übe-/Proben-Session, wenn ich nach dem Aufbauen das erste Mal hineinblase, überschlägt das d'' nach a'' und das eb'' nach b''. Sobald ich das Horn ein bisschen warmgespielt habe, verschwindet das Problem wieder und die Töne kommen normal.

    Ich habe das Horn erst vor kurzem vom Saxophondoktor durchsehen lassen, der die Klappen für die tiefen Töne (Bb, B) dicht gemacht hat, ansonsten war an dem Martinshorn alles okay.

    Habt Ihr eine Idee, woran das liegen könnte? (Ich habe die Oktavklappe in Verdacht, konnte aber nichts feststellen).

    Tausend Dank und viele Grüße von

    Jazzica
     
  2. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wenn du den Ton direkt anspielst oder wenn du aus der unteren Lage kommst? Check mal die Oktavklappe am Korpus, ob die klebt oder manchmal zickt oder da das Rohr zu oder verschmutzt ist.
     
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  3. Jazzica

    Jazzica Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich den Ton direkt anspiele (eigentlich: sowohl beim direkt anspielen als auch aus der unteren Lage heraus). Ich guck mal nach der Oktavklappe. Danke schon mal!
     
  4. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Wenn Deine Oktavstriche oben richtig deute, überschlägt der Ton ja nicht in die nächsthöhere Oktave.
    Wieso sollte es dann ausgerechnet an einer der Oktavklappen liegen?

    Hast Du das Problem mit unterschiedlichen Blättern und Mundstücken?
     
  5. Jazzica

    Jazzica Ist fast schon zuhause hier

    Genau, der Ton überschlägt nicht in die nächsthöhere Oktave sondern es spricht (meiner Meinung nach) ein Oberton an (z.B. a2, wenn ich d2 spiele). Das Problem habe ich auf jeden Fall mit verschiedenen Blättern. Mit Mundstücken müsste ich noch mal probieren (ich spiele immer nur eines).
     
  6. Jazzica

    Jazzica Ist fast schon zuhause hier

    Was mich besonders verwirrt: Es ist echt immer nur, wenn ich anfange zu spielen. Sobald ich ein paarmal hineingeblasen habe, gehen die Töne wieder normal.
     
  7. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Vllt pustest du was frei nach kurzer Zeit und es setzt sich nach dem Spielen wieder zu.
     
  8. Jazzica

    Jazzica Ist fast schon zuhause hier

    Genau so kommt es mir auch vor .... deshalb scheint mir auch an der These von ilikestitt etwas dran zu sein ....
     
  9. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    @Jazzica

    Dieses Phänomen ist mir bei einem Horn auch schon begegnet. Ich hatte wochenlang das Gefühl, daß ich es immer 10 Minuten einspielen muß, bevor alles gut geht. Obwohl alles dicht war.

    Vermutlich mußte ich mich einspielen und an das Saxophon gewöhnen.
     
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  10. Jazzica

    Jazzica Ist fast schon zuhause hier

    Hi saxfax,
    das Martinshorn habe ich schon seit Sommer 2020 und bin seitdem so verliebt in dieses Tenor, dass ich jeden Tag mindestens eine Stunde lang drauf spielen muss (ein Tag ohne das Martin ist ein verlorener Tag ...).

    Erst in den letzten beiden Tagen hat sich die Ansprache der beiden Tönen d2 und es2 deutlich spürbar verschlechtert. Aber das Phänomen, das bei neuen oder ungewohnten Hörnern einiges nicht so anspricht oder sich verhält, wie man es gewohnt ist und dass man sich erst auf das Saxophon einspielen muss, das kenne ich auch :)
     
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  11. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Ich würde mal die Lampe rein hängen. Vielleicht ist doch was nicht 100 % dicht.
    Am Anfang und nach den berühmten 10 Minuten.

    Oder den Sax Doc noch mal besuchen. Meiner sagt immer, wenn Du was feststellen solltest noch mal kurz durch kommen.

    Grüße Gerrie
     
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  12. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Erster Schritt wäre, wie oben angedeutet, zu checken, ob die beiden Oktavklappen umschalten. Vielleicht hat spielst du nur auf einer und die langen Töne werden zu schwierig?
     
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  13. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Besteht die Möglichkeit, dass Horn durch eine andere Person anspielen zu lassen?
     
  14. riona

    riona Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke es geht hier tatsaechlich darum das Instrument warmzuspielen - wenn es warm ist ist die Mechanik leichtgaengiger (das Schmiermittel wird fluessiger).

    Ich habe ein aehnliches Phaenomen: wenn mein SML Tenor warm ist geht irgendwann die S-Bogen Oktavklappe beim D” (und anderen Toenen in dem Bereich) ganz leicht mit auf, sodass die Toene auch auf einen Oberton umschlagen - ich drehe den S-Bogen dann minimal, sodass bei der SML OK Mechanik wieder alles bestens ist.
     
  15. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    mein Verdacht ist eher, dass das Kondenswasser aus der Atemluft nach einiger Zeit des Spielens entweder ein (paar) Polster leicht quellen lässt, die nicht hundertprozentig decken oder aber, dass das Wasser selbst an einigen Stellen die Feinabdichtung übernimmt. Wäre nicht das erste Mal, dass ich diesen Effekt gesehen hätte.
     
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  16. jan7

    jan7 Kann einfach nicht wegbleiben

    Moin!

    Ich hatte so etwas auch schon - bei welchen Tönen weiß ich nicht mehr. Da gab es etwas Achsspiel und eine Klappe saß anfangs manchmal nicht ganz "richtig". Das hat sich beim Spielen "zurechtgeruckelt" (hatte ja minimal Spiel). Die extrem schnelle Verbesserung von jetzt auf gleich war sehr auffällig.

    Gruß von Jan
     
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  17. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich hatte dasselbe Problem bei meinem Bari, als es ganz neu war - bzw. als ich gerade erst begann, mich darauf einzustellen. Kombiniert mit einer gewissen "Steifigkeit" oder "Bockigkeit" beim Niederdrücken der d"-Klappe. Diese Bockigkeit verschwindet nach ein paar Minuten Spielens, vermutlich weil die Schmierung durchs Einspielen "warm" wird. Das Überblasen ist komplett verschwunden, nachdem ich auf dem Instrument ein paar Wochen gespielt hatte.

    Nein, die genaue Ursache kenne ich auch nicht ...
     
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  18. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Es muss nicht an der Oktavklappe liegen aber gerade wenn der Ton zum 2. Oberton springt ist es eine Möglichkeit neben anderen, die schon genannt wurden.
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mal nen pfeifenreiniger durch die oktavhülsen ziehen. Vielleicht Putzmittelreste....
     
  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Guten Morgen!

    Was passiert, wenn Du die Töne ohne Betätigung der Oktavklappe spielst?
    Das wäre mal das erste, was ich probieren würde.

    Ich hatte auch mal ein Committee III, und ich kann mich erinnern, dass die Oktavklappe eine Mechanik hatte, die ein gewissen Eigenleben entwickelte. Wie gesagt, so weit ich mich erinnere. Das musste man recht fein einstellen, dass das geklappt hat.

    Dass das Problem nur beim Einspielen besteht heißt auch nicht unbedingt, dass es nach einer gewissen Zeit weg ist. Könnte auch sein, dass Du ausgleichst.

    Wenn Du es nicht sicher selbst beurteilen kannst würde ich jemand wirklich Kompetenten versuchen lassen. Und wenn ein Problem besteht das Horn zu jemandem geben, der wirklich Ahnung hat.

    Eine letzte Möglichkeit, die ich Dir nicht wünsche ist, dass sich auf irgendeine Art die gelöteten Kamine auflösen (Korrosion).

    http://www.shwoodwind.co.uk/HandyHints/Martin_toneholes.htm
     
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