Sopransaxophon

Ich suche ein Sopransax in der günstigeren Liga, da ich hauptsächlich Alt und ab und an Tenor spiele. Nun habe ich die Möglichkeit ein Expression Sopran auszuprobieren, das fast gar nicht benutzt wurde und als neuwertig angegeben ist. Es ist aber ein Vorgängermodell der Pro 2000 Serie und ca von 1998. Ist so ein Teil sowieso Schrott, das ich mir den für mich recht weiten Weg sparen kann, oder lohnt es sich das Horn auszuprobieren? Testurteile über die älteren Expression Sopransaxophone habe ich keine gefunden.

 

Ausprobieren!
Generell hört man über Expression nur gute Bewertungen.

 

Frühere Modelle sollen so ihre Tücken haben. 98 ist fast schon ein früheres Modell. Prüf es besser gründlich!

 

Das kann ich weder aus eigener Erfahrung noch aus Berichten von (allen) Bekannten so stehen lassen. Da gibt es doch einige Bedenken vor allen in Hinsicht auf die Verarbeitung.

 

Du kannst von mir ein gerades Expression Saxophon Pro 200 GL kaufen. So gut wie nie gespielt. Schick mir eine Mail bei Interesse

 

Danke schon mal für die Antworten und ein grosses Lob an das tolle Forum! Ich werde das Sax mal unverbindlich auf Herz und Nieren prüfen, da der Preis recht gut ist und mein Geldbeutel aus Zwiebelleder (man muss weinen wenn man reinsieht). Danke auch an Mos, Mail ist abgeschickt. Werde mich auch mal weiter umhören ob es brauchbare Alternativen gibt.

 

Frage an Matthias: Was sind denn die Bedenken? Gilt das jetzt für alle Expressions? Was würdest du mir empfehlen?

 

Betrifft das auch den Ton? Was für Tücken sind das genau?

 

Ich hatte mal ein gebogenes Expression der neuesten Generation. Das Metall kam mir sehr weich vor. Bei dem Drücker für das hohe E hatte ich das Gefühl, wenn ich doller drücke gibt das Metall noch ein paar Millimeter nach. Der Mechnismus der Oktavklappe saß absolut nicht mittig, so daß die Klappe direkt am Rand des Polsters auflag. Durch dieses Schiefsitzen sprang ab und an die Feder hinten auf, dann ging die Klappe gar nicht mehr.
In Hinsicht auf die Verarbeitung sind die Yanagisawas um Längen besser. Der Ton auf dem Expresion war schon ok, soweit ich es mit meinen damaligen Fähigkeiten einschätzen konnte.

 

Hi CUBA,

ich kann dir nur empfehlen, sowohl das ältere Expression als auch Ankes Pro 2000 zu testen.

Doellcus' grundsätzliche Bedenken gegen die älteren Modelle habe ich vor ein paar Wochen auch einmal ziemlich unreflektiert wiedergegeben, da wurde ich umgehend auf die Testberichte von Klaus Dapper hingewiesen (ich kann mich gerade nicht mehr erinnern, wer das damals war...) - diese Testberichte beziehen sich ausschließlich auf die älteren Modelle und sind durchaus nicht abratend formuliert.
Da wird es wie so oft solche und solche geben...

Und MatthiAS' Erfahrungen stehen zu meinen in diesem Punkt in sehr krassem Gegensatz (Die Expression-Instrumente allgemein betreffend, aber auch das konkrete gebogene Sopran, das er erwähnt):

Ich selber spiele seit Anfang des Jahres ein gerades Sopran, und ich musste es trotz intensiven Spielens bislang noch nicht zum Ausbeulen schicken. Auch ansonsten bin ich mit dem Klang und auch mit der Verarbeitung sehr zufrieden.

Mehrere Schülerinnen von mir spielen Expression-Instrumente, dise sind ALLE nach wie vor absolut zufriedenstellend - geradezu begeistert bin ich immer wieder vom gebogenen Sopran einer Schülerin, das phänomenal klingt.

Eine andere Schülerin spielt auf einem älteren Expression-Alt, auch hier kann ich keine Mängel entdecken, die in der Verarbeitung begründet wären.

Bei dem Sopran, das MatthiAS getestet hat, konnte ich auch eine klebende Oktavklappe feststellen, was meiner Beobachtung nach schlicht am klebenden Polster lag (und so etwas soll ja durchaus auch bei 4000-Euro-Kannen vorkommen) - dass das Polster nicht mittig auflag, habe ich auch wahrgenommen, so etwas sehe ich allerdings auch bei meinem Yanagisawa-Alt, und ich bin sicher, dass das bei allen Instrumenten vorkommt. Das sieht nicht perfekt aus, in diesem Fall sah es sogar ziemlich extrem aus, aber gedeckt hat das Polster trotzdem einwandfrei.
Und die weiteren Probleme, wie nicht-deckende Polster in den tiefen Tönen, konnten weder ich noch der Händler, der MatthiAS das Instrument geschickt hatte (Wolfgang Sander) feststellen, sowohl bei ihm als auch bei mir sprach das Instrument ebenso an wie die meisten anderen Instrumente.

Meiner Meinung nach sind die Expression-Instrumente nicht nur wegen ihres sensationellen Preises immer einen Vergleich wert (Nein, ich bekomme nach wie vor keinerlei Provision von der Ulmer Firma, die diese Dinger in Deutschland vertreibt...).

Alles Liebe

Toffi

 

Moment mal. Hier muss wohl einiges richtig gestellt werden:
ich habe nicht geschrieben, dass das Polster der Oktavklappe nicht deckt, sondern dass der Oktavmechanismus schief sitzt, und deshalb die hintere Feder öfter aus der Führung gesprungen ist. Das führt dazu, dass die Töne vom oberen A an nicht mehr ansprechen.

Ich habe auch mit mehreren Reparateuren gesprochen, die im 'Hinterzimmer' eines Ladens ihren Dienst taten, wo Taiwansaxophone (vom selben Hersteller wie die Expressions aber mit anderem Stempel) im Schaufenster standen. Diese waren auch der Meinung, dass diese Saxophone ein gutes Preis-Leistung-Verhältnis haben ...

Aber wenn man sein Expression noch mit einem sündhaft teurem S-Bogen tunen muss, dann kann man ja auch gleich ein gutes Saxophon kaufen.



Vielleicht sollten wir mal ein Rededuell aufnehmen und dann online stellen zu diesem Thema.

 

Uiuiui, Matthias, ein Rededuell mit dir...und das aufzeichnen und online...nie würde ich das wagen...

Aber die Sache mit dem schiefen Oktavmechanismus kann ich leider nicht nachvollziehen - ist da noch was anderes schief gewesen als der Mechanismus auf dem S-Bogen?
Es ist sowohl dem Herrn Sander als auch mir in MEHREREN Tests nichts außer einem gelegentlich klebenden Polster aufgefallen, da ist nix rausgesprungen. Es blieb uns damals nichts anderes übrig, als das auf die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse in Dortmund bzw. Berlin zurückzuführen...
Bezüglich des Mechanismus auf dem Bogen kann ich in diesem Fall die ganze Sache momentan ehrlich nur als kosmetisches Problem erkennen.

Und mit den nicht-deckenden Polstern, die ich ansprach, meinte ich ja auch nicht das an der Oktavklappe, sondern das der tief-Cis-Klappe, du hattest davon nicht in diesem Thread, sondern vorher schon geschrieben - auch hier konnte ich kein Problem erkennen.

Aber vielleicht gibt es außer diesem einen Instrument ja noch weitere Beispiele mangelhafter Verarbeitung...

Schließlich noch zum Thema

Ich habe auch mein Yanagisawa-Saxophon mit einem Gloger-S-Bogen "getunt", auch dieses Instrument ist durch diesen S-Bogen um ein vielfaches verbessert worden - die gleiche Erfahrung haben auch schon Selmer-Spieler gemacht - ich bin ziemlich überzeugt davon, dass mir auch ein Selmer-Saxophon mit Gloger-Bogen um einiges besser gefällt als ohne.
Ich habe mein Sopran-Saxophon inkl. Serienbogen mit den Yamahas und Selmers verglichen und fand es deutlich besser, der Gloger-Bogen kam danach und hat den Klang selbstverständlich massiv verbessert, das würde er aber auch bei deinem Yani.

Alles Liebe

Toffi

 

Nicht nur reden. Wir lassen die Hörner sprechen.
Es kann ja auch harmonisch werden.

 

Das sollen ja auch keine Duelle werden, sondern "Conversations" und ähnliches...

 

Also nach ner Nacht drüber schlafen finde ich es schon etwas befremdlich wie hier meine Aussagen in Zweifel gezogen werden. Die nicht deckenden Klappen habe ich von einer Berliner Meisterwerstatt richten lassen.
Es gibt auch Sachverstand in Hinsicht auf Saxophone außerhalb Westfalens.
Ich weiß auch nicht, warum das von dir, lieber Toffi, hier so als Disput Toffi/Sander gegen Matthias zugespitzt wird. Es war meine Erfahrung mit diesem einen Horn. Und wenn bei mir die Feder der Oktavklappe mehrmals rausspringt, dann darf mir das ruhig geglaubt werden. Ansonsten müsste ich davon ausgehen, dass mir unterstellt würde, ich würde absichtlich Unwahrheiten verbreiten.

 

Sagt mal, habt Ihr alle Nägel gefrühstückt oder was los?

Die unterschiedlichen Erfahrungen können ruhig stehen bleiben, ohne dass dies zwangsläufig bedeutet, dass jemand die Unwahrheit sagt. Wenn Matthias berichtet, dass eine Feder rausspringt, gibt es keinen Grund, an dieser Aussage zu zweifeln. Und wenn Toffi sagt, dass es bei ihm nicht passiert ist, wird es wohl auch stimmen, oder?

Am besten, man schaut sich das Instrument, für das man sich interessiert, vor dem Kauf genau an. Falls man selbst zu unerfahren ist, sollte man jemanden mitnehmen, der sich auskennt.

Oder eine Probezeit vereinbaren...

Und jetzt haben wir uns alle wieder lieb, ja?

 

Habe ich etwas darartiges behauptet?
Allerdings habe ich auf dem Instrument 10 Tage gespielt und ich denke Toffi nicht viel mehr als eine Stunde.
In Hinsicht auf die Mechanik des Sax gibt es für mich verzeihbare Schwachstellen und welche mit den man sich auf keinen Fall arrangieren sollte. Zu letzteren gehört für mich eine nicht verläßlich arbeitende Oktavmechanik. Bei jedem Ton oberhalb G#'' bibbern ob er anspricht und dann vielleicht auf der Bühne den falschen Ton rausbringen, nein danke.
Ähnliches kann mit klebenden G#-Klappen viel teurer Hersteller allerdings auch passieren. Jedenfalls wollte ich das Expression eigentlich behalten wenn mir der Händler einen anderen S-Bogen gegeben hätte. Aber das wollte er nicht.

 

1. Ich möchte ja auch gar nicht so vermessen sein, derartiges zu behaupten, nur ist das von dir geschilderte Problem mit der Oktavklappe halt weder mir in der insgesamt knapp einstündigen Probezeit passiert, noch konnte Wolfgang Sander, der sich natürlich um einiges intensiver mit dem Instrument beschäftigt hat, ein derartiges Problem entdecken - aber wir kennen ja alle diesen verflixten Vorführeffekt, sei es vom Auto oder von unseren Zähnen oder sonstwoher...

2. Ich zweifle also keineswegs daran, dass du diese unglückliche Erfahrung mit eben diesem einen Instrument gemacht hast, was mich allerdings schon ziemlich ärgert, ist, dass du aus dieser einen Erfahrung in deinen ersten beiden Äußerungen in diesem Thread die allgemeine These ableitest, Expression Saxophone wären grundsätzlich schlechter verarbeitet als beispielsweise Yanagisawa,
und das klingt doch ein wenig anmaßend - hat aber natürlich nix mit dem absichtlichen Verbreiten von Unwahrheiten zu tun (hab dich doch lieb, keine Sorge @Claus...)

Alles Liebe

Toffi

 

Also wenn es so zur Sache geht, dann bitte schön bei dem Geschriebenen bleiben.
Ich habe in Antwort auf den Beitrag von Deisterfan (man hört nur Gutes über Expression) geschrieben, dass ich das sowohl aus eigener Erfahrung wie denen einiger anderer nicht so stehen lassen kann. Die anderen sind konkret 4 Leute, von denen 2 Instrumentenbauer sind. Der von mir aufgeführte Mangel ist also nur ein Teil des Urteils.
Bei der Behauptung, dass Yanagisawa zumindest bei den Sopransaxophonen eine bessere Verarbeitung aufweist bleibe ich bestehen.


Das soll aber nicht heißen, dass das Expression für seinen Preis nicht was gutes bietet.

 

"Ich habe auch mit mehreren Reparateuren gesprochen, die im 'Hinterzimmer' eines Ladens ihren Dienst taten, wo Taiwansaxophone (vom selben Hersteller wie die Expressions aber mit anderem Stempel) "

Frage an matthiAS: Wie heissen denn die Saxophone mit den anderen Stempel? Es ist nähmlich immer gut sein Wissen zu erweitern, ich habe auch schon gehört das es diese Saxophone auch unter anderen Namen gibt, nur nicht unter welchen.

Jetzt habe ich es endlich nach langer Zeit mal geschafft in das Forum zu kommen und gleich ein Duell angezettelt. Das war aber nicht meine Absicht!!! Also alle mal an ein tolles Saxstück denken und wieder relaxen.
Grüsse an alle Saxler von CUBA