Versicherung - Vergleich

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Calymne, 7.Januar.2025.

  1. Calymne

    Calymne Kann einfach nicht wegbleiben

    Moin, diesmal wollte ich keinen Uraltthread wieder aufwärmen.

    Hab mal meine Daten (3300 fürs Instrument + 500 Zubehör) bei verschiedenen Versicherungen eingegeben:
    • bei der WGV kostet das nur 40€/a - jetzt kommt der Haken:
      "Ausgeschlossene Schäden: ... die durch die Einwirkung von Hitze oder Kälte, Luftfeuchtigkeit, Temperatur- und Luftdruckschwankungen herbeigeführt werden"
      heißt für mich: alle möglichen Korrosionsschäden sind selbst bei guter Pflege nicht abgedeckt, und schon gar nicht die Schäden durch spielen im Regen. Richtig?
    • Die Sinfonima kostet ~ 70€, bei der steht aber:
      "Schäden durch unvorhersehbare Wetterereignisse sind im Versicherungsschutz mit eingeschlossen."
      Da Versicherungen ja immer gerne NICHT zahlen, werden also Schäden durch Spielen im vorhergesagten Regen nicht beglichen, weil man hätte ja nach Wetterbericht wissen können, dass es regnet. Richtig?
    • Bleibt tatsächlich die hier schon empfohlene Harmonia
      Da komme ich auf ~ 75€/a inkl. Nachtzuschlag.
      "Dies gilt immer, auch bei Gebrauch (Fallenlassen und Stolpern etc.), Transport, Aufbewahrung, klimatische Veränderungen, Lagerung, Verleihen und Vermietung."
      Also auch spielen im Regen und Stolpern beim Schützenumzug. Richtig? Somit genau das was ich benötige.
    Hat jemand aktuelle Erfahrungen mit der Harmonia bzgl. deren Leistungsverhalten?
    So was kann sich ja auch mal ändern...
     
  2. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Mit den von dir genannten Versicherungen habe ich keine Erfahrungen, würde mich aber interessieren. Bei uns im Haushalt sind alle Instrumente (8 Saxophone, 2 Klarinetten, 4 Trompeten) über meine Privathaftpflicht mit versichert (Mehraufwand pro Jahr ca. 35 €). Der Leistungsumfang soll laut meinem Vertreter komplett sein, also auch Verlust. Der "Haken" dabei, ich hab ne Selbstbeteiligung von 150 € bei der Haftpflicht. Da lohnt es sich erst, wenn wirklich was schwerwiegendes passiert ist.
     
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  3. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Bin kein Versicherungsexperte.

    Würde da einen Unterschied bzw. Abgrenzung sehen für spielen bei Regen.

    Fall 1:
    Du spielst im Freien. (Z.b. Beerdigung ). Es kommt schlagartig zu einem Gewitter.
    Wäre für mich vorstellbar dass es die Versicherung übernimmt.

    Fall 2:
    Nieselregen oder noch mehr. Du spielst 1 oder 2 Stunden bei einer Veranstaltung im Freien. Da kann ich mir nicht vorstellen das es ein Fall für die Versicherung ist. Das nimmt man ja in Kauf.
    Das würde ich keinem guten Sax antun.

    Bei der Harmonia schreibst Du klimatische Veränderungen. Du leitest daraus ab spielen im Regen ist versichert. Dünnes Eis.
    Wenn es bereits regnet bevor musiziert. Redet die Versicherung dann noch von klimatischen Veränderungen?

    Wer großzügig reguliert wird höhere Beiträge benötigen. Deutet Dein Vergleich zumindest an.

    Grüße Gerrie
     
  4. IngoK

    IngoK Kann einfach nicht wegbleiben

    Eine Faustregel zum Thema Versicherungen die ich mir gemerkt habe und die von jemanden kommt der von der Branche und der damit verbundenen Ökonomie viel Ahnung hat: Versichere keine Risiken die du aus eigener Tasche zahlen kannst.
    Was man selbst zahlen kann unterscheidet sich zwischen dem Musikstudent und dem Unternehmer natürlich erheblich.

    Wer mit einem Instrument das dafür nicht geeignet ist absichtlich bei Regen spielt wird da immer damit rechnen müssen dass die Versicherung grobe Fahrlässigkeit feststellt und das nicht zahlt. Sonst könnte ja jemand seinen Konzertflügel im Januar auf die Terrasse stellen und anschließend Kasse machen :D
    Ich habe schon oft mit diversen Saxen im Regen gespielt und es gab nach ordentlichem trocknen nie Probleme. Wer das nasse Sax in den hermetischen Koffer packt und auf dem kalten Dachboden lagert wird den Schimmel im Normalfall auch nicht bezahlt bekommen. Versicherer müssen wirtschaftlich rentabel arbeiten.

    Die Selbstbeteiligung ist für Versicherer attraktiv da kleine Schäden oft ein Vielfaches an Verwaltungskosten verursachen, außerdem wird so gut wie jeder Versicherer nach mehreren schäden über einen gewissen Zeitraum die Versicherung kündigen, allein deswegen würde ich nicht auf die Idee kommen kleine Schäden bei der Versicherung einzureichen (ich hab aber zum Glück auch einen Saxdoc der vieles für sehr faire Münze und schnell erledigt, das ist nicht überall so)

    Viele Grüße und lasst die Kanne heil ;)
     
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  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Für mich ist - zumindest von dem was hier in der Vergangenheit diskutiert und berichtet wurde - der nächste mögliche „Haken“ die Wertermittlung. Wie sieht die Firma den Wiederbeschaffungswert eines 20 Jahre alten Schülerinstruments? Wie den eines Vintagehorns, in das viel Geld geflossen ist? Wenn ich die früheren Diskussionen richtig in Erinnerung habe, besteht wohl stets das Risiko, im Falle eines kompletten Verlust nicht das zu bekommen, was man selber als erforderlich erachten für gleichwertigen Ersatz. Das war für mich auch immer ein Bremser.
     
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  6. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Mein Versicherungsfritze wollte mir auf Teufel-komm-raus eine Teilkasko für ein 12 Jahre altes Gebrauchsauto aufschwätzen. Im identischen Zustand ohnehin nicht wiederbeschaffbar, als ähnliches Gebrauchtfahrzeug vom Händler vielleicht 3.000 Euro, für die Versicherung bestenfalls 2.000 Euro.
    Als ich ihn fragte, warum ich das tun sollte, sagte er mir, ich könne ja durch höhere Selbstbeteiligung, z.B. 1.000 Euro, an der Prämie sparen…

    Das ist genau der Punkt. Wenn kein Wertgutachten vom ordentlich bestellten Gutachter vorliegt, gilt der Zeitwert.
    Selbst mit Gutachten streiten Sachversicherer gerne.

    Bei einer alten Kanne von 1930 entspricht der Zeitwert etwa dem, was der Buntmetallhändler pro Kilo für Messing bezahlt.
    Bei einem auch nur 10 Jahre alten Horn ist es wenig mehr.


    Ich habe seit Jahren nur noch Pflichtversicherungen wie KFZ-Haftpflicht und Gebäude und eine private Haftpflicht.
    Wenn ich auf meine Hörner nicht aufpassen kann oder will, muss ich das Risiko eben selbst tragen oder einen Verursacher in Regress nehmen.

    Für das gesparte Geld kaufe ich mir Aktien von der Allianz und konnte bisher jeden Schaden aus den Dividenden bezahlen. Der Kurs hat sich über die Jahre, seit ich das so mache, verdreifacht.
     
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  7. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das steckt eigentlich nicht in einer Haftpflicht sondern in einer Hausrat.
    Aber vielleicht ist es ein „Rundum-Sorglos“ Tarif (bei Allianz heisst das z.B. „Privatschutz“) der dem Versicherungsvertreter rundum die Sorgen nimmt, dem Kunden passgenaue Tarife heraussuchen zu müssen, bei denen womöglich weniger Provision anfällt. ;)
     
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  8. rbur

    rbur Mod

    Bei uns war das sorglos Paket der Allianz günstiger als die einzelnen Versicherungen die wir vorher hatten.

    auch hier kann man sich die einzelnen Teile individuell zusammenstellen

    Die Hausratversicherung hat sich rentiert, bei einem Brand vor 20 Jahren und bei dem Wasserschaden 2020, als zwei Bäder vollständig rausgerissen werden mussten. Und als ich mein acht Jahre altes Auto 2023 auf den Seitenspiegel gelegt habe, habe ich von der nie gekündigten Vollkasko auch noch immerhin 17.000 Euro gekriegt.

    Zusammengefasst: Versicherungen rentieren sich nur wenn man sie braucht. Trotzdem ist es praktischer, sie nicht brauchen zu müssen.
     
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  9. Argonrockt

    Argonrockt Kann einfach nicht wegbleiben

    Harmonia - 1*Querflöte Sturzschaden/Totalschaden - es wurde ohne gezicke der versicherte Wert (kein Zeitwert oder andere Spielchen) bezahlt - gerade bei den Tourinstrumenten ist der Nachtzuschlag im Auto klasse...
     
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  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wie viele Jahre hast Du die Vollkasko bezahlt? Also auch vor den acht Jahren mit dem Unfallauto?

    17 Mille sind viel für einen 8 Jahre alten PKW. Da braucht es schon obere Mittelklasse mit wenig Kilometerleistung.

    Mein fünf Jahre alter 5er „mit alles“ (Liste 80k netto) und unter 50tkm hat 2023 gerade mal knapp 20k netto im Händlerankauf gebracht. Das ist üblicherweise der Kurs bei Versicherungen…
     
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  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich kann mich täuschen aber sowas wie Brand und Wasser inklusive Folgeschäden deckt m.E. eigentlich die (verpflichtende) Gebäudeversicherung und nicht die Hausrat.
    Auch die werden gerne im Doppelpack verkauft…
     
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  12. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Hatte mich bei meiner Hausratversicherung auch mal nach der Absicherung mehrerer Instrumente gleichzeitig informiert.
    Tatsächlich benötigt man ein Wertgutachten für eine „Sammlung“, und die Instrumente sind dann nicht außerhalb des Wohnbereiches versichert.
    Eine Instrumentenversicherung bei einem der genannten Anbieter lohnt sich allerdings für Sammlungen auch nicht, da ja nur einzelne Instrumente das Haus verlassen, man jedoch für alle diesen Fall absichert.
    Also: Mut zur Lücke

    @Silver
    Die Gebäudeversicherung deckt in den von Dir genannten Fällen nur fest am Haus montierte Gegenstände ab, also auch keine Möbel, Saxophone und dergleichen.
    Fensterbank, Badewanne, Tapete schon.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.Januar.2025
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  13. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Die von rbur genannten Dinge allerdings sind tatsächlich Gegenstand der Gebäudeversicherung.
    Man „braucht“ tatsächlich beide.
     
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  14. Calymne

    Calymne Kann einfach nicht wegbleiben

    hm ich halte generell auch nichts davon, sich überzuversichern.
    Da ich mir aber kein billiges Zweitinstrument (~450€) leisten möchte, könnte ich den Preis dafür 5-6 Jahre in eine Versicherung investieren.
    Ich habe mit dem Mauriat sicher kein Instrument, dass sich im Wert steigern wird - und wieviel der Wert im Laufe der Jahre sinkt, weiß ich nicht.
    Bei Karneval/Schützenumzug bei allem was mehr als Niesel ist, kommt Plastik drüber.
    Bislang ist das ja nur Theorie für mich und ich bin auch keine Oberschussel die keine 10 Schritte ohne Stolpern gehen kann. Passiert ja auch nicht ständig was.
    Aber ich zahle lieber für ne Weile pro Jahr 75€ und die sind weg, falls nix passiert, als dass ich ne 4 stellige Reparatur oder n neues Instrument mal eben aus dem Ärmel schütteln muss.

    Ich bin mir halt extrem unsicher... merkt man vielleicht ;)
     
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  15. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Bei nur einem Instrument würde ich es auch so versichern.
     
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  16. rbur

    rbur Mod

    Hängt davon ab. Unbewegliche Sachen deckt die Gebäudeversicherung, also zB das komplette neu Streichen aller Wände. Das Reinigen aller Klamotten und Möbel von Ruß zahlt der Hausrat.
     
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  17. Calymne

    Calymne Kann einfach nicht wegbleiben

    Und darum ist es auf jeden Fall sinnvoll, beide Versicherungen beim gleichen Anbieter zu haben, dann können die nämlich intern streiten welche Abteilung zahlt und man bleibt nicht aufm Geld hängen ;)

    Ich habe beschlossen, ich werde die Harmonia mal anmailen und nach konkreten Fällen fragen, ob die versichert sind oder nicht.
     
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  18. IngoK

    IngoK Kann einfach nicht wegbleiben

    Das macht auch Sinn, man versichert den "Totalverlust" oder Schäden die dem nahe kommen.
    Ich hatte auch für mein erstes eigenes Sax, ca 2007 eine instrumentenversicherung weil ich mir damals als Schüler noch unsicher beim Handling war. Heute jonglieren ich das Bari einhändig hinter dem Rücken :ironie: aber wenn ich ein neues Instrument was einen Monatslohn oder mehr kostet kaufen würde dann würde ich auch drüber nachdenken,. In beiden Fällen gibt es ein wenig Sicherheit und man kann so evtl etwas entspannter spielen, damit ist es das wert.
    Die Korrosion die du erwähntest dürfte kaum versicherbar sein so lange es um rein optische Mängel geht, das ist einfach ein viel zu häufiges Problem. Bei meiner damaligen Versicherung war "kosmetisches" ausdrücklich ausgenommen.

    Grüße
     
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  19. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Ganz ehrlich,

    Bin noch nie auf die Idee gekommen Instrumente zu versichern.

    Nach 50 Jahren hätte ich locker 3 - 4.000 € bezahlt.
    Mein erstes Sax hat 400 DM gekostet.

    Wäre ich heute Student mit einem Sax das mehrere tausend € gekostet hat würde ich es wohl auch versichern.

    Die eine Lösung gibt es wohl nicht.

    Grüße Gerrie
     
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  20. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe meine Saxophone bei der Sinfonima versichert. Es ist ja nicht nur die Gefahr dass unterwegs dem Sax was zustösst , sondern das kann Zuhause genauso gut passieren. Sei es dass von oben etwas auf das Sax fällt, oder beim Staubsaugen das Kabel das Sax umwirft oder ich mit dem Sax am Hals die Treppe hochstürze:rolleyes: hört sich vielleicht doof an aber kann passieren. Ist dann alles versichert.
    Vor Jahren ist mir mal ein zusammengerollt er Teppich ohne mein Zutun einfach umgefallen. Das Cello stand daneben:mad:Totalschaden. Nicht versichert.
    Von daher versichere ich mich lieber und lebe ruhiger
     
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