Tonlochkamine bearbeiten

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11073, 12.Februar.2016.

  1. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Hallo allerseits. Habe ein uraltes Keilwerth Tenor als Backup geschossen. Aller polster steinalt und undicht. Nach dem Zerlegen hab ich dann mit einer Marmorscheibe die ich auf die Tonlochkamine gelegt habe festgestellt das diese manchmal leicht uneben sind.
    Das erschwert ja zusätzlich noch das dichten der polster.
    Hier mein Tipp wie man das ganz leicht beheben kann. &er Schraube,KFZZ Unterlegscheiben und ne Flügelmutter. Auf die Unterlegscheibe 400 oder feineres Schmirgelleinen drauf und die GFlügelmutter auf die andere Seite um nur und aussschließlich langsam per Hand zu drehen.
    Es geht hier nur drum um Unebenheiten/unterschiedliche Höhe der Kaminwand im 10tel mm Bereich auszugleichen. Und das hat super funktioniert und ist in ein paar Minuten gemacht. Anschließend sieht man auch das perfekte tragbild. Jetzt kann man die Polster viel besser drauf anpassen
    Siehe Bilder.
    Was sagen die Experten dazu ??
    Wer das Werkzeug brauch und in der Nähe von Eppstein im Taunus wohnt,ich gebs gerne kostenlos weiter
     

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  2. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Tja...Bastlerlösung :) Sehr präzise kann das nicht werden. Du hast ja so gar keine Führung. Zehntel mm? Eher im Hunderstel-Bereich mit 400er. Sobald du etwas mehr nehmen müsstest, würde das garantiert nicht plan. Die richtigen Wekrzeuge haben Führung im Tonloch.

    antonio
     
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  3. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Meiner Erfahrung nach völlig o.k. hab schon schlimmere Unebenheiten mit einem mit Schmirgellpapier beklebten holzbrettchen plangeschliffen. Wenn es so genau käme hätten die ja nicht bei älteren Saxen mit total verzogenen Kaminen rumgebastelt und die vorm Polstern planiert.

    LG Mischa
     
  4. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Nun, Du hast Dir da eine seeeehr einfache Rotationsfeile gebaut. Wie @antonio schon anmerkte fehlt dieser die Führung was dazu führt dass die Konstruktion beim Einsatz auf dem Tonloch "herumschwimmt" was die Genauigkeit der Arbeit beeinträchtigt.

    Ganz Generell: Wenn die Tonlöcher eines - gerade älteren - Saxophons verzogen sind hat das so gut wie immer nichts mit "Fertigungstoleranzen" zu tun sondern fast immer damit dass das Instrument einen Bumms abbekommen hat und der Korpus sich verzogen hat. Ich will hier niemanden zu Nahe treten aber Du hast ja nach der Meinung Anderer gefragt....

    Diese Unebenheiten einfach herunterzufeilen ist schlicht und einfach Murks, gerade wenn sie sich in einer Grössenordnung von 0,5 oder mehr Millimeter bewegen. Hier muss zuerst der Korpus wieder sauber gerichtet werden. Wird das ordentlich gemacht und werden die Unebenheiten mit der Ausbeulstange sauber herausgeholt ist fast keine Abrasive Bearbeitung der Tonlöcher mehr nötig sondern nur noch eine leichte Glättung in Bereich von deutlich weniger als 0,1 mm.

    Bei Instrumenten mit gebördelten Tonlöchen sind Schleif - oder Feilarbeiten an den Tonlochrändern ohnehin tödlich, da die Materialstärke hier durch den Ziehvorgang und dann noch zusätzlich durch den Bördelvorgang nur noch wenige Zehntel mm beträgt und man die Bördelung sehr schnell durchgefeilt oder durchgeschliffen hat, was das Tonloch dann ruiniert und eine aufwändige Reparatur notwendig macht. Hier ist der einzige Weg nur noch ein sauberes Richten des Korpus und des Tonlochs.


    SlowJoe
     
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  5. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Also,die Unebenheit betrug überall nur keiner 0,1 mm.der korpus hat keinen bums,und wenn ich jetzt meine marmorplatte drauflege kommt nirgends mehr licht raus.
    Klar darf man die kamine nicht wahllos runterfeilen,aber0,1 mm machen grade garnix.
    Zudem bin ich gelernter maschinenschlosser ,habe schon mehrere saxe erfolgreich überholt und bin mit dem jetzt erzielten ergebniss absolut zufrieden.
    Das teil ist nix für profischrauber,aber für ambitionierte hobby wurschtler eine bezahlbare variante sich bei kleinen!! Unebenheiten zu helfen.
     
  6. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Dann ist das auch kein Problem. Ich habe aber auch schon Instrumente gesehen da waren Tonlöcher bis fast auf den Korpus heruntergeschruppt. Und das ist einfach nur Murks. Auch wenn das Instrument nachher spielbar ist.


    SlowJoe
     
  7. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    ich habe jede Menge Hörner gesehen, deren Tonlöcher selbst im absoluten Neuzustand alles andere als plan waren. Bei einigen Fabrikaten ist dies eher die Regel als die Ausnahme. Und das war früher eher schlimmer. Ich habe auch noch kein B&S made in GDR gesehen, das durchgehend ebene Tonlöcher hatte. Dito die alten Franzosen wie Dolnet, Beaugnier, Guenot, etc. Da steckt nicht immer eine Verletzung des Korpus dahinter.
     
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  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Habe ich mir da abgeschaut und die entsprechenden Werkzeuge nachgebastelt...allerdings nur die " Von Hand-Dreh-Methode" und nix mit Akkuschraubero_O

    Wichtig, die Pilotscheiben zur genauen und wackelfreien Innenführung, nicht bei gerollten Tonkaminen und nur im Zehntelbereich bei kleineren Unebenheiten.






    Ganz genau so isses....vieles wird eben mit weichen Polsterfilz kaschierto_O

    Mal Planscheiben auf die Kamine legen und gut ausleuchten...dann fängt das wundern an !


    Gr Wuffy
     
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  9. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Nein ein krummer Korpus ist natürlich nicht immer schuld. Trotzdem ist es zentral, dass zuerst das überprüft wird - weil TL planen und danach den Korpus richten (so es notwendig sein sollte) wäre fatal. Da stimmt dann u.U. nix mehr.

    antonio
     
  10. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    So ist es. Und wer sagt dass bei den genannten neuen Saxophonen nur die Tonlöcher uneben waren und nicht die Korpusse ab Werk krumm?

    Wenn man sich den Herstellungsvorgang ansieht dann werden die Tonlöcher nach dem Ausziehen überfräst. Danach sind sie mit einiger Sicherheit plan. Dass die Fräsmaschine krumm ist halte ich für sehr unwahrscheinlich. Krumm werden kann der Korpus durch die nachfolgenden Bearbeitungsschritte wie z.B. Auflöten der Mechanik (Partielles Erhitzen des Korpus) oder Richten der aufgelöteten Mechanik.

    Ich weiss, dass z.B. bei Keilwerth in Nauheim die Korpusse vor der Montage des Instruments noch mal sorgfältig auf Verzug und die Tonlöcher auf Ebenheit kontrolliert und gegebenenfalls gerichtet wurden. Kann natürlich sein, dass Firmen hier "Kosten und Nacharbeit" sparen und die Saxe mir krummem Korpus und eierigen Tonlöchern ausliefern. Sollte jedenfalls nicht so sein.....

    ...Und bei einem alten Instrument ist ein Verzug des Korpus nie auszuschliessen. Wer weiss was die Tröte im Laufe Ihres Lebens so alles abgekriegt hat, auch wenn sie keine Beulen hat....


    SlowJoe
     
  11. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Habe mir auch so ein paar Dinger selbst gebastelt. Ist auf dem Drehbänkchen überhaupt kein Problem. Drehen tu ich die Dinger auch nur mit einem Sechskantschlüssel mit runder Spitze und von Hand, damit habe ich mehr Kontrolle darüber dass nicht zu viel Material abgenommen wird.


    SlowJoe
     
  12. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Nach Matt Stohrer arbeiten allerdings genau diese Fräsmaschinen mit sehr viel Druck, dem der Tonlochkamin auf dem länglichen Korpus (Röhre) keinen gleichmäßigen Widerstand entgegensetzen kann, beim Fräsen also gemäß der ungleichen Flexibiltität des Korpus ungleichmäßig ausweicht, sich nach der Fräsung zurückstellt, was zu gewölbten Tonlöchern führt.

    Dirk
     
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  13. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Jo, dann bliebe nur noch die Nacharbeit von Hand. Wenn man denn Qualität liefern will.....


    SlowJoe
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Februar.2016
  14. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @Sandsax,
    das kann ich mir fast nicht vorstellen, dass mit einem so grossen Vorschub gearbeitet wird, dass sich der Korpus dabei verbiegt.
    Eher würde sich die Wandung des Kamines verbiegen, bevor der Korpus Schaden nimmt.
    Dabei müsste es aber auch zu Rattermarken kommen.
    Diese müssten dann von Hand wieder eingeebnet werden.
    Es ist einfacher mit wenig Vorschub und einer hohen Schnittgeschwindigkeit zu arbeiten.

    kokisax
     
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  15. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @kokisax
    ich kann mir das schon vorstellen.

    Und wieso sollte sich die kurze und dadurch stabile Wandung des Kamins (der noch dazu nahezu die gleiche Wandstärke wie der Korpus hat) eher verbiegen als der Korpus?

    Auf ein kurzes Rohr, selbst mit dünner Wandstärke kann ich mich in Rohrachse, also praktisch auf die Kanten, draufstellen (entsprechend der Krafteinwirkung der Fräsmaschine auf das Tonloch).
    Latsche ich hingegen von der Seite auf das Rohr (entsprechend der Krafteinwirkung der Fräsmaschine auf den Korpus), ist es platt... hängt also sehr von der Richtung der einwirkenden Kraft ab.
     
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