Verstärker, Combo?

Hallo allerseits,

wie nennt man das Gerät, das Julian Smith in "Britain's got talent" mit auf der Bühne stehen hat, siehe:

http://www.youtube.com/watch?v=NrD7b9CHN4Y

Verstärker? Combo? Letzt Genanntes habe ich immer im Zusammenhang mit Gitarren angeboten gesehen oder gibt es die auch speziell für Blasinstrumente?

Kommt der Hall aus dem Gerät oder ist da noch ein anderes Stück Technik im Einsatz?

Gruss

Jürgen

 

Hallo Jürgen!

Jo, man nennt so etwas allgemein "Combo" (Kombination aus Verstärker und Lautsprecher), gibt es üblicherweise für Gitarren und Keyboards, manche auch mit Möglichkeit für Mikrofon-Anschluss, entsprechend dann auch für Sänger sowie Bläser geeignet.
(Bloß sind die meisten Blasinstrumente von sich aus so laut, dass sie fast so einen kleinen Verstärker übertönen - deshalb ja auch das Mikro direkt vor dem Lautsprecher!)

Keine Ahnung, konnte ich nicht so genau erkennen.
Es gibt Combos mit eingebautem Hall sowie anderen Effekten, die können schon ganz gut sein - unwahrscheinlich wäre das also nicht.

Gruß,
Rick

 

Hallo Rick,

danke für die Antwort.

Stimmt, habe ich fast übersehen. Als alter Physiker frage ich mich da direkt natürlich, warum gibt sowas keine Rückkopplung, besondere Abschirmung?


Gruss

Jürgen

P.S.: Ist der gute Mann eigentlich wirklich so außerordentlich talentiert.

Klar, beherrscht der sein Instrument gut. Aber bekämen das andere Profis (meine Sax-Lehrerin, du, Peter u.a. hier) nicht auf ähnlichem Level hin?

 

Rick war schneller .

Ich tippe mal auf ein Behringer- oder Fender-Combo für Akustikgitarre. Effekte wie Reverb oder Delay sind da oft eingebaut. Mancher von denen, z.B. ein Aer AcusticCube, klingt richtig gut auch für Gesang, hat die erforderlichen Mikrofonanschlüsse (mit Phantomspeisung), zahlreiche, sogar programmierbare Effekte plus USB-Anschluss. Für 'nen Kneipen-Gig aber recht ein Sax allemal - das sieht bei Gesang oder akustischer Gitarre eben doch anders aus.

In dem Video ist das Mikrofon vor dem Combo sicher für die Tonabnahme für TV und Saal-PA gedacht, daher gibt es keine Rückkopplung. Höre ich da nicht auch ein Playalong o.ä.? - das muss natürlich mit übertragen werden. Im Prinzip ist das dasselbe Prinzip wie bei der Abnahme einer E-Gitarre: mit dem Mikrofon vor dem feinen Röhren-Amp .

Es gibt durchaus sehr rückkopplungssichere Mikrofone - er wird's mit dem Clipmikro in Kombination mit dem Combo, der für ihn zugleich ein Monitor ist, ausprobiert haben .

Wenn das alles ganz echt ist, hat er einen schönen Sopran-Sound und ein gutes Gehör - was er aber musikalisch sagen will, erschließt sich mir nicht.

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger

 

Da frage ich mal zurück:
Welche wirklich kompetenten, kritischen Musikhörer ziehen sich bitte Casting-Shows rein?

Das sind Sendungen, deren künstlerischer Anspruch auf gar keinen Fall über den breitestmöglichen Massengeschmack hinaus gehen darf.

Wer nicht in der Lage ist, auswendig ein technisch einfaches Thema mit gutem Sound, ausreichender Intonation und vielleicht noch etwas emotionaler Interpretation vorzutragen, dürfte wohl kaum als Profi-Saxer durchgehen.

Der gute Mann hat sicherlich mehr drauf als dieses Liedchen, aber er hat sich eben hier für den Massengeschmack entschieden.
Wenn ihn das zufriedenstellt - bitte.
Mir persönlich wäre die ganze Aktion wahrscheinlich zu albern, doch ich will ihn dafür nicht verurteilen, er macht seine Sache gut und reißt offenbar das Publikum mit, und nur das zählt.


Schöne Grüße,
Rick

 

Ist nicht sein erster Gig.

http://www.lastfm.de/music/Joolz+Gianni

 

Hallo Svara,

Du hast natürlich Recht, bei dem "neuen Talent" handelt es sich ganz offensichtlich um einen langjährigen (nebenberuflichen?) Profi-Saxer - das wurde ja auch bei YouTube schon diskutiert.

Ich sehe das so:

Julian Smith hat Familie, will/muss Geld verdienen und dafür jede Chance wahrnehmen, die sich ihm bietet, möglicherweise macht ihm auch seine Frau etwas Dampf (war zumindest bei mir damals so, als der Nachwuchs noch klein war; da laufen anscheinend bei Frauen so hormonell bedingte "Nestbau-Instinkte" mit großem Bedürfnis nach Sicherheit ab).

Er macht nix Besonderes/Ausgefallenes, sondern bemüht sich um größtmögliche Akzeptanz bei einem möglichst großen Publikum, da ist die Teilnahme bei so einer Casting Show die logische Konsequenz.

Hat Julian/Joolz künstlerisch etwas Wesentliches auszusagen?
Bis jetzt offenbar nicht.

ABER er macht seine Sache effektiv, er sieht gut aus und hat anscheinend begeisternde Wirkung aufs Massen-Publikum - das ist schon mehr, als viele andere Profi-Musiker von sich sagen können.

Wenn dies nun sein Durchbruch wird, ihn eine Plattenfirma entdeckt und als "neuen Kenny G." erfolgreich vermarktet, dann sei es ihm von mir aus gegönnt.


Liebe Grüße,
Rick