Selmer Sopranino-MPC geht sehr schwer auf's Thomann Nino

Servus,
nachdem ich das für mich z.Z. am besten zu spielende MPC (Selmer S80G) für mein Nino gefunden habe, habe ich ein mechanisches Problem :-0. Im Unterschied zum mitgelieferten Kautschuk- und zu meinem Yanagisawa Metall-MPC geht das Selmermundstück weniger weit/kaum weit genug auf den Hals drauf. Im MPC bzw. auf dem Hals wäre noch genug Strecke, d.h. es ist jew. noch mehr als ausreichend Luft bis zum Anschlag, aber der Konus ist zu eng (MPC) bzw. zu weit (Sax). Dazu ist zu sagen dass das Nino mit einem schmalen Metallring hinter dem Kork abschließt. Wie wird sowas gelöst? "Ausreiben" des MPC, "Abdrehen" des Sax?
Gruß Hans

 

Dünnerer Kork?

 

... wenn das nur ginge. Zum einen ist der Kork schon ganz dünn, zum anderen bildet nicht der Kork sondern Metall den Abschluss am "dünsten Ende".
Gruß Hans

 

Hallo,

Ich hatte das Problem auch bei meinem Keili-Sopran.

Keines der neueren Mundstücke, die ich ab und zu bei Workshops mal ausprobieren wollte ließ sich draufstecken, weil der Ring vor dem Kork im Durchmesser zu groß war.

Mit meinem bisherigen Meyer MPC kam ich bisher aber gut klar und sah keinen Handlungsbedarf.

Da mir aber letztes Jahr bei einem Saxerflohmark gleich zwei preisgünstige Sopi-Mundstücke zuflogen, die eben auch leider nicht drauf gingen, feilte ich den Ring ringsum vorsichtig ab und alles war paletti.

Abdrehen am ganzen Instrument geht wohl nicht, es sei denn, man hat einen abnehmbaren Neck.

Beim Feilen natürlich den benachbarten Kork richtig abdecken/abkleben, damit man da nix wegnimmt und beschädigt.

Abschließend noch mit feinem Schleifleinen den Ring drehend-ringsum glattmachen und fertig ist die Laube.

Hat bei mir so einwandfrei funktioniert, spiele jetzt alternativ zum Meyer auch gerne ein recht offenes Yana-Metall, dass auch seinen Reiz hat.

LG Wuffy

 

Ich hab da mal eine Zwischenfrage: Stimmt es, dass die Selmer-Mundstücke alle ein bisschen enger sind als andere?

LG Helmut

 

... tatsächlich ist das hintere Ende eine auf den Korpus aufgesetzte Messinghülse. Obwohl dem Basteln an sich sehr zugetan, verspür' ich doch keine Lust an der noch fast neuen Hupe 'rumzufeilen (auch wenn's "nur" eine Thomann ist)
Gruß

 

Hallo,
ein Refacer könnte auch die Bohrung des Mundstücks vergrössern!

lg
Thomas

 

Hmmm ,
aber nur, wenn er die Zusatzausbildung als Reasser absolviert hat!

Grüße,

Thomas

 

... oder ein Instrumentenbauer das Sax bearbeiten?

 

Also ich persönlich würde eher das Mundstück als das Sax bearbeiten lassen, wenn es mit einem neuen Kork nicht zu richten ist!

 

Prinzipiell gebe ich Dir da selbstverständlich Recht, Thomas, aber in diesem Fall liegt doch der Hase scheinbar eher darin im Pfeffer, dass das Saxophon nicht, na sagen wir mal "ausreichend umsichtig" gefertigt wurde.

Als Saxophonhersteller sollte ich mir doch mal die Mundstücke angucken, die es auf dem Markt für die entsprechende Baugröße so gibt und die Konstruktion des Instruments dazu wenigstens über mögliche Korkanpassung kompatibel halten.
Das Selmermundstück wird bei Sopraninos sicher nicht als Nischenprodukt mit extremen Maßen eingestuft werden...?

Grüße,
Dirk

 

....dann würden wahrscheinlich andere tolle Mundstücke auch nicht draufgehen....?

Mit dem Kork und seinem Durchmesser hat das Problem ja gar nichts zu tun.

Wäre gar kein Mundstück-Kork auf dem Korpusende,
könnte man das Mundstück trotzdem nicht weit genug aufschieben.

Scheinbar sind die Mundstücke auch nicht immer zylindrisch gebohrt.
Das provoziert dieses Problem.

Hab ich auch schon mal bei einem China Alto erlebt, bei dem nur das zu groß gebohrte
Original-Mundstück passte.

Scheint nicht unüblich zu sein....

Viel Wegfeilen muß man ja gar nicht!
Oft reichen da 2-3 Zehntel die zum Erfolg führen.

Das fällt in meinem Verständnis unter Feintuning und/oder Spielbarmachen des Instruments, geht schnell und da Du ja bastlerisch unterwegs bist, kostet es kaum was.

Das Mundstück würde ich da keineswegs antasten.

Jeder wie er mag....

tomaso

 

nachdem nicht nur das mitgelieferte Mundstück sd. auch das Yanagisawa deutl. weiter draufgehen ist für mich noch nicht entschieden ob's am Instrument oder am Selmer MPC liegt. (Aber ein Vandoren werd ich mir deshalb nicht noch zulegen.)
Vlt. doch die Feile - oder doch nicht?

 

Bevor Du die Feile rausholst solltest Du doch noch mal schauen, ob es am Selmer-MPC liegt. Ich hab keine große Erfahrung damit, aber das C*, das bei meinem Tenor beilag, ist definitiv etwas enger als alle anderen Mundstücke, die ich ausprobiert habe.

Vielleicht ist das wirklich eine Selmer-Eigenart.

LG Helmut

 

doppelt, sorry

 

so, ich hab' jetzt doch den Rand meines Nino vorsichtig mit einer Nagelfeile bearbeitet, jetzt geht das Selmermundstück schon weiter & besser drauf. Werd gelentlich schauen, ob ich die Stelle auch wieder glatt polieren kann.
Danke für die Tipps
Hans

 

Priml,

Deshalb nie versagen - erst mal Forum fragen !

LG Wuffy

 

so, jetzt hatte ich noch Gelegenheit den Rand/Abschluss vorsichtig auf der Gummischeibe einer Messerschleifmaschine zu polieren. Schaut jetzt wieder nahezu perfekt aus.
Grüße
Hans

 

Ich habe durchaus auch selber mein Mundstück in 2 Fällen aufgebohrt mit tadellosem Erfolg. Das ist nicht so schwer. Ich hatte eine Anleitung aus SOTW, man muss sich nur trauen. Voraussetzung: es ist Kautschuk, natürlich.
Es geht mit einem Akkuschrauber, auf den setze ich als Achse ein Plastikhülle von einem Kugelschreiber als Achse. Für Nino, das kleiner ist, müsste das dann etwas dünneres sein, aber im Prinzip ähnlich. Auf diese "Achse" setze ich mit einem dicken doppelseitigen Isolierband (es gibt da welche mit Polster, also etwa 1 mm dick)eine Verdickung und auf diese klebe ich ein Stück feines Schmirgelpapier, 500 oder so. Dann habe ich also einen runden Sandpapieraufsatz, der genau aber knapp in die Bohrung passen sollte. Dann habe ich das mpc in der Hand und aktiviere den Akkuschrauber, langsam. Nicht zu empfehlen mit einem zu starken Elektro Boschhammer oder so...

Es entsteht ein feiner schwarzer Staub, der den ERfolg ankündigt. Dann gehe ich Stück für Stück vor und teste, damit ich nicht zu viel bohre.
Zweimal gemacht - no problem.
Etwas Gefühl ist nötig, das Ding sollte ruhig und zentriert in der Hand liegen. Ich bin selber kein Handwerker, nur normal geschickt.

 

...sehr schön, damit haben wir zwei gangbare Alternativen
Grüße
Hans