Selmer Mark VI Tenor für €1500?

also bei so einem glückskauf gibt es für mich nur 2 möglichkeiten:
1. überholen lassen und selbst spielen
2. ohne überholung bei ebay um 3500 verkaufen und wieder auf ein schnäppchen warten.

unverständlich ist ,warum du überhaupt gezögert hast,wenn ich da vorbeifahre überleg ich keine sekunde,auch anzahlen wäre mir zu unsicher.reingehen ,kaufen und mitnehmen.

hatte auch schon dreimal glück mit mit saxen vom flohmarkt und ebay,aber natütlich nicht mit dieser gewinnerwartung.

 

Na, mit Gewinnerwartung wäre ich etwas vorsichtig. Klar es ist natürlich eine tolle Gelegenheit, ein Mark VI für 1400 Euro zu bekommen.

Aber die Erwartungen, von jemand, der vor einem Jahr noch 6000 und mehr für ein Mark VI Tenor bezahlt hat, das Geld jederzeit wieder zu bekommen, ist zur Zeit eher trügerisch. Die Mark VI Preise sind stark im Fallen, warum auch immer.

Für ein Tenor der späten Baureihe >220 000 bekommt man keine 4000 Euros mehr, wie noch vor einem Jahr, mit Glück 3500 und dann sollte das Horn Top überholt und in Ordnung sein.

Habe gestern eines angespielt, für 4200 zu haben - ich hätte es auch für 3500 nicht genommen. Da war ein Mauriat, zum Vergleich besser, fand ich (natürlich rein Subjektiv)



Wenn das Sax jetzt noch 1000 kostet für Reparatur und Überholung, dann hat man zwar immer noch einen guten Preis und villeicht ein tolles Sax für das Geld - aber für 2500 gibts schon ein neues Yani 991, das ich diesem Mark VI höchstwahrscheinlich vorziehen würde.

Trotzdem viel Spaß mit dem Schnäppchen!

 

leider kann ich nicht auf alle antworten eingehen, weil mir (im urlaub) a) die zeit fehlt und b) ich mich selbst für extrem inkompetent in diesem bereich halte. falsch: nicht halte, sondern BIN! . das ist auch der grund, warum ich gezögert habe, das mark VI zu kaufen. denn worauf ich achten sollte, habe ich von euch mädels und jungs erfahren.

klar, es hätte weg sein können... aber was hätte ich unwissenderweise verpasst? wahrscheinlich hätte ich nicht mal weiter hier im forum gelesen. ich bin die sache einfach ganz locker angegangen und hatte glück. darüber freue ich mich sehr, aber es ist auch das erste mal, dass mir sowas passiert.

die fotos sind sehr groß, ich weiß. der upload hat wohl auch ziemlich lange gedauert. mir war wichtig, euch die bilder in einigermaßen guter qualität präsentieren zu können, damit ihr überhaupt etwas damit anfangen könnt.

wenn also jemand ein bestimmtes foto gemacht haben möchte - etwa vom querschnitt des s-bogens - dann einfach eine beschreibung, wie ich das fotografieren soll angeben und ich mach's.

thanx ya all, friends!

 

Hallo Rick,
Gerade das YTS 62 ist eine der besten Mark VI-Kopien. Und wenn es wirklich regelmäßig fachmännisch durchgesehen wird, auch eins der zuverlässigsten Saxophone überhaupt. Wenn nicht: Dann hat der Fachmann gepfuscht.

Gruß aus dem Schwarzwald
Bernd

 

noch mal was zu der gutgläubigkeit der menschen hier auf borkum, auch, wenn's 'n bisschen off topic ist: die einkaufswagen am lidl sind nicht mit ketten gesichert und nur durch 1-euro-münzen für den einkauf zu haben, sondern einfach so.

kein wunder, dass dann ein selmer saxophon über nacht im schaufenster liegt und nichts passiert...

 

hey konsumlump
wo willste auch hin mit so nem einkaufswagen auf der insel, sind ja keine schwimmer dran...

lass dich nicht bekloppt machen, du hast ein feines sax zu nem guten preis ergattert
such dir nen guten saxdoc, oh huch einen guten saxtechniker
ob die "titscher" im s-bogen wirklich auswirkungen auf den ton haben, mußte selber testen, bzw. von jemanden vertrauenswürdigen testen lassen, der kein finanzielles interesse an der auswechslung des bogens hat (das wird nämlich teuer)
ich wage zu behaupten, das du die auswirkungen eines leicht eingedrückten s-bogens erst in 2-3 jahren intensiven saxspielens hören würdest

also viel spass
schade nur dass man nicht mit sich selbst im duett spielen kann
das sax und der alte fender bass könnten gute freunde werden

edo

 

Hallo edosaxt,

die "titscher" - die kleinen Dellchen sicher nicht.
Problematischer ist, dass der S-Bogen offensichtlich verformt ist. (Sieht oval aus). Aber es gibt gute und erfahrenen Saxtechniker, die das wieder hinkriegen.

Aber vielleicht ist konsumlump ja an einem Tausch gegen ein hervorragendes, fast neues Taiwan-Sax interessiert...

Da wäre ich sofort dabei!. (Das Taiwan-Horn kriege ich jeden Tag wieder. Ein Mark VI für diesen Preis eher nicht... ) Und einen ganz hervorragenden Holzblasinstrumentenbaumeister kenne ich auch..

Gruß aus dem Schwarzwald
Bernd

 

Hallo Thomas,


wer nörgelt und krittelt denn?

Ich habe bloß (zugegebenermaßen provokativ-ironisch, so bin ich halt) meiner Verwunderung darüber Ausdruck verliehen, dass ein der Beschreibung nach noch nicht mal exzellent erhaltenes altes Horn hier derart überschwängliche Reaktionen wie "Unbedingt kaufen, der Traum jedes Saxofonisten!" ausgelöst hat.

Das war mir zu unkritisch, das wollte ich nicht einfach so uneingeschränkt stehen lassen.

Ansonsten gönne ich natürlich jedem das Sax, wofür er sich entschieden hat, und wünsche ihm viel Freude damit!


Schöne Grüße
Rick

 

hey bernd
hmmm.... könnte sein, ich bin da immer vorsichtig mit fotos
wenn, dann: huiuiui das rauszudrücken bedarf dann doch wieder eher eines saxrepkünstlers

ich hab leider nix zum tausch anzubieten
habe meine saxe nämlich alle viel zu lieb und der schnöde mammon...
edo

 

Oh man da wird man echt neidisch. Aber herzlichen Glückwunsch!

Ich kenn durchaus so ähnliche Geschichten. Zum einen hat ein Kollege sich auch spontan in Amerika ein Mark VI für 800 Euro gekauft. Der war in Texas in ner Countrymusikbar wo das Sax als Deko an der Wand gehangen ist. Er ist dann zum Barbesitzer und hat gefragt ob er es erwerben könnte. Der hatte nicht viel Ahnung wie viel Wert dahinter steckt.

Zum anderen hat mein "etwas älterer" Nachbar auch ein Selmer Mark VI im Schrank stehen. Er kann selber nicht mehr spielen. Hat es nur noch als Sammlerstück. (Er hats früher in einer Blaskapelle benutzt )

Da werd ich fast schon wütend. Er möchts einfach nicht rausrücken!

 

Hallo Bernd,

es gibt auch ganz normale Vorgänge wie VERSCHLEISS.
Ein Sax ist entgegen anderslautender Meinungen kein Wein und auch keine Violine, es wird im Lauf der Zeit nicht besser, sondern einfach nur älter, vor allem, wenn es tüchtig gespielt wird.

Mein damaliger Sax-Tech meinte, er habe schon Jahrzehnte alte Hörner in besserem Zustand gesehen als mein 62er nach einem Jahr seit der letzten Überholung, und wenn er es nicht besser wüsste, würde er dem Allgemeinzustand nach schätzen, dass es aus den späten 50ern stamme.

Ein Sax ist für mich eben kein Ausstellungsstück, sondern ein regelmäßig beanspruchtes Werkzeug zum Musizieren.


Schönen Gruß
Rick

 

Hallo Rick,


was geht an einem Sax im Laufe der Jahrzehnte denn schon kaputt? (Von Stürzen und Unfällen mal abgesehen)

Die Polster? Naja, aber die kann einem jeder beliebige Saxreparateur wechseln. Die Federn? Das ist Kleinkram. Korken und Filze? Noch kleinerer Kleinkram!

Nein, was wirklich verschleisst sind die Lagerstellen von Gestängen und Klappen. Hier wird eine Reparatur aufwändig. Ist aber auch durchaus machbar wenn man weiss wie.

Wenn Dein damaliger Saxklempner sagte, er habe schon jahrzehntealte Saxe in besserem Zustand als Deines gesehen dann sprach er eventuell von Selmer Saxen. Bei denen (zumindest bei den alten BA, SBA und MK VI) waren die Gestänge nämlich aus Neusilber. Das Zeug ist viel härter und zäher als normales Messing und die Lagerstellen halten bei Verwendung dieses Materials um Grössenordnungen länger.

Ich sehe regelmässig auf den Musikmessen fabrikneue Saxe (nein, nicht nur 500 Euro Chinatröten, sondern auch von grossen Herstellern) die im Neuzustand in ihren Lagerungen mehr Radialspiel haben als meine z.T. fast 50 Jahre alten MK VI. Wie das dann wohl nach 10 Jahren Profi - Einsatz aussieht?

Du schriebst:

Genauso sieht das ein Profi.

Die Robustheit ist vielleicht auch ein Grund warum das MK VI bei Profis in aller Welt so beliebt war. Und ist. Die meisten dieser Instrumente werden heute - nach Jahrzehnten - immer noch gespielt. Oft von Profis, die seit 20, 30 oder mehr Jahren ihren Lebensunterhalt damit verdienen.



SlowJoe

 

kaum hat mal einer ein bisserl was

gleich gibt es welche, die ärgert das

(Wilhelm Busch)

Gruß Hans

 

Hey Konsumlump!

Grautliere zum neuen Sax!
Glück gehabt!!
Denn mit deiner Meinung, das auf Borkum weder geklaut wird, noch sonst welche kriminellen Vorgänge geschehen, liegst du leider völlig falsch!
Ich weiß das, weil ich erstens in Ostfriesland zu Hause bin und zweitens, die letzten zwei Jahre viel auf Borkum war, meine freie Zeit dort verbracht hab.

Nochmals, Gratulation und schöne Grüße,
Ww.

 

danke, wattwürmchen. du hast sicher recht. trotzdem glaube ich, die kriminalität ist geringer als in etwas größeren städten auf dem festland.

by the way: heute geht's nach hause. in den nächsten tagen werde ich mich um einen saxophon service bemühen. auch hier bin ich für tipps sehr dankbar. sollte ich einen vor ort, falls vorhanden, wählen oder doch lieber das saxophon zu einem richtig guten schicken?

 

Hab den Thread kurz überflogen und das Einzige, das mir einen Ansatz von Kopfschütteln auslöst, ist die vorhandene Bereitschaft, zum einhundertmillionsten Mal die ausgelutschte und niemals endende Diskussion über Pro und Kontra Vintage und Mark VI im Besonderen zu provozieren. Ich bin der Meinung, es hätte genügend Threads hier, wo jedes Detail darüber schon mehrmals gepostet wurde. Wenn auf diesen eindeutigen Schlussabsatz des Posts...

...wieder über Qualität, Seele, Sinn oder Unsinn, Gesabber und Gehype über Vintage Saxes lamentiert wird, dann ist das doch ziemlich krass am Ziel vorbei geschossen. Man hat in einem Forum auch das Recht, zu einem Thread mal NICHTS zu posten.

Keep Cool

Peter

...der bis vor 4 1/2 Jahren ein Mark VI gespielt hat und dieses wohl immer noch spielen würde, wenn nicht ein Kollege selber Saxes bauen würde...

 

Danke, Peter!
Du hast 100% Recht.
Bluesige Grüße aus dem Norden
Bluesgerd47

 

Es gibt den erfahrenen Schrauber, der eventuell nebenbei noch einen Instrumentenhandel betreibt - und es gibt den Händler, der nebenbei Reparaturen macht. Dein Horn gehört eindeutig in die Hände des Ersteren.

Wenn du eher im Süden von Nds wohnst, empfehle ich dir einen Meister in Kassel, Volker Billhardt, der handelt garnicht, der schraubt nur. Schicken geht natürlich auch, aber hinfahren und zeigen und reden (lassen) ist immer vorzuziehen.

Er hat übrigens meinen durch ein Kopfübersturz von der Bühne komplett zerdetschten S-Bogen für wenig Extrageld einwandfrei wieder hingekriegt.

Gruß, Herman

PS: Auch von mir herzlichen Glückwunsch! Auch ich habe und spiele seit 1972 ein spätes Mark VI und würde es gegen nix anderes eintauschen.

 

Hi Hermann,

ich würde das Sax auf jeden Fall einem erfahrenen Saxdoc zu einer Top GÜ mit allen Schickanen schicken. Das ist es wert. Du bekommst sowieso einen Kostenvoranschlag. Schicken ist gar kein Problem. Mit DHL hin und her geht tadellos.

Hier im Forum gibt es ja SaxDocs mit super Erfahrung. Mario, Chris, Nimo...

Rechne aber mal mit ein paar Euronen für die GÜ, die Sanierung des offenbar arg "verhauenen" S-Bogens, einen guten Koffer/Lightbag, das passende Mundstück, guten Tragegurt, Wischer etc pp. also alles in allem irgendwas zwischen 500-1000€.

Nochmal allerherzlichste Gratulation.

Gruß
Jo

 

... er es nicht beim letzten Borkum-Urlaub am Strand verloren hätte...



aber im Ernst: wäre nicht Bruno Waltersbacher in Lahr eine gute Adresse für sowas?