Hallo miteinander, am S-Bogen hat es ja gerne mal eine Stufe, wo die Hülse für die Bogenaufnahme eingelötet ist. Auch auf der Gegenseite, Übergang der Bogenaufnahme zum Korpus kann man eine Stufe finden. Kann jemand sagen, wie stark der Einfluss der Stufe(n) auf den Klang ist? Mir ist ziemlich einleuchtend, dass das fertigungsbedingt ein Versatz auftreten kann... ist das einer der Gründe für die Unterschiede zwischen zwei Instrumenten gleicher Baureihe? Und wie sieht das bei den Top-Line Saxen aus? Gibt es da auch die Stufe? Die Stufe auf der Gegenseite, am Korpus dürfte ja nicht so ausschlaggebend sein, die wird ja durch den S-Bogen verdeckt. Könntet ihr alle mal euren Finger in den S-Bogen stecken und schauen, wie stark diese Stufe ausgeprägt ist? (Achtung, Finger ins dicke Ende! ) Ist die Stufe vorhanden? Ringsum gleich? Gibt es da einen Zusammenhang zum Klang, zum Ansprechen, zu irgendwas? Ganz konkret: ich habe ein Saxophon, bei dem die Stufe sehr ausgeprägt ist, teilweise fühlt es sich eher wie ein Grat an. Ich spiele gerade mit dem Gedanken, diesen Grat zu entfernen - aufgrund der Hypothese, dass der dem Klang nicht zuträglich sein ist. Sauber abfeilen, polieren. Masseverlust und Volumenzunahme sollte vernachlässigbar sein. An die Bastler: Hat jemand so etwas schon mal probiert? zum Glück hab ich ein billiges Instrument, bei dem ich mir das getraue... und wenn's klappt werde Sax-Bogen-Tuner Grüße, Wanze
Hallo @Wanze , ich habe mir die gleiche Frage auch einmal gestellt. Ich habe zwei Selmer-Bögen (S III, Ref. 54), bei denen auch dieser Grad ist. Führt man einen kleinen Holzstab (Schaschlik-Spieß) in die Hülse, stößt man gegen diesen Widerstand, der circulär im Bogen tastbar ist. Das sind ja nun keine Billig-Instrumente. Bei einem B&S -Tenor war das nicht der Fall. Wenn man der Beschreibung von Mundstücken folgt, würde es eine Zentrierung des Luftstromes bedeuten. Das mag wieder Auswirkungen auf den Sound bedeuten. Deshalb habe ich da die Finger von gelassen. Interessant wäre @Wuffy s Meinung, der ja solche S-Bögen repariert, Hülsen neu einpflanzt... wie er es macht (bündig oder mit Stufe). Ich bin auch auf andere Meinungen gespannt. FG Hewe
Wenn die S-Bogenhülse aber in der Aufnahmemuffe am Korpus steckt sollte es da keine Stufe mehr geben...bei ähnlicher Materialdicke S-.Bogenhülse und Korpusende. Der geringe Übergang vom Bogen in die Bogenhülse dürfte aber zu vernachlässigen sein. Achtung, wenn Du da was ausschleifst, wird der (in der Regel nur schmale) Lötbereich deutlich geschwächt..und wenn du mal das Sax am Bogen anhebst...oder beim Mundstückaufdrehen nicht aufpasst, gibt's plötzlich ein grössers Problem. Kann mir jedenfalls überhaupt nicht vorstellen, dass da ein bisschen Rumfeilen eine merkliche Verbesserung bringen sollte. Gr Wuffy
In der Regel ja...es ist ja die Materialstärke des Bogens und je nach Materialdicke kann die Stufe eben mal etwas mehr oder unauffälliger ausfallen. Möglicherweise gibt es aber bessere Lösung ( Doppelhülsen etc..) als dieser übliche Standard. Gr Wuffy
Grübel..grübel, ..also bei der nächsten Eigenbau-Hülse, werde ich mal den Einlötbereich des Bogens, (meistens 3-4 mm) etwas weiter ausdrehen, um die Stufe zu minimieren, muss ja aber dann auch schauen, dass ich mit dem Hülsendurchmesser für die Muffe am Korpus wieder passgenau hinkomme. ..Aber erstmal 'ne Schnittzeichnung anfertigen, wie sich das anhand der jeweilig-vorhandenen Materialdicken verhält. Gr Wuffy
Nochmal grübe l- grübel. Wenn der Aussendurchmesser am Bogenende geringer ist als die Bogenhülse, bringt ja auch ein weiteres ausdrehen am oberen Lötbereich gar nix. Also muss man mit dieser kleinen Übergangsstufe leben. Kommt ja dem konischen Verlauf der Luftsäule entgegen. Wenn alles übergangslos stufenfrei wäre, wäre ja der zylindrische Verlauf im Einsteck- Bereich der Bogenmuffe (eigentlich sowieso ein Schwachpunkt und Kompromiss bezügl.durchgehendem Konus) nach vorne hin nochmal länger. Also lieber kleine Stufe und beginnende Verengung....wird wohl alles seinen Sinn haben, was die diversen Saxbauer so machen. Gr Wuffy
Das verstehe ich nicht. Die Bogenhülse wird doch nicht in den Bogen geschoben sondern mittels der Muffe mit dem Bogen verbunden, und kann so abgestuft werden, dass gar kein Absatz mehr entsteht. Auch könnte man die Hülse innen konisch ausdrehen, dass die Konizität an dieser Stelle nicht unterbrochen wird. Warum das nicht gemacht wird, kann ich nicht recht verstehen. Wahrscheinlich gibt es keinen Effekt dadurch. Andererseits hat Conn mit den Doppelhülsen mehr Aufwand betrieben, um diese Stelle zu optimieren. Bei meinem Grassi Tenor ist eine leichte Stufe, beim Selmer SA80II eine sehr ausgeprägte und beim MK6 (100xxx) keine.
Alles nicht so einfach und verständlich zu erklären ohne Zeichnung oder Fotos...glaube man denkt da aneinander vorbei. Wie man sieht, gibt es ja auch erhebliche Unterschiede zwischen Fabrikat und Modell. Die beste Lösung wäre sicherlich die Hülse innen konisch zu erstellen, dann wäre ja ein stufenloser Übergang beim Bogenbeginn gut machbar. Gr Wuffy
Ich glaube kaum, dass es bei einer konstruierten gleichbleibenden Konizität hörbare akustische Verbesserungen gibt. Die Empfindlichkeit der stehenden Welle nimmt vom Mundstück bis zum Schalltrichter kontinuierlich ab. Eine gleiche Kante im Mundstück bewirkte wahrscheinlich schon mehr. Die Hülsen der Oktavlöcher und die Tonlochkamine, die kurz nach der Hülse mit den Palmkeylöchern anfangen, bilden erheblich gröbere Eingriffe in Konizität und Gleichmäßigkeit des Rohres.
Ja, das meinte ich mit : Ideal wäre, wenn der Überstand des Korpus genau zur Bogenhülse passt, dann wäre an der Stelle imho keine Stufe. Eine Hülse die innen konisch ist - aber aussen zylindrisch sein muss, dass man sie einstecken kann - würde an der Stelle Material aufdicken. Ob das dann wieder gut ist? Aber ich werde mich mal auf den Übergang vom Bogen auf die Bogenhulse konzentrieren. Im Prinzip müssten Bogen und Hülse den gleichen Innendurchmesser haben, damit man da einen perfekt glatten Übergang hat. Und das ist auch näher am Mundstück, was dann ja den größten Einfluss haben sollte. Grüße, Wanze
Ja, aber.... Im Saxophon gibt es -zig solcher kantiger Übergangsstellen. Die erste kommt am Übergang Mundstück - S - Bogen und ist mit Sicherheit Sehr viel ausgeprägter als die kleine Kante in der S - Bogenhülse. Dann kommt ein paar Zentimeter weiter die Oktavlochhülse die mehr oder weniger weit in den S - Bogen ragt. Dagegen ist die leichte Kante im Übergang S - Boben zu Hülse nur winzig. Ein paar cm dahinter kommt dann das Hoch F# - Tonloch. auch hier eine viel grössere "Kante", usw, usw. Ich glaube, dass diese kleine Kante nur einen vernachlässigbaren Einfluss hat. SlowJoe